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Wiesenumbruch in Bayern hat rote Linie von 5 Prozent überschritten - BN fordert Grünlandsicherungsgesetz

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Landesfachgeschäftsstelle Bauernfeindstr. 23 90471 Nürnberg Tel. 0911/81 87 8-0 Fax 0911/86 95 68

lfg@bund-naturschutz.de www.bund-naturschutz.de

Nürnberg 06.06.2014 PM 055-14/LFG Landwirtschaft

WIESENUMBRUCH IN BAYERN HAT ROTE LINIE VON 5 PROZENT ÜBERSCHRITTEN –

BN FORDERT GRÜNLANDSICHERUNGSGESETZ

Mit der heutigen Veröffentlichung eines staatlichen Genehmi- gungsvorbehalts für Grünlandumbruch erhalten Bayerns Wie- sen und Weiden künftig einen etwas verbesserten Schutz. Die- ser kommt jedoch viel zu spät, da in den letzten Jahren in Bay- ern gerade auch in erosionsgefährdeten Lagen, Überschwem- mungsgebieten und Moorstandorten massiv umgebrochen wurde. Dies hat bereits zu massiven Schäden, wie Boden- und Humusverlusten, Nährstoff- und Bodeneinträgen in Gewässer und mangelnder Wasserrückhaltung in Flussauen geführt.

Auch Hochwasserereignisse wurden durch den rückgehenden Wiesenanteil verstärkt. Der BN kritisiert, dass die Staatsregie- rung nur aktiv geworden ist, weil sie von der Europäischen Kommission dazu gezwungen wurde. „Der Landtag muss end- lich ein eigenes bayerisches Gesetz für die dauerhafte Siche- rung von Wiesen und Weiden, unabhängig von Brüsseler Vor- gaben beschließen“, fordert der BN Vorsitzende Hubert Wei- ger.

Der BN hat den massiven Verlust von Wiesen und Weiden in Bay-

ern in den vergangenen Jahren scharf kritisiert. „Wiesen und Wei-

den müssen endlich streng geschützt werden, weil sie eine hohe

Bedeutung für den Klima-, Arten-, Erosions- und Hochwasserschutz

haben und zu einem schönen Landschaftsbild gehören“, so BN-

Landesbeauftragter Richard Mergner. Darüber hinaus setzt sich

der BN für eine stärkere Berücksichtigung von Dauergrünland in

der Förderpolitik ein. Zur Beibehaltung der Grünlandnutzung brau-

che es in Bayern attraktive Programme und Beratung, sowie den

Aufbau von Grünlandverwertungsgesellschaften, Wiesenmilchpro-

grammen und Weideprojekten mit Naturschutzkonzepten.

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Nürnberg 06.06.2014 PM 055-14/LFG Landwirtschaft

Die Regelungen zur gemeinsamen Agrarpolitik bestimmen, dass Staaten - bzw. in Deutschland die einzelnen Bundesländer - Grünland besser schützen müssen, wenn der Anteil des Dauer- grünlands an der gesamten landwirtschaftlichen Nutzfläche, gemessen am Stand von 2005 um mehr als 5 Prozent sinkt. In Bayern sind seit 2005 über 50.000 Hektar Wiesen und Weiden in Ackerflächen umgewandelt worden, das entspricht mehr als 5 Prozent Verlusten.

Mit der jetzigen Neuregelung ist Grünlandumbruch bis zum Jah- resende 2015 nur noch möglich, wenn an anderer Stelle wieder neues Grünland angelegt wird. Dies gilt allerdings nur dann, wenn dem Umbruch keine Gründe des Natur–und Artenschut- zes, Boden- und Gewässerschutzes entgegenstehen. Der BN fordert, dass dies künftig bei jedem einzelnen Antrag über die Landwirtschafts-und Naturschutzverwaltung abgeprüft werden muss und verbesserte Kriterien für hochwassersensible Lagen festgelegt werden.

Für Rückfragen:

Marion Ruppaner, BN-Agrarreferentin, 0911-81878 20

Hintergrund:

Umweltvorteile des Dauergrünlands

Grundsätzlich bietet Grünland gegenüber Ackerland eine ganze Reihe von Umweltvorteilen, wie:

Vorbeugender Hochwasserschutz

Dauergrünland speichert durch Bewuchs und Boden deutlich mehr Wasser als Ackerflächen. Auf einer Wiese werden bis zu 2 Liter/m2 im „Tropfenkleid“ ge- halten. Nach dem Regen verdunstet dieses Wasser wieder. Im Vergleich zu Ackerland ist der Oberflächenabfluss von Dauergrünland nur halb so hoch.

Erosions- und Bodenschutz

Grünland erfüllt wichtige Funktionen im Erosions- und Bodenschutz, vor allem in hängigen Lagen sowie in Überschwemmungsbereichen von Flusstälern.

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Klimaschutz

Durch den hohen Humusgehalt der Böden unter Dauergrünland sind diese ein wichtiger Kohlendioxidspeicher. Bei Umbruch der Wiesen in Ackerflächen ge- hen die Humusgehalte von im Regelfall ca. 5% Humus - bei Moorstandorten sind es zwischen 15 und 30 Prozent - innerhalb weniger Jahre stark zurück.

Grünlandschutz ist also auch angewandter Klimaschutz.

Landschaftsbild

Grünlandregionen sind mit ihrem typischen Landschaftsbild prägend für die Kulturlandschaft. Sie bilden auch die Grundlage für den Tourismus. Ohne die Tätigkeit des Landwirts könnte diese Kulturlandschaft nicht erhalten werden.

Trinkwasserschutz

Durch das dichte Wurzelgeflecht und die dauerhafte Pflanzendecke entstehen bei der Grünlandbewirtschaftung keine Nitratprobleme bei ordnungsgemäßer Bewirtschaftung. Im Grünland werden im Vergleich zu Ackerland nur sehr sel- ten Herbizide eingesetzt.

Potenziale für die Artenvielfalt

Grünland gehört zu den artenreichsten Biotoptypen Mitteleuropas und bietet Lebensraum für eine Vielzahl von Tier-und Pflanzenarten.

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