Sprachsensibler Fachunterricht Holbein-Gymnasium Augsburg
Sprachsensibles Unterrichten ist
eine fächerübergreifende Aufgabe aller Kolleginnen und Kollegen,
ein Merkmal der Unterrichtsqualität
und damit Aufgabe der Schulentwicklung.
Zunächst werden in der Unterstufe Lesestrategien (z. B. lautes Denken) im Unterricht unterschiedlicher Fächer eingeführt und konsequent umgesetzt.
In der Mittelstufe soll dann diese Fähigkeit durch Strategien zur Auswertung diskontinuierlicher Texte ergänzt werden. Die so gewonnen Informationen übersetzen die Schülerinnen und Schüler regelmäßig in neue lineare oder diskontinuierliche Texte. Die inhaltliche Fokussierung der Darstellung kann über Operatoren gesteuert werden.
So zeigt z. B. das Material aus dem Chemieunterricht zur Luftverschmutzung eine sprachsensible Aufgabenstellung, wie sie im Chemieunterricht zum Einsatz kommen kann (siehe Material 1): Die Schülerinnen und Schüler müssen Übersetzungsleistungen erbringen – eine Tabelle soll in ein Kreissektorendiagramm übersetzt werden und dieses anschließend in einen Text. Zur Unterstützung erhalten die Schülerinnen und Schüler für die Diagrammproduktion gestufte Lernhilfen mit Lösungen, für die Textproduktion ein kleines Wortgeländer. Als Abschluss vertiefen die Lernenden ihr Wissen durch die Bewertung dreier Aussagen zur Interpretation der Diagramme.
Ein sprachsensibler Fachunterricht kann als Teil der Schulentwicklung wie folgt implementiert werden:
Schritt 1:
„Sprachsensibler Fachunterricht – Was ist das?“ Fortbildung der Schulentwicklungsgruppe und Fachbetreuer (Kontakt zu Referenten für Lesestrategien und sprachsensiblen
Fachunterricht) Schritt 2:
Fragebogen für Kolleginnen und Kollegen, der die spezielle Situation einer Schule erfasst und die Akzeptanz des Kollegiums prüft (siehe Material 2):
Welche Defizite haben Schüler bezüglich ihrer zu Lese-, Schreib- und Sprechkompetenzen?
Welche Ursachen haben diese Defizite?
Sind Sie bereit, sprachsensibler zu unterrichten?
Schritt 3:
Erarbeitung eines schulinternen Konzepts sprachsensiblen Unterrichts, das auf den Ergebnissen der Umfrage fußt (siehe Material 3)
Erarbeitung von schulinternen Standards zum Umgang mit Texten und deren Auswertung (siehe Material 4-1 und 4-2)
Schulung und Fortbildung, Einarbeitung von Multiplikatoren
Erarbeitung und Erprobung von Materialien in den Fachschaften Mathematik (siehe Material 5-1 und 5-2) Chemie (siehe Material 6), Geographie (siehe Material 7) und Geschichte (siehe Material 8)
Schritt 4:
Konkrete Umsetzung – am Beispiel des Holbein-Gymnasiums Augsburg
1. Unterstufe: Reziprokes Lernen und Lautes Denken www.leseforum.bayern.de
2. Mittelstufe: Auswertung und Produktion von Texten unterschiedlicher Art – Umsetzung/Implementierung nach dem „Prinzip größer werdender Kreise“
3. Oberstufe: Erfolgreiches Einsetzen der eingeübten Fähigkeiten
Alternative: Erarbeitung eines Methodencurriculums, das z.B. in der Intensivierung (Lernen lernen, Methoden- und Sozialkompetenz oder ähnliche Programme) zur Anwendung kommt.
fachliche und pädagogische Auswirkungen
Steigerung der Unterrichtsqualität
Nachhaltiges Lernen von Texterschließungskompetenzen
Individualisierte und differenzierte Förderung und Herausforderung
Hohe sprachliche und fachsprachliche Sicherheit bei den Schülerinnen und Schülern
Sensibilität für Umgang mit Sprache im Unterricht
Gefühl der Sicherheit und Transparenz bei den Schülern durch standardisiertes Vorgehen und kontinuierliches Üben
Auswirkungen auf Lese- Schreib- Methoden und Sozialkompetenzen
Erhöhung der Selbständigkeit