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Die phonetische Grundlagen des Lautwandels

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Academic year: 2021

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Die phonetische Grundlagen des Lautwandels

Welche der folgenden Lautwandel in 1-7 können verbunden werden mit:

 Einflüsse der Produktion und -Perzeption der Sprache auf die Lautverteilung in den Sprachen der Welt

 Koartikulatorische Überlappung

 Prosodie

1. Wenn hohe Vokale diachron nasalisiert werden, senkt sich oft die phonetische Höhe. z.B.

Latein una, unus; Französisch [yn] (une ) jedoch [œ̃] ( un) nicht [ỹ] (Ohala, 1993)

2. Es gibt kein dokumentierter Lautwandel, in dem ein stimmloser Plosiv-Geminat (wie [t:]) stimmhaft wird ([wie [d:]). Stimmhafte Geminaten wandeln sich diachron manchmal in Ejektiven um, zB:

Prakit (Ur-Indische Sprachfamilie) Sindh (Sprache in Pakistan)

[gad:a] [gaɗa]

(Quelle: http://www.phonetik.uni-muenchen.de/~hoole/kurse/artikul/handout5_beiblatt.pdf. Weitere Informationen zu Geminaten:

http://www.eva.mpg.de/lingua/conference/08_springschool/pdf/course_materials/blevins_evening_lecture.pdf)

3. Vor /e/ jedoch nicht vor /u/ hat sich /k/ in /tʃ/ im Englischen gewandelt:

AltEngl. /keap/ ➝ /tʃi:p/ (cheap)

AltEngl /kuman/ ➝ /kʌm/ (come, phonetisch [k

h

ʌm])

(Browman & Goldstein, 1991)

4. Bei vielen Namen wie Tomson (der Sohn von Tom) wurde diachron im Englischen ein /p/

hinzugefügt: Thompson [t

h

ɔmpsn] (Beckman & de Jong, 1992)

5. Die Mehrzahl von goose im Englischen ist irregulär und geese, /gis/. Der damit verbundene Lautwandel ist wie folgt:

Alt-Englisch /gosi/ ➝ /ges/ (dann später ➝ /gis/).

6. Laut Crosswhite (2004) entwickeln sich diachron viele Vokalsysteme auf eine solche Weise, dass die phonemischen Kontraste in der phonetischen Höhe in schwachen (unstressed) Vokalen komprimierter sind zB:

7. Was sind die phonetischen Grundlagen dieser Lautwandel vom Latein ins Italienische

(Ohala, 1990)?

(2)

Latein Italienisch

scriptu scritto (geschrieben)

nocte notte (Nacht/Nächte)

8. Lautwandel ist nach dem Standpunkt der Junggrammatiker (Paul, 1886) phonetisch allmählich (eine allmähliche kontinuierliche Änderung von einem Laut in einen anderen).

Jedoch scheinen Tilgung und Metathese kategorial zu sein. Wie könnten nach der synchronen Phonetik diese Standpunkte vereinbart werden?

Tilgung

/stanas/ → /stoʊnz/ (Steine) aus dem Altenglischen.

(Beckman & de Jong 1992).

Metathese

/ks/ → /sk/ aus dem Altenglischen: dox > dusk (Dämmerung)

http://www.ling.ohio-state.edu/~ehume/metathesis/

Quellen

Beckman, M. & de Jong, K. (1992) The interaction of coarticulation and prosody in sound change. Language &

Speech, 35, 45-58.

(Browman & Goldstein, 1991)

Crosswhite K. (2004) Vowel reduction. In Hayes, B.; Kirchner, R.; Steriade, D., (Eds.) Phonetically Based Phonology, pp 191-231. Cambridge: Cambridge University Press.

Ohala, J. (1990). The phonetics and phonology of aspects of assimilation. In J. Kingston and M.E. Beckman (eds.). Papers in Laboratory Phonology I. p. 258-275. Cambridge University Press: Cambridge.

Ohala, J. (1993). The phonetics of sound change. In C. Jones (Ed.) Historical Linguistics: Problems and Perspectives. Longman: London. (p. 237–278).

Paul, H. (1886) Prinzipien der Sprachgeschichte. Niemeyer: Halle.

Referenzen

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