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Was zählt? Tipps bei der Anschaffung eines Audio-Notebooks

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Academic year: 2022

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Die eierlegende Wollmilchsau gibt es bei Audio Note- books nicht. Im Grunde sind drei Einsatzzwecke zu un- terscheiden: mobiles Recording, Nachbearbeitung und mobile Produktion respektive Mixing. Wobei natürlich auch alle drei Anforderungen an ein Notebook gestellt werden können. Geht es allerdings um die Ausstattung eines Audio-Arbeitsplatzes, Projekt- oder Profi-Studio, ist es meist besser, direkt an eine stationäre DAW zu denken.

Denn Desktop-Computer bieten nicht nur wegen der leis- tungsstärkeren Prozessor-Bestückung, sondern beispiels-

weise auch wegen der problemlosen Verfügbarkeit von PCIe-Schnittstellen, austauschbaren Systemkomponen- ten oder üppigen, aber sehr leisen und wirkungsvollen Kühlungssysteme durchaus Vorteile. Doch hier geht es um Audio-Notebooks, die aufgrund ihrer Mobilität, Kom- paktheit und Flexibilität ihre Daseinsberechtigung haben. Bevor eine Entscheidung für oder gegen be- stimmte Features eines Notebooks getroffen werden kön- nen, ist es wichtig, sich mit den möglichen „Knack- punkten“ einer mobilen DAW zu beschäftigen.

Mobilität und Flexibilität sind auch für Musikschaffende wichtige Begriffe. Da sich leis- tungsstarke DAWs aus dem Studio aber oftmals nicht ohne Weiteres für mobiles Recording oder Schnitt-Sessions unterwegs eignen, kann es durchaus erforderlich sein, ein Audio Notebook anzuschaffen. Worauf kommt es bei der Kaufentscheidung an?

Von Michael Nötges und Christoph Rocholl

Was zählt?

Tipps bei der Anschaffung eines Audio-Notebooks

Mobile Lösung in der tools-Redaktion: RME „Babyface“ Audio-Interface in Kombination mit einem leistungsfähigen Notebook (individuell konfiguriert bei Schenker) mit Intel QuadCore i7 CPU, 16-GB-RAM-Speicher, Samsung „EVO“ SSD-Festplatte und Windows 7 als Betriebssystem

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steller AMD und Intel bieten passende mobile Prozes- soren an, wobei AMD die A- und E-Serie, Intel die aktuellen i3-, i5- und i7-Varianten der vierten oder fünf- ten Generation im Portfolio hat. Im mobilen Bereich sind derzeit Vier- bis maximal Sechskernprozessoren die Regel. Nicht immer ist allerdings drin, was auf dem ers- ten Blick draufsteht, deswegen sollte man sich immer gut überzeugen, wie viele Kerne tatsächlich an Bord sind. Bei AMD ist das recht gut gekennzeichnet durch die Zusätze X2 oder X4. Intel macht es einem da etwas schwerer, weswegen eine genaue Prüfung immer sinn- voll ist. Es gibt auch Dual Core Prozessoren, die nur mit zwei Kernen arbeiten (einfach mal Intel „i7 4510 U oder i7 4712 MQ“ in eine der Suchmaschinen eingeben, die Redaktion). Also: Augen auf bei der Prozessorwahl.

Die Mac Books Pro sind mit zwei oder vierkernigen Intel-Prozessoren bestückt. Wobei die Taktung im Grunde nicht hoch genug sein kann, wenn man auf Nummer sicher gehen will. Wie Daniel Engelbrecht, Geschäftsführer von DA-X allerdings erwähnt, komme es zudem auf die Host-Software und deren Fähigkeit an, mehrere Kerne optimal zu nutzen, sprich die Last auf die jeweiligen Engines zu verteilen (siehe Interview).

Kann sie dies nicht besonders gut, ist eine hohe Taktung mit wenigen Kernen besser als multiple Engines, deren Power nicht effizient genutzt werden kann. Übrigens spielt mittlerweile auch noch der interne Cache, der so- genannte On Chip Memory (OCM), eine Rolle für die Leistung eines Prozessors. Quasi als integrierte Ergän- zung zum RAM kann der Prozessor sehr schnell auf den Zusatzspeicher zugreifen und erweitert die Leistungs- fähigkeit des Systems. Beim Arbeiten mit Plug-Ins und vielen Spuren kann ein großer OCM durchaus hilfreich sein.

Nicht zu unterschätzen, obwohl er für viele ein Buch mit sieben Siegeln darstellt, ist der Einfluss des Chipsatzes.

Dieser aus mehreren ICs bestehende Bauteilkomplex auf dem Mainboard regelt die komplette Kommunikation der System-Elemente wie Prozessor oder Systembusse. Er ist damit eben auch verantwortlich für die Anbindung der Audiogeräte wie das Audio-Interface. Es gibt unterschied- liche Chipsätze – in der Regel von Intel, AMD und nVidia – deren Tauglichkeit in Bezug auf Audio-Anwendung je- doch nicht unbedingt gegeben ist. So kann es einem pas- sieren, dass der leistungsstarke Prozessor zwar völlig ausreicht, der Chipsatz aber in Verbindung mit der an- geschlossenen Peripherie Probleme macht. Firmen wie Digital Audio Networx oder Steller-Online (Pro Audio- und Computertechnik) testen Chipsätze, um optimale Systeme anbieten zu können. Geschäftsführer und Inha- ber Lars Steller erklärt mir: „Mittlerweile bieten wir ausschließlich Notebook-Serien von Lenovo an, die grundsätzlich gut funktionieren. Wir setzen aus Erfah- rung mittlerweile außerdem nur noch auf Intel-Prozes- soren.“ Wer sich nicht auf den Zufall verlassen möchte

die Erfahrung von Firmen wie Steller-Online oder DA-X setzen. Dass solche Spezial-Notebooks allerdings nicht unter 1.000 Euro angeboten werden, dürfte klar sein.

Massendatenspeicher

Ein weiterer wichtiger Punkt sind die Speichermedien.

Es gibt im Grunde drei Möglichkeiten: Festplatten, Solid State Discs (SSDs) und Hybrid-Festplatten. Bei den her- kömmlichen Festplatten hat die Umdrehungsgeschwin- digkeit einen direkten Einfluss auf die Anzahl der Spuren, die gleichzeitig aufgenommen und abgespielt werden können. Mit 5.400 U/Min sind Projekte mit be- grenzter Spurenzahl möglich. Besser sind aber in jedem Fall Speicher mit 7.200 U/Min oder mehr, besonders, wenn nicht nur aufgenommen werden soll, sondern bei- spielsweise mit großen Sample-Libraries gearbeitet wird.

Externe Festplatten sind eine weitere Möglichkeit, was Lars Steller bestätigt. Auch, weil sich System- und Da- tenfestplatte auf diesem Weg voneinander trennen las- sen, was für ein stabiles System wichtig ist. Allerdings sollten externe Massenspeicher über schnelle Schnitt- stellen wie USB 3.0 (4,8 GBit/s), Thunderbolt (10 GBit/s), Firewire 800 (800 MBit/s) oder eSATA(6 GBit/s) ange- schlossen sein und über gute Controller verfügen. Die sogenannten Hybrid-Festplatten, wie sie gerne bei Apple- Systemen (Fusion Drive) verwendet werden, verfügen über einen integrierten Flash-Speicher. Dadurch lassen sich die Vorzüge einer günstigen Festplatte mit der guten Performance eines Flash-Speichers (SSHD) kom- binieren.

Die wohl leistungsstärkste und zukunftsweisende Mög- lichkeit sind SSDs (Solid State Disks). Sie arbeiten mit Flash-Speicherchips und kommen ohne mechanische Elemente aus. Sie bieten drei klare Vorteile gegenüber den herkömmlichen Festplatten: Sie haben deutlich schnellere Zugriffszeiten, sind robuster und zudem laut- los. Gut, sie sind bei geringerem Speicherplatz immer

Notebook selber konfigurieren? Schenker-Notebooks bieten viele Möglichkeiten zur individuellen Auswahl passender Hardware: www.mysn.de

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tools 4 music:Was sind die entscheidenden Bau- teile oder Komponenten für ein Audio-Notebook?

Daniel Engelbrecht:Beim PC ist das wichtigste Bauteil zunächst die CPU. Aber natürlich spielen das Mainboard, der Speicher, die SSDs und natürlich die jeweiligen audiorelevanten Schnittstellen wie PCIe, USB, Firewire und Thunderbolt eine sehr wichtige Rolle. Das, was einen PC zu einer leistungsstarken Digital Audio Workstation macht, ist neben dem Se- quenzer vor allem eine niedrige DPC-Latenz.

tools 4 music:Was genau ist die DPC-Latenz?

Daniel Engelbrecht:Der sogenannte Deferred Procedure Call, kurz DPC, ist ein Windows System- Vorgang, der Realtime-Aufgaben bevorzugen und weniger wichtige Aufgaben zurückstellen kann. Da- durch kann ein realtime-kritischer Treiber, wie etwa der eines Audiointerface, bevorzugt behandelt wer- den. Ein Audio-Interface kann dazu einen DPC an das Betriebssystem stellen und durch die erhöhte Prioritätsstufe dazu beitragen, dass diese Anfrage vorrangig bearbeitet wird. Wenn aber jeder Treiber seine Aufgaben priorisiert, gibt es ein Problem. Dann werden auch die bevorzugten Aufgaben verzögert abgearbeitet. Die tatsächlich zeitkritischen Aufgaben können nicht im gewünschten Zeitrahmen realisiert werden und es kommt typischerweise zu Aussetzern oder Audio-Knacksern.

tools 4 music:Was bedeutet das konkret für die Auswahl eines Notebooks oder einer DAW?

Daniel Engelbrecht:Es ist wichtig, dass alle Treiber und übrige Funktionen die Prioritätenliste effizient gestalten. Der Programmierer sollte deshalb die Auf- gaben möglichst kurz fassen, sodass auch andere Aufgaben eine Chance haben, im zur Verfügung ste- henden Zeitfenster verarbeitet zu werden. Deswegen suchen wir unsere Bauteile so aus, dass diese, res- pektive deren Treiber, von Haus aus keine hohen La- tenzwerte erzeugen. Da das aber nicht immer möglich ist, lassen wir beispielsweise die BIOS/UEFI ROMs noch zusätzlich nach unseren Wünschen an- passen. Nur so können wir am Ende bei unseren Sys- temen auch sehr niedrige Latenzwerte garantieren.

tools 4 music:Sie sagten, das Wichtigste sei die CPU. Wie sieht das denn mit dem richtigen Prozessor für ein Audio-Notebook aus?

Daniel Engelbrecht:Das hängt immer von der An- wendung ab und wie gut die einzelnen Threads auf die Kerne verteilt werden können. Es gibt Programme wie „Pro Tools“, die nicht sehr gut in der Verteilung der Aufgaben arbeiten. Wenn man weiß, dass man nur mit solchen Applikationen arbeitet, kann es von Vorteil sein, eher hochgetaktete 4-Kerner zu benut-

zen als einen 12-Kern-Prozessor mit geringerer Tak- tung. Allerdings kann sich das auch schon mit dem nächsten Update ändern. Eine moderne DAW wie beispielsweise „Cubase“ kann die Aufgaben gut ver- teilen. In diesem Fall kann man einfach zur CPU grei- fen, die bei regulären Benchmarks gut performed.

Wir bieten bei uns im DAW-Konfigurator im Moment als größte CPU eine Xeon mit 12 x 2,3 GHz an, die kleinste CPU ist eine 4 Kern CPU mit 4 x 3,5 GHz.

tools 4 music:Und welche Leistung ist unbedingt erforderlich?

Daniel Engelbrecht:Wir verkaufen schon länger keine Dual Cores mehr. Es gibt inzwischen Plug-Ins, die mit einer einzigen Instanz die gesamte Leistung eines Kerns aufbrauchen.

tools 4 music:Die Programmierung der Treiber und die Anbindung des Interfaces spielen eine wichtige Rolle. Gibt es Kombinationen mit Audio-Interfaces, die besonders gut funktionieren?

Daniel Engelbrecht: Wir bieten hauptsächlich RME Produkte an, weil RME unserer Meinung nach die besten Treiber programmiert und nach unserer Erfahrung mittels leistungsfähiger PCPGAs auch meist die besten Latenzwerte hinbekommt. Dabei ist es egal, ob es sich um eine USB- oder Firewire- Schnittstelle handelt. In der Regel sind die bei RME besser als die teils traurigen Thunderbolt-Bemühun- gen der Konkurrenten.

tools 4 music:Welche Schnittstellen sind denn zu empfehlen?

Daniel Engelbrecht:Grundsätzlich ist es, wie eben erwähnt, eher eine Frage der Anbindung als eine der Schnittstelle. Firewire ist im Prinzip eher Realtime geeignet als USB. Aber Spezialisten wie RME können eben auch hier zeigen, dass es auf eine vernünftige Anbindung ankommt.

tools 4 music:Wie bekomme ich Latenz-Pro- bleme in den Griff?

Daniel Engelbrecht:Es gibt drei Ansätze. Erstens:

niedrige DPC Latenzwerte. Zweitens: ein Audiointer- face, das entsprechend mitmacht. Und drittens: eine CPU, die groß genug dimensioniert ist, dass im sel- ben Zeitrahmen der eingestellten Interface-Latenz die angestellten Aufgaben bewältigt werden können.

tools 4 music:Nebengeräusche sind bei Aufnah- men im gleichen Raum immer lästig. Wie bekommt man Lüftergeräusche auf ein Minimum reduziert?

Daniel Engelbrecht:Es gibt nur eine physikalische Lösung, und zwar, indem man so viele wie möglich und am besten große Lüfter einsetzt. In der Luftfahrt

erreicht man leise Lüfter durch besonders große oder auch doppelte Luftschrauben. Wir machen es im Grunde genauso und setzen nur Gehäuse ein, die möglichst 120-Millimeter-, aber mindestens 92-Mil- limeter-Lüfter und davon besonders viele erlauben.

Wichtig ist, dass sie keine Motorgeräusche und keine zu starke Unwucht entwickeln. Dazu haben teure Lüfter eine sehr ausgeglichene aerodynamische Ei- genschaft, die Luftwirbel vermeidet. Das Ganze hat aber klare physikalische Grenzen. Außerdem achten wir darauf, dass die Lüfter sehr langsam drehen, so- dass es eben erst gar nicht zu starken Windgeräu- schen kommen kann.

tools 4 music:Welche Festplatten sind zu emp- fehlen?

Daniel Engelbrecht:Wir verkaufen inzwischen na- hezu ausschließlich SSDs. Das liegt vor allem daran, dass SSDs Samples erheblich schneller einladen.

Beim Recorden ist zwar in Bezug auf die Spurenzahl der extrem hohe Durchsatz selten nötig, aber die Ses- sions laden wesentlich schneller ein.

tools 4 music:Die Betriebssicherheit spielt eine große Rolle, gerade wenn auch Live-Mitschnitte mit der mobilen DAW angefertigt werden sollen.

Wie bekommt man ein möglichst stabiles und zu- verlässiges System hin?

Daniel Engelbrecht:Treiber auswählen, die sta- bil sind. Hardware auswählen, die sicher funktio- niert. Keine „Systemtweaker“ und ähnliche sinnlose Aufräum-Tools oder Optimierer benutzen.

Keine Kracks benutzen. Man kann das gar nicht oft genug sagen. Es ist nicht nur illegal, sondern Raub- kopien verbreiten auch häufig Viren. Außerdem werden meistens alte Programmteile installiert und die Registry falsch beschrieben. Last, but not least:

wenigstens ein Backup pro Monat.

tools 4 music:Vielen Dank für die Hintergrund- informationen.

www.da-x.de

Was zählt?

Interview mit Daniel Engelbrecht, Digital Audio Networx

Daniel Engelbrechtist Geschäftsführer von Digital Audio Networx in Berlin und Spezialist in Sachen Pro Audio Equipment und DAWs: Im Portfolio seiner Firma finden sich auch unterschiedlich konfigurierte Audio-Notebooks, kon- figuriert für den professionellen Einsatz

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noch deutlich teurer, bieten dafür gerade beim Bearbei- ten von Sample-Content wesentliche Vorteile. Übrigens:

Nur Windows 7 und 8 erkennen SSD automatisch und lassen Optimierungen beispielsweise durch die Trim- Funktion zu. Diese erfasst ungenutzte oder ungültige Datenblöcke und gibt diese wieder zum Beschreiben frei.

Beim Mac wird die Trim-Funktion ab OSX 10.6.8 für von Apple ausgelieferte SSDs implementiert (beim nachträg- lichen Einbau einer SSD in einen Windows-Rechner gibt es ein paar Details zu beachten – mehr dazu findet sich bei der Eingabe des Stichworts „SSD einbauen“ im www, die Redaktion). Apropos Windows 8. Dass Micro- soft mit dieser Version keinen großen Wurf geliefert hat, ist kein Geheimnis. Wer also jetzt vor der Anschaffung eines Rechners samt Betriebssystem steht, sollte auf Windows 7 setzen oder auf das für Herbst 2015 ange- kündigte Windows 10 warten.

RAM

Bleibt noch der RAM (Random Access Memory) als wich- tiger Parameter einer leistungsfähigen mobilen DAW zu erwähnen. Das absolute Minimum liegt bei einer Größe von 2 GB, wobei lediglich Ableton „Live 9“ und „Nuendo 6.5“ von Steinberg noch diese Mindestanforderungen aufrufen. Für „Cubase“ (Steinberg) ebenso wie „Pro Tools“ von Avid und „Sequoia“ von Magix stehen mindes- tens 4, aber optimal 16 GB RAM auf dem Anforderungs- zettel. Weswegen mit Blick auf die Zukunft und immer Ressourcen-gierigere Anwendungen etwas Luft nach Keine Lust auf „PC-Konfiguration“? Spezialisten wie www.da-x.de oder www.steller-online.de stehen mit Rat und Tat zur Seite

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oben sicher nicht schaden kann. Für tüchtige Arbeits- pferde gibt es bei DA-X beispielsweise Audio-Notebooks, die Erweiterungen bis zu 32 GB RAM zulassen (Achtung:

Windows 7 Home Premium kann nur 16 GB verwalten, die Redaktion). Besonders wenn hier und da auch Video- bearbeitungen und eben wieder viele Spuren mit zahl- reichen Plug-Ins und/oder virtuellen Instrumenten verwendet werden, kann ein üppig dimensionierter RAM nur von Vorteil sein, um alle Prozesse problemlos parallel handhaben zu können. Denn je mehr im schnellen Zwi- schenspeicher abgelegt und ad hoc darauf zugegriffen werden kann, desto schneller und reibungsloser läuft das System, da nicht auf die Festplatten mit deutlich langsa- meren Zugriffszeiten zurückgegriffen werden muss.

Interface

Neben den systemeigenen Bestandteilen spielt das ange- schlossene Audio-Interface, bei dem ASIO-Treiber (PC) und Core Audio (Mac) obligatorisch sein sollten, eine we-

sentliche Rolle. Dabei entscheidet die Programmierung der Treiber letztendlich darüber, wie zuverlässig und schnell ein Interface arbeitet.

Harmoniert das Interface mit den Notebook-Bauteilen, sind alle wichtigen Komponenten beisammen, eine mo- bile DAW zusammenzustellen. Um auch in naher Zu- kunft up to date zu sein, empfiehlt sich, auf USB-3.0- Schnittstellen zu achten. Obwohl derzeit noch kaum Audio-Interfaces dieses Protokoll nutzen, ist es rück- wärtskompatibel, lässt also auch den Anschluss von USB- 2.0-Interfaces zu und hilft, in Zukunft für Neuerungen im USB-Sektor gewappnet zu sein.

Alternativ ist eine Thunderbolt-Schnittstelle interessant.

Bisher eher bei Mac-Usern bekannt, wird sie grundsätz- lich genauso für Windows-Notebooks angeboten. Univer- sal Audio („Apollo“-Serie), MOTU (1248 oder 8M Thun- derbolt) oder Apogee („Ensemble“) setzen bereits auf die schnelle Schnittstelle, die allerdings auch Nachteile hat.

Zum einen ist sie nicht weit verbreitet, die Verbindungs- kabel sind um ein Vielfaches teurer als ein USB-Kabel und eine Stromversorgung, die ansonsten per USB-Bus möglich ist, bietet Thunderbolt nicht.

Einsatzzwecke

Ist ausschließlich mobiles Recording das erklärte Ziel und Nachbearbeitung und Mixen finden auf einer sta- tionären DAW statt, kommt es darauf an, wie viele Spuren gleichzeitig aufgenommen werden sollen und ob Effekte und aufwendiges Monitoring nötig sind.

Dabei hat sicherlich die Betriebssicherheit und mög- licherweise auch die Betriebsdauer (Akkubetrieb) im mobilen Betrieb Priorität.

Wenn das Notebook im Aufnahmeraum steht, sind leise Lüfter und Festplatten – am besten SSDs – zu empfehlen.

Wichtig ist an dieser Stelle die optimale Anbindung eines Audio-Interfaces mit gut programmierten Treibern. Eine externe Festplatte mit schneller Schnittstelle (USB 3.0/Thunderbolt/eSATA) kann sinnvoll sein, die es im Studio an der Haupt-DAW angeschlossen problemlos zu- lässt, selbst große Projektdatenmengen (viele Spuren, hohe Auflösung) schnell zu übertragen.

Hinweis

In Maßen lassen sich Notebooks unterschiedlicher Hersteller konfigurieren und zumindest die Haupt- Features nach den eigenen Vorstellungen frei bestim- men. Wer es auf diesem Weg versuchen möchte, sollte sich über passende Interfaces mit guten Treibern in- formieren. Tipp: Der Gaming- und Multimedia-Note- book-Anbieter Schenker (www.mysn.de) ermöglicht eine detaillierte Konfiguration seiner Notebooks. Mit etwas Geduld und den nötigen Background-Informa- tionen lässt sich ein individuell angepasstes Audio- Notebook zusammenstellen. Wer nicht so tief in das Computer-Thema eintauchen möchte, dem seien exemplarisch die beiden bereits erwähnten Firmen DA-X und Steller-Online (www.steller-online.de) emp- fohlen. Hier ist fachkundige Beratung gewährleistet, die sich auch auf die Audio-Interfaces beziehungsweise die gesamte DAW-Peripherie bezieht. ■ Schnittstelle >>> Lars Steller:Firewire war jahrelang mit die beste Schnittstelle,

wenn Audio-Interfaces extern angeschlossen werden sollten. Leider gibt es in Windows 8 und im kommenden Windows 10 keine passenden Treiber mehr, sodass die Schnittstelle in Zukunft wegfällt. Auch im neuen Intel X99 Chipsatz wird die Anbindung nicht mehr unterstützt. Selbst Firewire PCIe Karten werden nicht mehr richtig funktionieren. Eine Alternative bietet hier Thunderbolt, an dem sich per Adapter auch Firewire 400 und 800 Geräte anschließen lassen. Aber das Zeitalter der Firewire-Audio-Interfaces ist meiner Meinung nach eindeutig vorbei. In Zukunft wird viel über USB und über Netzwerkkarten, die sowieso in jedem PC-System in- tegriert sind, laufen. Beispiele hierfür sind Dante, Ravenna und AVB.

SSD >>> Lars Steller:SSDs sind erst relativ kurz in bezahlbaren Regionen am Markt und es gibt noch keine Garantie für die Langlebigkeit der Datenträger be- ziehungsweise deren Controller. Als Systemfestplatte sind SSDs aufgrund Ihrer Ge- schwindigkeit sicher heute die beste Wahl. Wenn es aber um die Aufzeichnung von Audiomaterial geht, würde ich spezielle RAID-Edition HDDs vorziehen. Wir haben kürzlich einen Test gemacht, bei dem mit einer RME MADI-FX Karte 194 Spuren mit 48 kHz/24 Bit auf eine 1 TB HDD aufgezeichnet wurden und da war die HDD noch nicht an ihrem Limit. Da mit den RAID-Edition HDDs jahrelange Erfahrungs- werte vorliegen und so gut wie keine Ausfälle zu verzeichnen waren, sind sie mei- ner Meinung im Audiobetrieb derzeit die bessere Wahl.

Stabilität und Latenz >>> Lars Steller:Entscheidend für ein stabiles latenz- freies Audio-Notebook ist die Möglichkeit, so viel wie möglich konfigurieren zu können. Lenovo Notebooks bieten zum Beispiel ein BIOS/UEFI, das dem von Desk- top-Mainboards in nichts nachsteht, und man kann sie daher sehr gut für den Au- diobetrieb einstellen. Beispielsweise lassen sich die EIST-Funktion und die C-States deaktivieren, die sonst die CPU ständig drosseln würden. Dann sind natürlich die Treiberauswahl und die Windows-Konfiguration ein sehr wichtiger Punkt. Da hat jeder Hersteller sein „Geheimrezept“.

D AS MEINT DER P ROFI

Wir haben Lars Steller, Geschäftsführer von Steller-Online und Spezialist in Sachen Computer- und Audiotechnik, nach seiner Einschätzung zu einigen zentralen Stichworten rund um den Computer-/Notebook-Kauf gebeten:

Infos www.da-x.de www.mysn.de

www.steller-online.de

www.steller-online.de

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