4,5 3,5 4,0
Ausrüstungen 7,5 13,0
Bauten 1,5 1,5
Ausfuhr 9,0 9,5
Einfuhr 6,5 9,0
Preisrate 2,0 2,0 2,0
Privater Verbrauch
Eckdaten zur Konjunktur 1985 (Veränderung in Prozent) Institute Regierung Sachver-
ständige
Staatsverbrauch 4,0 4,5 3,5
Anlageinvestitionen 4,0 6,0 6,0
Bruttosozialprodukt (nominal)
4,5 4,5 5,5
Bruttosozialprodukt (real)
gut 2,0 2,5 gut 3,0
Bruttolohnsumme Bruttolohnsumme je Beschäftigten
Unternehmer- und Ver- mögenseinkommen Erwerbstätige
3,5 4,0 4,5
3,0 3,5 3,5
7,0 6,0 6,5
0 0,5 1,0
DEUTSCHES ÄRZTEBLATT
Konjunktur im Aufwind DIE GLOSSE
Na, endlich!
Der Sozialminister eines deut- schen Bundeslandes, auch für das Gesundheitswesen verantwort- lich, ist der Überzeugung, in allen Bereichen des Gesundheitswe- sens könnten Kosten eingespart werden. Er meint natürlich „Aus- gaben", aber da wollen wir mal nicht so pingelig sein - er hat ganz zweifellos recht: man kann überall sparen. Fragt sich bloß, wie.
Das wird er uns schon zeigen, der Minister. Man dürfe nämlich nicht tatenlos zusehen, hat er der Pres- se mitteilen lassen, bis die gesetz- liche Krankenversicherung bun- desweit wieder im Defizit sei. Des- halb will er die Mängel, die noch beim Informationsaustausch zwi- schen den Kostenträgern und den Leistungserbringern bestehen, beseitigen. Und zu diesem Zweck hat er Fachleute seines Ministeri- ums damit beauftragt, „die Ursa- chen für die horrenden Ausgaben- steigerungen im Gesundheitswe- sen transparent zu machen".
Donnerwetter! Was ungezählte Untersuchungen, Abhandlungen, Symposien, Studien und Konzer- tierte Aktionen in Jahren und Jahrzehnten nicht fertiggebracht haben, das wird sich der Herr Mi- nister jetzt also von seinen Fach- leuten vorlegen lassen. Auftrags- gemäß. Einfach so.
lichen Autos die Autofahrer ver- unsichert; sie warten zunächst einmal ab, wie die Diskussion um den Katalysator und das bleifreie Benzin ausgeht. Die Politik wäre also gut beraten, hier bald für Klarheit zu sorgen.
Auch hat die Diskussion um die Einführung einer neuen „Soli- darabgabe" der Besserverdie- nenden als Ersatz für die am Verfassungsgericht gescheiter- te Zwangsanleihe bei den Be- troffenen und in der Wirtschaft zu Irritationen geführt. Die Zwei- fel wachsen, daß diese Koalition willens und in der Lage ist, eine rationale Steuerpolitik zu betrei- ben, die darauf zielt, die Rah-
menbedingungen für das wirt- schaftliche Wachstum und da- mit für den Abbau der Arbeitslo- sigkeit zu verbessern. Die Argu- mente der Umverteiler rücken schon wieder in den Vorder- grund, obwohl die von einem Obermaß an Umverteilung mit verursachte Krise noch keines- wegs überwunden ist. Auch sind die Chancen gering geworden, daß es schon 1986 zu einer gro- ßen Reform des Steuertarifs kommt, die den Leistungswillen der Bürger fördern würde. Das wird auf 1988 vertagt, was für die wirtschaftliche Entwicklung nach 1986 nicht ohne Folgen bleiben kann. wst
Für die Fachleute scheint dieses Projekt eine Kleinigkeit zu sein.
Der Minister erwartet offenbar die Unterlagen innerhalb weniger Wochen. Dann will er mit allen am Gesundheitswesen Beteiligten ein Gespräch führen „mit dem Ziel, in der gesetzlichen Kranken- versicherung das Gleichgewicht zwischen Einnahmen und Ausga- ben wiederherzustellen."
- Warum hat eigentlich der Mini- ster mit der von ihm so plötzlich angekündigten „genauen Analyse der derzeitigen Kostenentwick- lung im Gesundheitswesen" so lange gewartet? gb Ausgabe A 82. Jahrgang Heft 1/2 vom 4. Januar 1985 (15) 15