Monitor-, Zeiger- und Testorganismen
Monitororganismen (Überwachungs- organismen)
Natürlich vorhandene bzw. unter standardisierten Bedingungen in Testkammern exponierte Pflanzen. Sie dienen einer Überwachung und ermöglichen eine qualitative und quantitative, mehr oder weniger spezifische Erfassung von Schadstoffen (z.B. Schadstoffgehalte wie Schwermetalle, Radionuklide, ionisierende Strahlung, Pestizide in Algen und Flechten; auch das Monitoring von Nährelementgehalten in
Fichtennadeln zählt dazu); ausgewertet werden v.a. sichtbare
Blattveränderungen durch Bonitierung. M. ermöglichen eine Erstellung von Wirkungskatastern.
Zeigerorganismen (-gesellschaften)
zeigen als passive Bioindikatoren ökologische Bedingungen bzw. deren Änderungen an. Sie lassen Aussagen über Zustände im Ökosystem zu, z.B. auf bestimmte pH-Werte oder Schwermetallgehalte im Boden.
Bestimmte Flechten z.B. geben Hinweise auf saure Depositionen;
>> Flechtenkartierung.
Testorganismen (aktive Bioindikatoren;
„Biosonden“)
reagieren spezifisch auf geringe Schadstoffdosen (z.B. Mikroben, Kresse, Algen, Flechten, Moose, Gräser) und eignen sich zum Nachweis in standardisierten toxikologischen (quantifizierbaren) Labortests; sie sollen direkte Gefahren für Menschen erkennbar machen.
Wirkungs- und Akkumulationsindikatoren
Wirkungsindikatoren (z.B. bestimmte Flechtenarten, Tabaksorten, Gladiolenvarietäten) zeigen sichtbare bzw. bonitierbare oder quantifizierbare Schadwirkungen.
Wirkungskriterien sind z.B. Chloroplastenschädigung, Enzymaktivitäten, Zuckergehalt, Wachstum, Benadelung und Pufferkapazität.
Akkumulations- indikatoren
(z.B. Moose, Fichtennadeln, Welsches Weidelgras, Pilze) reichern bestimmte Schadstoffe (Schwermetalle, F, S) zunächst ohne sichtbare Schädigung an. Diese Elemente werden durch chemische Analyse bestimmt. A. kommen z.B. beim standardisierten Graskulturverfahren (VDI) zum Einsatz. Metallophyten (Schwermetallanzeiger) sind eine besondere Gruppe von Akkumulationsindikatoren; sie können etwa das 100-1000fache der Normalkonzentration speichern.
Akkumulationsindikatoren bzw. Fangpflanzen sind für aktives und passives Monitoring geeignet.