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Archiv "Basiswissen für Bankkunden: Kontensparen, festverzinsliche Werte" (07.11.1974)

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Leserdienst Hinweise • Anregungen WIRTSCHAFT

Am Anfang war das Sparbuch.

Meist bekommt man es in jungen Jahren mit vielen guten Wünschen und Ermahnungen überreicht als Ansporn zur weiteren Vermögens- bildung. Es hat sich bis heute be- währt. Man sollte stets ein Spargut- haben in der Höhe etwa eines Zweimonatsbedarfes unterhalten.

Ein- und Auszahlungen sind gebüh- renfrei und bis zur Höhe von insge- samt monatlich 2000 DM jederzeit möglich. Werden höhere Geldbe- träge abgehoben, so berechnet die Bank für den überschießenden Be- trag „Vorschußzinsen", die derzeit ein Viertel des vereinbarten Zins- satzes betragen. Die gesetzliche Kündigungsfrist beträgt 90 Zinsta- ge; es können jedoch auch längere Kündigungsfristen (bis zu vier Jah- ren) vereinbart werden. Damit wird das Sparbuch bereits zur Geldanla- ge mit all ihren Problemen.

Ein Sparguthaben wird im allge- meinen im Augenblick mit 5,5 Pro- zent verzinst, wenn gesetzliche Kündigung .vereinbart worden ist.

Eine längerfristige Anlage bringt zwar einen etwas höheren Zins- satz, der aber meist nicht eine Rendite von derzeit etwa 10,5 Pro- zent erreicht, wie sie bei Anlage in festverzinslichen Werten, wie An- leihen, Industrieobligationen oder Pfandbriefen, erzielt wird. Werden diese Wertpapiere an der Börse gehandelt, können sie jederzeit realisiert werden, so daß man sich nicht auf eine bestimmte Zeit fest- legen muß. In Anbetracht der Bankspesen dürfte jedoch diese Geldanlage als kurzfristige weniger in Betracht kommen.

• Die häufig vorgetragene Be- hauptung, daß der Kurs festver- zinslicher Werte allenfalls nur ge- ringfügigen Schwankungen ausge- setzt ist, trifft nämlich nur sehr be-

dingt zu. Dieser Kurs orientiert sich an der Rendite, die sich aus derar- tigen Anlagen erzielen läßt. So kam es, daß mit 5,5 und 6 Prozent usw.

zu verzinsende Papiere (womit etwa Pfandbriefausgaben früherer Jahre dotiert waren) heute fast die Hälfte ihres Nominalwertes einge- büßt haben. Das hat dazu geführt, daß man im allgemeinen Papiere mit kurzer Laufzeit (zwei bis fünf Jahre) vorzieht, da dann das Kurs- schwankungsrisiko nahezu bedeu- tungslos ist, weil nach Ablauf die- ser Zeit das Papier zu seinem No- minalbetrag eingelöst wird. Aber auch hierbei sollen Bedenken nicht verhehlt werden, die eine wichtige Rolle spielen können.

Festverzinsliche

Ist zum Beispiel an eine besonders langfristige Geldanlage in festver- zinslichen Werten gedacht, etwa zur Bildung einer Altersversorgung, dann besteht von der Zweckset- zung her kein Interesse an einer Einlösung in drei oder fünf Jahren, weil ja das Geld wieder angelegt werden müßte. Ob aber in fünf Jah- ren noch eine Rendite von rund 10 Prozent erreicht werden kann, steht in den Sternen. So wie in den vergangenen Jahren sich das all- gemeine Zinsniveau unvorhergese- hen derartig erhöht hat, besteht natürlich auch die Möglichkeit ei- ner Senkung dieses Niveaus in den kommenden Jahren. Damit ist vor allem zu rechnen, wenn die Wirt- schaft durch Senkung der Kredit- zinssätze angeregt werden soll, wie es bei der laufenden Konjunk- turdiskussion angeregt wird.

Dann ist also zu überlegen, ob es nicht zweckmäßiger ist, niedrig verzinsliche Werte zu einem gerin- geren Kurs zu kaufen als höher

verzinsliche zu einem entspre- chend höheren Kurs. Ein Beispiel mag dies verdeutlichen:

Das Papier X wird mit 7 Prozent verzinst, der Kurs beträgt 70 Pro- zent, dann erhält man für 14 000 DM angelegtes Kapital Papiere über 20 000 DM nominal. Der Zins- ertrag (also die Rendite) beträgt 1400 DM.

Der Wert Y wird mit 10 Prozent ver- zinst, der Kurs beträgt 100 Prozent.

Dann erhält man für die Anlage von 14 000 DM Papiere über nominal 14 000 DM, die eine Verzinsung von 1400 DM erbringen. In beiden Fäl- len wird also aus dem anzulegen- den Betrag die gleiche Rendite er- zielt.

Bei dieser Betrachtung wurde die Laufzeit der Papiere bis zu ihrer Fälligkeit nicht berücksichtigt. Sie ist aber für die Zwecksetzung (wie auch die Kursgestaltung und -ent- wicklung) von entscheidender Be- deutung. Für eine zuverlässige langfristige Anlage (zum Beispiel Altersversorgung) ist es wahr- scheinlich vorzuziehen, die „billi- gen" niedrig verzinslichen Papiere, die aber unter Berücksichtigung des Einstandspreises die gleiche Rendite wie die höher verzinsli- chen haben, zu kaufen. Hierbei wäre darauf zu achten, daß diese Papiere zu dem Zeitpunkt zum Nennbetrag ausgezahlt werden, zu dem man das Geld haben möchte.

Hier sollte lediglich das Prinzip derartiger Überlegungen geschil- dert werden. In der Realität liegen die Dinge etwas komplizierter. Es ist nicht so, daß der Kurs eines Siebenprozenters regelmäßig nur sieben Zehntel des Kurses eines Zehnprozenters beträgt. Abgese- hen davon, daß ein Kurs sich nach dem Verhältnis von Angebot und Nachfrage richtet, spielen noch an- dere Faktoren eine Rolle, so die noch verbleibende Laufzeit eines Papiers und die allgemeine wirt- schaftliche Situation. Wird ein Sie- benprozenter nämlich im nächsten Jahr fällig, so dürfte der Kurs jetzt

nahe bei 100 liegen.

Basiswissen für Bankkunden

Kontensparen,

festverzinsliche Werte

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Heft 45 vom 7. November 1974 3287

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Leserdienst

Hinweise· Anregungen WIRTSCHAFT

Diese Ausführungen bezwecken le- diglich, einmal im subjektiven In- teresse Prinzipien darzustellen, de- nen man folgen kann, wenn man Geld in festverzinslichen Werten anlegen will. Für die Anlage von Geld gibt es kein unter allen Um- ständen funktionierendes General- rezept. Die Zukunft hat immer ihre - häufig unerwarteten - Risiken.

Dennoch sollte man nicht nur über- legen, wie man Geld anlegt, son- dern auch wofür.

Jede Bank gibt genaue Auskunft über die zu erwartende Rendite aus Anlagen, auch aus festverzinsli- chen Werten. Man sollte daher un- ter keinen Umständen darauf ver- zichten, mit seiner Bank zu spre- chen. Doch den Zweck einer Anla- ge muß jeder selbst bedenken. KH

DAK:

Krankenhauskosten stärkste

Ausgabenbelastung

Mehr als doppelt so viel wie vor vier Jahren hat die Deutsche Ange- stellten-Krankenkasse (DAK) 1973 je Mitglied für die Krankenhaus- pflege aufgewandt. Die Kranken- hauskosten sind damit im Begriff, sich mit rund einer Milliarde Mark jährlich zur stärksten Ausgabenbe- lastung der Kasse zu entwickeln, betonte der DAK-Vorstandsvorsit- zende Hermann Brandt kürzlich vor der Vertreterversammlung.

Die Gesamtausgaben der Kasse für 1973 mit fast 4,4 Milliarden DM stie- gen gegenüber dem Vorjahr um 14,35 Prozent. Die stärksten Steige- rungen sind mit 38,6 Prozent bei den Kosten für Heil- und Hilfsmittel und mit 20,6 Prozent bei der Kran- kenhauspflege zu verzeichnen. Für Arzneien wandte die DAK 1973 bei einer Kostensteigerung von 13,2 Prozent 592 Millionen DM auf.

Die günstige Entwicklung des Mit- gliederbestandes der Kasse hielt an. Insgesamt wurden im vergan- genen Jahr 331 902 neue Mitglieder aufgenommen. Der Reinzugang lag

mit 4,14 Prozent über dem durch- schnittlichen Zugang aller Ange- stellten-Ersatzkassen mit 4,06 Pro- zent. Die DAK betreut jetzt als zweitgrößte Ersatzkasse fast 3,5 Millionen Mitglieder; einschließlich Angehörige sind es 5,6 Millionen

Versicherte. EB

Steuerentlastung- für wen?

Entlastung 1975 durch die Steuerreform: 13,5 Mrd. DM davon kommen zugute:

Arbeitnehmern

Von der Steuerreform profitie- ren vor allem die kleinen und mittleren Verdiener, durchweg Arbeitnehmer. Diese erhalten mit 10,8 Milliarden DM den Löwenanteil jener 13,5 Milliar- den, die durch die Steuerre- form frei werden. Vor allem die höheren Freibeträge und das neue Kindergeld schlagen bei den Arbeitnehmern zu Buche. Im Schnitt ergibt sich eine Aufbes- serung des Nettoverdienstes je Arbeitnehmer von über 500 DM im Jahr. Unternehmer und Selb- ständige dagegen können mit ei- ner Erleichterung der Gesamt- steuerlast um nur 1,4 Milliarden DM rechnen. (Für die Rentner bleiben noch 1 ,3). EB

Aus der

pharmazeutischen Industrie

MSD-Rheuma-Symposium

ln der Bundesrepublik gibt es etwa zehn Millionen Rheumakranke und darunter 1,2 Millionen chronische

3288 Heft45vom 7.November1974 DEUTSCHES ARZTEBLATI

Polyarthritiker. Die Rheumaerkran- kung ist die häufigste Ursache von Frühinvalidität. Statistiker derWelt- gesundheitsorganisation haben festgestellt, daß Rheuma die teuer- ste Krankheit der Welt ist. ln brei- ten Kreisen der öffentlichen Mei- nung kommt aber der Rheumaer- krankung keinesfalls dieser Stel- lenwert zu. Diese Fakten sind An- laß für MSD, Sharp & Dohme GmbH, München, unter der wis- senschaftlichen Leitung von Profes- sor Fassbender, dem Präsidenten der Rheumatologen-Gesellschaft, Mainz, ein wissenschaftliches Sym- posium mit dem Thema "Der Rheu- makranke und sein Arzt" am 9. No- vember 1974 im Düsseldorfer Mes- sezentrum durchzuführen.

Ziel dieses Symposiums für Ärzte ist es, erstmalig neben einer Vor- stellung moderner therapeutischer und diagnostischer Methoden auch die Sozialmedizinischen Aspekte der Rheumaerkrankung in der Bun- desrepublik zu diskutieren. Damit wird eine umfassende Beleuchtung der Situation der Rheumakranken in unserer Gesesllschaft aus natio- naler Sicht geboten. Bedeutende Referenten konnten für das Sympo- sium aus dem ln- und Ausland ge- wonnen werden. Das Symposium ist in vier Schwerpunkte unterteilt:

..,. "Sozialmedizinische Problema- tik der rheumatischen Erkrankun- gen" (Moderator: Prof. Fassben- der),

..,. "Der Rheumatiker aJs Patient"

(Moderator: Prof. Matthies), ..,. Paneldiskussion "Behand- lung der Erkrankungen des rheu- matischen Formenkreises" (Mode- rator: Prof. Miehlke),

..,. "1 Ojährige Erfahrungen aus rheuma-poliklinischer Tätigkeit"

(Dr. Steiner, Amsterdam).

Interessenten für dieses Sympo- sium erhalten ein ausführliches Programm und weitere Unterlagen von MSD - Sharp & Dohme GmbH 8 München 80, Leuchtenbergring Nr. 20, Tel.: (089) 4143281. Kl

Referenzen

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