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Impulse zur Novellierung des BVT-Merkblatts aus ÖsterreichHelga Stoiber

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153 Impulse zur Novellierung des BVT-Merkblatts aus Österreich

BVT-Merkblatt

Impulse zur Novellierung des BVT-Merkblatts aus Österreich

Helga Stoiber

1. Österreichische Verbrennungsanlagen für Siedlungsabfälle ...153

2. Luftemissionen ...153

3. Stickoxide ...155

4. Dioxine und Furane ...157

5. Quecksilber ...157

6. Benzo(a)pyren, PAK, PCB ...158

7. Zeitbezüge für BAT-AELs und Messungen von kontinuierlich überwachten Luftschadstoffen ...161

8. Wasseremissionen ...161

9. Energienutzung ...163

10. Quellen ...164

1. Österreichische Verbrennungsanlagen für Siedlungsabfälle

1963 ging die erste österreichische Abfallverbrennungsanlage (MVA Flötzersteig) in Wien in Betrieb. Die Behandlungskapazitäten wurden sukzessive ausgebaut und er- lebten einen sprunghaften Anstieg, als mit Jänner 2004 das Deponierungsverbot für heizwertreiche Abfälle in Kraft trat. Aktuell verfügt Österreich über den in Tabelle 1 dargestellten, vergleichsweise jungen Anlagenbestand für die thermische Behandlung von Siedlungsabfällen (Tabelle 1).

2. Luftemissionen

Abfälle, die der thermischen Behandlung unterzogen werden, sind in der Regel von unbekannter, stark schwankender Zusammensetzung und können eine Vielzahl an Schadstoffen enthalten, die über den Rauchgasweg freigesetzt werden. Eine umfassende Minderung und strenge gesetzliche Regelung einer Vielzahl an Luftschadstoffen ist deshalb sowohl aus Akzeptanzgründen wie auch hinsichtlich des Schutzes der Umwelt und der Gesundheit von großer Bedeutung.

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Helga Stoiber

154

BVT-Merkblatt

Die österreichische Abfallverbrennungsverordnung setzt die europäischen Regelungen der Industrieemissionsrichtlinie (IED) für Abfallverbrennungsanlagen in nationales Recht um. Einzelne Parameter unterliegen auf nationaler Ebene strengeren Emissions- grenzwerten als auf europäischer Ebene, und fallweise werden den Betreibern durch die zuständige Genehmigungsbehörde Emissionsgrenzwerte vorgeschrieben, die unter jenen der österreichischen Abfallverbrennungsverordnung liegen.

Insbesondere trifft dies auf die Emissionsgrenzwerte für Stickoxide zu, bei denen Anlagen mit > 6 t/h Abfalleinsatz einen HMW von 100 mg/Nm3 und einen TMW von 70 mg/Nm3 einhalten müssen. Diese Werte können mit einer nicht-katalytischen Entstickung (SNCR) nicht erreicht werden, sodass die überwiegende Mehrzahl der österreichischen Abfallverbrennungsanlagen mit einer katalytischen Entstickung (SCR) ausgestattet ist.

Tabelle 1: Österreichischer Anlagenbestand für die thermische Abfallbehandlung

Anlage Standort IBS1) Feuerung Abfalleinsatz Kapazität

(Linien) t/a

MVA Flötzersteig Wien 19633) Rost (3) Restabfall 200.000 MVA Spittelau Wien 19713) Rost (2) Restabfall 250.000 MVA Pfaffenau Wien 2008 Rost (2) Restabfall 250.000

MVA WAV I Wels 1995 Rost (1) Restabfall 75.000

MVA WAV II Wels 2006 Rost (1) Restabfall 230.000

MVA Dürnrohr Zwentendorf 2004, 2010 Rost (3) Restabfall 525.000 Kärntner Restmüllverwertung Arnoldstein 2004 Rost (1) Restabfall 96.000 MVA Zistersdorf Zistersdorf 2009 Rost (x) Restabfall 162.500 Simmeringer Heide,

Wien 2006 WS2) (1) Heizwertreiche

Wirbelschichtofen 4 Fraktion, Klärschlamm 110.000

Reststoffverwertung Lenzing Lenzing 1998 WS (1) Heizwertreiche 300.000 Fraktion, Klärschlamm

TRV Niklasdorf Niklasdorf 2004 WS (1) Heizwertreiche 131.000 Fraktion, Klärschlamm

Simmeringer Heide, Wien 1980, WS (3) Klärschlamm 65.000 Wirbelschichtofen 1-3 1992

Reststoffheizkraftwerk Linz 2012 WS (1) Aufbereitete Abfälle,

Restabfall & Klärschlamm 240.000 Simmeringer Heide, Wien 1980 Drehrohr (2) Gefährliche Abfälle,

Drehrohrofen 1-2 Krankenhausabfälle 100.000

ABRG Drehrohrofen Arnoldstein 2004 Drehrohr (1) Gefährliche Abfälle und 23.000 ABRG Wirbelschichtofen Arnoldstein 2010 WS (1) nicht gefährliche Abfälle 42.500

Summe 2.800.000

1) IBS: Inbetriebsetzung

2) WS: Wirbelschichtfeuerung

3) Seither diverse Anlagenadaptierungen.

Quellen:

Böhmer, S.; Kügler, I.; Stoiber, H.; Walter, B.: Abfallverbrennung in Österreich – Statusberich 2006.

Report REP-0113, Umweltbundesamt, 2007

Österreichischer Bundesabfallwirtschaftsplan 2011: www.bundesabfallwirtschaftsplan.at

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155 Impulse zur Novellierung des BVT-Merkblatts aus Österreich

BVT-Merkblatt

Tabelle 2 zeigt einen Vergleich der BVT-assoziierten Emissionswerte (BAT-AELs) für kontinuierlich überwachte Luftschadstoffe aus dem BREF WI (2006) mit den geltenden Emissionsgrenzwerten der Industrieemissionsrichtlinie für Luftschadstoffe und den Grenzwerten der österreichischen Abfallverbrennungsverordnung (AVV). Einzelne, von der zuständigen Genehmigungsbehörde vorgeschriebene Emissionsgrenzwerte für Luftschadstoffe liegen deutlich unterhalb der Emissionsgrenzwerte der österrei- chischen AVV.

Tabelle 2: Vergleich der BAT-AELs (BREF WI, 2006) von Abfallverbrennungsanlagen für konti- nuierlich überwachte Luftschadstoffe mit den geltenden Emissionsgrenzwerten der IED und der österreichischen Abfallverbrennungsverordnung (AVV)

Luftschadstoff,

BAT-AEL IED-Grenzwert AVV-Grenzwert

kontinuierliche

(BREF WI, 2006) (RL 2010/75/EU) (AbfallverbrVO, Ö) Messung

HMW TMW HMW HMW TMW

HMW TMW mg/Nm3 mg/Nm3 mg/Nm(100 %) 3 mg/Nm(97 %) 3 mg/Nm(97 %)3 mg/Nm3 mg/Nm3

Staub 1-20 1-5 30 10 10 10 10

HCl 1-50 1-8 60 10 10 10 10

HF < 2 < 1 4 2 1 0,7 0,5

SO2 1-150 1-40 200 50 50 50 50

NOx (mit SCR) 40-300 40-100

400 200

70e)

NOx (ohne SCR) 30-350 120-180

200a) 100a)

100f)

400b) 200c)h) 200g)

300d)

300h)

Corg 1-20 1-10 20 10 10 10 10

CO 5-100 5-30 100 - 50 100 50

Hg 0,001-0,03 0,001-0,02 0,05 diskontinuierlich

(Mittelwert über 0,5-8 Stunden) 0,05 0,03

a) für Anlagen mit einer Abfallkapazität > 6 t/h b) für Anlagen mit einer Abfallkapazität ≤ 6 t/h c) für Neuanlagen mit einer Abfallkapazität ≤ 2 t/h d) für bestehende Anlagen mit einer Abfallkapazität ≤ 2 t/h e) für Neuanlagen mit einer Abfallkapazität > 6 t/h f) für bestehende Anlagen mit einer Abfallkapazität > 6 t/h g) für Anlagen mit einer Abfallkapazität ≤ 2 t/h h) für Anlagen mit einer Abfallkapazität von < 2 bis ≤ 6 t/h

Die Rauchgasreinigungsaggregate der österreichischen Abfallverbrennungsanlage sind in Tabelle 3 im Überblick dargestellt.

3. Stickoxide

Mit Ausnahme von zwei Anlagen (für die aufgrund ihrer geringen Anlagengröße höhere NOx-Grenzwerte gelten) sind alle österreichischen Verbrennungsanlagen mit einer selektiven katalytischen Entstickungsanlage (SCR) ausgestattet. Dies ist erforderlich, um die gemäß Abfallverbrennungsverordnung für Verbrennungsanlagen mit > 6 t/h Abfallkapazität geltenden NOx-Grenzwerte von 100 mg/Nm3 (HMW) bzw. 70 mg/Nm3 (TMW) einhalten zu können.

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Helga Stoiber

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BVT-Merkblatt

Tabelle 4 und 5 ermöglichen einen Vergleich der NOx-Emissionskonzentrationen, die in Abhängigkeit von der Minderungstechnologie mit SNCR bzw. SCR von ausgewählten Anlagen erreicht werden:

Tabelle 3: Abgasreinigungsaggregate der österreichischen Anlagen zur thermischen Abfall- behandlung

Anlage Zyklon Gewebe- Elektro-

Trocken- Halb-

Nass- SNCR SCR

Aktiv-

filter filter

sorption trockenes wäscher

koks- Aktivkoks- Verfahren Festbett- dosierung adsorber MVA Flötzersteig X X X X MVA Spittelau X X X X MVA Pfaffenau X X X X MVA WAV I X X X X MVA WAV II X X X X X MVA Dürnrohr X X X X Kärntner Restmüll-

verwertung X X X X MVA Zistersdorf X X X Simmeringer Heide,

Wirbelschichtofen 4 X X X X Reststoffverwertung

Lenzing X X X X X TRV Niklasdorf X X X X X Simmeringer Heide,

Drehrohrofen 1-2, X X X X Wirbelschichtofen 1-3

Reststoffheizkraftwerk

Linz X X X X X

ABRG Drehrohrofen X X X X ABRG

Wirbelschichtofen X X X X

Quellen:

Böhmer, S.; Kügler, I.; Stoiber, H.; Walter, B.: Abfallverbrennung in Österreich – Statusberich 2006. Report REP-0113, Umwelt- bundesamt, Wien (2007)

Österreichischer Bundesabfallwirtschaftsplan 2011: www.bundesabfallwirtschaftsplan.at

Stubenvoll, J.; Böhmer, S.; Szednyj, I.: Stand der Technik bei Abfallverbrennungsanlagen. Umweltbundesamt, Wien, 2002

Tabelle 4: NOx-Emissionen ausgewählter österreichischer Abfallverbrennungsanlagen, Datenbasis sind Halbstundenmittelwerte (HMW) unter normalen Betriebsbedingungen im Jahr 2014

NOx-Grenzwert NOx-Messwerte mg/Nm3 * - HMW Anlage

mg/Nm3* Max. Wert * 97 %- 95 %- Min. Wert * Perzentil*

Anlage 1, mit SCR 70 52 27 26 1

Anlage 2, mit SCR 70 132 42 41 1

Anlagen mit SNCR 200 341 154 150 28

*) Bezogen auf trockenes Rauchgas, Normbedingungen, 11 Vol.-% O2-Gehalt, mg/Nm3 Quelle: Betreiberdaten; Auswertungen: Umweltbundesamt

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157 Impulse zur Novellierung des BVT-Merkblatts aus Österreich

BVT-Merkblatt

4. Dioxine und Furane

Ebenfalls wesentlich für die Reduktion von Luftemissionen ist die Einhaltung der gemäß IED Art. 50 vorgeschriebenen Betriebsbedingungen, da diese die Minderung organischer Schadstoffe sicherstellen und auch der Neubildung von polychlorierten Dioxinen und Furanen (PCDD/F) entgegenwirken. Für die quantitative Bestimmung von PCDD/F existiert eine europäische Norm (ÖNORM EN 1948, Emissionen aus stationären Quellen – Bestimmung der Massenkonzentration von PCDD/PCDF und dioxin-ähnlichen PCB, Teil 1-3), die eine Probenahmedauer von 6-8 Stunden vorsieht.

Eine quasi-kontinuierliche Überwachung von PCDD/F-Emissionen in die Luft findet in einigen österreichischen Verbrennungsanlagen Anwendung.

5. Quecksilber

Einen weiteren für die Abfallverbrennung besonders relevanten Luftschadstoff stellt Quecksilber dar, das in zahlreichen Abfällen, die zur Verbrennung gelangen, enthalten ist.

Tabelle 5: NOx-Emissionen ausgewählter österreichischer Abfallverbrennungsanlagen, Daten-basis sind Tagesmittelwerte (TMW) unter normalen Betriebsbedingungen im Jahr 2014

NOx-Grenzwert NOx-Messwerte mg/Nm3 * – TMW Anlage

mg/Nm3* Max. Wert * 97 %- 95 %- Min. Wert * Perzentil*

Anlage 1, mit SCR 70 26 25 23 6

Anlage 2, mit SCR 70 43 36 36 27

Anlagen mit SNCR 150 150 141 139 43

*) Bezogen auf trockenes Rauchgas, Normbedingungen, 11 Vol.-% O2-Gehalt, mg/Nm3. Quelle: Betreiberdaten; Auswertungen: Umweltbundesamt

Tabelle 6: Hg-Emissionen ausgewählter österreichischer Abfallverbrennungsanlagen, Datenbasis sind Halbstundenmittelwerte (HMW) unter normalen Betriebsbedingungen im Jahr 2014

Anlage

Hg-Grenzwert Hg-Messwerte µg/Nm3 * - HMW

µg/Nm3 * Max. Wert * Perzentil *97 %- 95 %- Min. Wert * Anlage 1, mit

Aktivkoks-Trocken-

50 64 12 9 < 1

sorption und Nasswäscher Anlage 2, mit halb-

trockenem Verfahren 20 27 13 12 < 1

und Aktivkoks- Festbettadsorber Anlage 3, mit Nass-

wäscher u. Aktivkoks 50 0,00022 0,000000 0,000000 0,000000 -Festbettadsorber**

*) Bezogen auf trockenes Abgas, Normbedingungen, 11 Vol.-% O2-Gehalt, in [µg/Nm3].

**) Gegenstrom-Festbettadsorber, groß dimensioniert.

Quelle: Betreiberdaten; Auswertungen: Umweltbundesamt

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Helga Stoiber

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BVT-Merkblatt Im Rauchgas der Verbrennung liegt Quecksilber überwiegend in Form von Hg(II)-

Verbindungen vor, die mittels Nasswäscher aus dem Rauchgas entfernt werden können.

In elementarer Form vorliegendes Quecksilber kann z.B. durch Trockensorption mittels aktivkokshaltigen Adsorbentien am Gewebefilter oder mit Hilfe eines endständigen Aktivkoks-Festbettadsorbers abgeschieden werden. Für die Hg-Messung stehen kon- tinuierliche Messmethoden in ausreichender Empfindlichkeit, z.B. mit einem nach QAL1 zertifizierten Messbereich von 0-10 µg/m3 [2], zur Verfügung. Andere Hersteller nennen Nachweisgrenze von 0,5 ng/m3 bei einem Messbereich von 0-1.000 ng/m3 und einminütiger Messdauer [3].

Tabelle 6 und 7 geben einen Überblick über Halbstunden- und Tagesmittelwerte für Quecksilber, die an ausgewählten Anlagen im Jahr 2014 unter normalen Betriebsbe- dingungen gemessen wurden.

6. Benzo(a)pyren, PAK, PCB

Die Industrieemissionsrichtlinie schreibt keine Emissionsgrenzwerte für polyzykli- sche aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) einschließlich Benzo(a)pyren bzw. für polychlorierte Biphenyle (PCB) vor. Auch enthält das aktuelle BREF WI (2006) keine BAT-AELs für diese Luftschadstoffe, Kapitel 5 des BREF WI weist jedoch darauf hin, dass Minderungstechnologien für PCDD/F-Emissionen auch die Freisetzung von Benzo(a)pyren, PAK und PCB reduzieren. Da diese Schadstoffe persistent, bioakkumu- lierend und toxisch sind, müssen einzelne österreichische Abfallverbrennungsanlagen bereits Luftemissionsgrenzwerte für diese Schadstoffe einhalten. Österreich unterstützt eine Datenerhebung und Festschreibung von BAT-AELs für diese Luftschadstoffe.

Aktuelle Daten österreichischer Abfallverbrennungsanlagen für diese Schadstoffe sind in Tabelle 8 für das Betriebsjahr 2013 dargestellt.

Tabelle 7: Hg-Emissionen ausgewählter österreichischer Abfallverbrennungsanlagen, Datenbasis sind Tagesmittelwerte (TMW) unter normalen Betriebsbedingungen im Jahr 2014

Anlage

Hg-Grenzwert Hg-Messwerte µg/Nm3 * - TMW

µg/Nm3 * Max. Wert * Perzentil *97 %- 95 %- Min. Wert * Anlage 1, mit

Aktivkoks-Trocken-

50 20 9 8 < 1

sorption und Nasswäscher Anlage 2, mit halb-

trockenem Verfahren 20 16 12 11 < 1

und Aktivkok- Festbettadsorber Anlage 3, mit Nass-

wäscher u. Aktivkoks 50 0,00020 0,000003 0,000001 0,000000 -Festbettadsorber**

*) Bezogen auf trockenes Rauchgas, Normbedingungen, 11 Vol.-% O2-Gehalt, in [µg/Nm3]. Seit Mai 2013 gilt gemäß Abfallverbrennungsverordnung ein TMW von 30 mg/Nm3.

**) Gegenstrom-Festbettadsorber, groß dimensioniert.

Quellen: Betreiberdaten; Auswertungen: Umweltbundesamt

Dorfstraße 51 D-16816 Nietwerder-Neuruppin Tel. +49.3391-45.45-0 • Fax +49.3391-45.45-10 E-Mail: tkverlag@vivis.de

Bestellungen unter www. .de

oder

TK Verlag Karl Thomé-Kozmiensky

Reinigung von Abgasen

Dieses umfassende Lehr- und Praxishandbuch stellt die Abgasreinigung nach der thermischen Abfallbehandlung ausührlich dar, hebt deren Besonderheiten hervor und erläutert die Unterschiede zu Abgasreinigungssystemen nach der thermischen Behandlung anderer Brennstoffe.

Behandelt werden die Herkunft und Wirkung von verbrennungscharakteristischen Luftschadstoffen, deren Entstehungsme- chanismen im Verbrennungsprozess, Primär- und Sekundärmaßnahmen zu ihrer Reduzierung, Verfahren zur Emissionsmes- sung sowie Entsorgungsverfahren für Rückstände aus der Abgasreinigung. Insbesondere die Vor- und Nachteile von Verfahrensschritten und deren sinnvolle Kombination bei unterschiedlichen Randbedingungen werden herausgestellt.

Zudem enthält das Buch Informationen und Analysen zur Emissionssituation, zu Betriebsmittelverbräuchen und Rückstands- mengen sowie zur Kostenstruktur von thermischen Abfallbehandlungsanlagen in Abhängigkeit des eingesetzten Abgasreini- gungssystems. Darüber hinaus werden Informationen zu aktuellen rechtlichen, wissenschaftlichen und technologischen Entwicklungen und deren Einfluss auf die Abgasreinigung gegeben. Eine Auswertung des Status quo der Abgasreinigung nach der Abfallverbrennung in Deutschland, Ausführungsbeispiele zu den möglichen Aggregatekombinationen und typische Betriebswerte aus der Anlagenpraxis runden den Inhalt ab.

Damit ist das Werk zugleich ein Leitfaden zur Planung des für einen Standort und eine Abscheidungsaufgabe schlüssigen Gesamtkonzepts zur Abgasreinigung. Das Buch richtet sich an Studierende an Fach- und Hochschulen, an Entscheidungsträ- ger, Planer und die betriebliche Praxis, beispielsweise wenn der Neubau eines Systems oder die Implementierung von Optimierungsmaßnahmen durchgeführt werden soll.

Reinigung von Abgasen

– unter besonderer Berücksichtigung der thermischen Abfallbehandlung –

Autor: Margit Löschau Erschienen: 2014

ISBN: 978-3-944310-13-8 Hardcover: 476

Preis: 50,00 EUR

Transformationen unterhalb der Wolken

Emissionen Transmissionen Depositionen / Immissionen Ferntransport

Transformationen innerhalb der Wolken Ausregnung Nebelwirkung

Trockene Deposition

Nährstoff-f- auswaschung auswaschung

Oberflächen- abfluss abfluss

(7)

Dorfstraße 51 D-16816 Nietwerder-Neuruppin Tel. +49.3391-45.45-0 • Fax +49.3391-45.45-10 E-Mail: tkverlag@vivis.de

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Reinigung von Abgasen

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TK Verlag Karl Thomé-Kozmiensky Gewebefilter

H2O SPT

Ca(OH)2 + HOK Kessel

Saugzug NH4OH

(SNCR)

Reststoff

Wäscher H2O

NaOH

NH3

NH4OH Stripper

Dampf

H2O

Kondensator

Abwasser

Dagavo

Kalkmilch H2O

Rezirkulat Abwasser

Emissionsbezogene Energiekennzahlen

von Abgasreinigungsverfahren bei der Abfallverbrennung

Autor: Rudi Karpf ISBN: 978-3-935317-77-1

Verlag: TK Verlag Karl Thomé-Kozmiensky Erscheinung: 2012

Gebund. Ausgabe: 141 Seiten

mit farbigen Abbildungen Preis: 30,00 EUR

Gegenstand dieser Arbeit ist es die Diskrepanz bzw. Abhängigkeit zwischen erzielbaren Emissionsminderungen zu den emissionsführenden Energieaufwendungen der dafür notwendigen Abgasreinigungstechnologien aufzuzeigen.

Zunächst wird auf die mit dem Thema in Verbindung stehenden derzeitigen Untersuchungen und Bewertungen sowie auf die gesetzlichen Emissionsanforderungen eingegangen. Da es eine Vielzahl von Abgasreinigungskomponenten und deren Kombinationsmöglichkeiten miteinander gibt, werden sechs unterschiedliche Varianten aufgezeigt und verglichen. Bei der Wahl der Varianten ist es im Kontext zur vorliegenden Arbeit von Bedeutung, dass sowohl einstufige als auch zwei- bzw.

mehrstufige Verfahren berücksichtigt werden, die sich im Aufbau und dem Additiveinsatz aber auch im Abscheidevermögen unterscheiden. Diese sechs wesentlichen Varianten spiegeln die in der Praxis häufig angewandten Verfahren wider und charakterisieren nicht kongruente Verfahrensschritte mit deren jeweils zu erzielenden Emissionsniveaus. Basierend auf der Tatsache, dass jede dieser Varianten bereits hinter thermischen Abfallbehandlungsanlagen in Betrieb ist, werden die vorliegenden langjährigen Betriebserfahrungen in die Bewertung einbezogen.

Die einzelnen Energieaufwendungen der beschriebenen Varianten werden anhand von Massen-, Stoff- und Energiebilanzen ermittelt.

Über die Bildung von emissionsbezogenen Energiekennzahlen werden Bewertungskriterien für die energetischen Aufwen- dungen zu den unterschiedlichen Emissionsminderungsgraden entwickelt. Damit wird ein Instrumentarium geschaffen, emissionsverursachende Energieaufwendungen im Kontext zu Emissionsminderungsgraden zu charakterisieren.

Rudi Karpf

Emissionsbezogene Energiekennzahlen

von Abgasreinigungsverfahren bei der Abfallverbrennung

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161 Impulse zur Novellierung des BVT-Merkblatts aus Österreich

BVT-Merkblatt

7. Zeitbezüge für BAT-AELs und Messungen von kontinuierlich überwachten Luftschadstoffen

Nur mittels dieser Halbstunden- und Tagesmittelwerte kann eine ausreichende Über- wachung der Abfallverbrennungsanlagen gewährleistet, der Stand der Technik fest- gelegt und dessen Einhaltung überprüft werden. Es ist daher von großer Wichtigkeit, dass als Zeitbezug für die Festlegung von BAT-AELs für kontinuierlich überwachte Luftschadstoffe auch im revidierten BREF WI – wie bereits in der derzeit geltenden Fassung – Halbstundenmittelwerte und Tagesmittelwerte herangezogen werden.

Um rasch auf mögliche Unregelmäßigkeiten im Emissionsverhalten der Anlagen re- agieren zu können, ist eine kontinuierliche Überwachung einzelner Luftemissionen unumgänglich und sollen die Messwerte in möglichst kurzen Zeitbezügen – also als Halbstundenmittelwerte und Tagesmittelwerte - ausgewertet und dargestellt werden.

8. Wasseremissionen

Die überwiegende Mehrzahl der österreichischen Abfallverbrennungsanlagen verfügt über eine nasse Abgasreinigung. Ausnahmen bilden die Anlagen KRV Arnoldstein und MVA Zistersdorf, in denen halbtrockene bzw. trockene Rauchgasreinigungsanlagen installiert sind. Kommt ein Nassverfahren zur Anwendung, so werden über den Was- serpfad im Wesentlichen dieselben Schadstoffe emittiert wie über das Rauchgas. In den Genehmigungsbescheiden zahlreicher österreichischer Abfallverbrennungsanlagen wird dem dadurch Rechnung getragen, dass eine breite Vielzahl an Schadstoffen in den Abwässern überwacht werden muss (siehe Tabelle 9).

Gemäß Annex VI, Teil 6 der Industrieemissionsrichtlinie sind am Ort der Abwasserein- leitung die folgenden Messungen vorzunehmen: kontinuierliche Messung von pH-Wert, Temperatur und Durchfluss; tägliche Messungen der Gesamtmenge an suspendierten Tabelle 8: Grenzwerte und Emissionskonzentrationen für PAK, PCB und Benzo(a)pyren von

österreichischen Abfallverbrennungsanlagen im Jahr 2013

PAK * PCB * Benzo(a)pyren *

GW Emi. Einheit GW Emi. Einheit GW Emi. Einheit

Anlage 1 k.A. 1,47 µg/Nm3 - - - -

Anlage 2 10 0,15 µg/Nm3 - - - 100 0,2 ng/Nm3

Anlage 3 10 0,12 µg/Nm3 - - - 100 0,2 ng/Nm3

Anlage 4 10 0,28 µg/Nm3 - - - 100 0,2 ng/Nm3

Anlage 5 10** 0,25** µg/Nm3 0,1+ 0+ ng/Nm3 100 0,9 ng/Nm3

*) Bezogen auf trockenes Rauchgas, Normbedingungen, 11 Vol.-% O2-Gehalt, µg/Nm3.

**) EPA-16 ohne Naphthalin.

+) Summe von toxizitätsbewerteten PCB-Kongeneren.

-) Keine Bescheid- bzw. Messwerte für diesen Schadstoff vorhanden.

Quelle: Betreiberdaten

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Helga Stoiber

162

BVT-Merkblatt

Tabelle 9: Vergleich der BAT-AELs (BREF WI, 2006) von Abfallverbrennungsanlagen für Wasser- emissionen mit den geltenden Emissionsgrenzwerten der IED, der AVV und individuell vorgeschriebenen Grenzwerten für Wasserschadstoffe

Grenzwert der Bescheidgrenzwerte ausgewählter BAT-Bereich IED-Grenzwert

österr. AEV österreichischer Parameter (BREF WI, 2006) (RL 2010/75/EU)

Verbrennungsgas Abfallverbrennungsanlagen

für Wasseremissionen

mg/l* mg/l* mg/l* Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3

mg/l* mg/l* mg/l*

Suspend. 10 – 30 (95 %) 30 (95 %) 30 30 30 30

Feststoffe 10 – 45 (100 %) 45 (100 %)

CSB 50 – 250 - - 90 a) d) b) - - 90

pH pH 6,5 – pH 11 - pH 6,5 – 8,5 ph 6,5 – 9,5 b)a) - - -

Hg** 0,001 – 0,03 0,03 0,01 0,01 0,01 0,01

Cd** 0,01 – 0,05 0,05 0,05 0,05 0,05 0,05

Tl** 0,01 – 0,05 0,05 0,05 0,05 0,1 0,05

As** 0,01 – 0,15 0,15 0,1 0,1 0,1 0,1

Pb** 0,01 – 0,1 0,2 0,1 0,1 0,1 0,1

Cr** 0,01 – 0,5 0,5 0,5 0,5 0,5 0,5

Cu** 0,01 – 0,5 0,5 0,5 0,5 0,5 0,5

Ni** 0,01 – 0,5 0,5 0,5 0,5 0,5 0,5

Zn** 0,01 – 1,0 1,5 1,0 1,0 1,0 1,0

Sb** 0,005 – 0,85 - 0,2 0,2 - 0,2

Co** 0,005 – 0,05 - 0,5 0,5 - 0,5

Mn** 0,02 – 0,2 - 1,0 1,0 - 1,0

V** 0,03 – 0,5 - 0,5 0,5 - 0,5

Sn** 0,02 – 0,5 - 0,5 0,5 - 0,5

PCDD/F 0,01 – 0,1 0,3 0,3 0,3 0,3 0,3

ng TEQ/l ng TEQ/l ng TEQ/l ng TEQ/l ng TEQ/l ng TEQ/l

Ammonium - - 10 10 10 10

Chlorid - - - - - 31.775

Fluorid - - 20 20 20 20

Cyanid - - 0,1 0,1 - 0,1

Sulfid - - 0,2 0,2 - 0,2

Sulfit - - 20 20 - 20

Sulfat - - 2.500 - b)c)a) - 2.500 2.500

EOX (als Cl) - - 0,1 0,1 0,1 0,1

Phenolindex - - 0,3 0,3 - 0,3

Phosphor 2,0 - b)a) - - 2

TOC (als C) - - - 30 a) e)b) - 30 30

TNb (als N) - - - - - 50

*) Mit Ausnahme von PCDD/F, das in [ng TEQ/l] angegeben wird.

**) Incl. seine Verbindungen, aus gedrückt als Element.

a) Für die Einleitung in Fließgewässer.

b) Für die Einleitung in eine öffentliche Kanalisation.

c) Ist im Einzelfall gemäß ÖNORM B 6503 festzulegen.

d) Bei Einsatz von ungebranntem Kalkstein in der Gaswäsche 150 mg/l.

e) Bei Einsatz von ungebranntem Kalkstein in der Gaswäsche 50 mg/l.

(11)

163 Impulse zur Novellierung des BVT-Merkblatts aus Österreich

BVT-Merkblatt

Feststoffen mittels punktueller Probenahme oder Messung einer durchflussproportio- nalen repräsentativen Probe über eine Dauer von 24 Stunden; mindestens monatliche Messung einer durchflussproportionalen repräsentativen Probe über eine Dauer von 24 Stunden von Hg, Cd, Tl, As, Pb, Cr, Cu, Ni und Zn; mindestens halbjährlich Messung der Dioxine und Furane; jedoch eine Messung mindestens alle drei Monate während der ersten zwölf Betriebsmonate.

Die in Tabelle 9 dargestellten Grenzwerte der österreichischen Abwasseremissionsver- ordnung (AEV) Verbrennungsgas gelten sowohl für die Einleitung in Fließgewässer wie auch für die Einleitung in eine öffentliche Kanalisation. Unterschiedliche Grenzwerte für diese beiden Fälle sind in der Tabelle separat gekennzeichnet. Zur Überwachung der Wasseremissionen sind nicht abgesetzte homogenisierte Tagesmischproben her- anzuziehen. Für die Einhaltung der Grenzwerte für Wasseremissionen gemäß AEV Verbrennungsgas gelangt die sogenannte 4 von 5 Regel zur Anwendung. Diese besagt, dass eine Emissionsbegrenzung dann als eingehalten gilt, wenn bei fünf aufeinander folgenden Messungen vier Messwerte nicht größer sind als die Emissionsbegrenzung und lediglich ein Messwert die Emissionsbegrenzung um nicht mehr als fünfzig Pro- zent überschreitet.

Über die in Tabelle 9 dargestellten Grenzwerte für Emissionskonzentrationen hinaus unterliegen die meisten österreichischen Abfallverbrennungsanlagen, die Nasswäscher betreiben, bezüglich Wasseremissionen zudem auch Emissionsgrenzwerten für Jah- resfrachten (in Kilogramm pro Jahr). Zudem schreibt die AEV Verbrennungsgas für zahlreiche der in Tabelle 9 genannten Parameter auch frachtbezogene Emissionsbe- grenzungen, ausgedrückt in Milligramm bzw. Nanogramm Schadstoff pro Tonne an installierter Verbrennungskapazität für gemischten Siedlungsabfall, vor.

Die gemessenen Emissionen der in Tabelle 9 angeführten Anlagen liegen beispiels- weise für Hg im Bereich von 0,0002-0,0008 mg/l und für PCDD/F im Bereich von 0,001-0,006 ng/l.

9. Energienutzung

Vor dem Hintergrund der Klimaerwärmung und der notwendigen Reduktion der Emission von Treibhausgasen kommt der Energienutzung aus der Abfallverbrennung besondere Bedeutung zu, da diese zur Einsparung geogener Energieträger mit beitra- gen kann.

Eine optimierte Energieeffizienz der MVA ist dabei ebenso wichtig wie optimierte Möglichkeiten zur Energienutzung, weshalb die Frage nach dem Anlagenstandort und dort verfügbaren Abnehmern für Strom und/oder Wärme bereits in der Planungsphase verstärkt berücksichtigt werden sollte.

Aus Sicht der Betreiber sind möglichst hohe Erlöse aus Energielieferungen zudem aus wirtschaftlichen Überlegungen anzustreben, da sie neben dem Gate fee wesentlich zu einem kostendeckenden Betrieb der Abfallverbrennungsanlage beitragen können.

(12)

Helga Stoiber

164

BVT-Merkblatt

Insbesondere an Betriebsstandorten, die in unmittelbarer Nähe zu Industriestand- orten mit einem hohen Wärmebedarf (beispielsweise Papier- und Zellstoffindustrie, chemische Industrie) oder in Ballungsräumen (Auskopplung von Fernwärme) gelegen sind, können hohe Energienutzungsgrade erreicht werden. Aufgrund der jeweiligen Brennstoffnutzungsgrade sollte der Kraft-Wärme-Kopplung der Vorzug gegeben wer- den, gefolgt von reiner Wärmelieferung bzw. reiner Verstromung.

Wenn während der Sommermonate der Bedarf an Raumwärmebereitstellung zurück- geht, kann die Energienutzung aus der Abfallverbrennung in Ballungsräumen, die über eine entsprechende Infrastruktur verfügen, durch die Bereitstellung von Fernkälte erhöht werden, wie dies z.B. in Wien der Fall ist.

An einzelnen Anlagenstandorten stehen keine Abnehmer von Fernwärme oder Pro- zessdampf zur Verfügung. In diesen Fällen sollte die reine Verstromung zumindest mit möglichst hohen elektrischen Wirkungsgraden betrieben werden.

10. Quellen

[1] Böhmer, S.; Kügler, I.; Stoiber, H.; Walter, B.: Abfallverbrennung in Österreich – Statusberich 2006. Report REP-0113, Umweltbundesamt, Wien, 2007

[2] http://www.qal1.de/15267/0000035015_02_sick_Mercem300z_de.pdf

[3] OPSIS: Prospekt für die Online-Messung: http://www.iag.co.at/uploads/tx_iagproducts/pdf_

datenblatt/HG200.de.pdf

[4] Österreichischer Bundesabfallwirtschaftsplan 2011: www.bundesabfallwirtschaftsplan.at [5] Plattform Thermik, 2015

[6] Stoiber, H.: Bericht des BMLFUW über Verbrennungs- und Mitverbrennungsanlagen gemäß

§ 18 AVV (Berichtsjahr 2013). BMLFUW Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft, Wien, 2014. http://www.bmlfuw.gv.at/greentec/abfall-ressour- cen/behandlung-verwertung/behandlung-thermisch/avvbericht.html

[7] Stubenvoll, J.; Böhmer, S.; Szednyj, I.: Stand der Technik bei Abfallverbrennungsanlagen. Um- weltbundesamt, Wien, 2002

(13)

Vorwort

4

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar

Karl J. Thomé-Kozmiensky (Hrsg.):

Strategie • Planung • Umweltrecht, Band 10

ISBN 978-3-944310-25-1 TK Verlag Karl Thomé-Kozmiensky

Copyright: Professor Dr.-Ing. habil. Dr. h. c. Karl J. Thomé-Kozmiensky Alle Rechte vorbehalten

Verlag: TK Verlag Karl Thomé-Kozmiensky • Neuruppin 2016

Redaktion und Lektorat: Professor Dr.-Ing. habil. Dr. h. c. Karl J. Thomé-Kozmiensky, Dr.-Ing. Stephanie Thiel, M.Sc. Elisabeth Thomé-Kozmiensky

Erfassung und Layout: Sandra Peters, Ginette Teske, Janin Burbott-Seidel, Anne Kuhlo, Carolin Bienert

Druck: Universal Medien GmbH, München

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Abbildung

Tabelle 1:  Österreichischer Anlagenbestand für die thermische Abfallbehandlung
Tabelle 2 zeigt einen Vergleich der BVT-assoziierten Emissionswerte (BAT-AELs) für  kontinuierlich überwachte Luftschadstoffe aus dem BREF WI (2006) mit den geltenden  Emissionsgrenzwerten der Industrieemissionsrichtlinie für Luftschadstoffe und den  Grenz
Tabelle 3:  Abgasreinigungsaggregate der österreichischen Anlagen zur thermischen Abfall- Abfall-behandlung
Tabelle 5:  NO x -Emissionen ausgewählter österreichischer Abfallverbrennungsanlagen, Daten-basis  sind Tagesmittelwerte (TMW) unter normalen Betriebsbedingungen im Jahr 2014
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