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Gemeinsame Fortbildung Ärzte und Hebammen-verband e.V.

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Tagungsbericht

Ärzteblatt Sachsen 5 / 2016 207

Gemeinsame Fortbildung Ärzte und Hebammen- verband e.V.

Am 27. Januar 2016 fand im gut besuchten Festsaal Carl Gustav Carus der Sächsischen Landesärzte- kammer die 9. Gemeinsame Fortbil- dungsveranstaltung der Arbeits- gruppe Ge burtshilfe/Neonatologie mit dem Sächsischen Hebammenver- band e.V. statt. Moderiert wurde die Veranstaltung von der Vorsitzenden der Arbeitsgruppe Geburtshilfe/Neo- natologie, Dr. med. Gabriele Kamin, und der Vorsitzenden des Sächsi- schen Hebammenverbandes Grit Kretschmar-Zimmer.

Die Themen sind immer Schwer- punkte des geburtshilflichen Arbei- tens der Hebammen. In diesem Jahr waren die Probleme nach einem Kai- serschnitt sowohl für folgende Schwangerschaften und Geburten als auch die seelische Verarbeitung des Geschehens die ersten Referate des Tages, gehalten von Prof. Dr.

med. habil. Holger Stepan, Universi- tätsfrauenklinik Leipzig und Antje Stock, Beratungspraxis Schwarzen- berg. Prof. Dr. Stepan erläuterte die Risiken, die aufgrund einer Kaiser- schnittnarbe im Zusammenhang zu einer erneuten Schwangerschaft und Geburt sowohl mit dem Hintergrund einer natürlich einsetzenden Wehen- tätigkeit auftreten, als auch bei indu- zierter Geburtseinleitung mit den verschiedenen Möglichkeiten. Frau Stock stellte die subjektive Wahrneh- mung der konkreten Situation der Frau als den ausschlaggebenden Fak-

tor für die weitere Verarbeitung dar.

Je nach persönlicher Resilienz oder Vulnerabilität können im Wochen- bett Symptome einer akuten Belas- tungsreaktion, einer Anpassungsstö- rung bis hin zur PTBS (Posttraumati- sche Belastungsstörung) auftreten.

Die die Schwangerschaft und Wochenbett begleitende Hebamme kann gut einschätzen, ob das aktu- elle Verhalten der Frau zum zu erwartenden Verhalten in dieser Zeit passt und somit als eine der ersten die Symptomatik erkennt. Gute Information und Begleitung aller Beteiligten in dieser Situation ist oft schon hilfreich.

„Lass mir meine Zeit, halte meine Trä- nen aus, du brauchst es nicht bis ins letzte Detail verstehen, was gesche- hen ist, aber verstehe, wie es mir jetzt gerade geht und geh mit mir da durch – hilf mir, diese Zeit zu verste- hen und zu überstehen.“ – Keiner kann das Erlebte ungeschehen machen – aber es kann irgendwann zum Leben dazugehören.

Der folgende Vortrag von Prof. Dr.

med. habil. Eva Robel-Tillig, Klinikum St. Georg Leipzig, galt der postnata- len Betreuung von Kindern mit gene- tisch bedingten Erkrankungen. Hier sind Aufklärung und Hilfe bei der Suche nach kompetenter Pflege, För- derung und Unterstützung bei der Bewältigung alltäglicher Situationen gefragt.

Erfahrungen und Perspektiven der Familienhebammen Sachsens wur- den von Andrea Hilpmann, Beauf- tragte für Familienhebammen des

Sächsischen Hebammenverbandes e.V., dargestellt. Der Einsatz von Familienhebammen in Sachsen ist etabliert. Die bedürftigen Familien haben Kenntnis von Familienhebam- men oder werden von den Akteuren des Netzwerkes bei Bedarf darauf hingewiesen und nehmen das Ange- bot sehr gerne an.

Im Fachbeirat arbeiten die Familien- hebammen im Hebammenverband gemeinsam mit dem Felsenweginsti- tut und dem Ministerium stetig an einer fundierten Grundqualifikation der Hebammen und weiterführen- den Fortbildung der bereits qualifi- zierten Familienhebammen. Ano- nyme Fallbesprechungen und Super- vision nehmen die Familienhebam- men in ihren Landkreisen wahr.

Abschließend leitete Prof. Dr. med.

Kai von Klitzing, Klinik für Kinderpsy- chiatrie der Universität Leipzig, die Podiumsdiskussion „Geburtserleben und Entwicklung der Eltern-Kind- Beziehung“. Anstoß für die lebhafte Diskussion waren Videobeispiele aus der täglichen Praxis, die auch den psychotherapeutischen Laien Situati- onen sehr gut verdeutlichte.

Alles in allem konnten wir uns für tolle Vorträge und eine lebhafte Dis- kussion bei den Anwesenden bedan- ken und baten um erneute Themen- wünsche für 2017.

Dr. med. Gabriele Kamin Universitätsklinikum Carl Gustav Carus

Dresden Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und

Geburtshilfe, Fetscherstraße 74, 01307 Dresden Dr. med. Gabriele Kamin, Vorsitzende

der Arbeitsgruppe Geburtshilfe/Neona- tologie und Grit Kretschmar-Zimmer, 1. Vorsitzende des Sächsischen

Hebammen e.V. (v.l.) © SLÄK

Blick ins Auditorium © SLÄK

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