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in den Schweizer Alpen

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Winterbericht des

s c h n ee u n d Lavvi n e n

Edg. Institutes für Schnee- und Lawinenforschung Weissfluhjoch/ Davos

1 n d e n Sc hvve ize r /\I pe n

Wetterablauf und Schneedeckenentwicklung Lawinenverhältnisse, Lawinenschäden

‘v,vi nte r 1995/96

Spezielle Untersuchungen

Nr. 60/1997

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Winterbericht des

Sch nee u nd Lawinen

Eidg. Institutes für Schnee- und Lawinenforschung

Weissfluhjoch/Davos

in den Schweizer Alpen

Institutsleiter Dr. Walter Ammann

VV nte r 1995/96

Nr. 60/1997

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Im Winterbericht des Eidgenössischen Institutes für Schnee- und Lawinenforschung werden die meteorologischen und nivologi schen Daten für die angegebene Berichtsperiode veröffentlicht sowie die Lawinenverhältnisse und Lawinenunfälle im schwei zerischen Alpengebiet beschrieben.

Alle Kartenausschnitte dieses Berichtes sind mit der Bewilligung des Bundesamtes für Landestopographie vom 1. Juli 1997 repro duziert worden.

Verantwortlich für die Herausgabe

Dr. Walter Ammann, Institutsleiter Eidgenössisches Institut für Schnee- und Lawinenforschung Weissfluhjoch/Davos

Zitierung

Schnee und Lawinen in den Schweizer Alpen, Winter 1995/96.

1997: Winterbericht Eidgenössisches Institut für Schnee- und Lawinenforschung Weissfluhjoch/Davos 60: 248 5.

Bezugsad resse

Eidg. Institut für Schnee- und Lawinenforschung Bibliothek

Flüelastrasse 11 CH-7260 Davos

Preis: Fr. 49.—

© Eidg. Institut für Schnee- und Lawinenforschung 1997

Umschlag vorne

Eisstrukturen auf glatter Oberfläche (Foto: Thomas Stucki, SLF) Umschlag hinten

Schneebedeckung oberes Landwassertal, Februar 1996 (Foto: Roland Meister, SLF)

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1 n haltsverzeich n is

Einleitung, von Dr. Walter Ammann 5 1 Witterungs-, Schnee- und Lawinen-

verhältnisse im schweizerischen Alpengebiet, von Roland Meister, Sievi Gliott und Stephan Frutiger

1.1 Witterungsabfauf 7

1.2 Datenerhebung 17

1.3 Zusammenstellung und Auswertung

der Daten (Annalen) 22

1.4 Schneedeckenentwicklung und

Lawinengefahr 125

2 Durch Lawinen verursachte Unfälle und Schäden im Gebiet

der Schweizer Alpen, von Frank Tschirky

2.1 Einleitung 133

2.2 Zusammenfassung 134

2.3 Tabellen und Grafiken 137

2.4 Auswahl von Unfällen

mit Menschen- und Sachschäden 151

3 Witterung, Schnee und Lawinen in der Region Davos,

von Roland Meister, Ernst Beck und Werner Frey

3.1 Witterung 198

3.2 Schneedeckenentwicklung 218

3.3 Beobachtete Lawinen 224

3.4 Messungen auf zusätzlichen

Versuchsflächen 234

4 Besondere Beiträge

4.1 Grosser Eislawinenabsturz, 241 von Stefan Margreth

Publikationen des Eidgenössischen Institutes für Schnee- und Lawinen-

forschung 247

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Einleitung

Seit dem 11. November 1936 werden auf dem Versuchsfeld des SLF auf Weissfluhjoch und in den anschliessenden Jahren an inzwischen über 70 Orten des Schweizer Alpengebietes Schnee- höhen, Schneeuntersuchungen, Witterungsverhält nisse und Lawinenaktivitäten aufgezeichnet. Der vorliegende Winterbericht ist der sechzigste in sei- ner Art.

Der Winter 1995/96 zeichnete sich durch geringe Schneehöhen aus (Kapitel 1). Dies betraf vorwie gend die westlichen und nördlichen Regionen der Schweizer Alpen, während der Süden etwas besser eingeschneit war. Dort wurden die langjährigen Durchschnittswerte der Schneehöhen teilweise er- reicht. Trotz der geringen Schneehöhen betrug die Dauer der Schneebedeckung auf 1500 m rund 150 Tage, was auf ein frühes Einschneien und ein spätes Ausapern schliessen lässt. Infolge der geringen Schneehöhen und der grossen Temperaturgradien ten in den Hochwintermonaten war der Schnee- deckenaufbau im allgemeinen sehr ungünstig und förderte die Bildung von vielen kohäsionslosen Zwischenschichten. Die Lawinenaktivität war im Vergleich zu den vorangegangenen Wintern eher gering. Schadenlawinen blieben weitgehend aus.

Zeiten mit erhöhter Aktivität von spontanen Lawi nen traten in der zweiten Hälfte des Februars 1996 auf und dann nochmals vom 22. bis zum 25. März 1996 nach einem markanten Temperaturanstieg.

Bei der Analyse der Lawinenunfälle mit Perso nenbeteiligung (Kapitel 2) fällt folgendes auf: Von den 17 Lawinentoten sind 10 Personen im Varian tenbereich und nur 7 Personen auf Skitouren umge kommen. Schneearmut und schlechtes Wetter haben einerseits zu einem Rückgang der Skitou renaktivität in diesem Winter geführt. Andererseits lag vermutlich die Versuchung nahe, knapp neben den Skipisten in den besonders gefährlichen, stei len und schattenseitigen Geländepartien mit eini germassen geschlossener Sch needecke, aber schlechtem Schneedeckenaufbau Variantenabfahr ten zu unternehmen. Auffällig ist dabei auch die Zunahme von Lawinenunglücken, die junge, meist unerfahrene Snowboarder betraf. Die mangelnde Erfahrung ist zudem häufig gepaart mit einem nur wenig ausgeprägten Gefahrenbewusstsein. In Un kenntnis der Gefahr werden deshalb häufig hohe Risiken eingegangen. Ungewöhnlich war die Häu fung von Lawinenunfällen in den Voralpen und in tieferen Höhenlagen um die Weihnachtszeit und in der zweiten Hälfte des Februars 1996. Von 44 ganz- verschütteten Personen überlebten 60 Prozent, dies gegenüber 45 Prozent im langjährigen Durch- schnitt. Vergleichsweise geringe Anrisshöhen mit entsprechend wenig mächtigen und wenig dichten Ablagerungsmassen im Lawinenauslaufbereich er-

klären diese erfreuliche Tatsache. Viel dazu beige- tragen hat aber wohl auch der Umstand, dass ver mehrt LVS, Schaufel oder ABS auf Skitouren mitge führt werden, was die Kameradenhilfe, aber auch die organisierte Rettung entscheidend begünstigte.

Auch in der Region Davos (Kapitel 3) führte ein beträchtliches Niederschlagsdefizit zu einer ausge prägten Schneearmut, dies bei relativ hohen Tem peraturen, wenig Sonne und unterdurchschnittli chen Windgeschwindigkeiten. Die wenig mächtige Schneedecke war zwar nur schwach verfestigt; die Lawinenaktivität blieb dennoch markant unter der- jenigen der vorangegangenen Jahre zurück und be schränkte sich im wesentlichen auf einige wenige Tage kurz vor Weihnachten 1995, in der zweiten Hälfte Februar und gegen Ende März 1996.

Mit dem vorliegenden sechzigsten Winterbericht verfügt das Institut über die aussagekräftigste langjährige Messreihe mit Schneehöhen, Schnee- u ntersuch u ngen, Witteru ngsverhältnissen und Lawi nena ktivitäten i m schweizerischen Alpenge biet. Zur Feier dieses Jubiläums, das mit dem 60jährigen Bestehen des Instituts auf dem Weiss- fluhjoch zusammenfiel, wurde Ende November 1996 ein sehr erfolgreiches internationales Sympo sium durchgeführt, das dem Schnee und seiner physikalischen, ökologischen und ökonomischen Bedeutung gewidmet war. In den Vorträgen und Re- feraten der rund zweihundert anwesenden Speziali sten aus 15 Ländern kam in eindrücklicher Art und Weise zum Ausdruck, dass die Schnee- und Lawi nenforschung mit ihren vielen wissenschaftlichen Arbeiten, aber auch dank ihres engen Praxisbezu ges einen grossen volkswirtschaftlichen Nutzen er- bringt, und dass gesamtschweizerisch Lawinen- schutz und Lawinenprophylaxe in all den Jahren wesentliche Impulse seitens der Forschung beka- men.

Für all die erfolgreichen Bemühungen möchte ich mich auch an dieser Stelle bei allen Beteiligten herz- lich bedanken. Ich bin überzeugt, dass das Institut auch inskünftig einen wesentlichen Beitrag auf dem Gebiet der Erforschung und der Analyse von Natur- gefahren im winterlichen Gebirge sowie zu deren Abwehr und Verminderung leisten kann.

Eidg. Institut für Schnee- und Lawinenforschung

Weissfluhjoch1Davos Der Institutsleiter:

Dr. Walter Ammann Davos, 15. August 1997

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1 Witteru ngs-, Sch nee- u nd Lawi nenverhältn isse 1 m schweizerischen Alpengebiet

von Roland Meister, Sievi Gliott und Stephan Frutiger

1 .1 Witterungsablauf

(nach Witterungsberichten der SMA)

Oktober 1995:

Der Oktober 1995 war vom 6. bis 25. weitgehend hochdruckbestimmt, und der Alpenraum befand sich unter dem Einfluss milder Luftmassen. Die Temperaturen waren über den ganzen Monatsver lauf übernormal, die Nachtminima mild und die Tagesmaxima in der ersten Monatshälfte häufig über 20 °C. Mit 25,4 °C registrierte man in Basel am 4. noch einen Sommertag. Im Mittelland, im Jura sowie in Hang- und Berglagen des Alpennordhangs und der inneren Alpen betrugen die Wärmeüber schüsse 4—5°C. Es handelte sich hier um den wärm sten Oktober des Jahrhunderts, wobei die bisheri gen Monatsrekorde an verschieden Orten um mehr alsl °C übertroffen wurden. Auf dem Säntis war die Monatsmitteltemperatur sogar höher als die lang- jährige Durchschnittstemperatur für Juli und August. In den Alpentälern betragen die positiven Abweichungen 3—4°C, im Oberwallis und auf der Alpensüdseite teils weniger als 3 °C.

Der Oktober war markant zu trocken. Bis zum 6.

verursachte eine Südwestlage in der West- und Nordwestschweiz sowie im Tessin etwas Nieder- schlag. Nach einer längeren Trockenheit brachten über Deutschland h i nwegziehende Störu ngsa us läufer ab 25. der West-, Nordwest- und Nordschweiz nochmals leichte Niederschläge. Weite Teile Grau- bündens blieben ab Monatsbeginn weitgehend nie- derschlagsfrei, für die Alpensüdseite war dies ab dem 7. der Fall. Meist weniger als 10% der Normal- summen erhielten das Alpenrandgebiet, die Alpen, Graubünden und das Wallis. In diesen Gebieten ge hört der Oktober 1995 zu den drei bis vier trocken- sten dieses Jahrhunderts, ähnlich trocken war es letztmals 1943. Etwas geringer waren die Ausfälle im Südtessin, im Kanton Genf und im westlichen Jura mit 30—45% der Norm. Im Jura und den angrenzenden Gebieten des Mittellandes sowie in der Nordschweiz wurden zwischen 10 und 30% der normalen Oktobersummen gemessen.

Sehr sonnig war der Oktober im Alpengebiet mit 140—170% der normalen Besonnung. Trotzdem gab es keine Rekorde, vielerorts war es hier 1985 und 1989 noch sonniger. In Davos allerdings war es der sonnigste Oktober seit 1908. Im Jura, im Wallis, im Südtessin und in den Bündner Südtälern sowie im Mittelland, wo sich die Morgennebel um die Mit- tagszeit weitgehend auflösten, erreichte die Son nenscheindauer Werte bis 140%. Zäher Nebel hin- terliess im Kanton Schaffhausen, am Bodensee und teilweise am Jurasüdfuss sowie im Kanton Genf ein leichtes Sonnenscheindefizit.

1—6. Hinter einer Warmfront wird mit einer aufkommen- den Südwestströmung zunehmend wärmere und feuchte- re Meeresluft in den Alpenraum geführt: Am 1. im Tessin vorwiegend, im Rhonetal und am Genfersee teilweise sonnig. Ubrige Schweiz bedeckt und in der Nordschweiz, am östlichen Alpennordhang und in Nordbünden schwa cher Regen. Am 2. überall recht sonnig. Auf der Alpen- südseite am 3. Bewölkungszunahme und anschliessend mässige Stauniederschläge. In der übrigen Schweiz stark wechselnde Bewölkung und besonders im Westen, im Jura und in der Nordwestschweiz zeitweise Regen. In den Föhngebieten grössere Aufhellungen, meist trocken und sehr mild (Basel am 4: 25,4°C).

7—15. Das kontinentale Hoch mit Zentrum über Osteuro pa verstärkt sich in seinem westlichen Teil und bestimmt den Wetterablauf. Am 14. erreicht ein Schub feuchter Meeresluft den Jura: In der ganzen Schweiz vorwiegend sonnig, über den Niederungen der Alpennordseite ver breitet Morgennebel mit Auflösung um die Mittagszeit.

Tagsüber sehr mild mit Tagestemperaturen von gebiets- weise über2O °C. Im Raum Schaffhausen—Bodensee vom 10. bis 14. ganztags Nebel. Am 14. und 15. im Jura stark bewölkt und gebietsweise Regenschauer. In der Ajoie am 14. nachmittags Gewitter.

16—18. Nach flachem Hochdruckeinfluss streift am 18. ein schwacher Störungsausläufer die Nordschweiz: In allen Gebieten erneut sonnig und tagsüber mild. Uber den Nie- derungen Morgennebel. Am 18. Bewölkungszunahme und am Nachmittag und Abend in den Kantonen Schaff- hausen und Thurgau sowie im nördlichen und östlichen Teil des Kantons Zürich etwas Regen.

19—24. Ein Hoch dehnt sich von Westen zu den Alpen aus.

Uber England verstärkt sich ein weiteres Hoch. Es steuert zuerst mit Bise kältere Luft zur Schweiz und verlagert sich langsam zur Ukraine: Erneut vorwiegend sonnig mit Mor gennebel überdem Mittelland.Am 21. mit aufkommender Bise auf der Alpennordseite vorübergehend stärker be wölkt, aber niederschlagsfrei. Kühler. Auf der Alpensüd seite vorwiegend sonnig, am 22. vorübergehend bedeckt durch Hochnebel.

25—27. Am Rande des von der Ukraine nach Spanien rei chenden Hochs beeinflusst feuchte Meeresluft zeitweise den Wetterablauf in den nordwestlichen Landesteilen:

Südlich der Alpen meist sonnig, sonst stark bewölkt. Im Jura, am Jurasüdfuss, in der Nordwest- und Nordschweiz schwacher Regen. Am 26. auf der Alpennordseite sonnig, über den Niederungen Morgennebel.

28—31. Hinter einem Zwischenhoch überquert ein flaches Tief die Alpen. Dann erneut Hochdruckeinfluss: Am 28.

sonnig und mild, Temperaturen bis 20 °C. In der Nacht aus Westen Niederschläge, am Juranordfuss verbreitet Ge witter. Am 29. und 30. zeitweise Regen, ausgenommen in Graubünden und aufder Alpensüdseite. Am 31. wieder vorwiegend sonnig. Uber dem Mittelland Nebel, Auflö sung um die Mittagszeit, ausgenommen am Juranordfuss und in der Nordostschweiz

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November 1995:

Der vorwiegend meridionale Luftmassenaus tausch im November verursachte recht grosse Tem peratu rschwa nku ngen u nd h interliess insgesamt einen leichten Wärmeüberschuss. Kurz nach Monatsbeginn brachte ein kräftiger Kaltlufteinbruch Schneeschauer bis in die Niederungen und unter- normale Temperaturen. Vom 10. November an, lagen die Temperaturen deutlich über der Norm, als ein umfangreiches Tief über dem Ostatlantik milde Meeresluft aus Süden bis Südwesten zu den Alpen steuerte. Ein zweiter Kaltluftschub am 18. brachte erneut einen kurzen winterlichen Abschnitt, bevor unter Hochdruckeinfluss, der vom 26. bis 28. von einem Störungsdurchgang kurz unterbrochen wur de, besonders in den Bergen sonniges und mildes Wetter herrschte. Die grössten positiven Tempera turabweichungen verzeichneten das Rhonetal ober- halb von Martigny, das Urner Reusstal und das Süd- tessin mit 2—2,5 °C, gefolgt von 1—1,5 °C am Genfersee, im oberen Tessin sowie im Churer Rheintal. In den übrigen Gebieten betrugen die Wärmeüberschüsse etwa 0,5—1 °C. In den Al pentälern und in mittleren Berglagen gab es verein- zeit auch leichte Defizite.

Die Niederschläge nördlich des Alpenkammes fielen zur Hauptsache vom 1. bis 4. November und in der zweiten Monatsdekade. Uberdurchschnittli che Summen erhielten die Nord- und Nordwest- schweiz sowie das zentrale und östliche Voralpen gebiet mit 100—150%. Im Raum Bodensee—Alp steingebiet fielen gebietsweise bis 180%. Die übri ge Alpennordseite verzeichnete ein mässiges Defizit, das grösste am westlichen Jurasüdfuss und im Visper- und Mattertal, wo weniger als die Hälfte der Normalsummen gemessen wurde. Im Süden fielen

die Niederschläge in der zweiten Monatsde kade und vom 26. bis 2$. als mässige Südstau regen und brachten 50—100% der Norm.

Die grösste Sonnenscheindauer verzeichneten der westliche und zentrale Jurasüdfuss und die an- grenzenden Gebiete des Mittellandes sowie das Genferseegebiet mit 160—190% der Norm. Diese Uberschüsse entstanden hauptsächlich während des vorwiegend sonnigen Abschnitts vom 5. bis 9.

November. In der übrigen Schweiz erreichte die Be sonnung 100—130% der Norm. Etwas zu trüb war der letzte Herbstmonat im Gotthard- und Alpstein gebiet sowie im Raum Davos und am Bodensee. Die letzte Monatsdekade war in den Bergen ebenfalls sehr sonnig, während die Niederungen meist unter Hochnebel lagen.

J.—4_ Zwischen einem Nordatlantikhoch und einem Tief über der Ostsee fliesst zuerst feuchte Polarluft, dann ark tische Kaltluftvon Skandinavien nach Süden: Nördlich der Alpen am 1. sonnig, über den Niederungen Hochnebel.

Dann zeitweise Niederschläge. Vom 3. auf den 4. Kaltluft- einbruch. Am 4. im Jura und Mittelland Aufhellungen, ab- wechselnd mit nachlassenden Schneeschauern. Am Alpennordhang bedeckt und weitere Schneefälle. Tempe raturen auf deutlich unternormale Werte sinkend. Im Sü den am 3. und 4. mit starkem Nordföhn bis 98 km/h vor- wiegend sonnig.

5—9. Das Nordatlantikhoch verlagert sich nach Deutsch- land und wird wetterbestimmend: Von hohen Wolkenfel dem im Norden und Osten abgesehen, meist sonnig. Zu- erst in den Bergen, dann auch in den Niederungen

kräftiger Temperaturanstieg. Im Süden vorwiegend son nig und ebenfalls wärmer (am 7. im Mittel- und Südtessin 20—22 °C).

10—14. Die Bildung eines Tiefs über der Biskaya verur sacht eine Föhnlage: Im Süden bedeckt, in der Nacht zum 10. einsetzende Niederschläge, am 14. vorwiegend son fig. Alpen und Alpennordseite am 11. und 12. sonnig.

Dann bedeckt und aus Westen Niederschläge, am 14. im Tagesverlauf nachlassend, Aufhellungen im Westen und im Wallis. Temperaturen überall deutlich über der Norm.

15—17. An der Südflanke einer von Grossbritannien nach Skandinavien reichenden Tiefdruckzone wird sehr feuchte Meeresluft zur Alpennordseite geführt: Meist bedeckt, am 15. abends einsetzende Niederschläge, im Jura und in der Nordschweiz am 16. ergiebig (40—60 mm). Schneefall- grenze am 17. abends gegen 500 m sinkend. Im Süden bis am 16. regnerisch, am 17. ziemlich sonnig.

18—20. Zwischen dem über der Ostsee angelangten Tief und einem Hoch, das sich von Island über England nach Frankreich erstreckt, stösst polare Kaltluft zu den Alpen vor: Deutschschweiz, Nord- und Mittelbünden am 18. kalt und Schneeschauer. Am 19. aus Norden neue Schneefäl le, in den tiefen Lagen teils in Regen übergehend und am 20. nachlassend. Im Westen und Wallis meist trocken und teilweise sonnig. Im Mittel- und Südtessin mit Nordföhn durchwegs vorwiegend sonnig.

21—25. Vom Hoch mitZentrum über Ungarn erstreckt sich ein Ausläufer zu den Alpen: Nach Auflösung der Nebelfel der über den Niederungen der Alpennordseite in der ganzen Schweiz sonnig und besonders in den Bergen Temperaturanstieg. Am 25. auf der Alpensüdseite be deckt, aber trocken.

26—28. Eine Tiefdruckrinne über der Biskaya weitet sich ins Mittelmeer aus. Auf seiner Vorderseite strömt mit ei- ner südlichen Höhenströmung feuchte Mittelmeerluft zur Alpensüdseite: Auf der Alpensüdseite bedeckt und mässi ge Stauniederschläge. Alpen und Alpennordseite am 26.

noch etwas Sonne, sonst bedeckt und ab 27. abends Durchzug eines Niederschlagsgebiets von West nach Ost.

29—30.Ein Hoch verstärkt sich über der Ostsee und dehnt sich nach Südwesten aus: Uber den Niederungen der Al pennordseite Hochnebel, der sich nur teilweise auflöst.

Schwache Bise. In der übrigen Schweiz vorwiegend son fig.

Dezember 1995:

Der Dezember war im ersten Monatsdrittel meist hochdruckbestimmt mit Hochnebel über dem Flach- land und recht sonnigem Wetter in den Bergen. Vom 12. bis 16. Dezember verlagerte sich feuchte Kaltluft über die Alpensüdseite westwärts, was in der Nacht zum 14. beidseits der Alpen Schneefall und in den Bergen einen starken Temperaturrückgang verur sachte. Ein Tief über Spanien leitete am 1$. Dezem ber eine spürbare Erwärmung ein, die am 23. mit Temperaturen bis 15 °C im Mittelland ihren Höhe- punkt erreichte. Ergiebige Niederschläge an Weih nachten gingen am 26. bis ins Mittelland in Schnee über und brachten dort eine Schneedecke von 10—30 cm. Nach einer klaren Nacht wurden am 27. in Täni kon/Aadorf —17 °C gemessen. Uber die boden nahe Kaltluft wurde am 29. in der Höhe milde Meeresluft zur Schweiz geführt. Der dadurch ausgelöste verei sende Regen führte am Jahresende zu prekären Strassenverhältn issen. Wä rmeü bersch üsse ver zeichneten das Rhonetal mit über 2 °C sowie die Ju rahöhen, das Genferseegebiet, das Engadin und teils das Südtessin mit 1—1,5 °C. In den übrigen Ge bieten lagen die Monatstmittel um die Norm.

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Der grösste Teil der Niederschläge fiel erst im letzten Monatsdrittel. Besonders ergiebige Mengen erhielten das zentrale Mittelland, Teile des Juras und die Zentralschweiz über die Weihnachtstage.

Die am 24. und 25. gefallenen Mengen von 70—90 mm verursachten im Kanton Aargau und im Ober- aargau Hochwasser und Uberschwemmungen. Für Zürich und Luzern waren es die bisher höchsten 48- Std.-Summen in einem Dezember seit 1901. Die höchsten Monatssummen fielen im Raum Luzern mit mehr als 300%. In derweiteren Umgebung vom Napf bis zum Zürichsee und im zentralen Mittelland waren es noch über 200%. Die übrigen Gebiete der Deutschschweiz erhielten 150—200%, das Mittelland westlich von Bern und der Jura 100—150%. Zu trocken war es im zentralen Wallis, in Graubünden und im Süden. Im Gotthardgebiet, im Südwallis und im Engadin fielen verbreitet nur 50—70%, in Zermatt sogar nur 27% der normalen Nieder- schlagsmengen.

Der Dezember hinterliess ein landesweites Son nenscheindefizit. Im Flachland nördlich der Alpen erreichte die Sonnenscheindauer nur 30—60%, in Güttingen am Bodensee wurden nur 9 Stunden Sonne registriert. In Schaffhausen war es mit nur 11 Stunden der trübste Dezember seit Aufnahme der Sonnenscheinregistrierung 1963. Grund für die ho hen Defizite in diesen Gebieten war der häufige Nebel oder Hochnebel. In den übrigen Landesteilen erreichte die Besonnung dank des recht sonnigen ersten Monatsdrittels meist 60—90% der Norm.

1—6. Am Südrand eines Hochs über Skandinavien zieht ein Höhentief von Osterreich zur Bretagne: Am 1. überall sonnig. Ab 2. über den Niederungen Hochnebel. Darüber stark bewölkt und am 3. in der Deutschschweiz Nieder- schläge, Schnee bis etwa 500 m. Dann in den Bergen zu- nehmend sonnig und mild. Uber den Niederungen wei terhin Hochnebel, am 6. teilweise Auflösung. Kalt. Im Süden recht sonnig.

7—8. Zwischen dem Hoch im Osten und einem flachen Tief über Spanien entsteht eine kurze Föhnphase: Uber dem Mittelland weiterhin kalt mit Hochnebel, der sich gebietsweise auflöst. Am 8. im Osten leichte Föhntendenz mitTemperaturen bis 14 °C. Im Westen und Süden zuneh mend bewölkt und einsetzende Niederschläge, im Westen zuerst als Schnee (Genf 8 cm). In den Bergen recht sonnig und mild.

9—1 1. Das Hoch im Osten weitet sich zur Nordsee aus und setzt sich dort fest: Uber den Niederungen verbreitet Hochnebel und weiterhin kalt. In der übrigen Schweiz vor- wiegend sonnig und in der Höhe Temperaturanstieg (am 11. in La Chaux-de-Fonds: 7 °C).

12—18. Am Südrand des umfangreichen Hochs mit Kern über der Nordsee verlagert sich ein Paket feuchter Polar- luft von Polen über die Alpen und das Mittelmeer zur Bis- kaya: Im Norden bedeckt und in der Deutschschweiz vom 12. bis 14. leichte Schneefälle, auch in der Höhe kälter. Ab 15. über dem Mittelland Hochnebel, darüber ziemlich son nig und wärmer. Am 16. in den Alpentälern Föhneinbruch.

Am 17. zuerst im Jura und im Westen, dann auf der ganzen Alpennordseite Niederschläge. Schneefallgrenze auf etwa 1200 m steigend. Im Süden und im Engadin zu- erst sonnig. Vom 14. bis 17. vor allem im Tessin Nieder- schläge. Schnee zuerst bis in die Täler, ab 16. oberhalb 1000 m.

19—23. Nach kurzem Zwischenhocheinfluss steuert ein At lantiktief milde Meeresluft zur Schweiz: Am 19. über dem Hochnebel sonnig. Dann mit kräftigen Westwinden beid seits der Alpen zeitweise Niederschläge, Schneefallgren

ze auf 1500 m steigend. Temperaturen überall deutlich über der Norm. Am 23. im Mittelland kurze Aufhellungen.

In den Alpentälern Föhn mit Temperaturen bis 17 °C.

24—26. Aus Westen fliesst zuerst feuchtmilde, am 26. aus Nordwesten kalte Polarluft gegen die Alpen: Am 24. Föhn- zusammenbruch und dann auf der ganzen Alpen nordsei te anhaltende und ergiebige Niederschläge und weiterhin mild. Schneefallgrenze um 1500 m, am 26. bis in die Nie- derungen sinkend. Im Engadin und auf der Alpensüdseite am 24. noch sonnig und trocken, dann ebenfalls etwas N iedersch lag.

27—28. Das Hoch im Norden reicht vorübergehend bis nach Mitteleuropa: Zuerst den Alpen entlang noch etwas Schnee, dann überall ziemlich sonnig, aber kalt. Am 28.

über den Niederungen Bildung einer Hochnebeldecke.

29—31. Ein kräftiges Tief über dem Atlantik weitet sich nach Mitteleuropa aus: Alpen und Alpennordseite be deckt und Niederschläge, am 29. in der West- und Zen tralschweiz als Schnee. Am 30. und 31. verbreitet Eisre gen. Im Süden am 29. etwas Sonne, sonst bedeckt und am 31. Schneefall.

Januar 1996:

Im Januar lag die Schweiz fast durchwegs im Be reich einer milden Süd- bis Südostströmung zwi schen einem ausgedehnten Hoch im Osten und einer Tiefdruckzone über dem Ostatlantik, die sich zeitweise ins Mittelmeer ausdehnte. Im Süden ver ursachte die feuchte Mittelmeerluft zeitweise kräfti ge Niederschläge, während der Föhn in den Al pentälern lokal neue Höchsttemperaturen für den Januar brachte. Das Flachland der Alpennordseite lag in der bodennahen Kaltluft meist unter einer zähen Hochnebelschicht. Im Jura und in den Bergen war es sonnig und mild.

Die höchsten Wärmeüberschüsse verzeichneten die Jurahöhen und die Bergstationen mit 4—5 °C, gefolgt von den übrigen Alpenregionen mit 2—4 °C.

Im zentralen und westlichen Mittelland sowie auf der Alpensüdseite betrugen die positiven Tempera turabweichungen 1—2 °C. Im Flachland der Nordost- schweiz mit bis zu 15 Eistagen lagen die Monats- mitteltemperaturen nur 0,5—1 °C über der Norm.

Am meisten Niederschlag erhielt die Alpensüd seite. Die Stauregen erreichten im Mittel- und Süd- tessin 360—480% der Norm. Die Niederschlagsmen gen nahmen nach Norden hin rasch ab. Die Alpen und die Alpennordseite verzeichneten sehr grosse Niederschlagsdefizite. In der Deutschschweiz, am Alpennordhang und in Nordbünden, wo seit dem 7.

Januar kein Niederschlag mehr gemessen wurde, fiel weniger als ein Zehntel der normalen Nieder- schlagssumme. Westlich der Linie Schaffhausen Pilatus Sion fiel etwas mehr Niederschlag. In der Westschweiz wurden bis zu 60% der Norm gemes sen. Für Zürich, St. Gallen, Davos, Engelberg und Luzern war es der trockenste Januar dieses Jahr- hunderts. Allerdings findet man für Zürich extre mere und längere Trockenperioden, die nicht genau in einen Kalendermonat fielen (z.B. 12.6. bis 14.7.

1949: kein Niederschlag). Entsprechend den gerin gen Niederschlägen gab es erstmals seit Beginn der statistischen Erfassung im Jahre 1931 in La Chaux de-Fonds, Neuchätel, Bern und im Raum Zürich keinen einzigen Schneefalltag in einem Januar- monat.

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Extrem sonnenarm war der Januar am Jurasüd fuss zwischen Olten und Genf und dem angrenzen den Mittelland mit nur 10—20% der normalen Be sonnung. In Bern und Genf war es der sonnenärm ste Januar seit 1901. Die Stationen Wynau und Payerne verzeichneten nur 5 Sonnenstunden. In der Deutschschweiz, wo sich der Nebel etwas häufiger auflöste, und auf der Alpensüdseite mit recht viel Staubewölkung erreichte die Sonnenscheindauer meist 40—70% der Norm. In den nebeifreien Gebie ten wurden auf den Jurahöhen und auf dem Napf 150—170% und im Alpengebiet 100—150% der nor malen Anzahl Sonnenstunden registriert.

1—2. Eine Tiefdruckrinne erstreckt sich von Frankreich nach Italien: Am 1. früh noch schwache Niederschläge, teils vereisender Regen. Uber dem Flachland Hochnebel.

Darüber ziemlich, im Süden und Wallis vorwiegend son nig. Am 2. in Graubünden sonnig, sonst bedeckt und in der Westschweiz und im Wallis schwache Niederschläge, Schnee oberhalb von etwa 1500 m.

3—4. Ein schmales Hochdruckband erstreckt sich von Skandinavien nach Frankreich: Zu Beginn in der Deutsch- schweiz bedeckt, im Westen, Wallis und Süden sonnig.

Am 4. in allen Gebieten sonnig. Uber dem Mittelland Hochnebel, der sich am Nachmittag gebietsweise auflöst.

5—7. Zwischen einem Atlantiktief und dem Hoch im Osten entwickelt sich über den Alpen eine Föhnlage: Am 5. über dem Hochnebel ziemlich sonnig. Am Abend zuerst im Westen und Süden, am 6. auch in der Nordwest- und Nordschweiz schwache Niederschläge, teils als vereisen der Regen. In den Alpentälern Föhn mit Temperaturen bis 15 °C. Am 7. in der ganzen Schweiz verbreitet mässige, in Graubünden nur schwache Niederschläge. Temperaturen deutlich über der jahreszeitlichen Norm.

8—13. Nach kurzem Unterbruch entwickelt sich im Alpen- raum erneut eine ausgeprägte Südföhnlage: Uber dem Flachland Hochnebel, darüber am 8. ziemlich, ab 9. nur noch teilweise sonnig. Ab 10. jeweils grösstenteils Auflö sung des Hochnebels im Tagesverlauf über dem Flach- land. In den Alpentälern zeitweise stürmischer Südföhn mit Temperaturen bis 18 °C, in den mittleren Höhenlagen der Alpen und des Juras 5—10 °C. Alpensüdseite am 8.

vorwiegend sonnig, dann bedeckt und vom 10. bis 13.

teils ergiebige Niederschläge, die sich auch auf das Ober- engadin ausdehnen. Schneefallgrenze 1000—1200 m. Am Alpensüdkamm am 11. und 12. Neuschneesummen von 65—100cm.

14—21. Daskräftige Hoch über Nordosteuropa dehnt sich nach Westen aus und wird wetterbestimmend: Uber dem Flachland der Alpennordseite Nebel oder Hochnebel mit Obergrenze zwischen 800 und 1000 m, derteils auch in die Alpentäler eindringt. Zeitweise Auflösung am Juranord fuss. Unter dem Hochnebel kalt, besonders in der östli chen Landeshälfte. Uber dem Nebel vorwiegend sonnig und tagsüber mild. In den Bergen gute Fernsicht bei zeit- weise extrem tiefer Luftfeuchtigkeit (Alpengipfel teils un ter 5%).

22—26. Ein lief verstärkt sich über der Biskaya. Es steuert feuchte Mittelmeerluft zur Alpensüdseite: Auf der Al pensüdseite bedeckt und am Abend einsetzende Nieder- schläge. Schnee zuerst bis in tiefe Lagen, später oberhalb etwa 1000 m. Nördlich der Alpen über dem Flachland Hochnebel, darüber meist stark bewölkt und ganz im Westen zeitweise Niederschläge.

27—31. Das Hoch über Skandinavien weitet sich zuerst Richtung Island, dann auch zu den Ostalpen aus: Uber dem Flachland der Alpennordseite verbreitet Hochnebel mit Obergrenze um 1300 m, der sich am 29. und 31. ge bietsweise auflöst; kalt. Am 30. und 31. mässige Bise.

Über dem Hochnebel recht sonnig. Im Süden wechselnd bewölkt und am 28. abends im Tessin schwacher Nieder- schlag.

Februar 1996:

Nach dem sehr ruhigen Januarwetter brachte der Februar einen recht unruhigen Wetterablauf. Die wieder vermehrt auf den Alpenraum übergreifen- den Tiefdruckgebiete verursachten häufige und starke Temperaturschwankungen. Nachdem am 23.

Februar in der eingeflossenen Kaltluft an den mei sten Stationen die bishertiefsten Temperaturen die- ses Winters gemessen worden waren (in La Brövine

—31,5 °C), stiegen die Temperaturen am Monats- ende unter Hochdruckeinfluss mit leichter Föhnten denz tagsüber auf Werte bis gegen 15 °C an.

Der Februar war in weiten Teilen der Schweiz zu kalt. Die grössten negativen Abweichungen von 1—2 °C verzeichneten die Jurahöhen und die Alpen- regionen oberhalb von etwa 1300 m. Nur geringfü gig zu kalt (bis 0,5 °C) war es im zentralen und west- lichen Mittelland sowie im Engadin. Tendenziell zu warm war es hingegen am Genfersee, im zentralen Rhonetal und im Rheintal zwischen Chur und Vaduz.

Die häufigen, aber nicht ergiebigen Niederschlä ge auf der Alpennordseite brachten nur am westli chen Jura, im Unterwallis und gebietsweise auch in den zentralen und östlichen Voralpen leicht über- normale Summen bis 125%, in den übrigen Geble ten bewegten sich die Werte zwischen 70 und 100%

der Norm. Auf der etwas geschützteren Alpensüd seite und in Graubünden sowie im Mattertal fielen meist 30—50%, im Hinterrheingebiet und im Obe rengadin weniger als 20% der Norm. Nachdem das Mittelland im Vormonat keinen einzigen Schneefall- tag verzeichnet hatte, fielen im östlichen Mittelland im Februar gebietsweise 20—50 cm Neuschnee.

Dank vorwiegend sonnigem Monatsende er- reichte die Sonnenscheindauer fast überall Werte von 90—100%. Etwas weniger Sonne erhielten das Tessin, die Zentralalpen, der Westjura und ein Ge bietsstreifen vom Napf über das Emmental und Frei- burgerland zum Kanton Genf mit 70—90%. Leichte Sonnenscheinüberschüsse bis zu 120% gab es von Schaffhausen zum Bodensee und im Engadin sowie in geringerem Masse dank föhnigen Aufhellungen auch im Rheintal zwischen Chur und Vaduz sowie im Urner Reusstal.

1—2. Ein Tief zieht von Portugal nach Norditalien und weitet sich vorübergehend nach Mitteleuropa aus: Auf der Alpensüdseite bedeckt und Niederschläge; Schnee bis in tiefe Lagen. Im Norden am 1. Hochnebel, der sich am Mittag auflöst, sonst sonnig. In den Alpentälern Föhnein bruch. Am 2. den Alpen entlang föhnige Aufhellungen. Im Jura und in der Nordwestschweiz ab Mittag Nieder- schläge.

3—5. Zwischen dem Mittelmeertief und einem Hoch über dem nördlichen Mitteleuropa, das sich allmählich zu den Alpen ausdehnt, fliesst zunehmend kalte Polarluft zu den Alpen: Im Norden am 3. morgens noch etwas Nieder- schlag, am Nachmittag Aufhellungen und relativ mild. Ab 4. meist stark bewölkt und besonders in der Deutsch- schweiz und den Voralpen entlang zeitweise leichter Schneefall. Deutlich kälter. Am 5. in den Alpen teils sonnig. Im Süden recht sonnig und trocken.

6—8. Ein nordatlantisches Tief steuert in zwei Schüben feuchte Polarluft nach Mitteleuropa: Am 6. und 7. im Mit- 10

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telland teilweise, in den Alpen ziemlich sonnig. In der Nacht zum 7. verbreitet Schneefall. Am 8. bedeckt und auf der Alpennordseite bei deutlich unternormalen Tempera turen verbreitet mässiger Schneefall. Im Süden zu Beginn bedeckt und am 6. im Tessin etwas Regen, am 8. vorwie gend sonnig.

9—14. Nach Zwischenhocheinfluss steuert ein Tief über England mildere Meeresluft zur Schweiz. Ab 13. zieht es zum Balkan. Aus Norden dringt wieder kalte Polarluft zu den Alpen vor: Am 9. in der ganzen Schweiz vorwiegend, ab 10. nur noch in Graubünden teilweise sonnig. Auf der Alpennordseite ab 11. zunehmend Niederschläge, Schneefall oberhalb etwa 500 m, am 14. dann bis in die Niederungen. Am 12. und 13. im Mittelland stürmische Winde mit Böenspitzen bis 100 km/h. Im Jura und in den Alpen vereinzelte Gewitter. Am 14. im Westen und im Wal lis Aufhellungen. Auf der Alpensüdseite ziemlich sonnig, am 12. und 13. zeitweise Niederschlag, aber auch Schnee bis in tiefe Lagen.

15.—20. Ein atlantisches Hoch dehnt sich vorübergehend nach Mitteleuropa aus. Ein Skandinavientief steuert am 16. Meeresluft zu den Alpen. Ein weiteres Tief zieht am 18.

über Süddeutschland nach Italien: Am 15. über dem Flachland Hochnebel, der sich örtlich auflockert, sonst sonnig. Ab 16. äuf der Alpennordseite meist bedeckt und häufig Niederschläge, Schneefallgrenze um 600 m. Am Nach m ittag des 18. aus Nordwesten Kaltfrontdu rchgang mit Sturmwinden. Am 19. und 20. bei wechselnder Be wölkung und unternormalen Temperaturen zeitweise leichter Schneefall. Südlich der Alpen ziemlich sonnig und mild (am 17. mit Nordföhn im Südtessin bis 18 Grad). In der Nacht zum 19. Niederschläge mit Schnee bis 1000 m.

21—23. An der Ostflanke eines Hochs über dem Atlantik fliesst aus Norden polare Kaltluft zu den Alpen: Kältester Abschnitt des Monats. Meist stark bewölkt und auf der Al pennordseite zeitweise leichter Schneefall. Südlich der Al pen am 21. bedeckt und etwas Schnee, dann sonnig.

24—29. Das kleine Hoch über Mitteleuropa zieht ostwärts und vereinigt sich mit dem kräftigen Osteuropahoch.

Vorübergehend schwacher Föhneinfluss: Alpen und Al pennordseite vorwiegend sonnig. Starker Temperaturan stieg auf tagsüber frühlingshafte Werte. Im Mittelland je- doch mässige Nachtfröste. Am 27. ganz im Westen bedeckt und schwache Niederschläge. Auf der Alpensüd seite am 25. und 26. bewölkt, etwas Niederschlag. Sonst ziemlich sonnig.

März 1996:

In der ersten Märzhälfte lagen die Temperaturen unter leichtem Hochdruckeinfluss teils deutlich un ter der Norm. Am 4. März wurden in Stabio im Men drisiotto mit —8,3 °C die tiefste Wintertemperatur in Tieflagen derAlpensüdseite und am 12. März mit—5 bis —13 °C im Mittelland die tiefsten Temperaturen des ganzen Monats gemessen. Nach Monatsmitte kam es zu einer kräftigen Erwärmung, die am 24.

mit Temperaturen bis 20 °C im Mittelland und 22 °C in Sion ihren Höhepunkt erreichte, bevor bereits am Folgetag mit der Zufuhr feuchter Polarluft bis zum Monatsende besonders in den Höhenlagen wieder ein deutlich zu kalter Abschnitt folgte. Der erste Frühlingsmonat war dadurch in den meisten Gebie ten 0,5—1 °C und in den Berglagen gebietsweise bis 1,5 °C zu kalt. Während am Jurasüdfuss und in den Walliser Alpen das Defizit weniger als 0,5 °C betrug, verzeichneten das Rhonetal, die Magadinoebene und der Raum Lugano einen leichten Wärmeüber schuss von etwa einem halben Grad.

Die seit Jahresbeginn anhaltende Niederschlags armut in weiten Teilen der Schweiz hat sich auch in

den März hinein fortgesetzt. In den Alpen und auf der Alpennordseite fielen die Niederschläge zur Hauptsache im letzten Monatsdrittel. Normale oder leicht übernormale Niederschlagssummen erhiel ten nur das Alpsteingebiet und Teile der Inner- schweiz. Die Uberschüsse bis 25% im Raum Basel resultierten aus dem ersten kräftigen Gewitterregen vom 26. März. Das Mittelland, der Jura, das Wallis und die westlichen Voralpen erhielten nur 20—70%

und die zentralen und östlichen Voralpen 70—100%

der Normalmengen. Im Tessin und in den Bündner Südtälern, wo schon im Vormonat das grösste Nie- derschlagsdefizit entstanden war, fielen nur etwa 10—20% der Norm.

Der erste Frühlingsmonat war meistenorts recht sonnig. Die Sonnenscheindauer betrug verbreitet bis zu 120%, im Jura und in den Alpen gebietswei se über 130%. Einzig das Flachland der Nordost- schweiz verzeichnete ein Sonnendefizit bis zu 10%, das Mittel- und Südtessin ein solches bis zu 20%.

Ende März war der Stand der Vegetationsent wicklung gegenüber der Norm etwa 3 Wochen, in den höheren Lagen etwa 1—2 Wochen in Verzug.

1—6. Ein Hoch westlich von Irland wird auch im Alpen- raum wetterwirksam: Auf der Alpennordseite am 1. be deckt, am Abend und in der Nacht zum 2. in der Ost- schweiz und dem Alpennordhang entlang gebietsweise schwacher Schneefall. Ab 2. vorwiegend sonnig, in der Deutschschweiz einzelne Wolkenfelder. Im Süden vorwie gend sonnig und am 1. sehr mild (19 °C in Magadino).

7—11. Das Hoch verlagert sich unter Verstärkung über Südskandinavien nach Nordwestrussland: Anfangs be wölkt und auf der Alpensüdseite am 7. und 8. etwas Nie- derschlag. Vom 9. an wieder überall vorwiegend sonnig.

Uberdem Mittelland am 10. und 11. morgens Hochnebel.

Temperaturen unter der Norm.

12—13. An der Südflanke des Hochs über Nordwestruss land strömt mit einer Bisenlage sehr kalte und mässig feuchte Luft in den Alpenraum: Kältester Abschnitt des Monats. In den Niederungen Minimaltemperaturen bis

—13 °C. Bei nurteilweise sonnigem Wetter in der Nordost- schweiz und am Alpennordhang am 12. leichter Schnee- fall. Im Süden am 12. ziemlich sonnig. Am Abend und in der Nacht zum 13. leichter Schneefall bis in tiefe Lagen.

14—17. Zwischen dem nordwestrussischen Hoch und ei- ner von England ins westliche Mittelmeer reichenden Tief- druckzone fliesst zunehmend milde Luft aus Südosten zur Schweiz: Vor allem in den Alpen recht sonnig. In der Nacht zum 17. in den Alpen Niederschläge. Im Süden am 15.

sonnig, sonst stark bewölkt. Am 14. und ab 16. abends Niederschläge. Markanter Temperaturanstieg.

18—20. Flache Druckverteilung über Mitteleuropa: Alpen und Alpennordseite am 18. und 19. bedeckt, aber trocken.

Am 20. zuerst sonnig, dann Bewölkungszunahme und am Abend im Jura und im Mittelland aus Westen Nieder- schläge, Schnee bis 1300 m. Im Süden stark bewölkt, am 18. und in der Nacht zum 19. gebietsweise Regenschauer.

21—23. Ein Tief über dem Ärmelkanal steuert einen Schub feuchter Meeresluft zur Schweiz: Ganze Schweiz am 21.

zuerst sonnig, am Nachmittag aus Westen verbreitet Nie- derschläge, ausgenommen im Mittel- und Südtessin. Am Abend im Jura und den Voralpen entlang vereinzelte Ge witter. Am 23. morgens aus Westen rasch nachlassende Niederschläge und Ubergang zu sonnigem Wetter. Wär- m er.

24—26. Aus Südwesten strömt milde und zunehmend feuchtere Luft nach Mitteleuropa: Am 24. überall vorwie gend sonnig und frühlingshaft warm (20 °C im Mittelland, 22 °C in Sion). Ab 25. nördlich der Alpen stark bewölkt, im 11

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Laufe des Tages im Jura und ganz im Norden Durchzug ei- nes Niederschlagsgebietes. Am 26. aus Westen neue Nie- derschläge. Am Morgen in der Westschweiz, am Abend auch auf der übrigen Alpennordseite Gewitter (Basel in- nert 2 Std. 42 mm Niederschlag).

27—31. Eine nordwestliche Höhenströmung steuert mäs sig feuchte Polarluft zur Alpennordseite: Am 27. in der ganzen Schweiz bedeckt und Niederschläge. Starker Tem peraturrückgang und am Abend auf der Alpennordseite Schnee bis in die Niederungen. Am 28. unter Zwi schenhocheinfluss sonnig, über dem Flachland Hochne bei. Anschliessend wechselhaft und besonders am 29.

und 30. gelegentlich Schneeschauer, am Alpennordhang auch anhaltender Schneefall. Am 31. vorwiegend sonnig.

Temperaturen erneut unter der Norm. Im Süden recht sonnig und trocken.

April 1996:

Nach einem recht winterlichen Monatsbeginn kam es über die Osterfeiertage (5. bis 8. April) zu ei- ner ersten kräftigen Erwärmung. Einem vorüberge henden Kälterückfall folgte zu Beginn der zweiten Monatshälfte ein weiterer kontinuierlicher Tempe raturanstieg auf frühsommerliche Werte, wobei am 22. imEinflussbereich der herangeführten Warmluft im Mittelland der Deutschschweiz verbreitet der er- ste Sommertag des Jahres registriert wurde. Bis zum Monatsende blieben die Temperaturen trotz leichter Abkühlung weiterhin leicht über der Jahres- zeitlichen Norm. Der entstandene Wärmeüber schuss betrug in den meisten Gebieten und Höhen- lagen etwa 1,5—2 °C, vereinzelt auch 2,5 °C.

Als vierter aufeinanderfolgender Monat war auch der April landesweit deutlich zu trocken. Am wenigsten Niederschlag fiel mit nur 15—30% der Norm im zentralen Jura, am westlichen Jurasüd fuss, im Oberwallis, in Rheinbünden, im Ober- engadin und im Tessin nördlich des Monte Ceneri.

Ein etwas geringeres Niederschlagsdefizit verzeich neten das gesamte Voralpengebiet, die Deutsch- schweiz und der Raum Davos, wo zwischen 50 und 80% der Normalsummen gemessen wurden. Be sonders ausgeprägt war die anhaltende Nieder- schlagsarmut in weiten Teilen Graubündens, wo seit Jahresbeginn insgesamt weniger als ein Drittel der Normalsumme gemessen wurde. Aber auch das Tessin erhielt von Februar bis April gebietswei se nur 20—30% der Norm.

Die Sonnenscheindauer erreichte im Wallis, im Mittel- und Südtessin sowie in den Tälern des Al pennordhangs mit 95—105% etwa normale Werte.

Sonst resultierten weithin Uberschüsse bis 120%, am Juranordfuss, in der Nordschweiz sowie im Nordtessin und Misox bis 145%.

Die Vegetationsentwicklung Ende April konnte in den Niederungen als normal bezeichnet werden, während in höheren Lagen ein leichter Vorsprung registriert wurde. In den Niederungen waren die Buchenwälder ergrünt, blühender Löwenzahn und der Nadelaustrieb der Lärchen waren bereits bis in Höhenlagen von etwa 1000 m anzutreffen.

1—4. Ein Tief zieht von der Biskaya ins Mittelmeer und steuert mässig feuchte Polarluft in den Alpenraum: Nur teilweise sonnig. Bei deutlich unternormalen Temperatu ren vor allem in den Alpen und Voralpen zeitweise leich ter Schneefall, in den Niederungen einzelne Schnee- schauer. Im Süden am 1. verbreitet Niederschläge, Schnee oberhalb etwa 1000 m. Ab 2. wechselnd bewölkt, aber meist niederschlagsfrei.

5—7. Das umfangreiche Hoch über Nordeuropa dehnt sich zu den Alpen aus: Alpen und Alpennordseite nach Auflö sung des Hochnebels überall sonnig. Starker Temperatur- anstieg (am 7. gebietsweise bis 20 °C). Südlich der Alpen zu Beginn überwiegend bewölkt und in der Nacht zum 6.

in den Tessiner Alpen etwas Niederschlag. Am 7. im Mit- tel- und Südtessin vorwiegend sonnig.

8—14. Flache Druckverteilung. Ab 12. erreicht kühlere Luft aus Norden die Ostschweiz: Auf der Alpennordseite zuerst teilweise sonnig, vereinzelt Schauer oder Gewitter, ab 11.

oft stark bewölkt und häufig Schauer oder Gewitter. Tem peraturrückgang auf unternormale Werte, besonders im Osten und in den Bergen. Südlich der Alpen unterschied- lich bewölkt und nur vereinzelt schwache Niederschläge.

15—16. Ein im Norden vorbeiziehendes Zwischenhoch bringt eine Wetterberuhigung: In der ganzen Schweiz vor- wiegend sonnig. Allmählicher Anstieg der Temperaturen auf übernormale Werte. In den Niederungen der Alpen- nordseite jedoch verbreitet mässige Nachtfröste.

17—18. Eine zum Tief über dem Nordatlantik liegende Störungszone überquert die Alpennordseite: Auf der Alpennordseite am 17. nach einer kalten Nacht zuerst noch vorwiegend sonnig und warm, dann Bewölkungszu nahme, am Abend und in der Nacht besonders den Voral pen entlang etwas Niederschlag. Im Laufe des 18. wieder zunehmend sonnig. Auf der Alpensüdseite vorwiegend sonnig und warm.

19—22. Ein flaches Hoch verlagert sich von den Azoren zur Ukraine. Im Vorfeld einer von England nach Spanien rei chenden Tiefdruckzone bildet sich über den Alpen eine ausgeprägte Föhnströmung: In der ganzen Schweiz zu Be ginn vorwiegend sonnig und sehr warm. Weiterer Anstieg der Tagestemperaturen, am 22. um 25 °C, in Basel bis 27 °C. Ab 21. in den Alpentälern Föhneinbruch, in der Westschweiz und auf der Alpensüdseite stärker bewölkt, aber noch weitgehend niederschlagsfrei.

23—24. Die Tiefdruckzone verlagert sich zur Nordsee, und die zugehörige Kaltfront überquert die Schweiz: Ganze Schweiz stark bewölkt. Föhnzusammenbruch, dann zuerst im Westen und Süden, am Abend und in der folgenden Nacht auch auf der übrigen Alpennordseite Niederschlä ge. Deutlich kühler.

25—27. Ein schmaler Ausläufer des Azorenhochs weitet sich über Mitteleuropa nach Ungarn aus. Ein flaches Tief im Mittelmeerraum bestimmt das Wetter auf der Alpen- südseite: Im Süden nur wenig Sonne und zeitweise Re- gen. In der übrigen Schweiz teilweise, am 26. im Mittel- land meist sonnig und wärmer. Am 27. im Jura einzelne Regenschauer und Gewitter.

28—30. Zwischen einem Hoch über dem Ostatlantik und dem flachen Mittelmeertief bildet sich im Alpenraum eine ausgeprägte Luftmassengrenze: Am 28. noch etwas Son ne, am Nachmittag aus Westen Niederschläge, im Jura und im Flachland einzelne Gewitter, in der Ostschweiz auch Hagel. Ab 29. meist bedeckt und beidseits der Alpen zeitweise Niederschläge, am 30. im Norden nachlassend.

Mai 1996:

Die Witterung im Mai 1996 war tiefdruckbe stimmt. Das unbeständige Wetter war begleitet von raschen, aber nicht extremen Temperaturwechseln.

Am 3. schneite es im Urnerland bis 600 m, am 20.

und 21. fiel im Bündner Oberland Schnee bis auf 1000 m hinunter. Vorangegangen waren intensive Regenfälle, die im Bündner Oberland am 19. rund 80 bis 130 Liter und im Nordtessin in den zwei Ta- gen vom 18. und 19. 150 bis 180 Liter Wasser pro Quadratmeter brachten. Die ffEisheiligen» waren frostfrei, aber kühl und trüb. Vom 9. bis 15. zeigte sich die Sonne auf der Alpennordseite vielerorts 12

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nicht. Leichte örtliche Bodenfröste gab es am 21.

und 27. Sonniges Wetter brachte am Monatsende einen kräftigen Temperaturanstieg. Am 31. resul tierten die bisher höchsten Temperaturen dieses Jahres. In Basel, Visp und im Rheintal wurden 29 °C erreicht; den Höchstwert registrierte Buchs-Suhr mit 29,6 °C.

lnsgesam t entsprachen die Temperaturen über- wiegend der Norm (Mittelwert der Jahre 1901—60).

In höheren Berglagen war es allerdings rund 1 °C zu warm, am Juranordfuss tendenziell eher zu kühl.

Ausgenommen im Südtessin (Stabio registrierte nur 35%‚ Lugano 78% der normalen Regensumme) war der Mai 1996 nass. Nördlich der Alpen, in den westlichen Alpen, im Zentralwallis, Engadin und Puschlav sowie im mittleren Tessin gab es meisten- orts 105—150% der Norm, im westlichen Mittelland teils nur um 80%. Mehr als 200% fielen im zentralen Alpenraum (Nordtessin, Tavetsch, Urserental und Goms). In Ulrichen wurden sogar 378% der Norm registriert. In den übrigen Landesteilen wurden 150—200% der Norm gemessen. Insgesamt regnete es in den Alpen und im Osten mehrheitlich an 15 bis 19 Tagen. Vor allem im Wallis gab es damit wesent lich mehr Regentage als im Durchschnitt der Jahre 1901—60.

Die Besonnung war im Landesdurchschnitt et was zu gering. Aber nur die Gebiete Jura, Mittelland östlich des Napf, Oberengadin und Puschlav sowie Hinterrheintal und Misox mussten sich mit 80 und 90% der Norm begnügen. In den übrigen Landes- teilen waren es über 90%, im östlichen Teil Grau- bündens, in den westlichen Alpen und im Zentral- wallis sogar örtlich über 100% der Norm.

Die Entwicklung der Vegetation war ebenfalls normal. Margeriten blühten Ende Monat bis in Höhen von 1000 m.

1—3. Ein flaches Tief über Westeuropa steuert feuchte Po larluft in den Alpenraum: Beidseits der Alpen zeitweise Niederschläge, im zentralen Alpenraum ergiebig. Ge bietsweise Gewitter, vereinzelt Hagelschlag. Schneefall- grenze gegen 1000 m, im Urnerland bis 600 m sinkend. In den Zentralalpen 50—80 cm Neuschnee. Auf der Alpen- nordseite dazwischen grössere Aufhellungen.

4—6. Eine Hochdruckzone dehnt sich zögernd von Gross- britannien zu den Alpen aus: Am 4. und 5. teilweise son nig mit vereinzelten schwachen Niederschlägen auf der Alpennordseite. Am 6. in der ganzen Schweiz sonnig, trocken und etwas wärmer.

7—8. Ein Tief dehnt sich von der Iberischen Halbinsel nach Mitteleuropa aus: Am 7. zuerst noch vorwiegend sonnig, am Abend in den westlichen Teilen des Juras und Mittel- landes sowie in der Nordschweiz Gewitter. Am 8. noch teilweise sonnig und am Abend im Südtessin und auf der ganzen Alpennordseite Gewitter. Lokal Sturmböen und Hagelschlag.

9—13. Das flache, aber umfangreiche Tief über Mittel- und Südeuropa verlagert sich langsam zum Balkan. Der Alpenraum liegt im Bereich der zugehörigen Luftmassen- grenze: Von einzelnen Aufhellungen in den Bergen abge sehen trübeWitterung. Zeitweise mässige, am 10. und 11.

nur leichte Niederschläge. Temperaturen in den Niede rungen der Alpennordseite deutlich unter der Norm.

14—16. Flache Druckverhältnisse über Mitteleuropa. Die Schweiz verbleibt im Bereich mässig-feuchter Luft: Im Jura und Mittelland am 14. und 15. bedeckt und beson ders in der Nord- und Nordwestschweiz, am 16. auch in Graubünden und im Tessin einige Schauer. Am 16. über

dem Mittelland zuerst Hochnebelfelder. Sonst überall son fig, am Abend in der Nordschweiz Schauer und Gewitter.

Temperatur steigend.

17—20. Ein neues Tief zieht von Spanien nach Grossbri tannien und steuert ab 19. Polarluft zu den Alpen: Am 18.

im Nordtessin, am 19. im ganzen zentralen Alpenraum und Sopraceneri ergiebige, teils gewittrige Niederschlä ge. In der übrigen Schweiz Aufhellungen abwechselnd mit zeitweiligen, am 19. bedeutenden Niederschlägen und einzelnen Gewittern. Ab 19. erneut kühl.

21—24. Ein flacher Ausläufer des Azorenhochs erstreckt sich über die Alpen nach Osteuropa: Am 22. und 24. recht sonnig. Sonst wechselhaft und zeitweise Niederschläge, besonders auf der Alpennordseite. Am 21. abends in der Nordschweiz und den Voralpen entlang zahlreiche Gewit ter. Erwärmung. Am 24. spät abends aus Westen verbrei tet Niederschläge.

25—27. Westlage: Im Norden und in den Alpen überwie gend stark bewölkt und zeitweise Niederschläge. Am 27.

im Mittelland Westwind mit Böen bis 90 km/h. Weniger warm. Auf der Alpensüdseite am 26. sonnig und trocken, sonst ebenfalls Niederschläge. Am 27. nachmittags zu- nehmend sonnig.

28—31. Ein Hoch überquert Mitteleuropa von West nach Ost: Am 28. auf der Alpennordseite rasch nachlassende Niederschläge und dann überall sonnig bei kräftig stei genden Temperaturen (am 31. bis 29 °C).

Juni 1996:

Die erste Junihälfte war in der ganzen Schweiz hochsommerlich warm. Im Rhonetal und im Mittel- und Südtessin erreichten die Temperaturen vom 4.

bis 19. ununterbrochen mehr als 25 °C, in der Ma gadinoebene vom 7. bis 13. täglich mehr als 30 °C.

Auf der Alpennordseite beendete eine Bisenströ mung am 13. die Serie von 7 Sommertagen, an de nen am 6. und 7. verbreitet ebenfalls mehr als 30 °C gemessen wurden. Das letzte Monatsdrittel begann mit einem kräftigen und nachhaltigen Kaltluftein bruch, der die Temperaturen bis zum 26. auf deut lich unternormale Werte drückte. Nach vorüberge hender Erwärmung brachte eine auf Mitteleuropa übergreifende Westströmung am Monatsende er- neut kühles und wechselhaftes Wetter. Die Monats- mitteltemperaturen liegen in allen Gebieten und Höhenlagen 1,5—2,5 °C über der Norm. Etwas gerin ger sind die Wärmeüberschüsse gebietsweise im westlichen Jura. Die höchste Temperatur wurde am 13. Juni mit 34,3 °C in der Magadinoebene gemes sen.

Der Juni war fast überall zu trocken. In den mei sten Landesteilen fielen zwischen 50 und 100% der normalen Junisummen, im Gotthardgebiet und im WaIIis östlich von Sion sogar nur etwa 30—50%.

Deutliche Uberschüsse von bis zu 140% verzeich neten das Engadin und das Puschlav, in geringerem Masse auch das westliche Genferseegebiet und der Raum Davos sowie die Unwettergebiete im Kanton Obwalden und am Sempachersee. Der grösste Teil der Niederschläge fiel vom 20. bis 22. Juni im Zu- sammenhang mit dem Einbruch feuchter Polarluft, wobei die Schneefallgrenze kurzfristig auf unter 1500 m zu liegen kam.

Die Sonnenscheindauer erreichte dank der vor- wiegend hochdruckbeeinflussten ersten Monats- hälfte deutlich überdurchschnittliche Werte. Am meisten Sonne erhielten das Nordtessin und die an- grenzenden Gebiete in Rheinbünden, die Alpen zwi 13

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schen dem Jungfraugebiet und dem Gotthardpass und die Ajoie mit über 130%. In den übrigen Lan- desteilen beträgt die Besonnung meist 115—125%, im Jura, im unteren Rhonetal und im Alpsteingebiet teils nur 100—115%.

Dank der warmen Witterung betrug der Vor- sprung der Vegetationsentwicklung Ende Monat etwa 5 bis 10 Tage.

1—3. Eine zum Tief über dem Nordmeer gehörende Kalt- front überquert langsam die Schweiz: Am 1. zuerst sonnig, am Abend aus Westen Niederschläge, im Mittel- land vereinzelte Gewitter. Am 2. und 3. meist bedeckt, zeitweise schwache, im Westen am 2. ergiebige Nieder- schläge. Im Süden am 1. vorwiegend sonnig, dann bewölkt und besonders am 3. Niederschläge. Uberall leichter Temperaturrückgang.

4.—7. Von Westen her verlagert sich ein Hoch über Deutschland nach Polen: Zu Beginn im Osten noch stark bewölkt und in den Alpen letzte Regenschauer, im Westen und Süden recht sonnig. Ab 5. Ubergang zu vorwiegend sonnigem und sehr warmem Wetter. Temperaturen im Mittelland am 6. und 7. tagsüber auf 30—32 °C steigend.

Am 5. und 6. in Graubünden vereinzelte, am 7. abends besonders den Voralpen entlang verbreitete, von zahl- reichen Hagelschlägen begleitete Gewitter.

8—9. Der Hochdruckeinfluss schwächt sich vorüberge hend etwas ab: Etwas stärker bewölkt. Am Abend im Jura und Mittelland jeweils verbreitete Schauer und Gewitter.

Besonders betroffen wurden am 8. der Kanton Waadt und der westliche Jura, am 9. auch der Kanton Obwalden. In diesen Gebieten verursachten heftige Gewitterregen Erd rutsche und örtliche Uberschwemmungen. Südlich der Alpen und im Engadin sonnig und trocken, im Tessin sehr warm.

10—12. Eine flache Hochdruckzone erstreckt sich von Spa nien über die Alpen nach Osteuropa: Sonnig und sehr warm. Tageshöchsttemperaturen am 12. erneut über 30 °C. Jeweils am Abend in den Alpen und Voralpen, am 12. auch in der Ostschweiz Schauer und Gewitter.

Am 10. abends verursacht ein Gewitter im Raum Beromünster (50 mm Niederschlag in 30 Min.) grosse Schäden an Gebäuden und setzt Strassen unter Wasser.

Im Tessin vorwiegend sonnig und heiss mit Temperaturen bis 33 Grad.

13—19. Über England entwickelt. sich ein kräftiges Hoch.

Es bestimmt den Wetterablauf im Alpenraum: Am 13.

auch in den östlichen Voralpen Niederschlagsende. Sonst überall sonnig und im Tessin sehr warm. Im Mittelland nach Bise mit Abkühlung erneut sommerlich warm. Am 16. und 18. in Graubünden und im Tessin vereinzelte Schauer und Gewitter. Am 19. in den meisten Gebieten nur noch teilweise sonnig.

20—23. Eine Tiefdruckzone erstreckt sich von Skandina vien zur Biskaya und schwenkt über Mitteleuropa ost- wärts. Auf ihrer Rückseite fliesst recht kalte und feuchte Polarluft zur Schweiz: Ganze Schweiz bedeckt und häu fige, im Tessin ergiebige Niederschläge. Am 21. und 22.

verbreitete Gewitter. Kräftiger Temperaturrückgang.

Schneefallgrenze gegen 1500 m sinkend. Am 23. auf der Alpennordseite allmähliches Nachlassen der Nieder- schläge, auf der Alpensüdseite sonnig und trocken.

24—28. Das Azorenhoch dehnt sich zögernd nach Nord- osten aus: Bis zum 26. in der ganzen Schweiz nur teilweise sonnig und kühl. Den Alpen entlang und im Süden zeit- weise schwache Niederschläge, im Südtessin einzelne Gewitter. Ab 27. überall recht sonnig und wärmer.

29—30. An der Südflanke eines Tiefs über Nordengland greift eine Westlage auf Mitteleuropa über: Am 29. ziem lich sonnig, früh morgens im Raum Schaffhausen Gewit ter. Am Nachmittag Westwinde mit Böen bis 90 km/h im Mittelland, abends am östlichen Alpennordhang

und in Graubünden Schauer. Am 30. im Norden am Abend aus Westen Regen. Im Süden recht sonnig und meist trocken.

Juli 1996:

Der Juli 96 wies drei etwa gleich lang dauernde Witteru ngsabschnitte auf: 1 .—10.: Kern eines Tiefs über Skandinavien, Zufuhr von feucht-kühler, teils sogar kalter Luft aus Nordwesten. Nebst grosser Sonnenarmut fiel wiederholt Schnee bis etwa 1800 m. Am 8. wurden in den Niederungen der Al pennordseite maximal 12—14 °C gemessen. Ergiebi ge Niederschläge am 7/8. brachten im Tessin, Rheinwaldgebiet und in den Urner und Glarner Al pen 100—140 mm, sonst verbreitet 60—100 mm Re- gen. In Camedo im Centovalli fielen sogar 196 mm.

11.—22.: Trocken und sonnig. Nach einer warmen Periode (Azorenhocheinfluss) entstand ab 16. eine kühle Bisenlage. Nördlich der Alpen empfindlich kalte Nächte. Am 21. morgens über der Grasober fläche teils Temperaturen von nur 2—3 °C. 23.—31.:

Mit westlichen Höhenwinden überwiegend freund- lich und warm, jedoch wiederholt Durchzug von Gewitterstörungen. Dieser Witterungsabschnitt be gann mit dem wärmsten Tag des Juli 96im Rhein- tal und Zentralwallis wurden über 30 °C registriert—, dann folgten zahlreiche, am Alpennordhang von Stürmen (Altdorf 123 km/h) begleitete Gewitter.

Die Temperaturen entsprachen im Juli 96 etwa dem Durchschnitt der Jahre 1901—60 (Norm).

Im Genferseegebiet sowie in den zentralen und östlichen Alpen, ausgenommen im St. Galler Rhein- tal, wo etwa normale Regenmengen gemessen wurden, fielen 120—150% der normalen Nieder- schläge. In Teilen des Neuenburger Juras, im unte ren Rhonetal, im Wallis, im Tavetsch, im Misox und im Nordtessin waren es vielerorts sogar mehr als 150% der Norm, am meisten in Leukerbad (208%).

Im Mendrisiotto war es demgegenüber zu trocken (Coldrerio 60%). Zu wenig Regen gab es auch von der Region Olten (Wynau 60%) über das zentrale Mittelland bis in die Region Zürich und am östlichen Jurasüdfuss. Auf der übrigen Alpennordseite und im Engadin fiel mit 105—130% etwas zu viel Regen.

Die Besonnung war insgesamt etwas überdurch schnittlich und erreichte in der Ajoie und im östll chen Mittelland Werte um 120% der Norm. Geringe Defizite gab es vom unteren Rhonetal bis nach Sion und auf der Alpensüdseite.

1—2. An der Südflanke des Tiefs über Nordeuropa über- quert eine Randstörung den Alpenraum: In der ganzen Schweiz bedeckt und häufig Regen. Am 1. in der Nord- schweiz, am 2. im Tessin Gewitter. Temperaturen überall weiterhin deutlich unter der Norm.

3—8. Nach kurzem Zwischenhocheinfluss steuert ein vom Atlantik nach Finnland ziehendes Tief erneut Meeresluft zur Schweiz. Ab 7. zieht ein Randtief von Spanien über die Alpen nach Polen: Am 3. in der ganzen Schweiz vorwiegend sonnig und trocken. Ab 4. meist bedeckt, häufige und verbreitete Niederschläge. Am 7.

und in der Nacht zum 8. auf der Alpensüdseite, am 8.

besonders am zentralen und östlichen Alpennordhang ergiebige N iederschläge. Starker Temperaturrückgang auf deutlich unternormale Werte. Schneefallgrenze auf 1800 m sinkend. Im Tessin örtlich Erdrutsche und Uber schwem mu ngen.

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