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Archiv "Herbstwanderungen auf Jersey" (25.10.1990)

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L-Thyroxin Henning

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DEUTSCHES

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REISE+FREIZEIT

Herbstwanderungen auf Jersey

J

ersey ist ein besonderes Kleinod. Sein bevorzugtes Klima verdankt es dem Golfstrom, der das geschützt zwischen der Bretagne und der Halbinsel Cotentin gele- gene, nur 116 Quadratmeter große Eiland warm umspült.

Die Folge ist ein fast ganzjäh- rig angenehmes Ferienklima mit durchschnittlich 2000 Sonnenstunden pro Jahr. Der Sommer geht unmerklich in einen ausgedehnten, sonni- gen Herbst über. Der Winter ist kurz und mild und wird von einem frühen Frühling bald wieder von der Insel ver- scheucht.

Großbritanniens südlich- ste und sonnigste Insel ist von vielfältigerer Vegetation überzogen als das südliche England oder das nur 20 Kilo- meter entfernte Frankreich.

Im Herbst können Angler und Hochseefischer reiche Fischfänge machen. Und die Vögel legen auf ihrem Weg nach Afrika einen langen Zwischenaufenthalt in Jersey ein oder überwintern dort.

Wanderwege gibt es reich- lich auf Jersey. Die frühesten stammen noch aus der Zeit der Normannenherrschaft.

Damals hatte jede Gemeinde eine „Perquage", einen Fluchtweg von der Pfarrkir- che zur Küste, auf dem Ge- setzesbrecher unter dem Schutz der Kirche die Insel verlassen konnten. Auf die- sen geschichtsträchtigen Pfa- den und entlang der Küsten- wanderwege gelangt man rund um die Insel, die von

Nord nach Süd sanft abfällt.

An der Nordküste mit ihren rauhen Felsklippen sind die Buchten klein und verschwie- gen. Die breiten Sandstrände liegen im Osten, Westen und Süden.

Von der geschäftigen Hauptstadt St. Helier kann man auf einer fünf Kilometer langen Promenade nach St.

Aubin spazieren. Der be- schauliche Yachthafen war einst bedeutendes Zentrum des Schiffbaus und Kabeljau- Handels mit Neufundland.

Auf der in den 40er Jahren stillgelegten Bahnstrecke läßt sich der Südwesten bis nach C,orbire erwandern, wo auf einem vorgelagerten Felsen ein Leuchtturm den westlich- sten Zipfel von Jersey mar- kiert.

Die Dünen und das Marschland von St. Quen's Bay entlang der Westküste sind ein Paradies für Pflan- zen- und Vogelfreunde. Im Naturschutzgebiet Les Mieles und in Les Blanches Banques sind über 400 Pflanzenarten zu entdecken. Ornithologen können Teichrohrsänger, Graue Reiher, Eisvögel und Schwalben beobachten. Gan- ze Schwärme von Meergän- sen suchen sich an der milden Südküste Plätze zum Über- wintern.

Herrliche Ausblicke, an klaren Tagen bis zur französi- schen Küste, bieten die Klip- penwanderungen entlang der

Nordküste Jerseys. Zwischen von Farnen und Heide be- wachsenen schroffen Felsen verstecken sich tiefe Höhlen wie das vom Meer ausge- waschene Devil's Hole und einsame Buchten wie Bonne Nuit Bay, so genannt, weil hier Charles II. seinen Ab- schied von Jersey nahm, wo er wie schon Charles I. Schutz vor den Truppen Cromwells fand.

Die Kanalinseln hatten schon über hundert Jahre vor der Herrschaft der Norman- nen in England zur Norman- die gehört. Doch als Johann Ohneland die Normandie 1204 an Frankreich verlor, entschlossen sie sich, dem englischen Königshaus treu zu bleiben. Ihre Loyalität dem englischen Monarchen gegenüber wurde mit Auto- nomie belohnt, die seit 700 Jahren unangetastet blieb.

Jersey und seine Schwesterin- seln haben eine eigene Regie- rung mit selbstgewählten Par- lamenten, die alle inneren

Angelegenheiten regeln. Die britische Regierung ist nur für außenpolitische Fragen zuständig.

Auch innerhalb der EG hat Jersey einen Sondersta- tus. Die Insel hat eigene Münzen, Geldscheine und Briefmarken, die bei Samm- lern sehr beliebt sind, und er- hebt keine Mehrwertsteuer:

So ist Jersey ein beliebtes Einkaufsparadies für Luxus- artikel, insbesondere Parfum, Kosmetika, Schmuck, Tabak und Alkohol. Steuervorteile haben Jersey innerhalb der letzten zehn Jahre auch zu ei- nem bedeutenden Finanzzen- trum gemacht, in dem 50 in- ternationale Banken ihren Sitz haben.

Zwar hat die Landwirt- schaft an Bedeutung stark verloren, doch werden noch immer drei Fünftel der Flä- che als Agrarland genutzt.

Das Inselinnere ist ein geheg- ter idyllischer Garten, durch- zogen von bewaldeten Tälern, engen, gewundenen Feldwe- gen, umsäumt von Steinwäl- len. In den pittoresken Ort- schaften findet man noch alte

Anreise: Außerhalb der Sommersaison über Amsterdam, Paris oder London. Von London-Heathrow aus tägliche Flugverbindun- gen. Mit dem eigenen Wagen kann man ganzjährig von St. Malo (Frankreich) aus übersetzen.

Einreise: EG-Angehörige benötigen einen gültigen Personalaus- weis oder Reisepaß, Fahrer mit eigenem Wagen einen Versiche- rungsschein und die Internationale Grüne Karte.

Verkehrsmittel: Auf der Insel herrscht Linksverkehr. Von der zen- tralen Busstation Weighbridge in St. Helier verkehren überallhin Busse.

Mietwagen kosten pro Tag cirka ab 10 Pfund, pro Woche ab 50 Pfund.

Klima: Die Insel hat den Sonnenscheinrekord von Großbritannien mit durchschnittlich 2000 Sonnenstunden pro Jahr. Regenfälle im Jahresdurchschnitt 84,5 cm. Im Sommer steigen die Temperaturen auf über 21 Grad. Die kältesten Monate sind Januar und Februar mit durchschnittlich acht Grad.

Unterkünfte: Es gibt 25 000 Gästebetten in Hotels und Guest Houses aller Kategorien und Preisklassen. Die Insel hat ihr eigenes Klassifizierungssystem mit zwei Hotelkategorien und drei Klassen für Pensionen.

Essen und Trinken: Spezialitäten sind die fangfrischen Schollen, Seezungen oder Rotbarben sowie Jersey-Hummer, Langusten, Krebse, Jakobsmuscheln oder Austern. Delikatesse ist das Seeohr (Jersey Onner).

Sport: Jersey besitzt zwei 18-Loch-Golfplätze, mehrere Reitschulen und Tennisplätze. Tontaubenschießen, Flugstunden und Angeln im Süßwasser und im Meer sind weitere Angebote sowie jede Men- ge Wassersportmöglichkeiten, von Tauchen, Wasserski, Surfen und Segeln bis zum Wasser-Fallschirmspringen.

Auskunft: Britische Zentrale für Fremdenverkehr, Taunusstr.

52-60, W-6000 Frankfurt, Tel: 0 6912 38 07 11.

A-3362 (102) Dt. Ärztebl. 87, Heft 43, 25. Oktober 1990

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Malerische Jersey-Küste: Gorey und Mont Orgueil Castle

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normannische Farmhäuser, aus dem einheimischen, rosa- schillernden Granitstein er- baut, deren Alter eingemei- ßelte Jahreszahlen über dem Eingang verraten. Das milde Klima und der fruchtbare Bo- den lassen Frühkulturen rei- fen. Die berühmte „Jersey Royal" ist eine schmackhafte Frühkartoffel, die schon En- de Mai auf den Markt kommt. Winterblumenkohl und Schnittblumen sind zum großen Teil für den Export bestimmt.

Wo üppige Pflanzenpracht das Landschaftsbild ausma- chen, gedeiht auch die Liebe zur Natur. Auf der Blumenin- sel Jersey gibt es etliche bota- nische Gärten und Blumen- farmen. Die kostbaren Zucht- orchideen der Privatsamm- lung der Eric Young Orchid Foundation wurden schon mehrfach ausgezeichnet. Ei- ne Paphedilum rothschildia- num beispielsweise ist etwa 3000 Mark wert. In der Schmetterlingsfarm von Mr.

Roland schwirren 170 bunt leuchtende Schmetterlingsar- ten zwischen exotischer Pflanzenwelt. Sehr aufwendig ist die Zucht, und das Leben der Schmetterlinge nur kurz, bei manchen nicht länger als ein Tag. In Jerseys Zoo wer- den 60 vom Aussterben be- drohte Tierarten in natürli- cher, tiergerechter Umge- bung auf die Rückkehr in die Freiheit vorbereitet. Zuchter- folge gab es bei Schnee- leoparden, Lemuren, Orang Utans, Seidenäffchen, Ibis oder St. Lucia Papageien. Die Züchtung der für ihre Dt. Ärztebl. 87, Heft 43, 25.

Schönheit bekannten Jer- sey-Kühe mit ihrem rehbrau- nen Fell und den großen Augen wird auf der Insel seit mehr als zwei Jahrhunderten rein gehalten und ist der Stolz Jerseys.

5000 Jahre zurück reicht die Entstehung der neustein- zeitlichen Gräber von La Ho- gue Bie, eine der am besten erhaltenen neolithischen Steingrabstätten in Europa, über deren Geschichte noch wenig bekannt ist. Deutliches Zeugnis der bewegten Ver- gangenheit der Insel geben die im Mittelalter zur Vertei- digung erbaute Burg Mont Orqueil und das aus dem 16.

Jahrhundert stammende Eli- zabeth Castle. Das nahe Frankreich wollte es Jersey nicht nachsehen, daß dieses die Zugehörigkeit zu den 160 Kilometer entfernten Briti- schen Inseln vorgezogen hat- te. Siebzehnmal griffen die Franzosen vergeblich an. Nur einmal konnten sie Jersey für sieben Jahre einnehmen.

1781 wurde ein dauerhafter Friede geschlossen.

Der französische Einfluß macht sich bis heute auf Jer- sey bemerkbar. Französisches Savoir Vivre und britische Tradition sind auf der Insel im Ärmelkanal eine einmali- ge Verbindung eingegangen.

Die Prise Frankreich hat die Küche Jerseys verfeinert, die köstliche Gaumenfreuden zu vergleichbar niedrigen Prei- sen bereithält. Bekannt sind vor allem die raffinierten Fischspezialitäten und die große Auswahl frischer Scha- lentiere. Rita Baldauf Oktober 1990 (103) A-3363

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