• Keine Ergebnisse gefunden

Ich erlaube mir, zu diesen Einschränkungen wie folgt Stellung zu nehmen: Zulassung von Folpet Folpet soll aus der Liste der zugelassenen Pfl anzenschutz- mittel gestrichen werden

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Ich erlaube mir, zu diesen Einschränkungen wie folgt Stellung zu nehmen: Zulassung von Folpet Folpet soll aus der Liste der zugelassenen Pfl anzenschutz- mittel gestrichen werden"

Copied!
1
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

18 S C H W E I Z E R Z E I T S C H R I F T F Ü R O B S T - U N D W E I N B A U 1 5 / 1 7

K U R Z - I N F O

Arbeiten im Keller

Einschränkungen mit fraglichen Begründungen

Folpet soll aus der Liste der bewilligten Pfl anzenschutzmittel gestrichen werden und Weinproduzenten, die unter dem Demeter-Label Wein verkaufen, dürfen ab 2018 keine Rein- zuchthefen mehr verwenden, sondern nur noch mit Spontan- gärungen arbeiten. Reinzuchthefen können jedoch bei Gärproblemen eingesetzt werden (vgl. SZOW 12/2017, S. 15).

Ich erlaube mir, zu diesen Einschränkungen wie folgt Stellung zu nehmen:

Zulassung von Folpet

Folpet soll aus der Liste der zugelassenen Pfl anzenschutz- mittel gestrichen werden. Warum bloss? Folpet wurde wäh- rend fünf Jahren auch in Wädenswil getestet. Es wurden keine Schäden an den behandelten Reben festgestellt; in Boden- und Weinanalysen wurden keine Rückstände gefun- den. Es wurde weder ein Einfl uss auf die alkoholische Gärung noch auf den Biologischen Säureabbau oder die Weinaroma- tik beobachtet. Sowohl im Rebberg als auch bei der Gärung wandeln Hefen Folpet in das nicht aktive Phtalamid um und machen es so unschädlich (Viviani-Nauer et. al, Am. J. Enol.

Vitic. 1997 a u. b).

Ein Vergleich: 2014 wurde Moon Privilege eingesetzt, was 2015 zu erheblichen (bis 100 %) Ertragsausfällen führte. Es richtete in vielen Rebbergen auch später Schäden an, da es nicht abgebaut wird. Das Fungizid wurde in der Schweiz zugelassen, weil es im EU-Raum bewilligt worden war, ohne wie sonst üblich auch unter den lokalen Bedingungen ge- testet zu werden. Nach den Schäden 2015 wurde die Bewilli- gung zurückgezogen.

Reinzuchthefen kontra Spontangärungen

Die Erfahrung zeigt, dass Spontangärungen gegenüber Reinzuchthefegärungen komplexere Weine ergeben. Warum?

Schon früh wurde beobachtet, dass Teilmengen desselben Traubensafts, die mit verschiedenen Reinzuchthefen beimpft wurden, unterschiedliche Weine ergeben. Deshalb sind ja heute über 300 verschiedene Reinzuchthefen im Handel.

Wir haben gezeigt, dass bei einer Spontangärung bis zu zwölf Hefe stämme am Werk sein können, was die Kom- plexität des Weins steigert.

Es ist aber durchaus möglich, auch mit Reinzuchthefen komplexe Weine zu produzieren. Dazu wird das Gärgut in mehrere Ansätze aufgeteilt, die mit unterschiedlichen Rein- zuchthefen beimpft werden. Aus den daraus resultierenden Weinen wird dann eine Cuvée erstellt, wobei die beste Mi- schung durch den Kellermeister bestimmt werden kann.

Eine gleichzeitige Zugabe verschiedener Reinzuchthefen zum gleichen Traubensaft führt nicht zum Erfolg, da sich in dieser Konkurrenzsituation nur die «stärkste» Hefe durchsetzt.

Ratschlag: Spontangärungen sollten immer mit einem

«Pied de Cuve» durchgeführt werden. Das heisst, dass gesun- des Traubengut (ca. 10 % der Gesamtmenge) zwei bis drei Tage vorher geerntet und bei einer Temperatur von 20 bis 22 °C zur Gärung gebracht werden. Dieser «Ansteller» darf nicht nach Essigsäure oder Ester riechen und sollte der Mai- sche oder dem Saft in der ersten Gärhälfte zugegeben werden.

Eine Empfehlung

Aufgrund des Frosts am 20. und 21. April 2017 sind starke Ertragsausfälle bei der Weinernte 2017 zu erwarten. Bei Agroscope in Wädenswil wurde in der Arbeitsgruppe Wein- mikrobiologie im Jahr 2008 die Weinhefe 1895C isoliert.

Neben vielen anderen Vorteilen für eine optimale Weinpro- duktion bildet sie im Vergleich zu anderen Weinhefen nur etwa einen Drittel Biomasse. Das Hefegeläger nach der Gärung mit 1895C «frisst» also nicht so viel Wein, was bei den erwarteten, eher geringen Erntemengen dieses Jahr hilf- reich sein könnte. Jürg Gafner, Agroscope Q

Knospende Hefezellen vonSaccharomyces cerevisiae.

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

„Wir kritisieren es massiv, dass die Staatsregierung ein erst ausgewiesenes Waldschutzgebiet mit einem Federstrich außer Vollzug setzen will,“ so Hubert Weiger, Vorsitzender des

Und außerdem beginnt unser Kochduo Regner/Regner in dieser Ausgabe mit einer wunderbaren neuen Serie, an der Sie sich auch beteiligen dürfen: Es geht um Gerichte aus der Kindheit,

Es bleibt eine grosse Herausforde- rung für alle Beteiligten, aber letztlich auch eine Chance, um den Prinzipien des integrierten Pfl anzen- schutzes wieder mehr Gewicht zu

Studien haben gezeigt, dass noch vorhandenes Folpet im Traubensaft durch die Hefeaktivität während der alko- holischen Gärung effizient zu Phthalimid umgewandelt wird.. Die

Ich weise noch daraufhin, dass die grüne Fraktion den Antrag Machado Rebmann zu Artikel 1 Absatz 2 nicht unterstützt.. Hier geht es wirklich darum, die natürlichen Ressourcen

Nebst Verbesserungen beim Spätangebot für verschiedene Relationen wie beispielsweise Biel – Olten, Biel – Lausanne, Bern – Zürich via Neubaustrecke oder Bern

Die vom Schulträger gestellten Mittel reichen nicht immer aus, um den Schülerinnen und Schülern ausreichende Mittel zur Förderung bereitzustellen?. Deshalb wurde Ende ’86

• Der Auftrag von André Wyss (EVP, Rohr) verlangt dahingehend eine Anpassung des Steuergesetzes, dass Schenkungen, die über mehrere Jahre verteilt gemacht werden,