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Archiv "Hohe Auszeichnung für Rudolf Hauck" (10.07.1975)

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Spektrum der Woche Aufsätze • Notizen PERSONALIA

Die Präsidentin des Deutschen Bun- destages, Frau Annemarie Renger, überreichte dem SPD-Bundestagsabge- ordneten Rudolf Hauck im Rahmen ei- ner kleinen Feier am 6. Juni 1975 das ihm von Bundespräsident Walter Scheel verliehene Große Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland Foto: Bode

Hohe Auszeichnung für Rudolf Hauck

Der Helmstedter Bundestagsabge- ordnete Rudolf Hauck (SPD), Vor- sitzender des Bundestagsaus- schusses für Jugend, Familie und Gesundheit, wurde mit dem Gro- ßen Verdienstkreuz des Verdienst- ordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet.

Hauck, seit 1946 Mitglied der SPD und seit 1965 im Deutschen Bun- destag, ist heute Mitglied des SPD- Parteirates, Vorsitzender des SPD- Bezirks Braunschweig und des SPD-Unterbezirks Helmstedt. Er gehört auch dem SPD-Landesaus- schuß Niedersachsen an.

Mit der VI. Legislaturperiode des Deutschen Bundestages wurde Ru- dolf Hauck zum Vorsitzenden des Bundestagsausschusses für Ju- gend, Familie und Gesundheit ge- wählt, dessen Vorsitz er auch in

der gegenwärtigen VII. Legislatur- periode innehat. Er ist ferner stell- vertretender Vorsitzender des Ar- beitskreises „Sozialpolitik" der SPD-Bundestagsfraktion. Beim Parteivorstand der SPD in Bonn ist Hauck Mitglied in der Kommission für Jugendpolitik und in der Kom- mission für Familienpolitik. Weiter gehört er dem Sozialpolitischen und dem Gesundheitspolitischen Ausschuß an. EH

„Tropen-Mohr"

wurde 65

Tropenmedizin ist eine Frage der Leidenschaft. Professor Dr. med.

Werner Mohr hat sich diesem Fa- che mit Leidenschaft ergeben. Was hätte er anderes, wenn nicht Dich- ter, wie sein Urahn Justinus Ker- ner, werden sollen, als Tropenarzt, und zwar Kliniker für Tropenmedi- zin? Grundlage hierfür wiederum ist die innere Medizin, erweitert aber durch die spezifischen Werte der Epidemiologie, Parasitologie, Protozoologie, Entomologie, Viro- logie, Psychologie, Soziologie und Klimatologie, also Fächer, die die Lehrgänge des Tropeninstitutes Hamburg und anderer Stätten dazu

Prof. Dr. Werner Mohr, Chefarzt am Tropenkrankenhaus in Hamburg, feier- te seinen 65. Geburtstag Foto: Knoche

liefern und deren Auswirkungen sich alle in der Klinik treffen.

So ist, wie Mohr erklärt, ein in warmen Ländern arbeitender Inter- nist allein deshalb noch kein Tro- penarzt! Ihm fehlen vier Fünftel zur Tropenmedizin. Klinik ist also immer Brennpunkt der Tropen- medizin gewesen. Hier auch wird klinische Forschung betrieben.

Hier sieht der Arzt unter Resochin Malariaringe im Blutkörperchen verschwinden und Trypanosomen der Schlafkrankheit unter Germa- nin sich auflösen.

Mohr wurde als Fortsetzer der kli- nischen Arbeit des Hamburger Tro- peninstitutes und des unvergeßli- chen Professors Dr. med. Peter Mühlens, der im letzten Kriege starb, der Wiedererbauer des Tro- penkrankenhauses, das im Bom- benhagel vernichtet war und heute wieder europäischer Blickpunkt geworden ist. Wie wichtig das ge-

rade heute ist, geht aus den unge- zählten Fieberkrankheiten hervor, die Wochenend-, Urlaubs- und Ar- beitsreisende aus warmen Län- dern, meist ohne sachgerechte vor- herige Verhaltensinformation, in die Heimat mitbringen oder als Fremde einschleppen.

Professor Dr. Werner Mohr ist zum Menetekel für die praktizieren- den Ärzte geworden, denen er im- mer wieder erklärt, bei fiebernden Patienten nach dem Aufenthalt während der letzten acht Wochen zu fragen und immer an Malaria und Wurminfektion zu denken.

Rechtzeitige Überweisung an einen Arzt, der in Tropenkrankheiten Er- fahrung hat (etwa im Besitze eines Diploms für Tropenmedizin eines Tropeninstitutes ist), kann lebens- rettend sein. Werner Mohr hat gute und schlechte Zahlen hierüber parat.

In Koblenz am 21. Mai 1910 gebo- ren als Sohn eines Neurologen und späteren Inhabers des Ersten Lehr- stuhls für Psychotherapie an der damaligen Medizinischen Akade- mie Düsseldorf, wo auch Walter Ki- kuth als weltbekannter Malariologe

DEUTSCHES ÄRZTE BLATT Heft 28 vom 10. Juli 1975 2075

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Spektrum der Woche Aufsätze - Notizen

PERSONALIA

lehrte, wandte sich Mohr früh schon dem Weltblick in der Medi- zin zu. An seinem Berufsweg ste- hen Namen wie Gotschlich, Gun- del, Habs, Hansen und seit 1936 Mühlens im Tropeninstitut Ham- burg. Es folgten: 1939 Habilitation, 1940 Venia legend', 1949 Chefarzt der klinischen Abteilung im Bern- hard-Nocht-Institut für Schiffs- und Tropenkrankheiten, Hamburg. 1967 konnte er die Vollendung des Wie- deraufbaues seines Hauses mel- den.

Als Konsiliarius ist Werner Mohr in viele Länder und zu höchstge- stellten Persönlichkeiten und Köni- gen gerufen worden. Zu Gastvorle- sungen eingeladen, reiste er durch die ganze Welt. Viele Ehrungen wurden ihm zuteil, so auch die Eh- renmitgliedschaft der SociM6 de Pathologie exotique, Paris. Mohr berät auch die Außenstelle des Hamburger Tropeninstitutes in Li- beria.

Bewundernswert seine unhektische literarische (vererbte!) Produktivi- tät. Monographien und Standard- werke einschlägiger Thematik sind ohne seinen Namen nicht denkbar.

In Kürze erscheint von ihm als Mit- arbeiter ein neues Lehrbuch für Tropenkrankheiten.

Dr. med. Bernhard Knoche

Paul Gohrbandt

Am 29. April 1975 starb Professor Dr. med. Paul Gohrbandt, Schüler und langjähriger Stellvertreter von Sauerbruch in Berlin. Zuvor hatte ihn eine renommierte medizinische Fachzeitschrift in den USA zum größten lebenden Clirurgen er- wählt. Gohrbandt, schon 1934 in Berlin Universitätsprofessor, sie- delte 1945 von der Berliner Charitö nach Überlingen um und arbeitete dort als chirurgischer Konsiliarius.

Er veröffentlichte zahlreiche Auf- sätze und Vorträge.

Von 1956 bis 1964 lehrte Paul Gohrbandt an der Chirurgischen Universitätsklinik Tübingen. Seine Hörer, Examenskandidaten und

Doktoranden, schätzten sein päd- agogisches Geschick wie seinen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn.

Die oft wiederkehrende Anregung, die Fülle der Erlebnisse an der Sei- te Sauerbruchs in der Form von Memoiren auszuwerten, fand bei ihm keinen Widerhall. Ebenso lehn- te Paul Gohrbandt seine Mitwir- kung an den Lebenserinnerungen von Ferdinand Sauerbruch ab.

Er zog sich in die Stille seines schönen Hauses, das er inmitten der Überlinger Weinberge erbaut hatte, zu nachdenklicher Besin- nung und Diskussionen im klein- sten Kreis zurück. Finanzielle Er- folge und laute Anerkennung be- deuteten ihm nichts. Nach dem frühen Tode seiner Frau alleinge-

blieben, widmete er sich aus- schließlich seinem eng begrenzten Freundeskreis und dem Interesse an dem allgemeinen Geschehen der Stadt Überlingen. Seine Freun- de werden seinen Abschied lange nicht begreifen können. RV

Gerhard Bleisch t

Die Berliner Ärzteschaft hat einen ihrer fähigsten Kollegen verloren:

Am 23. Mai 1975 ist Dr. med. Ger- hard Bleisch, Ärztlicher Geschäfts- führer der Kassenärztlichen Verei- nigung Berlin, im Alter von 57 Jah- ren gestorben. Gerhard Bleisch war still in die Rolle des Vertrau- ensmannes hineingewachsen, ei- nes glänzenden Organisators und Kenners des Paragraphenlaby- rinths. Seine Hartnäckigkeit, mit der er die Interessen der Kassen- ärzte gegenüber Geschäftspartnern und Kontrahenten verfocht, haben zum Aufstieg des freiberuflich täti- gen Arztes in Berlin nach dem Zweiten Weltkrieg wesentlich bei- getragen.

Am 3. Juni 1918 in Friedland (Schlesien) geboren, bestand Ger- hard Bleisch im Jahre 1937 das Abitur; er studierte während des Krieges in Berlin, erhielt 1944 nach seiner Promotion die Approbation und verlor während des Kriegs- dienstes nach schwerer Verwun- dung ein Bein. 1950 ließ er sich als

Facharzt für Haut- und Ge- schlechtskrankheiten in Berlin- Zehlendorf nieder.

1951 wurde Dr. Bleisch in die Ver- treterversammlung der Vereinigung der Sozialversicherungsärzte von Berlin gewählt, im gleichen Jahr wurde er Mitglied des Vorstandes.

1962 war er Ärztlicher Geschäfts- führer der Kassenärztlichen Verei- nigung Berlin bis zu seinem Tod am 23. Mai.

Gerhard Bleisch hat auch viele stil- le Ratschläge gegeben, die man- che Bedrängnis linderten, sowohl Patienten wie niedergelassenen Kollegen. Diese Ratschläge, auch sein Bemühen, der Gemeinschaft zukunftweisend zu dienen, werden nicht vergessen werden.

Der Verstorbene hinterläßt Frau und drei Kinder. EH

Professor Dr. Karl Rothschuh, eme- ritierter Lehrstuhlinhaber für Ge- schichte der Medizin innerhalb des Fachbereichs Vorklinische und Theoretische Medizin an der Uni- versität Münster/Westf., wurde in die Rheinisch-Westfälische Akade- mie der Wissenschaften — Klasse für Geisteswissenschaften — ge-

wählt. N&B

Professor Dr. med. Hans-Werner Müller, Hauptgeschäftsführer der Deutschen Krankenhausgesell- schaft, wurde von der Medizini- schen Hochschule der Hanyang Universität in Seoul (Südkorea) mit der Würde eines Ehrendoktors der Medizin ausgezeichnet. WZ Dr. Moses Swick, New York, wurde durch den medizinischen Vizeprä- sidenten der Freien Universität Berlin, Professor Cervös-Navarro, das Ehrendoktorat der Medizin ver- liehen. Mit Hilfe eines von Dr. Mo- ses Swick entwickelten Präparates war es Ende der zwanziger Jahre zum erstenmal möglich geworden, gute röntgenographische Darstel- lungen des Harntraktes zu gewin- nen. FU

2076 Heft 28 vom 10. Juli 1975 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

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