Landesanstalt für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau
SACHSEN - ANHALT
„Ökologischer Landbau in Sachsen-Anhalt „
Untersuchungen und Aussagen für den mitteldeutschen Trockenraum
1994 wurde ein Fruchtfolgeversuch mit drei Bewirtschaftungssystemen in je zwei Intensitäten angelegt. Der Versuch ist in seiner acker- und pflanzenbaulichen Gestaltung einer der wenigen im deutschen Sprachraum.
Erste Auswertungen dieses Langzeitversuches zeigen, dass unter den Bedingungen in Bernburg ein viehlos wirtschaftender Ökobetrieb gegen- über dem konventionell arbeitenden Unternehmen bei ca. 65 % Natural- leistung liegt. Bei viehhaltenden Betrieben liegt unter vergleichbaren Bedingungen die Naturalleistung bei 85 %.
Ertrag Qualität Konstanz
abhängig von:
Klima, Bodenfruchtbarkeitszustand
und Bewirtschaftung
•Primärmaßnahmen
Düngung Fruchtfolge
Bodenbearbeitung
•Sekundärmaßnahmen 9Mechanische Unkrautregulierung 9Biologischer Pflanzenschutz 9Boden- und Pflanzenhilfsstoffe 9Saatverfahren u. a.
Die Ackerkrume ist ein belebtes Ökosystem. Der erfolgreiche Anbau einjähriger Nutzpflanzen verlangt eine Grundbodenbearbeitung.
Untersuchungen hierzu bestätigen:
• Der Pflug ist im ökologischen Landbau das effektivste Gerät.
• Der Grubber kann Unkraut und Ausfallgetreide nicht ausreichend bekämpfen.
• Hackfrüchte reagieren auf extensiv ausgerichtete Bodenbearbeitung empfindlicher als Getreide.
Weite Reihe ist mehr als nur Besinnung auf Tradition.
Praxisbetriebe nutzen es, um die Backqualität anzuheben.
Versuchsfeld Ökologischer
Landbau
Anbautechnik Düngung
Fruchtfolge
Produktivität des Standortes
Ökologischer Landbau in Sachsen-Anhalt
Fazit aus mehrjähriger Prüfung
•Düngereffekte finden sich bei allen geprüften Herkünften.
•Ihre Wirtschaftlichkeit fordert Einkaufspreise unter € 2,00/kg N.
•Die nach EU-VO 2092/91 beschränkten Alternativen in viehlos wirtschaftenden Unternehmen scheinen für diesen Zweig des ökologischen Landbaus reformbedürftig.
•Der eventuellen Nutzbarmachung für ökologisch wirtschaftende Betriebe steht ein hohes Wissensdefizit gegenüber.
Bodenbearbeitung
Der Einfluss der weiten Reihe in Winterweizen auf Kornertrag und Ertragskomponenten LLFG 2001-2002, Mittel von 2 Sorten
60 70 80 90 100 110 120 130 140
13,5 cm (Striegeln)
30 cm (Striegeln)
37,5 cm (Striegeln)
37,5 cm (Hacken) Ve rfahren
realtiv
Kornertrag (dt/ha) = 72,6 Bestandesdichte (Ä/m²) = 596 Kornzahl/Ähre = 27 TKM (g) = 45,9
48,6
385 36
67,5
Der Einfluss der weiten Reihe in Winterweizen auf die Qualitätsparameter LLFG 1998-2002, Mittel von 2 Sorten
95 100 105 110 115 120 125 130 135 140
13,5 cm (Striegeln)
30 cm (Striegeln)
37,5 cm (Striegeln)
37,5 cm (Hacken) Verfahren
relativ
Rohprotein (N* 5,7) = 12,4 Sedimentationswert (Eh) = 46 Fallzahl (s) = 306 Feuchtkleber (Mehl %) = 33,3
37,1 54
344 13,6
Pflanzen- stärkungsmittel
Vers.-Nr. Versuchs- anlage
Herkunft Kultur Merkmale und
Effekte 4.15/01 Anbau-
vergleich a = 2, r = 4
2001 Kartoffel
Knollenertrag - Knollengröße 0 Rhizoctoniabefall + 4.15/02 Anbau-
vergleich a = 4, r = 4
2002 Kartoffel
Knollenertrag + Knollengröße 0 Rhizoctoniabefall + Nachbau
2001 Kartoffel
Knollenertrag + + Knollengröße 0 Rhizoctoniabefall - 4.15/03 Anbau-
vergleich a = 4, r = 4
2003 Kartoffel
Knollenertrag - Knollengröße 0 Rhizoctoniabefall + Nachbau
2002 Kartoffel
Knollenertrag - Knollengröße 0 Rhizoctoniabefall - 4.15.2/03 Anbau-
vergleich
a = 2, r = 4 2003 Sommer-
gerste
Kornertrag + TKM + BD 0 Sorten: Kartoffel „Nicola“, Sommergerste „Ursa“
Wirkung im Vergleich zum Standard:
- negative/ nicht erwartete 0 ohne + positive/ erwartete
Versuchsanstellungen, LLFG Bernburg
52,3
55,2
44,2 48,4
52,6 49,6
46,3 42,9
25 30 35 40 45 50 55 60
0 30 60 90
HW NW '95 - '97 '96 - '98 dt/ha
kg N/ha
Einfluss biologischer N-Träger zu Getreide LLFG Bernburg, 1995 - 1998
R. Anklam (2004)
Der ökologische Landbau
ist einganzheitliches, modernes Konzept der Landbewirtschaftung
strebt einen möglichstgeschlossenen Stoffkreislaufan durch Koppelung der Tierzahl an die landwirtschaft- liche Fläche, Verwendung überwiegend betriebs- eigener Futter- und Düngemittel
trägt zumErhalt der natürlichen Bodenfruchtbarkeit
und derArtenvielfalt bei
durch weitgestellte Fruchtfolgen, den Anbau von Leguminosen, Feldfutter, Zwischenfrüchten und den Einsatz von Wirtschaftsdüngern sowie eine angepasste Düngung, den Verzicht auf chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel und die Förderung eines selbstregulierenden Öko-Systems