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Archiv "Professorenroman: Zahlreiche Intrigen" (01.12.1995)

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Kauernder Mädchenakt Foto: Katalog

VARIA BÜCHER

Professorenroman

Zahlreiche Intrigen

Dietrich Schwanitz: Der Campus, Eichborn Verlag, Frankfurt am Main, 1995, 382 Seiten, gebunden, 38 DM

In diesem vergnüglichen Roman geht es um Machen- schaften an einer deutschen Universität und um eine ver- hängnisvolle Affäre zwischen einem Professor und seiner Studentin. Humorvoll und treffsicher werden die Pseu- domoral von Altachtund- sechzigern und Linkslibera- len, das intellektuelle Getue vieler Dozenten und Studen- ten sowie die Auswüchse des Feminismus aufs Korn ge- nommen.

Doch das Lachen kann ei- nem bei vielen Passagen auch vergehen. So ist es eher tragisch, wie die Beziehung des hochangesehenen Ham- burger Soziologieprofessors

Hanno Hackmann mit der Studentin Babsie zu einem Fall „sexuellen Mißbrauchs"

aufgebauscht wird. Fanati- sche Frauenrechtlerinnen, ei- ne sensationsgierige Presse und egoistische Kollegen führen schließlich systema- tisch Hackmanns Untergang herbei. Und der Leser kann sich gut hineinversetzen in die Angst vor öffentlicher

Bloßstellung, die Enttäu- schung über mangelnde Soli- darität von Mitarbeitern so- wie das Scheitern einer Ehe.

Um Hackmann gruppie- ren sich zahlreiche Nebenfi- guren, die nicht weniger prä- zise geschildert werden: seine heranwachsende Tochter Sa- rah, der korrupte Leiter des Disziplinarausschusses, Bern- hard Weskamp, und der er- folglose Student Martin, der sich als Journalist plötzlich mächtig fühlt.

Dieter Schwanitz ist mit seinem Romandebüt etwas gelungen, was in der deut- schen Literatur eine Selten- heit ist: Er hat ein anspruchs- volles Werk auf hohem Ni- veau geschrieben, das gleich- zeitig äußerst unterhaltsam und spannend ist.

Gisela Klinkhammer, Köln

Roman

„Zauberfrau":

Etwas lahm

Hera Lind: Die Zauber- frau, Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt am Main, 1995, 523 Seiten, 16,90 DM

Charlotte Pfeffer könnte mit ihrem Leben zufrieden sein: Sie verdient ihr eigenes Geld, indem sie halbtags bei einem Privatsender arbeitet.

Dort spielt sie für eine Dauer- serie die Klinikärztin Dr. Ani- ta Bach. Sie ist Mutter von Zwillingen namens Ernie und.

Bert und verheiratet mit ei- nem erfolgreichen Steuerbe- rater. Gatte Ernstbert ist je- doch ein Problem: Er ist unat- traktiv, arbeitswütig und ein schlechter Vater.

An dieser Ehe ist Charlot- te jedoch selbst schuld, weil sie ihren Mann seinerzeit — wenn auch versehentlich — verzaubert hat und er sich hef- tig in sie verliebte. Da sie von ihrer Gabe weder privat noch beruflich lassen kann, nimmt das Unglück seinen Lauf ...

Wer auf ein ähnlich ver- gnügliches Buch hofft wie den Vorgänger „Das Super-

weib", wird enttäuscht sein.

Der Anfang ist lahm, die Handlung oft vorhersehbar und manchmal unlogisch, das Ende kitschig. „Immer muß ich mich langweilen" — diesen Dauerspruch von Ernie und.

Bert als Motto über die Lek- türe zu stellen wäre zu hart.

Aber manchmal hexte man sich lieber wieder „Das Su- perweib" heran.

Sabine Dauth,Köln

Kunst

Pantomimen der Lust

Wolfgang Georg Fischer:

Egon Schiele, Benedikt Ta- schen Verlag, Köln, 1995, 200 Seiten, 264 Abbil-

dungen, 29,95 DM

Der Katalog zeigt Leben und Werk Egon Schie- les (1890 bis 1918) mit allen wichti- gen Ölgemälden und vielen seiner erotischen Zeich- nungen, an denen man die künstleri- sche Entwicklung vom Impressio- nismus über Ju- gendstil, Kubis- mus und Fauvis- mus hin zu einem sehr persönlichen Expressionismus erkennt. Die rei- fen Werke sind gekennzeichnet

Psychologie

Ratgeber für Betroffene

Claudia Mandorf: Angst- anfälle. Hilfe in der ersten Not, Kreuz Verlag, Zürich, 1995, 192 Seiten, 19,80 DM

Die Autorin weiß, wovon sie schreibt: Jahrelang hat die Erzieherin selbst an Panik- attacken gelitten. Und so will

durch den für Schiele so un- verwechselbaren ausdrucks- starken nervig-vibrierenden Duktus.

Aktdarstellungen und Selbstportraits sind seine be- vorzugten Motive. Seine oft provozierenden Arbeiten stießen bei konservativen Kunstkennern und öster- reichischen Behörden auf Ablehnung.

„Den Künstler hemmen ist ein Verbrechen, es heißt keimendes Leben morden", schrieb Egon Schiele aus ei- ner Gefängniszelle, in der er eine Haftstrafe wegen Ver- breitung „unsittlicher Zeich- nungen" verbüßte.

Gustav Klimt als älterer und anerkannter Künstler förderte Schiele, dessen Kunst er neidlos anerkannte.

Klaus Fröhlich, Köln

sie ihr Buch als Ratgeber ei- ner Betroffenen für andere Betroffene verstanden wis- sen; ein Vorhaben, das ihr in flüssiger Diktion gut gelungen ist. Ob sie eindrucksvoll ihren ersten Angstanfall schildert, sinnlose Ratschläge von Hob- bypsychologen kontert oder die Notwendigkeit von Psy- chotherapie eindringlich vor Augen stellt, immer ist der ur- eigene Bezug spürbar.

Wolfgang Schweizer, Neuenmarkt

Deutsches Ärzteblatt 92, Heft 48, 1. Dezember 1995 (75) A-3415

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