- und Weiterbildung
AG 3
(Um-) Wege zur Fachkraft
Aus- und Weiterbildung
1. Beratung von Studienzweiflern
• Studierende mit der Absicht, das Studium zugunsten einer dualen Berufs- ausbildung aufzugeben, können sich durch Ausbildungsberater der IHK und HWK beraten lassen
• Herausforderung: Ort der Beratung direkt vor Ort bei den aktuell Studierenden angliedern!
• Ort der Beratung: seit Anfang 2016; 1x im Monat; Studierenden-Service- Center der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Foyer des
Löwengebäudes
• Beratungen an der MLU: seit Beginn 34 Beratungen (12 Frauen, 22
Männer), vermehrt im Frühjahr und Herbst (2016: 21 Beratungen; 2017: 9 Beratungen; 2018: 4 Beratungen)
• Beratungen telefonisch bzw. in der IHK: ca. 15-20 Gespräche pro Jahr
Aus- und Weiterbildung
• Gründe für Studienzweifel/-abbrüche: nicht bestandene Prüfungen; falsche Studienwahl; finanzielle Gründe; Angst, keine Arbeit mit dem
Studienabschluss zu finden; persönliche Gründe; fehlende berufliche Perspektiven; Wunsch, praktisch arbeiten zu wollen
• Studienart: Studenten kommen aus allen Studienrichtungen – von Kulturwissenschaften über Chemie und BWL bis hin zu Lehramt
• weiterführende Informations- und Beratungsmöglichkeiten: duales Studium, Lehrstellenbörsen der Kammern
• Ergebnisse aus den Gesprächen zeigen, dass die Studenten i.d.R. sehr genaue Vorstellungen davon haben, welchen Beruf sie alternativ zum Studium erlernen möchten
• Hemmnis: Verbleib der Studenten wird nicht empirisch erfasst
Aus- und Weiterbildung
2. Beratung zum dualen Studium
Ausbildungsintegrierend
Diese Studiengänge verbinden das Studium mit einer Ausbildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf. Dabei werden die einzelnen Studienphasen und die Berufsausbildung sowohl zeitlich als auch inhaltlich miteinander verzahnt. Neben dem Studienabschluss – gegenwärtig in der Regel der Bachelor – wird als zweiter Abschluss ein dualer Berufsabschluss erworben.
Praxisintegrierend
Diese Form des Studiums ist mit längeren Praxisphasen in einem Unternehmen verbunden. Zwischen den Veranstaltungen an der Hochschule und der praktischen Ausbildung im Unternehmen besteht ein inhaltlicher Bezug. Voraussetzung für eine Immatrikulation ist eine vertragliche Bindung an ein Unternehmen. Dies erfolgt häufig in Form eines Arbeitsvertrags oder auch Praktikanten- bzw. Volontariatsvertrags.
• ausbildungsintegrierende und praxisintegrierende duale Studiengänge können der Erstausbildung zugeordnet werden; zur beruflichen Weiterbildung zählen berufsintegrierende und berufsbegleitende Typen
• Herausforderung: statistische Erfassung der dual Studierenden bei der IHK
Aus- und Weiterbildung
Abbildung 1: Fachrichtungen dualer Studiengänge in der Erstausbildung 2016 (in %)
• aktuell gibt es in Sachsen-Anhalt 34 duale Studiengänge (Stand 2017, BIBB)
• in Sachsen-Anhalt lag der Anteil der dualen Studenten 2016 an der Gesamtzahl der Studierenden (Erstausbildung) bei 0,6 %
Aus- und Weiterbildung
Tabelle 2: TOP 10 der Ausbildungsberufe in ausbildungsintegrierenden Studiengängen 2016 in Deutschland
Aus- und Weiterbildung
• zentrale Voraussetzungen für Unternehmen, um einen dualen Studienplatz anbieten zu können:
hohe Ausbildungsqualität, d.h. enge Verzahnung zwischen Theorie und Praxis > Inhalte der Praxisphasen im Unternehmen sollten sinnvoll mit den Studieninhalten abgestimmt werden
Kooperation/-Ausbildungsvertrag zwischen Unternehmen und
Studierendem, Absprachen zwischen Unternehmen/Hochschule/(BbS)
qualifizierter Ansprechpartner/Mentor im Unternehmen; betriebliche Infrastruktur (u.a. Arbeitsplatz, Arbeitsmittel)
bei der Beteiligung am ausbildungsintegrierten dualen Studium ist darauf zu achten, dass das Unternehmen die Eignungskriterien für den kombinierten Ausbildungsberuf gemäß BBiG erfüllt
(Ausbildungsberechtigung)
• Hemmnis: keine Berufsakademien in Sachsen-Anhalt
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3. ValiKom
• ValiKom = „Abschlussbezogene Validierung non-formal und informell erworbener Kompetenzen“
• Ziel: Feststellung der vollen/teilweisen Gleichwertigkeit beruflicher Kompetenzen mit einem Referenzberuf
• Zielgruppe:
Aus- und Weiterbildung
Information und Beratung
Information zum Verfahren
Beratung zum Referenzberuf
Dokumentation
Lebenslauf
Festlegung des Referenz-
berufs
Selbstreflexion zu Tätigkeiten im Referenz- beruf
Bewertung
Antragstellung
Auswertung der Unterlagen
Beratung zur Fremd-
bewertung
Fremd- bewertung
Zertifizierung
Ausstellen des Validierungs- zertifikats bzw.
Ablehnung des Antrags
Verfahrensablauf
• Herausforderungen für junge Erwachsene:
> Dokumentation der eigenen Berufserfahrung
> Hemmschwelle, sich einer Bewertung zu unterziehen
Aus- und Weiterbildung
• abgeschlossene Verfahren bei der IHK Halle-Dessau: 20 Verfahren waren für den Projektzeitraum geplant, bisher sind 24 abgeschlossen
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Fachlagerist Fachkraft Lagerlogistik
Verkäufer Kauffrau im Einzelhandel Kauffrau für Büromanagement
technischer Produktdesigner
teilweise
Gleichwertigkeit volle
Gleichwertigkeit
Stand: 31.05.2018
• Lösungsstrategien:
> Informations- und Beratungsangebote
> Zusammenarbeit mit Berufsexperten und Unternehmen