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Was Nachhaltigkeit bedeutet und bewirkt - Ökonomisch, ökologisch und sozial (WORD)

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Ökonomisch, ökologisch und sozial – was Nachhaltigkeit bedeutet und bewirkt

© Thinkstock/weerapatkiatdumrong

Nachhaltigkeit schafft eine Balance zwischen Ökonomie und Ökologie.

Aber auch soziale Aspekte spielen eine wichtige Rolle.

Nach einer Idee von Regina Rohland, Basel

Dauer 5 Stunden

Inhalt die Sustainable Development Goals kennenlernen; das 3-Säulen-Modell zu nachhal- tiger Entwicklung verstehen; Nachhaltigkeit in verschiedenen Branchen anhand von Fallbeispielen analysieren; Nachhaltigkeit und/oder Spenden?

Ihr Plus eine PowerPoint-Präsentation mit Fotos zum Thema „Nachhaltigkeit“

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Fachliche Hinweise

Was bedeutet „Nachhaltigkeit“?

Der Begriff „Nachhaltigkeit“ geht ursprünglich auf den Freiberger Oberberghauptmann Carl von Carlowitz (1645–1714) zurück, der damit die „kluge Art der Waldbewirtschaftung“ beschrieb: In einem Wald sollte nur so viel abgeholzt werden, wie innerhalb gewisser Zeit auf natürliche Weise nachwachsen kann. Das Prinzip „Nachhaltigkeit“ soll also sicherstellen, dass ein regeneratives, natürliches System in seinen wesentlichen Eigenschaften dauerhaft erhalten bleibt. Die Definition, die bis heute am weitesten verbreitet und anerkannt ist, hat ihren Ursprung im sogenannten Brundt- land-Bericht der Vereinten Nationen von 1987 (Abschlussbericht „Our Common Future“ der Weltkommission für Umwelt und Entwicklung), – abgeleitet vom Namen der norwegischen Minis- terpräsidentin Gro Harlem Brundtland. Der Abschlussbericht schrieb erstmals formaljuristisch fest:

„Nachhaltige Entwicklung ist eine Entwicklung, die gewährt, dass künftige Generationen nicht schlechter gestellt sind, ihre Bedürfnisse zu befriedigen, als gegenwärtig lebende.“ Inhaltlich ist bei dieser Definition der Aspekt der globalen räumlichen wie zeitlichen Gerechtigkeit maßgebend. Es soll eine gerechtere Verteilung von Wachstum und Wohlstand zwischen Industrie- und Entwick- lungsländern angestrebt werden.

Nachhaltigkeitsziele – die Sustainable Development Goals (SDGs)

Die Vereinten Nationen haben sich im Juni 1992 in Rio de Janeiro erstmals darauf verständigt, ihr politisches Handeln an dem Leitbild der nachhaltigen Entwicklung auszurichten. Das Ziel: eine glo- bale Partnerschaft für „nachhaltige Entwicklung“ (sustainable development) und Lösungen für die wachsende soziale Kluft zwischen Industrie- und Entwicklungsländern. In Rio wurden fünf zentrale Dokumente für eine globale Partnerschaft aufgesetzt: die Deklaration von Rio über Umwelt und Ent- wicklung, die Klimaschutz-Konvention, die Artenschutz-Konvention, die Walddeklaration und das Aktionsprogramm für das 21. Jahrhundert (die Agenda 21), das konkrete Handlungen sowohl für Staaten als auch für Bürger empfiehlt. Seit 2016 ist die 2030-Agenda („Transforming our world:

the 2030 Agenda for Sustainable Development”), die am 25. September 2015 auf dem UNO-Nach- haltigkeitsgipfel verabschiedet wurde, wirksam. Sie setzt neue Maßstäbe für die nationalen und internationalen Bemühungen zur nachhaltigen Entwicklung. Die Besonderheit: Erstmals wird in den Vereinbarungen die soziale Dimension der Nachhaltigkeit berücksichtigt. Das Kernstück der 2030-Agenda bilden die Sustainable Development Goals (SDGs):

1. Armut in allen ihren Formen und überall beenden

2. Den Hunger beenden, Ernährungssicherheit und eine bessere Ernährung erreichen und eine nachhaltige Landwirtschaft fördern

3. Ein gesundes Leben für alle Menschen jeden Alters gewährleisten und ihr Wohlergehen fördern 4. Inklusive, gleichberechtigte und hochwertige Bildung gewährleisten und Möglichkeiten lebens-

langen Lernens für alle fördern

5. Geschlechtergleichstellung erreichen und alle Frauen und Mädchen zur Selbstbestimmung befähigen

6. Verfügbarkeit und nachhaltige Bewirtschaftung von Wasser und Sanitärversorgung für alle gewährleisten

7. Zugang zu bezahlbarer, verlässlicher, nachhaltiger und moderner Energie für alle sichern 8. Dauerhaftes, breitenwirksames und nachhaltiges Wirtschaftswachstum, produktive Vollbe-

schäftigung und menschenwürdige Arbeit für alle fördern

9. Eine widerstandsfähige Infrastruktur aufbauen, breitenwirksame und nachhaltige In-dustriali- sierung fördern und Innovationen unterstützen

10. Ungleichheit in und zwischen Ländern verringern

11. Städte und Siedlungen inklusiv, sicher, widerstandsfähig und nachhaltig gestalten 12. Nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster sicherstellen

13. Ergreifen dringender Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels und seiner Folgen 14. Ozeane, Meere und Meeresressourcen im Sinne nachhaltiger Entwicklung erhalten und nach-

haltig nutzen

15. Landökosysteme schützen, wiederherstellen und ihre nachhaltige Nutzung fördern, Wälder nachhaltig bewirtschaften, Wüstenbildung bekämpfen, Bodendegradation beenden und umkeh- ren und dem Verlust der biologischen Vielfalt ein Ende setzen

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16. Friedliche und inklusive Gesellschaften für eine nachhaltige Entwicklung fördern, allen Men- schen Zugang zur Justiz ermöglichen und leistungsfähige, rechenschaftspflichtige und inklusive Institutionen auf allen Ebenen aufbauen

17. Umsetzungsmittel stärken und die globale Partnerschaft für nachhaltige Entwicklung mit neuem Leben erfüllen

Die drei Dimensionen der Nachhaltigkeit

Zur Verwirklichung einer nachhaltigen Entwicklung sind Strategien in allen drei Dimensionen der Nachhaltigkeit – Ökonomie, Ökologie und Soziales – erforderlich. Denn zunehmende Ungleichheit zwischen Arm und Reich global (reiche Industrieländer, arme Entwicklungsländer) und lokal (unglei- che Verteilung von Vermögen, Einkommen sowie Macht und Einfluss) in den einzelnen Ländern ist im Zuge der Globalisierung eine der Hauptursachen für den Raubbau an der Natur und die Umwelt- zerstörung. Ein globaler Umweltschutz, zur Sicherung der Bedürfnisse aller Menschen, ist daher nur möglich, wenn die Politik zugleich ökonomische und soziale Aspekte beachtet.

Nachhaltige Entwicklung für globale Chancengleichheit

In dieses 3-Säulen-Modell (Ökonomie, Ökologie und Soziales) können Missstände eingeordnet wer- den. Dem gegenüber stehen direkte und indirekte Lösungsansätze. Deutlich zeigt sich, dass sich diese wechselseitig beeinflussen. Ebenso sind die Ursachen für akute Probleme in dem globalen Netz miteinander verknüpft. In den drei Bereichen sind auch die entscheidenden Akteure und Wir- kungskräfte für eine nachhaltige Entwicklung zu finden: Wirtschaft, Politik und Gesellschaft.

In der Wirtschaft werden zunehmend nachhaltige Werte und Strategien implementiert: Nachhaltig- keit bedeutet, nicht Gewinne zu machen, die dann in Umwelt- und Sozialprojekte fließen, sondern Gewinne bereits umwelt- und sozialverträglich zu erwirtschaften. Zugleich stärkt sich innerhalb der Gesellschaften, durch die Aufmerksamkeitswirkung der Medien und der Öffentlichkeitsarbeit von Non-Governmental Organizations (NGOs), das Bewusstsein für ökologische sowie soziale Pro bleme.

Dadurch verändert sich das Konsumverhalten, dem die Wirtschaft mit neuen Produkten und Marke- tingstrategien nachkommt. Auf beiden Seiten wird das Verhalten durch die Gesetzgebung beein- flusst, wobei auch die Politik unter dem Einfluss der wählenden Bevölkerung und dem Druck des Wirtschaftswachstums steht.

Diese Zusammenhänge sind bei den Strategien zur Lösung der bestehenden Probleme zu berück- sichtigen, ebenso wie die Abwägung ihrer Konsequenzen, die neue Herausforderungen mit sich bringen können. Daher ist ein kritischer Blick auf die Tragfähigkeit, Umsetzbarkeit und Zielführung der Lösungsansätze zu richten.

Didaktisch-methodische Hinweise

Nachhaltigkeit ist mehr als ein beliebtes Schlagwort. Nachhaltigkeit ist die Voraussetzung für Klima- schutz, Generationengerechtigkeit, Lebensqualität, sozialen Zusammenhalt und internationale Ver- antwortung. Jeder Einzelne ist aufgefordert, sein Handeln in den globalen Kontext einzuordnen. Die heranwachsenden Generationen stehen vor der Herausforderung, sich selbst eine Meinung zu bil- den, Ziele zu entwickeln und sich gleichzeitig den laufenden Entwicklungen anzupassen. Um dies zu tun, ist es wichtig zu wissen, was Nachhaltigkeit bedeutet, und Möglichkeiten ihrer Umsetzung zu kennen.

Zu Beginn der Unterrichtseinheit tragen die Schülerinnen und Schüler* ihr Vorwissen zum Thema

„Nachhaltigkeit“ anhand von Bildern zusammen. Anschließend werden sie mit dem politischen Hin- tergrund der nachhaltigen Entwicklung, ihren Strategien und Kernelementen vertraut gemacht.

Dazu gehört auch das Ineinandergreifen der drei Dimensionen der Nachhaltigkeit: Wirtschaft, Umwelt und Gesellschaft.

* Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird im Folgenden nur die männliche Form verwendet. Selbstverständlich sind da- mit immer auch Schülerinnen gemeint.

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In den folgenden zwei Stunden setzen sich die Lernenden in Gruppenarbeit mit je einem Themen- feld aus dem Bereich „Nachhaltigkeit“ auseinander. Aufgezeigt werden bestehende Probleme und Strategien für deren Lösung. Die Lernenden werfen dabei einen kritischen Blick auf die Wirkungs- kraft der angewendeten Lösungsansätze. Die Ergebnisse zu den einzelnen Gruppenarbeiten werden am Ende im Plenum vorgestellt.

Zum Abschluss überlegen die Schüler, ob Spenden oder ein nachhaltiges Leben wichtiger sind, um unseren Planeten in einem lebenswerten Zustand zu erhalten.

Stundenverlauf

Stunde 1/2 Ökonomie, Ökologie und Soziales – Nachhaltigkeit ist mehr als nur ein Mode- wort

Intention Die Schüler können den Begriff „Nachhaltigkeit“ definieren und kennen die SDGs der UNO.

Materialien M 1–M 3

Mittels M 1 tragen die Lernenden ihr Vorwissen zum Thema „Nachhaltigkeit“

zusammen.

Anhand von M 2 und M 3 setzen sie sich mit den SDGs auseinander und lernen das 3-Säulen-Modell zu nachhaltiger Entwicklung kennen.

Stunde 3/4 Nachhaltige Lösungen entdecken

Intention Die Schüler können Beispiele für nachhaltige Projekte in das 3-Säulen-Modell einordnen, in Zusammenhang mit den SDGs setzen und bewerten.

Materialien M 4–M 12

In arbeitsteiliger Gruppenarbeit setzen sich die Lernenden mithilfe von M 4–

M 12 mit unterschiedlichen Bereichen, in denen Nachhaltigkeit eine Rolle spielt, auseinander. Sie analysieren die Probleme und Lösungsstrategien bzw. überle- gen sich selbst mögliche Lösungsansätze anhand von Sachtexten, Artikeln oder Internetrecherchen.

Stunde 5 Nachhaltigkeit und/oder Spenden?

Intention

Die Schüler verstehen, dass Spenden zwar wichtig sind, um einige SDGs zu erreichen, aber dass Nachhaltigkeit insgesamt wichtig ist für den Erhalt unseres Planeten.

Materialien M 13

Anhand des Fallbeispiels einer Hilfsorganisation beschäftigen sich die Schüler mit der Frage, ob Spenden oder Nachhaltigkeit wichtiger ist (M 13).

Ergänzendes Material

Literatur

brand eins: Die beste Lösung. Schwerpunkt Pragmatismus. Heft 09, September 2015.

Diese Ausgabe des Wirtschaftsmagazins beschäftigt sich mit Fragen rund um Entscheidungen und stellt Menschen vor, die ihre Aufgaben mit Pragmatismus angehen. Es finden sich auch Beispiele für pragmatische Entscheidungen, die Unternehmer im Sinne der Nachhaltigkeit treffen bzw. getroffen haben.

Internetadressen

https://www.nachhaltigkeit.info/

Auf dieser Internetseite der Industrie- und Handelskammer Nürnberg für Mittelfranken kann man

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Materialübersicht

Stunden 1/2 Ökonomie, Ökologie und Soziales – Nachhaltigkeit ist mehr als nur ein Modewort M 1 (Fo) Nachhaltigkeit – ein globales Netz

M 2 (Ab) Was ist Nachhaltigkeit? – Eine Begriffsdefinition

M 3 (Tx) Wie gelingt nachhaltige Entwicklung? – Herausforderungen und Lösungen

Stunden 3/4 Nachhaltige Lösungen entdecken

M 4 (Ab) Nachhaltigkeit ist überall! – Probleme und Lösungsstrategien M 5 (Tx) Neue Züchtungen und alte Probleme der Pflanzenforschung M 6 (Tx) Grüne Gentechnik gegen den Welthunger?

M 7 (Tx) Made in … – Wo kommt eigentlich unsere Mode her?

M 8 (Tx) Nachhaltige Modeindustrie – Biobaumwolle

M 9 (Tx) Urbanes Wachstum braucht nachhaltige Stadtplanung M 10 (Tx) Grüne Städte – nachhaltige Urbanisierung

M 11 (Tx) Wirtschaftliches Wachstum versus Nachhaltigkeit M 12 (Ab) Der Natur auf der Spur – nachhaltiger Tourismus

Stunde 5 Nachhaltigkeit und/oder Spenden?

M 13 (Ab) Nachhaltigkeit oder Spenden – Was sollten wir tun?

Bedeutung der Abkürzungen

Ab = Arbeitsblatt; Fo = Farbfolie; Tx = Text

Minimalplan

Sie haben nur zwei Stunden Zeit zur Verfügung? Dann setzen Sie folgende Materialien ein:

Stunde 1 Was ist Nachhaltigkeit? M 1, M 2,

Stunde 2 Nachhaltigkeit schaffen: Herausforderungen und Lösungen M 3

Sie finden alle Materialien im veränderbaren Word-Format auf der CD RAAbits Wirt- schaft Berufliche Schulen (CD 31). Bei Bedarf können Sie die Materialien gezielt am Computer überarbeiten, um sie auf Ihre Lerngruppe abzustimmen.

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M 2 Was ist Nachhaltigkeit? – Eine Begriffsdefinition

Nachhaltigkeit ist zu einem beliebten Schlagwort geworden. Der Begriff hat zwei Bedeutungen: Zum einen meint er, eine Sache sei „langfristig“, zum anderen ist Nachhaltigkeit der Leitgedanke für eine internationale Politik. Bei beiden Bedeutungen richtet sich der Blick in die Zukunft.

Die Vereinten Nationen haben 1983 die World Commission on Environment and Development („Weltkommission für Umwelt und Entwicklung“) ins Leben gerufen. Die Aufgabe der Kommission war es, einen Perspektivenbericht für eine langfristige, umweltschonende Entwicklung weltweit zu entwerfen. Ihren Abschlussbericht „Our Common Future“ („Unsere gemeinsame Zukunft“) legte die Kommission den Vereinten Nationen 1987 vor. Er ist auch unter dem Namen „Brundtland- Bericht“ bekannt, abgeleitet vom Namen der norwegischen Ministerpräsidentin Gro Harlem Brundt- land, die damals die Kommission leitete. Noch heute ist dieser Bericht für die erste weltweit anerkannte Definition des Begriffs „nachhaltige Entwicklung“ bekannt:

Nachhaltige Entwicklung ist eine Entwicklung, die den Bedürfnissen heutiger Generationen Rechnung trägt, ohne die Möglichkeiten zukünftiger Generationen zu gefährden, ihren eigenen Bedürfnissen nachzukommen.

(Übersetzung: Regina Rohland)

Nachhaltige Politik aktuell

Seit dem Brundtland-Bericht wurden in der UNO Programme für eine nachhaltige Entwicklung beschlossen, an denen sich die internationale und nationale Politik orientieren soll. Die 2030-Agenda (Transforming our world: the 2030 Agenda for Sustainable Development) wurde am 25. September 2015 auf dem UNO-Nachhaltigkeitsgipfel verabschiedet. Sie ist der Rahmen für nationale und inter- nationale Bemühungen zur nachhaltigen Entwicklung. Das Herzstück des Programms bilden die Sustainable Development Goals (kurz SDGs):

© Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit 5

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M 5 Neue Züchtungen und

alte Probleme der Pflanzenforschung

Die meisten Pflanzen, die uns Menschen umgeben, sind gezielt gezüchtete Nutzpflanzen: der Weizen auf den Feldern, die Sträucher im Park, die Zimmerpflanze auf der Fensterbank, die duftenden Aro- men in Kosmetika, das Gemüse im Kühlschrank ...

Ohne Pflanzen wäre die Erde ein wüster Planet!

Nach heutigen Schätzungen wachsen insgesamt ca. 500.000 Pflanzenarten auf der Erde.

Welche Bedeutung haben Pflanzen für Menschen, Tiere und die Umwelt?

© www.colourbox.com

Mensch Tier

Umwelt

Alle heute verwendeten Nutzpflanzen stammen von Wildpflanzen ab. Über viele Generationen wur- den in der Züchtung die Pflanzenarten verändert, um für ihre Verwendung wichtige Eigenschaften zu verbessern. Früher wurden dafür die Samen der einzelnen Pflanzen miteinander gekreuzt. Heute werden sie zu diesem Zweck unter kontrollierten Bedingungen gezüchtet und im Labor genau unter- sucht.

Ziele der Pflanzenforschung

Für den Menschen vorteilhafte Eigenschaften von Pflanzen sollen gefördert werden. Dazu zählen u. a. Bekömmlichkeit; Lagerfähigkeit; hohe Erträge; bessere Nutzung von Nährstoffen; Wachstum auf marginalen Standorten (z. B. salzigen Böden); Toleranz gegen extreme Klimabedingungen (Trockenstress und Wärmestress); erhöhte Haltbarkeit von Produkten; Resistenz gegen Krankheiten und Schädlinge; Pflanzen als Bioreaktor (Impfstoffe, Antikörper etc.).

Aufgaben

1. Sammeln Sie in der Mindmap Beispiele für die Verwendung von Nutzpflanzen durch den Menschen. Welche Bedeutung hat die Flora noch für Menschen, Tiere und Umwelt?

2. Erläutern Sie, vor welchen Herausforderungen und Problemen die Pflanzenforschung steht und welche möglichen Lösungen es gibt. Beziehen Sie sich auf den Text und/oder machen Sie sich selbst Gedanken zu bestehenden Problemen und möglichen Lösungsstrategien.

– Welche der 17 SDGs versucht die Pflanzenforschung zu erreichen?

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M 8 Nachhaltige Modeindustrie – Biobaumwolle

Für eine nachhaltige Entwicklung in der Modeindustrie ist die Herkunft der Rohstoffe, z. B. der Baum- wolle, ebenso entscheidend wie die Bedingungen, unter denen die Textilien hergestellt werden.

Fair Trade – geht es auch anders?

Wenn Sie sich die Waren in den Geschäften genau ansehen, entdecken Sie auf manchen Produkten das Fair-Trade-Siegel (fairer Handel). Ver- geben wird das Recht an Importeure, Verarbeitungsbetriebe und Händ- ler, das Siegel für Produkte zu nutzen. Dafür müssen die betreffenden Unternehmen bestimmte Standards erfüllen, die von Fairtrade Interna- tional festgelegt werden. Das Ziel: Kleinbauern und Arbeiter sowie ihre Familien in Entwicklungs- und Schwellenländern auf ihrem Weg zu einer nachhaltigen Entwicklung zu unterstützen.

Baumwolle wird überwiegend in China, den USA, Indien, Usbekistan und Pakistan angebaut. Dafür werden große Mengen von Dünger und Pestiziden eingesetzt. Ca. 25 Prozent des weltweiten Insektizidmarktes und ca. 10 Prozent des Pestizidmarktes entfallen auf den Baumwollan- bau. Hinzu kommt der hohe Wasserverbrauch, der für das Wachstum der Baumwollpflanzen nötig ist: 3.600–26.900 Kubikmeter Wasser pro Tonne Baumwolle.

Mode und ihre Trends sind schnelllebig. Wie nachhaltig können sie dann sein?

„[…] Die Mode wuchs zu einer gigantischen Industrie heran, die ihre neuesten Trends über Inter- net und Fernsehen weltweit kommunizierte. Das zunehmende Markenbewusstsein ist ein Zeichen dafür, dass Mode in materiellen Kategorien allein nicht zu fassen ist, sondern darüber hinausge- hende Informationen liefert. [...] In ihrer wirtschaftlichen Basis profitierte die Modeindustrie in Frankreich enorm von der Einrichtung eines Lizenzgeschäftes für den weltweiten Vertrieb von Kleidung aus den zu Handelsmarken aufgestiegenen Modehäusern.“

Zitat: Andreas Engelhardt: Schwarzbuch Baumwolle. Was wir wirklich auf der Haut tragen. Deuticke Verlag, Wien 2012.

Antikapitalistisches Buch der Mode

„Modemessen und Mythen, die um Marken und Designer gesponnen werden, wahren den Anschein von Kreativität und der Wahlfreiheit des Konsumenten. Marken sind oft nicht mehr als ein Mantel für massengefertigte Produkte. […] Und damit das alles so weitergeht, braucht die Modeindustrie eine Bühne, die ihre Produkte zu Legenden macht.“

Auszug aus einem Interview des SWR vom 18.01.2017 von Eva Pfister mit der Modejournalistin Tansy E. Hoskins zu ihrem Buch „Das antikapitalistische Buch der Mode“ (Zürich 2016).

Aufgabe

Erläutern Sie, vor welchen Herausforderungen und Problemen die Modeindustrie steht und welche möglichen Lösungen es gibt. Beziehen Sie sich auf den Text und/oder machen Sie sich selbst Gedan- ken zu bestehenden Problemen und möglichen Lösungsstrategien.

– Welche der 17 SDGs sollte die Modeindustrie erreichen?

– Ordnen Sie Herausforderung und Lösungen nach Ökonomie, Ökologie und Sozialem.

– Besuchen Sie folgende Internetseite:

http://www.zeit.de/wirtschaft/2015-01/fairtrade-qualitaet

Erläutern Sie, welche Kritik am Beispiel von Kaffee an dem Fair-Trade-Siegel geübt wird, und

Wikimedia Commons/Gemeinfrei

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Referenzen

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