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Prof. Dr. Adolf E. Thiele

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Academic year: 2022

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Ärzteblatt Sachsen 1|2021

Autor: Ralf W. Müller

Verlag: Heimatland Sachsen e.K.

Chemnitz 2020 Preis: 19,95 Euro

ISBN: 978-3-947291-04-5

Die Wahl Chemnitz zur Kulturhaupt- stadt Europas 2025 richtet den Blick auf die drittgrößte sächsische Stadt und damit auf ihr Kunst-, Kultur- und Wirtschaftsleben.

In gleicher Weise gibt der als „Biografi- sche Notizen“ über einen berühmten Chemnitzer Arzt und Kunstmäzen er - schienene Band zu Prof. Dr. Adolf E.

Thiele Gelegenheit, nicht nur die künst- lerischen und kulturellen Aktivitäten in Chemnitz zur vorletzten Jahrhundert- wende kennenzulernen. Gerade die ärztlichen Tätigkeiten Adolf E. Thieles in Chemnitz zwischen 1893 und 1918 und sein Engagement für die Gesund- heitserziehung, das im hauptamtlichen

Wirken als Schularzt in Chemnitz mün- dete, lassen die sozialen Hintergründe seiner Schaffenszeit erfahren. Seine Praxis, die in dem damals industriell geprägten Chemnitzer Vorort Kappel lag, konfrontierte ihn mit engen Wohn- verhältnissen seiner Patienten und den daraus resultieren- den Folge erschei- nun gen wie Tuber- kulose und Diph- therie.

Thiele war aber nicht allein als Arzt in Chemnitz eine beachtete und be - kannte Persönlich- keit. Als Dramaturg verfass te er meh- rere Theaterstücke darunter „Die Ah - rens dorfer Frau“;

ein Stück, das sich dem Thema der Kurpfuscherei, der damaligen Umschreibung illegaler Ab - treibung, widmete.

Als Fotograf förderte er im Chemnitzer Fotografie-Verein deren Anerkennung als Kunstform und mit zahlreichen Feuilleton-Beiträgen trat er regelmäßig in der Chemnitzer Tagespresse hervor.

Thema oft: Rezensionen zu Kunstaus- stellungen in Chemnitz und auch in Dresden. Über diesen Weg wurde er passives Mitglied der Künstlergemein- schaft „Brücke“ in Dresden. Als Freund der Künstler und deren Mäzen erwarb er frühe Gemälde der „Brücke“-Künstler Karl Schmidt-Rottluff, Ernst Ludwig Kirchner und Max Pechstein. Enger ver-

bunden blieb er aber in Chemnitz arbei- tenden Künstlern wie Martha Schrag und Gustav Schaeffler, deren Zusam- menschluss mit anderen 1907 in der

„Künstlergruppe Chemnitz“ erfolgte.

Die in den Band aufgenommene Kor res- pondenz von Martha Schrag und Gus- tav Schaeffer zu Thiele lassen das Ver- hältnis zwischen Künstler und Mäzen in alltäglichen Begebenheiten erfahren und schaffen so einen authentischen und gleichzeitig in zahlreichen Abbil- dungen auch bildhaften Hintergrund der Zeit Thieles in Chemnitz.

Nach dem 1. Weltkrieg wechselte Thiele als Ministerialrat und Landesgewerbe- arzt in das zunächst von dem ehema- ligen Chemnitzer Gewerkschaftsfunk- tionär Max Heldt geleitete Ministerium für Arbeit und Wohlfahrt – wodurch der Fokus im vorliegenden Band von Chemnitz nach Dresden wechselt.

Seine Kontakte zu Chemnitzer Künst- lern blieben Thiele, sein bürgerliches Engagement in Dresden aber bekam einen neuen Schwerpunkt und er reich- te als Vorstandsmitglied des Deutschen Hygiene-Museums Dresden mit des- sen feierlichen Neubaueinweihung im Jahr 1930 seinen Höhepunkt.

Viele Porträts und Bilder der beiden Künstlergruppen, Briefauszüge und Pub- likationsgestaltungen illustrieren den hier vorgelegten Lebensweg eines in Sachsen vor 100 Jahren wirkenden Arz- tes und Förderers zeitgenössischer Kunst, den es zu entdecken lohnt – vielleicht auch in Einstimmung auf das, was Chemnitz als Kulturhauptstadt Euro- pas 2025 uns Neues bieten kann.

Dr. med. Marco J. Hensel, Löbau

BUCHBESPRECHUNG

Prof. Dr. Adolf E. Thiele

Sozialhygieniker & Kunstmäzen. Biografische Notizen

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