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Das Gleichnis vom Schatz im Acker und Perle

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Academic year: 2022

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Allgemeiner Teil „Gleichnisse“ 2

Renate Maria Zerbe: Jesus und seine Gleichnisse © Auer Verlag

Allgemeiner Teil „Gleichnisse“

Lehrerinformation

Jesus war ein meisterhafter Gleichniserzähler. Die Gleichnisse Jesu waren Geschichten aus dem Alltag seiner Zuhörer. Er wollte, dass die Menschen verstehen, was er ihnen über Gott und dessen Reich sagte. Die Geschichten handeln von Bauern, Fischern, Vätern und Söhnen, Schafen, Hirten etc. und sie erhellen Beispiele aus dem alltäglichen Leben wie z. B. Hochzei- ten, Hausarbeit usw. Die Leute damals kannten dies aus eigener Erfahrung – so konnte Jesus sie direkt erreichen. In Gleichnissen steckt eine bestimmte Botschaft: Sie sagen uns, wie Gott ist, oder sie spiegeln uns unser Verhalten wider. Sie fordern den Zuhörer zum Nachdenken auf, zur Deutung, zur Zustimmung oder zum Widerspruch. Jeder muss für sich die Wahrheit entdecken. Teilweise werden normale Verhaltensweisen aufgegriffen und in Frage gestellt.

Gelegentlich erklärte Jesus sein Gleichnis, doch manchmal mussten die Menschen dies auch selbst herausfinden.

Insgesamt enthält das Neue Testament 40 Gleichnisse, wobei der Evangelist Johannes nicht explizit den Begriff „Gleichnis“ verwendet. Er benutzt vielmehr alltägliche Vergleiche, um Aus- sagen über Gott und Gottes Welt zu verdeutlichen. Sie werden vielfach als Bildworte bezeich- net. Gleichnisse sind meist kürzere Texte mit erzählendem Charakter, die zwei Ebenen aufwei- sen: eine Bildebene (die erzählende konkrete Geschichte) und die Sachebene („Was will uns das Gleichnis sagen?“). Diese beiden Ebenen beziehen sich aufeinander und tangieren sich im sogenannten Vergleichspunkt.

Im Neuen Testament lassen sich vor allem drei Formen des Gleichnisses finden: Gleichnisse im engeren Sinn, Parabeln und Beispielerzählungen.

Beim „Gleichnis im engeren Sinn“ wird die Sachebene parallel zur Bildebene genannt, ein expliziter Vergleich mit „so wie“ macht dies deutlich. In der Erzählung findet ein alltäglicher Vorgang statt und auch die verwendeten Bilder sind der Alltagswelt der Zuhörer Jesu entnom- men. Die Erzählzeit ist das Präsens.

Die „Parabel“ greift oft ein interessantes Einzelereignis auf, das sich so oder so ähnlich irgend- wo ereignet hat. Sie enthält, ebenso wie das Gleichnis, vertraute Elemente, aber immer ist der Vorgang recht ungewöhnlich und erfährt eine unerwartete Wendung. Die Erzählzeit ist das Präteritum. Der Zuhörer muss die Bildebene auf die Gedankenebene übertragen und heraus- finden, was die Lehre der Parabel ist.

Die „Beispielerzählung“ funktioniert erzählerisch wie die Parabel. Wir finden diesen Typus nur im Sondergut des Lukas-Evangeliums. Sie kritisiert an einem Beispiel ein bestimmtes Verhal- ten, was den Zuhörer zur Verhaltensänderung auffordert. Inhaltlich muss keine Übertragung vom Bild auf die Sache geleistet werden, denn das Verhalten, um das es geht, wird an einem Musterfall beschrieben.

Im allgemeinen Teil der Gleichnisse geht es zunächst darum, Kinder für bildhafte Sprache im Alltag und in der Bibel zu sensibilisieren. An der Stelle sollte man fächerübergreifend arbei- ten und das Fach Deutsch einbeziehen. Die Schülerinnen und Schüler überlegen, was Bilder generell wollen (einen Eindruck festhalten, uns erfreuen, uns warnen, Zeichen für etwas sein etc.). In diesem Zusammenhang könnte man auch einen Exkurs zum Thema symbolhafte Zei- chen (Fisch, Taube etc.) machen. Zweideutige Bilder näher zu betrachten (z. B. alte Frau, junge Frau), eignet sich ebenfalls, um die Kinder aufzufordern, mehrdeutig zu sehen. Auch in unserer

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Das Gleichnis vom Schatz im Acker und der Perle 4

Renate Maria Zerbe: Jesus und seine Gleichnisse © Auer Verlag

Jesus ist unterwegs und redet mit den Menschen über das Himmelreich. Er erzählt:

Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem Schatz, der in einem Acker vergraben war.

Ihr müsst wissen, zur Zeit Jesu vergruben die Leute ihr Geld in der Erde, denn sie meinten, der sicherste Platz dafür wäre in der Erde. Sie sagten, nur der, der es heimlich vergraben hatte, wusste, wo es lag. Und wenn derjenige starb oder nicht mehr zurückkam, wusste keiner von dem Schatz. Das Gesetz sagte, dass derjenige, der solch einen vergrabenen Schatz auf seinem Land fand, ihn auch behalten konnte.

Das Gleichnis vom Schatz im Acker und der Perle

(nach Mt 13,44–46)

Ein Mann entdeckte diesen Schatz, grub ihn aber wieder ein.

Was tut der Mann jetzt wohl?

Und weil er sich so darüber freute, verkaufte er alles, was er besaß, um den Acker für sich erwerben zu können, damit gehörte ihm auch der Schatz.

Weiter erzählt Jesus:

Mit dem Himmelreich ist es auch wie mit einem Kaufmann, der schöne Perlen suchte. Er reiste weit umher, immer auf der Suche nach edleren und schöneren Perlen. Als er eines Tages eine besonders wertvolle Perle fand, verkaufte er alles, was er besaß, sein Haus, seine Tiere und seine geliebten Perlen, nur um diese eine Perle kaufen zu können. Für ihn war diese Perle ein unermesslicher Schatz.

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Renate Maria Zerbe: Jesus und seine Gleichnisse © Auer Verlag

Mein Schatz

a) Was ist ein Schatz? Wann verwendet man das Wort „Schatz“?

b) Kennst du Wörter, in denen das Wort „Schatz“ vorkommt?

c) Male oder schreibe in die Schatzkiste, was oder wer ein Schatz für dich ist.

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Das Gleichnis vom Schatz im Acker und der Perle 8

Renate Maria Zerbe: Jesus und seine Gleichnisse © Auer Verlag

Wie entstehen Perlen?

Das Wort „Perle“ stammt vom lateinischen Begriff pirula = „Birnchen“. Perlen bilden sich in verschiedenen Muscheln- und Schneckenarten – auch in Muscheln, die in Deutschland beheimatet sind.

Eine Perle entsteht erst dann, wenn zufällig Fremdkörper oder Parasiten in die Muschel eindringen. Zunächst wird der störende Fremdkörper mit einer Perlmuttschicht umgeben, die die Muschel selbst produziert. Nach einigen Jahren – es haben sich etliche Perlmuttschichten um den Fremdkörper gebildet – ist eine Perle entstanden.

Früher wurden diese Perlen von Perlentauchern, besonders in der Südsee oder im Indopazifik, vom Meeresboden geholt. Diese Arbeit konnte manchmal äußerst gefährlich sein.

Viele dieser Perlen entsprechen allerdings nicht unserer Vorstellung, denn die Perlen sind manchmal vergleichbar mit einem Sandkorn: Sie sind oft gelblich bis grau. Runde weiße Per- len kann man in Austern (das ist eine Muschelart) finden – diese sind kostbarer als die gelben.

Vollkommene runde Perlen sind jedoch eine absolute Seltenheit und sehr teuer. Es gibt Perlen in den Farben cremeweiß, rosa, apricot, aber sogar auch schwarze.

Auch die Größe der Perle und ihre schimmernde Oberfläche steigern ihren Wert. Übrigens:

Die Bezeichnung „Perle“ dürfen nur Naturperlen führen, alle anderen, die künstlich gezüchtet werden, sind Zuchtperlen.

Die Züchtung von Perlen begannen vor allem die Japaner um 1920. Auf großen Perlenfarmen wachsen viele Zuchtperlen heran und das funktioniert so:

Tausenden Austern wird in einer kleinen Operation ein Fremdkörper eingesetzt, damit sie eine Perle bilden. Bis die Perle nach ca. fünf Jahren geerntet werden kann, müssen die Austern gut gepflegt werden, damit sie gesund bleiben. Dann verkauft man die Zuchtperlen an Perlen- händler oder an Juweliere, die daraus Schmuck herstellen.

a) Lies den Text.

b) Erkläre, wie Zuchtperlen entstehen.

c) Was ist der Unterschied zwischen Natur- und Zuchtperlen?

d) Wie lange dauert es ungefähr, bis sich eine Perle gebildet hat?

e) Sammle Abbildungen von Perlen aus Katalogen und klebe eine Abbildung in das freie Feld.

Frage beim Juwelier nach, was er dir sonst noch über Perlen erzählen kann.

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