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How gradual is sound change?

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How gradual is sound change?

Venice International University

Phonetic and technological aspects of speaker characteristics

Anna Rühl

LMU

Institut für Phonetik und Sprachverarbeitung WS 2007/08

(2)

Übersicht

• Modelle des Lautwandels

– Regelmäßiger Wandel

• Phonetisch graduell

• Lexikalisch abrupt

– Lexical Diffusion

• Phonetisch abrupt/diskret

• Lexikalisch graduell

• Belege für die Modelle

– Synchron – Diachron

(3)

Lautwandel - Modelle

• Was ist die Grundeinheit des Lautwandels?

-Laute?

oder

- Wörter?

(4)

Klassische Modelle des Lautwandels

Position der Junggrammatiker

-

(5)

Position der Junggrammatiker

• Lautwandel ist regelmäßig

(6)

Position der Junggrammatiker

• Lautwandel ist regelmäßig

• Er betrifft gleichzeitig und ausnahmslos alle Wörter, die das entsprechende

Phonem enthalten

(7)

Position der Junggrammatiker

• Lautwandel ist regelmäßig

• Er betrifft gleichzeitig und ausnahmslos alle Wörter, die das entsprechende

Phonem enthalten  lexically abrupt

(8)

Position der Junggrammatiker

• Lautwandel ist regelmäßig

• Er betrifft gleichzeitig und ausnahmslos alle Wörter, die das entsprechende

Phonem enthalten  lexically abrupt

• Laute ändern sich graduell, in

unmerklichen Zwischenschritten

(9)

Position der Junggrammatiker

• Lautwandel ist regelmäßig

• Er betrifft gleichzeitig und ausnahmslos alle Wörter, die das entsprechende

Phonem enthalten  lexically abrupt

• Laute ändern sich graduell, in

unmerklichen Zwischenschritten

phonetically gradual

(10)

Position der Junggrammatiker

• Lautwandel ist regelmäßig

• Er betrifft gleichzeitig und ausnahmslos alle Wörter, die das entsprechende Phonem

enthalten

• Laute ändern sich graduell, in unmerklichen Zwischenschritten

• Wandel ist allein durch die phonetische

(11)

Position der Junggrammatiker

„... every sound change, inasmuch as it

occurs mechanically, takes place according to laws that admit no exception.“ (Osthoff &

Brugmann, 1878)

(12)

Lexical Diffusion

• Wang (1969)

(13)

Lexical diffusion

• Wang (1969)

• Einheit des Wandels ist das Wort

(14)

Lexical Diffusion

• Wang (1969)

• Einheit des Wandels ist das Wort

• Die phonetische Veränderung vollzieht

sich ohne Zwischenstufen

(15)

Lexical Diffusion

• Einheit des Wandels ist das Wort

• Die phonetische Veränderung vollzieht sich ohne Zwischenstufen

phonetically abrupt/discrete

(16)

Lexical Diffusion

• Einheit des Wandels ist das Wort

• Die phonetische Veränderung vollzieht sich ohne Zwischenstufen

phonetically abrupt/discrete

• Zunächst nur in bestimmten Wörtern,

schließlich Verbreitung im Lexikon

(17)

Lexical Diffusion

• Einheit des Wandels ist das Wort

• Die phonetische Veränderung vollzieht sich ohne Zwischenstufen

phonetically abrupt/discrete

• Zunächst nur in bestimmten Wörtern, schließlich Verbreitung im Lexikon

lexically gradual

(18)

Lexical Diffusion

„ We hold that words change their

pronunciations by discrete, perceptible increments (i.e. phonetically abrupt), but several at a time.“ (Wang & Cheng,

1977)

(19)

Belege für die Theorien

Untersuchungen zu synchronen

Prozessen

(20)

Position der Junggrammatiker

• Untersuchungen zu

Vokalveränderungen in Spontansprache zeigen regelmäßigen, rein phonetisch

bedingten Wandel, der alle Charakteristika des

„junggrammatischen“ Wandels zeigt:

(Labov et. al., 1972)

(21)

Position der Junggrammatiker

• Jedes Wort, das die entsprechende phonetische Umgebung zeigt, ist

betroffen

(22)

Position der Junggrammatiker

• Jedes Wort, das die entsprechende

phonetische Umgebung zeigt, ist betroffen

Bsp.: Anheben der Lautfolge /o:r/ von [ɔ] zu [u:ə]

nicht nur in häufigen Wörtern wie „door“, „four“ etc.

sondern auch z.B. in „fort“, „source“.

-Keine Ausnahmen

-Keine Veränderungen in anderen Richtungen

(23)

Position der Junggrammatiker

• Jedes Wort, das die entsprechende phonetische Umgebung zeigt, ist

betroffen

• Der Wandel scheint graduell zu sein

– Allerdings Problem der Normalisation

(24)

Position der Junggrammatiker

• Jedes Wort, das die entsprechende phonetische Umgebung zeigt, ist

betroffen

• Der Wandel scheint graduell zu sein

• Die Bedingungen für den Lautwandel

sind rein phonetischer Natur

(25)

Position der Junggrammatiker

• Jedes Wort, das die entsprechende

phonetische Umgebung zeigt, ist betroffen

• Der Wandel scheint graduell zu sein

• Die Bedingungen für den Lautwandel sind rein phonetischer Natur

– Kein Einfluss grammatischer Merkmale

– Genau definierte Auswirkung der konsonantischen Umgebung auf den Vokal

(26)
(27)

Position der Junggrammatiker

• Labov et. al., 1980:

Untersuchung zu Homonymen too-two, know-no zeigte keinen Einfluss der

lexikalischen Eigenschaften.

(28)

Lexical Diffusion

• Belege aus Cheng & Wang 1977:

Tonveränderungen vom

Mittelchinesischen zu einem modernen

Dialekt weisen einen lexical split auf:

(29)

Lexical Diffusion

Heutiger Ton

MC initialer Konsonant 3b 2b

b 6 7

v 1 3

d 11 14

(30)

Lexical Diffusion

• Middle Atlantic Raising:

Gespannt-ungespannt Opposition von

kurzem /a/ in geschlossenen Silben

(31)

Lexical Diffusion

• Middle Atlantic Raising:

Gespannt-ungespannt Opposition von kurzem /a/ in geschlossenen Silben

[a]- [e:

ə

]

(32)

Lexical Diffusion

• Middle Atlantic Raising:

Gespannt-ungespannt Opposition von kurzem /a/ in geschlossenen Silben

[a]- [e:

ə

]

z.B. [m e:

ə

d], [gl e:

ə

d] aber [sad]

(33)

Lexical Diffusion

• Labov et. al. 1972 untersuchten Middel Atlantic Raising in Philadelphia und

fanden alle Anzeichen dafür, dass es sich nicht um eine einfache

phonologische Regel handelt, die auf

einem zugrundeliegendem Phonem

operiert:

(34)

Lexical Diffusion

• Unvorhersagbare Verteilung:

z.B. große Individuelle Variation in kurzem

/a/ im Kontext -stV- (Bsp.: master, plaster)

(35)

Lexical Diffusion

• Unvorhersagbare Verteilung

• Muster ist schwer zu erlernen:

Während zugezogene Kinder keine Probleme zeigten, die regulären Lautwandel

des Philadelphia Dialektes zu erlernen,

zeigten nur die Kinder, deren Eltern schon in Ph. aufgewachsen waren, die typische

Verteilung von gespanntem und

ungespanntem /a/.

(36)

Lexical Diffusion

• Unvorhersagbare Verteilung

• Muster ist schwer zu erlernen

• Kategoriale Wahrnehmung der /a/ Klassen:

VP, deren Heimatdialekt den split in zwei Klassen zeigt (New York, Philadelphia) zeigten kategoriale Wahrnehmung der beiden Klassen; nicht so die Vergleichsgruppe (Rochester, Syracuse), in deren Dialekt alle kurzen /a/ von tensing betroffen sind.

(37)

Lexical Diffusion

• Unvorhersagbare Verteilung

• Muster ist schwer zu erlernen

• Kategoriale Wahrnehmung der /a/ Klassen

Der Prozess, der zu dieser Verteilung geführt hat, muss lexical diffusion gewesen sein

(38)

Lexical Diffusion

• Dieser Prozess scheint immer noch von Bedeutung zu sein:

Sprecher zeigten eine Tendenz, in

bestimmten Wörtern gespanntes /a/ zu

sprechen, obwohl der Kontext (_NV) in

früheren Unterschungen keinen solchen

Effekt gezeigt hatte:

(39)

Lexical Diffusion

0 10 20 30 40 50 60 70

"planet" "manage" "camera" "family"

% tense

(40)

Lexical Diffusion

2 4 6 8 10 12

Erwachsene Kinder

(41)

Die Modelle im Vergleich

regelmäßig Lex. Diff.

diskret  

Phonet. Bedingtheit fein grob

Lex. Ausnahmen  

Sozialer Affekt  

erlernbar  

(42)

Ergebnisse

• Belege für beide Theorien des

Lautwandels lassen sich finden

(43)

Ergebnisse

• Belege für beide Theorien des Lautwandels lassen sich finden

 Auch diachron?

(44)

Belege für die Theorien

Betrachtung diachroner Prozesse

(45)

Diachrone Prozesse

• Auch hier lässt sich beides nachweisen:

– regelmäßiger, „junggrammatischer“

Lautwandel z.b. im Great Vowel Shift

(46)

Diachroner Prozesse

• Auch hier lässt sich beides nachweisen:

– regelmäßiger, „junggrammatischer“

Lautwandel z.b. im Great Vowel Shift

– Lexical Diffusion z.B. in der Entwicklung von middle English /ē/

• Verkürzung z.B. in „head“, „dead“

• Erhöhung in „read“, „mead“

(47)

Welche Theorie ist richtig?

Wie lässt es sich erklären, dass beide Theorien zu stimmen

scheinen?

(48)

Erklärung

• Lexical diffusion Lautwandel

(49)

Erklärung

• Lexical diffusion Lautwandel

• Der Laut wechselt vielmehr von einer

abstrakten Klasse („gespannt“) in eine

andere („ungespannt“)

(50)

Erklärung

• Lexical diffusion Lautwandel

• Der Laut wechselt vielmehr von einer

abstrakten Klasse („gespannt“) in eine andere („ungespannt“)

 Lexical diffusion betrifft höherrangige,

abstraktere, phonologische Veränderungen

Regelmäßiger Lautwandel betrifft weniger

(51)

Perzeption und Lautwandel

(52)

Perzeption und gradueller Wandel

• Ändern sich die Grenzen im perzeptiven

Vokalraum?

(53)

Einfluss der Perzeption - gradueller Wandel

• Janson (1983): Studie zum /a:/ des

stockholmer Schwedischen, das weiter hinten gebildet wird, als in anderen

Dialekten.

(54)

Perzeption und gradueller Wandel

• Janson (1983): Studie zum /a:/ des

stockholmer Schwedischen, das weiter hinten gebildet wird, als in anderen

Dialekten.

• Handelt es sich um einen

Lautwandelsprozess?

(55)

Perzeption und gradueller Wandel

• Janson (1983): Studie zum /a:/ des stockholmer Schwedischen

• Handelt es sich um einen Lautwandelsprozess?

 Hat sich die Phonemgrenze zwischen /a:/

und /o:/ zwischen den Generationen

verschoben?

(56)

Perzeption und gradueller Wandel

• Produktionsexperiment

• Perzeptionsexperiment mit 20 synthetischen Stimuli, F1, F2

systematisch variiert

• Aufgabe:

Identifiaktionstest (forced

choice); Transliteration

(57)

Perzeption und gradueller Wandel

• Perzeption:

Grenze der älteren VP

deutlich über der der

jüngeren

(58)

Perzeption und gradueller Wandel

• Produktion:

/o:/ : bei den jüngeren VP zentralisierter

/a:/ : beim Vater offener,

etwas weiter vorne

(59)

Perzeption und gradueller Wandel

• Produktionsunterschiede sind größer als die bei der Perzeption

• Produktion einfacher zu verändern als Perzeption?

• Veränderte Produktionsnorm beeinflusst

Perzeptionsmechanismen

(60)

Schlussfolgerungen

• Lautwandel kann sich sowohl graduell

als auch diskret vollziehen

(61)

Schlussfolgerungen

• Lautwandel kann sich sowohl graduell als auch diskret vollziehen

• Wichtig für das Verständnis des

Wandels ist es, auch die Perzeption zu

berückichtigen

(62)

Schlussfolgerungen

• Lautwandel kann sich sowohl graduell als auch diskret vollziehen

• Wichtig für das Verständnis des Wandels ist es, auch die Perzeption zu berückichtigen

• Entscheidend ist der Wandel in der Produktionsnorm des Individuums.

Andere Teile des individuellen linguistischen

Referenzen

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