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Die Übersetzung von Abstracts aus translationswissenschaftlicher Sicht (Russisch Deutsch Englisch)

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Die Übersetzung von Abstracts aus translationswissenschaftlicher Sicht (Russisch – Deutsch – Englisch)

Ina Müller

Diese Publikation vereint erstmals auf empirischer Basis und unter Einbeziehung von Fachleuten aus Russland, Deutschland und den USA verschiedene Blickwinkel auf die Fachübersetzung. Die durch differente Verhaltens- muster und durch das Fachgebiet bedingten Diskrepanzen werden in ihrer realen Vernetzung gezeigt. Die Darstellung kulturspezifischer Probleme erfolgt dabei am Beispiel der Schweißtechnik.

Mit Hilfe eines neuen, computerbasierten Ansatzes gelingt es der Autorin, die bisher in der Fachliteratur vernach- lässigten Interaktionen der verschiedenen Einflussgrößen im Übersetzungsprozess sichtbar zu machen und Lösungen für die transdisziplinären Probleme aufzuzeigen.

Ina Müller, Dr. phil., Dipl.-Übersetzerin (Russisch, Serbisch/

Kroatisch); 1997 bis 2002 wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Hochschule Magdeburg-Stendal; Studienaufent- halte in den USA und Russland; 2007 Promotion an der Universität Hildesheim; seit über zehn Jahren in der Aus- bildung von Übersetzern tätig; seit 2007 Mitarbeit an einem Forschungsprojekt der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz.

EUR 39,80

K U LT U R U N D Ü B E R S E T Z U N G

Frank & Timme

Verlag für wissenschaftliche Literatur

Müller Die Übersetzung von Abstracts

(2)

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© Frank & Timme Verlag für wissenschaftliche Literatur v Inhaltsverzeichnis

Vorwort ...xi

Abkürzungsverzeichnis...xiii

Abbildungsverzeichnis ...xiv

Tabellenverzeichnis ... xv

0 EINLEITUNG ... 1

1 ZIEL- UND AUFGABENSTELLUNG DER ARBEIT... 4

2 DAS ABSTRACT ALS FACHTEXTSORTE ... 7

2.1 Definition und generelle Merkmale...7

2.1.1 Bezug auf einen Primärtext / Abgeleitetheit...8

2.1.2 Informativität...12

2.1.3 Kürze der Darstellung...15

2.1.4 Verständlichkeit ohne den Primärtext...16

2.1.5 Sonstige Merkmale...17

2.1.6 Der Fach(sprach)lichkeitsgrad von Abstracts ...20

2.2 Funktion und Bedeutung von Abstracts ...24

2.3 Die Beurteilung der Qualität von Abstracts...26

2.4 Notwendigkeit der Durchführung von Usability Tests für die Ermittlung der Brauchbarkeit von Abstracts...28

2.5 Stand der Forschung zum Abstract und zum Abstracting...32

3 DIE ÜBERSETZUNG VON ABSTRACTS ALS OBJEKT DER TW . 36 3.1 Die Abgrenzung von Übersetzung und Bearbeitung (Abstracttypen für die Übersetzung)...36

3.1.1 Kade 1963, 1968, 1980...41

3.1.2 Salevsky 2002...43

3.1.3 Reiß/Vermeer 1984/21991 bzw. Vermeer 1996...44

3.1.4 Nord 1988/31995, 1989, 1993 ...45

3.1.5 Risku 1998...47

3.1.6 Prunč 2000a ...47

3.1.7 Schreiber 1993...48

3.1.8 Göpferich 1995, 2002, 2004...50

3.1.9 Schmitt 1999...52

3.1.10 Fazit zur Abgrenzung von Übersetzung und Bearbeitung...53

3.2 Allgemeine Übersetzungstheorien und Abstract-Übersetzung ...57

(7)

vi © Frank & Timme Verlag für wissenschaftliche Literatur

3.2.1 Textorientierte Theorien/Modelle ...57

3.2.2 Prozessorientierte Theorien/Modelle...66

3.2.3 Übersetzerorientierte Theorien/Modelle...68

3.3 Überprüfung der Anwendbarkeit von Theorien der Fachübersetzung...69

3.3.1 Göpferich 1995 ...69

3.3.2 Horn-Helf 1999...70

3.3.3 Schmitt 1999...72

3.3.4 Stolze 1999...74

3.4 Fazit zur Eignung der untersuchten Theorien für die vorliegende Untersuchung...75

4 DIE ABSTRACT-ÜBERSETZUNG ALS FACHÜBERSETZUNG ... 78

4.1 Die Rolle der Kultur...78

4.1.1 Der Kulturbegriff in der Ethnologie ...78

4.1.2 Der Kulturbegriff in der TW ...82

4.1.3 Schlussfolgerungen für die vorliegende Untersuchung...84

4.2 Der Problemkreis Text...85

4.3 Der Problemkreis Prozess ...87

4.3.1 Differenzen im AT- und ZT-Bereich im Zusammenhang mit der Textsorte...87

4.3.1.1 Differenzen bei den konkreten Textsortenexemplaren...88

4.3.1.1.1 Prototypische Abstracts aus den untersuchten Zeitschriften ...89

4.3.1.1.2 Länge ...92

4.3.1.1.3 Platzierung...93

4.3.1.1.4 Die Gliederung der Abstracts und ihre Informativität ...93

4.3.1.2 Differenzen bei den Erwartungen der Adressaten...96

4.3.1.3 Differenzen in den Verhaltensmustern...98

4.3.1.4 Fazit ...106

4.3.2 Differenzen im AT- und ZT-Bereich im Zusammenhang mit dem Fachgebiet ...108

4.3.2.1 Kultur und Technik...108

4.3.2.2 Spezifika des Fachgebiets Schweißtechnik ...109

4.3.2.3 Probleme durch den unterschiedlichen Begriffsumfang von dt. Schweißen, engl. welding und russ. svarka...112

4.3.2.4 Unterschiedliche Begriffshierarchien im Deutschen, Englischen und Russischen aufgrund unterschiedlicher Herangehensweisen bei der Klassifikation der Schweißverfahren...120

4.3.2.5 Probleme bei der Übertragung von Werkstoffbenennungen, Kurznamen von Werkstoffen und Werkstoffnummern ...158

4.3.2.5.1 Unterschiede bei der Einteilung der Stähle...158

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© Frank & Timme Verlag für wissenschaftliche Literatur vii

4.3.2.5.2 Übertragung der Kurznamen...161

4.3.2.6 Die Normung im Fachgebiet Schweißtechnik...162

4.3.3 Die Rolle der situativen Bedingungen ...163

4.4 Der Problemkreis Übersetzer ...164

4.5 Fazit: Wesentliche Einflussgrößen im Prozess der Abstract-Übersetzung...173

5 EMPIRISCHE UNTERSUCHUNG DER ABSTRACT- ÜBERSETZUNG ...175

5.1 Materialgrundlage...176

5.2 Methodologisches Vorgehen bei der empirischen Untersuchung...179

5.2.1 Auswertung des Materials...179

5.2.2 Usability Tests ...182

5.3 Das biokybernetische Sensitivitätsmodell von Frederic Vester als Ausgangspunkt für die empirische Untersuchung ...188

5.3.1 Die Vorteile des Sensitivitätsmodells...188

5.3.2 Der Aufbau des Sensitivitätsmodells ...190

5.3.2.1 Reduktion der Daten auf einen systemrelevanten Variablensatz...191

5.3.2.2 Untersuchung der Wechselbeziehungen und graphische Visualisierung der Systemvernetzung...194

5.3.2.3 Die biokybernetische Bewertung ...197

5.4 Anwendung des Sensitivitätsmodells auf die Abstract-Übersetzung ...198

5.4.1 Erstellung eines systemrelevanten Variablensatzes für das System "Abstract-Übersetzung" (Fachgebiet Schweißtechnik, Übertragungsrichtungen Russisch-Deutsch, Russisch-Englisch und Deutsch-Englisch) ...199

5.4.1.1 Systembeschreibung...199

5.4.1.2 Erfassung der Einflussgrößen (Variablensatz)...205

5.4.1.3 Prüfung auf Systemrelevanz (Kriterienmatrix) ...213

5.4.2 Ermittlung und Visualisierung der Wechselbeziehungen im System "Abstract-Übersetzung" ...213

5.4.2.1 Hinterfragung der Wechselwirkungen zwischen den Einflussgrößen im System "Abstract-Übersetzung", Bestimmung der Rolle der einzelnen Einflussgrößen im System und Untersuchung der Gesamtvernetzung...213

5.4.2.2 Kybernetik einzelner Szenarien (Teilszenarien)...219

5.4.2.2.1 Die Informativität des ZS-Abstracts...219

5.4.2.2.1.1 Interpretation des Teilszenarios "Informativität des ZS-Abstracts"...222

5.4.2.2.1.2 Die mangelnde Informativität des AS-Abstracts als Ursache ...226

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viii © Frank & Timme Verlag für wissenschaftliche Literatur

5.4.2.2.2 Defekte des ZS-Abstracts im Bereich der Terminologie...228

5.4.2.2.2.1 Interpretation des Teilszenarios "Defekte des ZS-Abstracts im Bereich der Terminologie" ...229

5.4.2.2.2.2 Defekte des AS-Abstracts im Bereich der Terminologie als Ursache...235

5.4.2.2.2.2.1 Verwendung nicht normgerechter/unüblicher Termini im AT.. 236

5.4.2.2.2.2.2 Diskrepanz des AS-Abstracts zur Realität... 242

5.4.2.2.2.3 Die Abgeleitetheit der Textsorte Abstract als Ursache...244

5.4.2.2.2.3.1 Diskrepanz zwischen AS-Abstract und Primärtext ... 245

5.4.2.2.2.3.2 Unklarheiten im AS-Abstract mit Notwendigkeit des Rückgriffs auf den Primärtext ... 250

5.4.2.2.2.4 Differenzen im Fachgebiet Schweißtechnik im AT- und ZT-Bereich als Ursache ...255

5.4.2.2.2.4.1 Unterschiede im Begriffsumfang ... 256

5.4.2.2.2.4.2 Unterschiede in den Begriffshierarchien (bei der Klassifikation der Schweißverfahren)... 261

5.4.2.2.2.4.3 Unterschiede bei Werkstoffen und ihren Benennungen... 264

5.4.2.2.2.5 Die Kompetenz des Übersetzers als Ursache ...271

5.4.2.2.2.5.1 Fehlleistungen durch unzureichende Fachkompetenz ... 272

5.4.2.2.2.5.2 Fehlleistungen durch unzureichende übersetzerische Kompetenz... 280

5.4.2.2.2.6 Die Hilfsmittelsituation als Ursache ...288

5.4.2.2.2.7 Die durch den Auftrag gegebenen Bedingungen als Ursache ...293

5.4.2.2.3 Defekte des ZS-Abstracts im sprachlichen Bereich ...301

5.4.2.2.3.1 Interpretation des Teinszenarios "Defekte des ZS-Abstracts im sprachlichen Bereich"...303

5.4.2.2.3.2 Unzureichende ZT-Produktionskompetenz als Ursache...305

6 ZUSAMMENFASSUNG DER ERGEBNISSE DER ARBEIT ... 308

6.1 Auswertung der empirischen Untersuchung, Simulation der Teilszenarien zu den drei Erscheinungsformen und Systembewertung...310

6.1.1 Erscheinungsform "Informativität des ZS-Abstracts" ...310

6.1.2 Erscheinungsform "Defekte des ZS-Abstracts im Bereich der Terminologie"...319

6.1.3 Erscheinungsform "Defekte des ZS-Abstracts im sprachlichen Bereich"...328

6.1.4 Quantitative Auswertung der empirischen Untersuchung...335

6.1.5 Interpretation der Ergebnisse und Systembewertung...336

6.2 Überprüfung der Arbeitshypothesen...340

(10)

© Frank & Timme Verlag für wissenschaftliche Literatur ix

7 SCHLUSSFOLGERUNGEN UND OFFENE FRAGEN ... 344

8 LITERATUR ... 349

8.1 Ausgewertete Literatur...349

8.2 Normen/Begriffssammlungen/Wörterbücher/Fachliteratur zur Schweißtechnik ...363

9 QUELLENVERZEICHNIS ... 367

ANHANG... 369

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© Frank & Timme Verlag für wissenschaftliche Literatur xi Vorwort

Der Wunsch, mich intensiver mit Problemen der Fachübersetzung auseinander- zusetzen, entstand während meiner Tätigkeit als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Fachbereich Kommunikation und Medien der Hochschule Magdeburg-Stendal und durch die Erfahrungen mit verschiedenen Übersetzungsaufträgen im Bereich der Fachübersetzung. Verstärkt haben diesen Wunsch nicht zuletzt die anregenden Diskussionen in den Forschungsseminaren zur Translationswissenschaft und Fachkommunikation unter Leitung von Frau Prof. Dr. Heidemarie Salevsky sowie die Mitarbeit an ihrem Kompendium "Translationswissenschaft". Meine Lehrtätig- keit an der Hochschule Magdeburg-Stendal sowie an der Humboldt-Universität zu Berlin führte mir die Probleme vor Augen, die die Fachübersetzung aus didakti- scher, praktischer und übersetzungstheoretischer Sicht mit sich bringt. Der letzte Anstoß kam schließlich von meiner Betreuerin, Frau Prof. Dr. Heidemarie Salevs- ky, die mich dazu ermutigte, die Arbeit an einer Dissertation in Angriff zu nehmen.

Da Abstracts für den interkulturellen Wissenstransfer eine entscheidende Rolle spielen und sich in ihnen die Probleme der Fachübersetzung quasi in geballter Form finden, bot sich diese Textsorte als Untersuchungsobjekt an.

Daran, dass ich die Arbeit schreiben und schließlich auch abschließen konnte, haben viele Menschen Anteil, denen ich an dieser Stelle danken möchte.

Zuerst zu nennen wäre Frau Prof. Dr. Heidemarie Salevsky, die nicht müde wurde, die zahlreichen Zwischenetappen der Arbeit mit mir zu diskutieren, die mich ange- trieben und mir immer wieder Mut zugesprochen hat. Zu danken habe ich auch Herrn Prof. Dr. Reiner Arntz, der sich als Betreuer für diese Arbeit zur Verfügung gestellt hat. Sein förderndes Interesse an meiner Arbeit hat den Fortgang der Dissertation wesentlich beeinflusst. Ihm habe ich es zu verdanken, dass ich an der Universität Hildesheim als Doktorandin angenommen wurde.

Mein Dank gilt ebenso dem Kultusministerium Sachsen-Anhalts, denn ohne das Stipendium zur Förderung der Berufungsfähigkeit von Frauen an Fachhochschulen des Landes Sachsen-Anhalt wäre es mir nicht möglich gewesen, über mehrere Jahre an meiner Dissertation zu arbeiten, an verschiedenen nationalen und internatio- nalen Konferenzen teilzunehmen und dabei Teilergebnisse meiner Arbeit zu prä- sentieren und zu diskutieren. Zu danken habe ich des Weiteren der Hochschule Magdeburg-Stendal und dort besonders den Angehörigen des Fachbereichs Kom- munikation und Medien, die die Arbeit wohlwollend begleitet haben.

Ganz wesentlich zum Gelingen der Arbeit beigetragen haben die Menschen, die sich mir als Probanden für die Usability Tests in Deutschland (Lehrstuhl für Füge- technik der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, FHTW Berlin, Schweiß-

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xii © Frank & Timme Verlag für wissenschaftliche Literatur

technische Lehr- und Versuchsanstalt Berlin), Russland (Technische Universität Bauman in Moskau) und den USA (Department of Mechanical Engineering der University of Minnesota, Minneapolis und Department of Mechanical Engineering der State University of New York at Binghamton) zur Verfügung gestellt haben.

Allerdings war die Durchführung der Usability Tests nur möglich, weil mich Frau Prof. Dr. Marilyn Gaddis Rose (Center for Research in Translation der State University of New York at Binghamton) und Frau Prof. Dr. Doreen Stärke- Meyerring (damals University of Minnesota, Minneapolis, heute McGill University Montréal) während meines USA-Aufenthalts so gastfreundlich an ihren Einrichtun- gen aufgenommen und mir wertvolle Kontakte vermittelt haben.

Mein Dank gilt ebenso den Redaktionen der Zeitschriften Schweißen und Schneiden (Düsseldorf), Avtomatičeskaja svarka (Patoninstitut für Elektroschweißen Kiew) und Svaročnoe proizvodstvo (Moskau), die bereitwillig die von mir erarbeiteten Fragebögen ausgefüllt haben.

Gedankt sei nicht minder den Menschen, die mich auf dem Gebiet der Schweiß- technik beraten haben, zuallererst meiner Mutter, Frau Prof. Dr. Irmhild Martinek, vom Lehrstuhl für Fügetechnik der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, die alle Abstracts mit mir durchgesprochen hat und mir in fachlichen Fragen un- ermüdlich zur Seite stand. Ebenfalls sehr geholfen hat mir Herr Dietmar Rippe- gather, Redakteur der Zeitschrift Schweißen und Schneiden und Leiter der Kommission 6 "Terminologie" des International Institute of Welding, mit seinen kritischen Hin- weisen zu Problemen der Terminologie in der Schweißtechnik. Auch bei allen Mit- arbeitern und Doktoranden am Lehrstuhl für Fügetechnik der Otto-von-Guericke- Universität Magdeburg, die mir für fachliche Fragen zur Verfügung standen, möch- te ich mich herzlich bedanken. Gleiches gilt für Frau Leigh Love vom Fachbereich Kommunikation und Medien der Hochschule Magdeburg-Stendal, die mir als ame- rikanische Muttersprachlerin bei der Durchsicht der englischen Übersetzungen ge- holfen hat.

Ein Dissertationsprojekt kann nicht ohne die Unterstützung der Familie zu einem guten Abschluss kommen. Zu danken habe ich meinen Eltern und Schwiegereltern, die mir den Rücken freigehalten und mich finanziell, vor allem aber seelisch-mo- ralisch, immer unterstützt haben. Mein ganz besonderer Dank gilt jedoch meinem Mann Bert und meiner Tochter Malena, die in den letzten Jahren vieles ertragen mussten, bei denen ich aber – auch in schwierigen Situationen – immer Rückhalt und Zuspruch gefunden habe.

Berlin und Magdeburg, im September 2006 Ina Müller

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© Frank & Timme Verlag für wissenschaftliche Literatur xiii Abkürzungsverzeichnis

AS Ausgangssprache

Aktiv-Summe (in Abb. 13 und 14)

Avtomatičeskaja svarka (in Kurzformen zur Unterscheidung der untersuchten Abstracts, z.B. AS.1.1997.1)

AS-Abstract ausgangssprachiges Abstract = russisches Original

AT Ausgangstext

AWS American Welding Society IIW International Institute of Welding

IuD Information und Dokumentation

KG Kommunikationsgegenstand

KSI Kommunikationssituation I KSII Kommunikationssituation II NAS Normenausschuss Schweißtechnik

P Produkt aus Aktiv- und Passivsumme

PS Passivsumme

Q Quotient aus Aktiv- und Passivsumme

TS Teilszenario

tw translationswissenschaftlich TW Translationswissenschaft

WHB Welding Handbook

ZK Zielkultur

ZS Zielsprache

ZS-Abstract zielsprachiges Abstract = Übersetzung

ZT Zieltext

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xiv © Frank & Timme Verlag für wissenschaftliche Literatur

Abbildungsverzeichnis

Abb. 1: Textsortenvarianten der Textsorte Abstract... 11

Abb. 2: Kriterien für die Brauchbarkeit von Abstracts ... 32

Abb. 3: Abgrenzung von Übersetzung und Bearbeitung am Beispiel von Abstracts... 55

Abb. 4: Schweißen/Löten in den relevanten Kulturen/Sprachen ... 113

Abb. 5: Master Chart of Welding and Allied Processes (AWS)... 114

Abb. 6: Master Chart of Welding and Joining Processes... 118

Abb. 7: Fügen und Beschichten als Fertigungsverfahren ... 119

Abb. 8: Gliederung der Metallschweißprozesse nach DIN ISO 857-1:2000-11 und ISO/FDIS 857-1:1998(E/F)... 121

Abb. 9: Ausschnitt aus dem Begriffssystem der Schweißverfahren Deutsch-Russisch-Englisch ... 125

Abb. 10: Schmelzschweißen/Pressschweißen in den relevanten Kulturen/Sprachen... 128

Abb. 11: Die rekursive Struktur des Sensitivitätsmodells ... 191

Abb. 12: Begrenzung des Untersuchungsbereichs der vorliegenden Arbeit... 201

Abb. 13: Einflussmatrix... 214

Abb. 14: Rollenverteilung... 215

Abb. 15: Einflussindex... 216

Abb. 16: Wirkungsgefüge (mit Variablennamen) ... 217

Abb. 17: Wirkungsgefüge (ohne Variablennamen) ... 218

Abb. 18: TS "Informativität des ZS-Abstracts"... 222

Abb. 19: TS "Defekte des ZS-Abstracts im Bereich der Terminologie"... 229

Abb. 20: TS "Defekte des AS-Abstracts im Bereich der Terminologie als Ursache"... 235

Abb. 21: TS "Probleme aufgrund der Abgeleitetheit von Abstracts als Ursache"... 244

Abb. 22: TS " Differenzen im Fachgebiet als Ursache"... 255

Abb. 23: TS "Mangelnde Kompetenz des Übersetzers als Ursache"... 271

Abb. 24: TS "Die objektive Hilfsmittelsituation als Ursache" ... 288

Abb. 25: TS "Durch den Auftrag gegebene Bedingungen als Ursache"... 293

Abb. 26: TS "Defekte des ZS-Abstracts im sprachlichen Bereich" ... 303

Abb. 27: Policy-Test 1 zum TS "Informativität des ZS-Abstracts" ... 315

Abb. 28: Policy-Test 2 zum TS "Informativität des ZS-Abstracts" ... 316

Abb. 29: Policy-Test 3 zum TS "Informativität des ZS-Abstracts" ... 318

Abb. 30: Policy-Test 1 zum TS "Defekte im Bereich der Terminologie" ... 323

Abb. 31: Policy-Test 2 zum TS "Defekte im Bereich der Terminologie" ... 324

(16)

© Frank & Timme Verlag für wissenschaftliche Literatur xv

Abb. 32: Policy-Test 3 zum TS "Defekte im Bereich der Terminologie" ... 326

Abb. 33: Policy-Test 4 zum TS "Defekte im Bereich der Terminologie" ... 327

Abb. 34: Policy-Test 1 zum TS "Defekte im sprachlichen Bereich"... 330

Abb. 35: Policy-Test 2 zum TS "Defekte im sprachlichen Bereich"... 331

Abb. 36: Policy-Test 3 zum TS "Defekte im sprachlichen Bereich"... 333

Tabellenverzeichnis Tabelle 1: Länge der Abstracts im Vergleich... 92

Tabelle 2: Kulturdimensionen ... 99

Tabelle 3: Gegenüberstellung wichtiger Schweißverfahren Deutsch-Englisch-Russisch ... 130

Tabelle 4: Aufstellung der für die Usability Tests herangezogenen Abstracts... 187

Tabelle 5: Ursachen und Auswirkungen der ermittelten Fehlleistungen/Textmodifikationen (Erscheinungsformen)... 335

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© Frank & Timme Verlag für wissenschaftliche Literatur 1 0 Einleitung

Der interkulturelle Wissenstransfer kennt keine Grenzen mehr bei der Überwin- dung von Kommunikationsbarrieren, aber immer noch Verständnisdefizite. Nicht immer berücksichtigen die neuen Perspektiven historisch gewachsene kulturspezif- ische Evaluationen. Ein prototypisches Beispiel dafür sind Abstracts in wissen- schaftlichen Fachzeitschriften, besonders dann, wenn es sich um Übersetzungen handelt.

Wenn bspw. russische Wissenschaftler im technischen Bereich Ergebnisse ihrer Forschung in russischen Fachzeitschriften veröffentlichen, passiert es nicht selten, dass sie dem Abstract zu ihrem Beitrag, und erst recht seiner Übersetzung, kaum Bedeutung beimessen – nicht ahnend, dass sie sich damit im (englisch- und deutschsprachigen) Ausland selbst diskreditieren und riskieren, dass ihre For- schungsergebnisse nicht zur Kenntnis genommen werden.

Die Grimmsche Metapher vom Übersétzen als `Übersetzen an das andere Ufer (vgl. dazu Salevsky 2002:165) wurde u. a. von Heidegger aufgegriffen, der die Mög- lichkeit der Irrfahrt und des Schiffbruchs erwog (vgl. dazu Mierau 2002:283).

Zu diesem Schiffbruch kann es – wie an dem o.g. Beispiel deutlich wird – kommen, wenn Übersetzungen in die Fremdsprache im Land des Ausgangstextes vorgenom- men werden und dann nicht selten den Stempel der Ausgangskultur tragen, d. h.

die kulturelle Standortgebundenheit (Kultur im Ausgangstextbereich) der "reality culture" (im Sinne Kroebers 1948:254-255, zit. nach Renner 1983:186) im Zieltext- bereich widerspricht. Verschärft wird die Situation, wenn die Übersetzung nicht- professionellen Übersetzern überlassen wird. Die Abstracts sind dann für die Ziel- kultur unbrauchbar. Der interkulturelle Wissenstransfer misslingt.

Die Frage ist: Wo liegen die Ursachen für diesen Schiffbruch, und wie ließe er sich vermeiden? Dieser Frage soll in der vorliegenden Arbeit nachgegangen werden.

Die Übersetzung von Abstracts soll in der vorliegenden Untersuchung stellver- tretend für die Fachübersetzung stehen. Aber warum ausgerechnet Abstracts? In Abstracts liegen – aufgrund ihrer Spezifik – die Probleme, die Fachtexte für die Übersetzung mit sich bringen, in konzentrierter Form vor. Daher ist davon auszu- gehen, dass sich aus der vorliegenden Arbeit Schlussfolgerungen für den über- geordneten Bereich der Fachübersetzung als Objekt der Translationswissenschaft (TW) ableiten lassen. Abstracts eignen sich auch aufgrund ihrer wachsenden Bedeutung für den interkulturellen Wissenstransfer und damit ihrer Relevanz für die Praxis und die Ausbildung von Fachübersetzern gut für eine solche Unter-

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2 © Frank & Timme Verlag für wissenschaftliche Literatur

suchung. Sie stellen für den einzelnen Wissenschaftler1 häufig die einzige Möglich- keit dar, sich über aktuelle Publikationen in seinem Fachgebiet auf dem Laufenden zu halten, da:

- aufgrund der steigenden Publikationsflut nicht mehr alle primären Informa- tionsquellen rezipiert werden können (vgl. u.a. Kretzenbacher 1991:49);

- Bibliotheken aufgrund leerer Kassen nicht mehr sämtliche Fachzeitschriften und Neuerscheinungen einstellen können (vgl. u.a. McNab 1990:7);

- aufgrund der ständig fortschreitenden Globalisierung die Notwendigkeit be- steht, sich über Forschungsaktivitäten in anderen Ländern zu informieren, was häufig nur mit Hilfe übersetzter Abstracts möglich ist, da die Primärtexte selten übersetzt werden.

Abstracts eignen sich aber auch deshalb für eine solche Untersuchung, weil ihre wachsende Bedeutung in z.T. krassem Widerspruch zu ihrer Qualität und der Qua- lität ihrer Übersetzungen steht (vgl. McNab 1990:9, vgl. auch Polisskaya 1986) und eine Verbesserung der Situation nur erreicht werden kann, wenn die Ursachen für die Probleme aufgedeckt werden. Die theoretische Erhellung dieser Problematik ist somit unabdingbar für die Optimierung der Sprachgrenzen überschreitenden Kom- munikation. Sie scheint jedoch nur möglich, wenn die wesentlichen Einflussgrößen im Prozess der Übersetzung von Abstracts sowie die zwischen ihnen bestehenden Relationen berücksichtigt werden, was ein holistisches Herangehen erfordert. Ein solcher holistischer Ansatz existiert jedoch in der TW bisher nicht. Somit könnten die Ergebnisse der vorliegenden Untersuchung neue Denkanstöße sowohl für die Praxis als auch für den theoretischen und den angewandten Bereich der TW geben.

Notwendig erscheint die vorliegende Untersuchung zudem deshalb, weil zwar zum Problem Abstract-Writing/Referierprozess/Abstracting zahlreiche Publikationen existieren (vgl. P. 2.5, S. 32), nicht jedoch zur Übersetzung von Abstracts. Die Durchsicht der Deutschen Nationalbibliographie bis 3/2005 (darin enthalten ist auch das Deutsche Hochschulschriftenverzeichnis) unter den Schlagwörtern Abstract, Kurzreferat, Übersetzung, Translation ergab nur vier Treffer, davon drei Dissertationen: Preiss (1983a) widmet sich dem Thema Abstract unter dem Aspekt des Vergleichs von Zeitschriftenartikeln und den zugehörigen Abstracts im Englischen, Pfeiffer-Jäger (1982) beschäftigt sich mit der Applikation von Referaten in der Information und Dokumentation und Ludwig (1999) betrachtet die Thematik aus der Sicht der Fachtextlinguistik. Die Monographie von Reitbauer (2002) ist dem Lesen am Bei- spiel von Abstracts gewidmet. Probleme der Übersetzung werden in den o.g.

Publikationen entweder nur am Rande (Pfeiffer-Jäger 1982) oder überhaupt nicht

1 In der vorliegenden Arbeit werden zur besseren Lesbarkeit maskuline Personenbezeichnungen verwendet, wenn Personen weiblichen und Personen männlichen Geschlechts gemeint sind.

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© Frank & Timme Verlag für wissenschaftliche Literatur 3 thematisiert. Die Durchsicht der Digital Dissertations (Dissertation Abstracts Database) bis 3/2005 unter den keywords abstract und translation/translating sowie des WorldCat-Katalogs unter den keywords translating and interpreting sowie abstracting (Stand: 10.11.2005) ergab keine für die vorliegende Untersuchung relevanten Ein- träge.

Da in den o.g. Publikationen Probleme der Übersetzung i.d.R. nicht behandelt wer- den, bleiben auch die mit dem jeweiligen Fachgebiet verbundenen inhaltlichen Pro- bleme außer Acht. Thematisiert werden zwar z.T. textsortenspezifische Differen- zen, nicht jedoch Differenzen in den Fachgebieten und der zugehörigen Termino- logie. Für die Untersuchung der Abstract-Übersetzung ist die Einbeziehung dieser Probleme – nicht zuletzt mit Blick auf die Ausbildung von Fachübersetzern – jedoch unabdingbar, weshalb auf ihre exemplarische Darstellung an einem konkre- ten praxisrelevanten Fachgebiet – der Schweißtechnik – in der vorliegenden Unter- suchung besonderer Wert gelegt wird.

Die Ergebnisse der vorliegenden Untersuchung wurden auf verschiedenen Kon- ferenzen in Deutschland (2001, 2002 – Martin-Luther-Universität Halle-Witten- berg; 2002 – Hochschule Harz, Wernigerode; 2003, 2004 – Hochschule Magde- burg-Stendal), auf der 30. Jahrestagung der Internationalen Vereinigung Sprache und Wirtschaft in Moskau (2005) und auf dem 75. Kongress der Gesellschafts- und Sozialwissenschaften in Toronto im Mai 2006 vorgestellt (vgl. Müller 2002a, 2002b, 2002c, 2003, 2005).

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4 © Frank & Timme Verlag für wissenschaftliche Literatur

1 Ziel- und Aufgabenstellung der Arbeit

Die vorliegende Untersuchung verfolgt das Ziel, die Textsorte Abstract mit Blick auf Probleme für die Übersetzung zu untersuchen und am Beispiel des Fachgebiets Schweißtech- nik (russische, englische und deutsche Fachzeitschriften) in den Übertragungsrichtun- gen Russisch-Deutsch und Russisch-Englisch relevante Einflussgrößen und die zwischen ihnen bestehenden Relationen zu ermitteln, um mögliche Ursachen für das Misslingen des interkulturellen Wissenstransfers durch Übersetzen aufzudecken und auf dieser Basis Schlussfolgerungen für Theorie, Didaktik und Praxis der Fachübersetzung ziehen zu können. Es stellen sich folgende Aufgaben:

1. Ermittlung der für die Übersetzung relevanten Spezifika von Abstracts als Fach- textsorte und von Kriterien für die Einschätzung der Brauchbarkeit von Ab- stracts (vgl. P. 2, S. 7).

2. Einordnung der Übersetzung von Abstracts in den Objektbereich der TW und Abgrenzung von Übersetzung und Bearbeitung. Überprüfung bestehender tw Modelle/Ansätze auf ihre Anwendbarkeit für die vorliegende Untersuchung (vgl. P. 3, S. 36).

3. Darstellung der Probleme der Übersetzung von Abstracts unter Berücksichti- gung der Problemkreise Text, Prozess und Übersetzer sowie des Einflusses von Kultur auf diese drei Problemkreise und Ableitung wesentlicher Einflussgrößen im Prozess der Abstract-Übersetzung. Herausarbeiten der für die vorliegende Untersuchung relevanten Differenzen im AT- und ZT-Bereich (vgl. P. 4, S. 78).

4. Prüfung der Anwendbarkeit des Sensitivitätsmodells von Frederic Vester für die vorliegende Untersuchung. Auswertung des Materials unter Einbeziehung von Usability Tests in Russland, Deutschland und den USA sowie von Befragungen der Redaktionen russischer und deutscher Fachzeitschriften (vgl. P. 5.3, 5.4, S.

188 und 198).

5. Ableitung von Schlussfolgerungen für Theorie, Didaktik und Praxis der Fach- übersetzung aus den Ergebnissen der Arbeit (vgl. P. 6 und 7. S. 308 und 344).

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© Frank & Timme Verlag für wissenschaftliche Literatur 5 Arbeitshypothesen

1. Die generellen Probleme der Textsorte Abstract ergeben sich vor allem aus ihrer Abgeleitetheit und ihrer Fach(sprach)lichkeit.

Abstracts können ihre Funktion im interkulturellen Wissenstransfer nur er- füllen, wenn sie für die anvisierten Nutzer brauchbar sind. Dies hängt in erster Linie von der Informativität der Abstracts ab.

2. Die Abstract-Übersetzung gehört zum Bereich des Übersetzens und ist abzu- grenzen vom interkulturellen/interlingualen Abstract-Writing. Die bisher in der TW aufgestellten Theorien und Modelle der Fachübersetzung sind für den Be- reich der Abstract-Übersetzung und mit Blick auf die Zielstellung der vorliegen- den Untersuchung unzureichend.

3. Für eine möglichst vollständige Erfassung der Probleme der Abstract-Überset- zung müssen die drei Problemkreise Text, Prozess und Übersetzer gleicherma- ßen berücksichtigt werden. Diese drei Problemkreise interagieren und werden vom jeweiligen Umfeld, d.h. von der Kultur und der sozialen Situation, beein- flusst. Es wird davon ausgegangen, dass Differenzen im AT- und ZT-Bereich mit Blick auf die Textsorte, die Verhaltensmuster und das Fachgebiet bei der Fachübersetzung und damit auch bei der Abstract-Übersetzung eine entschei- dende Rolle spielen.

4. Das Sensitivitätsmodell von Frederic Vester ist als methodische Basis für die vorliegende Untersuchung geeignet, da es eine Erfassung der wesentlichen Ein- flussgrößen der Abstract-Übersetzung und ihre vernetzte Darstellung ermög- licht und so Schlussfolgerungen darüber erlaubt, welchen Problemen welche Ursachen zugeordnet werden können und welche Möglichkeiten einer effizien- ten Verbesserung der Situation bestehen.

Es wird davon ausgegangen, dass die Brauchbarkeit der ZS-Abstracts als Vor- aussetzung für das Gelingen des interkulturellen Wissenstransfers von einer Vielzahl interagierender Größen beeinflusst wird. Da es in der Realität der Ab- stract-Übersetzung kaum lineare Ursache-Wirkungs-Beziehungen gibt, sondern sich die Situation äußerst komplex darstellt, ist es kaum möglich, bestimmten Erscheinungsformen (Fehlleistungen/Textmodifikationen) einzelne Ursachen zuzuordnen. Vielmehr sind ganze Ursachenkomplexe (in denen Einflussgrößen aus den Problemkreisen Text, Prozess und Übersetzer interagieren) für die einzelnen Erscheinungsformen (Informativität des ZS-Abstracts, Defekte des

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ZS-Abstracts im Bereich der Terminologie und Defekte des ZS-Abstracts im sprachlichen Bereich) verantwortlich.

5. Die Untersuchung der Abstract-Übersetzung lässt Schlussfolgerungen zu für:

a) die Übersetzungstheorie (Abgrenzung von Übersetzung und Bearbeitung;

Anwendbarkeit des Sensitivitätsmodells auf vergleichbare Untersuchungen);

b) die Übersetzungsdidaktik (Teilkompetenzen als Ausgangspunkt für die Aus- bildung von Fachübersetzern; in der Lehre verwendbare Aufarbeitung der Probleme der Fachübersetzung für ein praxisrelevantes Fachgebiet);

c) die Übersetzungspraxis (Hinweise für Redaktionen von Fachzeitschriften;

Sensibilisierung der Auftraggeber, aber auch der Übersetzer für die Probleme des Fachübersetzens).

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© Frank & Timme Verlag für wissenschaftliche Literatur 7 2 Das Abstract als Fachtextsorte

Den Ausgangspunkt der vorliegenden Untersuchung bildet der Fakt des Misslin- gens des interkulturellen Wissenstransfers durch die Übersetzung von Abstracts.

Bei der Ursachenforschung soll mit dem Text begonnen werden, genauer: mit den Merkmalen der Textsorte Abstract. Dazu gehören die Textsortenkonventionen in den für die Untersuchung relevanten Sprachen/Kulturen, wie sie sich in Normen zur Erstellung von Abstracts und in entsprechenden Publikationen darstellen. Auch die Einordnung der Textsorte Abstract in Texttypologien scheint vor diesem Hin- tergrund aufschlussreich zu sein.

2.1 Definition und generelle Merkmale Die DIN 1426 definiert "Abstract"2 wie folgt:

"Das Kurzreferat gibt kurz und klar den Inhalt des Dokuments wieder. Das Kurzreferat soll informativ ohne Interpretation und Wertung [...] und auch ohne die Originalvorlage verständ- lich sein. Der Sachtitel soll nicht wiederholt, vielmehr, wenn nötig, ergänzt oder erläutert werden. Es müssen nicht alle Inhaltskomponenten des Dokuments dargestellt, sondern es können diejenigen ausgewählt werden, die von besonderer Bedeutung sind." (DIN 1426:2, P.

3.5; ähnlich auch ISO 214:1, P. 2; vgl. auch GOST 7.9:1, P. 1.1., 1.2.; ANSI/NISO Z39.14:1) Diese Definition bietet sich an, da sie wesentliche Merkmale dieser Texsorte erfasst (auf diese Definition bezieht sich u.a. auch Kuhlen 2004:189). Folgende Merkmale können als relevant für die Textsorte Abstract angesehen werden:

1. Bezug auf einen Primärtext (Wiedergabe des Inhalts eines3 anderen Doku- ments);

2. Informativität;

3. Kürze der Darstellung;

4. Verständlichkeit ohne den Primärtext;

5. Genauigkeit und Klarheit;

6. wertfreie Wiedergabe;

7. Kohärenz.

2 In der vorliegenden Untersuchung wird durchgängig die Benennung "Abstract" verwendet. Laut Auskunft der Duden-Sprachberatung vom 5.03.2002 kann sowohl "das Abstract" als auch "der Abstract" verwendet werden. Im neuen 10bändigen Duden sei jedoch nur noch "das Abstract"

angegeben, "der Abstract" gelte als veraltet. Daher wird in der vorliegenden Arbeit "das Abstract"

verwendet.

3 Abstracts fassen nur einen einzigen Primärtext zusammen (vgl. Kretzenbacher 1998:494), das unterscheidet sie vom Sammelreferat, von der Sammelrezension und vom Literaturbericht.

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Diese generellen Merkmale finden sich in mehr oder weniger ausgeprägter Form auch in den Normen zur Abstract-Erstellung in den anderen für die Untersuchung relevanten Kulturen (ISO 214, GOST 7.9, ANSI/NISO Z39.14) sowie in ent- sprechenden Publikationen. Daher soll im Folgenden kurz auf die einzelnen Merk- male eingegangen werden, um im Anschluss zu klären, welche dieser Merkmale mit Blick auf die Übersetzung von besonderem Interesse sind.

2.1.1 Bezug auf einen Primärtext / Abgeleitetheit

Abstracts sind das Ergebnis einer Referenz auf einen Primärtext (vgl. u.a. DIN 1426:2, P. 3.5; ISO 214:1, P. 2; GOST 7.9:1, P. 1.2; ANSI/NISO Z39.14:1; Rick- heit/Strohner 1989:220) und geben daher eine Information über eine Information (vgl. Perebejnos 1982:64, vgl. auch Göpferich 1995:131). Betrachtet man mit Reiss/Vermeer 1991:119 ein Translat als Informationsangebot in einer Zielsprache (ZS) über ein Informationsangebot in einer Ausgangssprache (AS), dann rückt das Abstracting in die Nähe der Übersetzung (abgesehen vom Sprach- und Kultur- wechsel, der bei der Übersetzung obligatorisch ist, beim Abstracting aber nur dann erfolgt, wenn es interkulturell/interlingual ist). Dies setzt allerdings ein sehr weites Verständnis von Übersetzung voraus (zur Problematik der Abgrenzung von Über- setzung und Bearbeitung vgl. P. 3.1, S. 36; zur Awendung der Skopostheorie auf die vorliegende Untersuchung vgl. P. 3.2.1, S. 57). Verknüpft man beide Betrachtungs- weisen miteinander, dann führt dies dazu, dass es sich bei einem übersetzten Ab- stract um ein Informationsangebot über ein Informationsangebot handelt, das seinerseits bereits ein Informationsangebot über ein Informationsangebot ist. Der Primärtext (bzw. der Bezug des Abstracts zu seinem Primärtext) dürfte demnach im Übersetzungsprozess eine entscheidende Rolle spielen.

Innerhalb der Textsorte Abstract lassen sich nach der Art des Primärtextes mindes- tens zwei5 Textsortenvarianten unterscheiden (vgl. Oldenburg 2000:149-150, Gläser 1990:117): das Abstract zu einem wissenschaftlichen Zeitschriftenartikel und das Konferenzabstract (vgl. Abb. 1, S. 11). Bei beiden handelt es sich um "Text- sorten-in-Relation" im Sinne Gläsers (vgl. Gläser 1990:117) bzw. um Sekundärtexte

4 "информация, содержащаяся в нем [в реферате], – это информация об информации, т.е.

пересказ содержания первичного документа" (Perebejnos 1982:6)

5 Eine mögliche dritte Textsortenvariante – die jedoch in der vorliegenden Untersuchung nicht berücksichtigt wird – sind nach Oldenburg (2000:149-150) Schlagwort- und Strukturreferat, bei denen es sich um kohäsionslose abgeleitete Textsorten handelt.

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© Frank & Timme Verlag für wissenschaftliche Literatur 9 im Sinne Göpferichs (vgl. Göpferich 1995:132-133, vgl. auch Perebejnos/Feller 1986:3).

Abstracts zu einem wissenschaftlichen Zeitschriftenartikel werden – im Un- terschied zu Konferenzabstracts, die den kohäsiven Prä-Textsorten zuzuordnen und nicht Gegenstand der vorliegenden Untersuchung sind – auf der Grundlage eines vorliegenden/ausformulierten Primärtextes erstellt, d.h. sie stehen im Produk- tionsprozess an letzter Stelle (vgl. Oldenburg 1991:63) und werden daher den abge- leiteten Textsorten zugeordnet (vgl. Abb. 1, S. 11, vgl. Gläser 1990:117, vgl. auch Oldenburg 2000:145, 149-150 und Moens 2000:54).

Die Auffassung Göpferichs, dass keine Differenzierungsnotwendigkeit zwischen abgeleiteten Texten und Prä-Texten bestehe, da die Selektions- und Kondensa- tionsprinzipien von der Form des Primärtextes unabhängig seien (vgl. Göpferich 1995:146-147, ähnlich auch Adolphi 1996:481), wird nicht geteilt, denn es ist fraglich, ob an ein Konferenzabstract die gleichen Anforderungen mit Blick auf sei- nen Bezugstext (der nicht fixiert vorliegt und daher durchaus noch verändert wer- den kann) gestellt werden können wie an ein Abstract zu einem wissenschaftlichen Zeitschriftenartikel und ob die Abläufe beim Erstellen (und erst recht bei der Über- setzung) eines Konferenzabstracts und eines Abstracts zu einem wissenschaftlichen Zeitschriftenartikel vergleichbar sind.

Abstracts wissenschaftlicher Zeitschriftenartikel können somit zwar als Sekundär- texte im Sinne Göpferichs gelten; in der vorliegenden Arbeit werden sie jedoch zur präzisen Unterscheidung von den Prä-Texten als abgeleitete Texte bezeichnet.

Auch innerhalb der Textsortenvariante Abstracts zu einem wissenschaftlichen Zeitschriftenartikel bestehen Differenzierungsmöglichkeiten. So charakterisiert Gläser Abstracts wissenschaftlicher Zeitschriftenaufsätze in der Zeitschrift selbst als "Teiltexte mit partieller Autonomie" (Gläser 1990:124), während Abstracts in einem Referateorgan dadurch gekennzeichnet seien, dass sie als eigenständiger, vom Basistext isolierter Text veröffentlicht werden (vgl. Gläser 1990:123-124, Oldenburg 1996:232). Ähnlich sieht es Göpferich: Für sie können Abstracts, die zusammen mit ihrem Bezugstext erscheinen, auch als Auxiliartexte6 fungieren. Der gleiche Text könne dann Auxiliartext und Sekundärtext sein (vgl. Göpferich 1995:

132-133, Fußnote 43). Oldenburg hält eine solche Abgrenzung u.a. deshalb für paradox, weil Abstracts wissenschaftlicher Zeitschriftenaufsätze auch in Referate- organe aufgenommen werden und daher ebenso in sich geschlossene kommuni-

6 "Auxiliartexte bilden eine Komplementärkategorie zu den Haupttexten. Sie weisen eine eigene, jedoch von der Existenz des Haupttextes direkt abhängige kommunikative Funktion (Auxiliar- funktion) auf und liefern Metainformationen zum Haupttext oder lenken das Interesse des (potentiellen) Lesers auf ihn." (Göpferich 1995:57)

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10 © Frank & Timme Verlag für wissenschaftliche Literatur

kative Einheiten bilden müssen wie in Referateorganen publizierte Abstracts (vgl.

Oldenburg 1996:232). Außerdem ist Oldenburg der Ansicht, dass sich beide nicht im Grad ihrer Eigenständigkeit unterscheiden, denn auch Abstracts wissenschaft- licher Zeitschriftenaufsätze weisen ihrer Meinung nach (abgesehen von der inhalt- lichen Abhängigkeit vom Primärtext) keine der für Teiltexte typischen Kohäsions- und Kohärenzbeziehungen zu vorangehenden oder nachfolgenden Textteilen auf (vgl. Oldenburg 1996:232, vgl. auch Kretzenbacher 1998:495). Der Publikationsort ist nach Oldenburg als Kriterium zur Differenzierung von Textsortenvarianten un- geeignet, da er keine Auswirkungen auf textinterne Merkmale von Abstracts habe (vgl. Oldenburg 2000:148, 150). Allerdings ist zu bedenken, dass Abstracts an un- terschiedlichen Publikationsorten zumindest teilweise unterschiedliche Funktionen erfüllen können (vgl. McNab 1990:7), was Auswirkungen auf textinterne Merkmale haben kann. Zudem können sich bei verschiedenen Publikationsorten die Vor- gaben wesentlich unterscheiden, was wiederum zu unterschiedlichen textinternen Merkmalen führen kann.

Für die vorliegende Untersuchung wird mit Gläser davon ausgegangen, dass es sich bei Abstracts zu einem wissenschaftlichen Zeitschriftenartikel in der Zeitschrift selbst und bei solchen in einem Referateorgan um abgeleitete Texte handelt, die sich jedoch durchaus unterscheiden können, z.B. in ihrer Funktion und ihrer Struk- tur. Auch kann es sich bei Abstracts in Referateorganen um kritische Abstracts handeln (vgl. P. 2.1.5, S. 17). Um eine Vermischung dieser unterschiedlichen Aspekte zu vermeiden, werden in der vorliegenden Untersuchung nur Abstracts wissenschaftlicher Zeitschriftenartikel in der Zeitschrift selbst berücksichtigt. Nur so kann zudem sichergestellt werden, dass es sich bei den untersuchten Texten tatsächlich um Übersetzungen handelt.

(28)

Abb.

1: Textsortenvarianten der Textsorte Abstract

Abstract zu wissenschaftlichem Zeitschriftenartikel Gläser 1990: abgeleitete Textsorte Göpferich 1995: Sekundärtextsorte Oldenburg 2000: kohäsive abgeleitete Textsorte

Konferenzabstract Gläser 1990: Prä-Textsorte Göpferich 1995: Sekundärtextsorte Oldenburg 2000: kohäsive Prä-Textsorte Gläser 1990: Textsorte-in-Relation Göpferich 1995: Sekundärtextsorte

Abstract in Referateorgan Gläser 1990: eigenständiger Text pferich 1995: Sekundärtext vor/nach dem Primärtext in Inhaltsfahne am Ende der Zeitschrift

extended abstract (Adolphi 1996)

© Frank & Timme Verlag für wissenschaftliche Literatur 11 in Zeitschrift selbst Gläser 1990: Teiltext mit partieller Autonomie Göpferich 1995: Sekundärtext + Auxiliartext

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12 © Frank & Timme Verlag für wissenschaftliche Literatur

2.1.2 Informativität

Abstracts sollen die im Primärdokument enthaltene Information bzw. seine wesent- lichen Inhalte (bzw. die Inhalte, die von besonderer Bedeutung sind, vgl. DIN 1426:2, P. 3.5) so vollständig wie möglich wiedergeben (vgl. ANSI/NISO Z39.14:3:6;

ISO 214:1, P. 2; GOST 7.9:1, P. 1.1; DIN 1426:2, P. 4.1; Michajlov/Čer- nyj/Giljarevskij 1980:257; Solov’ev 1983:225, 229; Oldenburg 2000:146).

Dies unterscheidet das Abstract z.B. von der Annotation (vgl. ANSI/NISO Z39.14:1, P. 3; ISO 214:1, P. 2; Solov’ev 1983:229; Oldenburg 1991:32 und Kretzenbacher 1990:19 sehen die Annotation als Erweiterung oder Ergänzung des Titels an). Damit ließe sich die Informativität eines Abstracts im Prinzip nur mit Bezug auf seinen Primärtext ermitteln. Geht man jedoch davon aus, dass Primär- texte, die zu einer bestimmten Primärtextsorte gehören, (in einem bestimmten Fachgebiet) einen annähernd gleichen Aufbau aufweisen, dann ließe sich die Infor- mativität des zugehörigen Abstracts – unabhängig vom ganz konkreten Primärtext – daran messen, ob die wesentlichen Elemente bzw. Gliederungspunkte dieser Pri- märtextsorte im Abstract widergespiegelt werden.

Die für die vorliegende Untersuchung relevanten Normen zur Erstellung von Ab- stracts (DIN 1426, ISO 214, GOST 7.9, ANSI/NISO Z39.14) geben folgende Gliederungspunkte vor: Thema/Zielsetzung der Arbeit, Methodik, Ergebnisse und Schlussfolgerungen. Weitere Gliederungspunkte sind nach DIN 1426 Hypothesen, Bezug zu anderen Arbeiten (wenn es sich dabei um einen wichtigen Bestandteil des Primärdokuments handelt), Nebenthemen (nur unter bestimmten Voraussetzun- gen, vgl. DIN 1426:4-5, P. 7). Auch ISO 214 und ANSI/NISO Z39.14 sehen unter bestimmten Voraussetzungen die Aufnahme von Nebenthemen in das Abstract vor (zu den Vorgaben vgl. ISO 214:2-3, P. 4 und ANSI/NISO Z39.14:3, P. 6.1). Laut GOST 7.9 sollen neben der Zielstellung auch Thema, Gegenstand und Charakter der Arbeit in das Abstract eingehen (vgl. GOST 7.9:2-3, P. 1.6.1).

Die o.g. Gliederungspunkte gelten nach DIN 1426 und ISO 214 in erster Linie für informative Kurzreferate, werden jedoch auch für informativ-indikative und indi- kative Kurzreferate empfohlen, soweit der Charakter des Primärdokuments dies zu- lässt (vgl. DIN 1426:4-5, P. 7, ISO 214:2-3, P. 4). Während das informative Abstract so viel Information wiedergibt, wie Typ und Stil des Dokuments zulassen (es gibt u.a. Auskunft über Zielsetzungen, Hypothesen, Methoden, Ergebnisse und Schluss- folgerungen, einschließlich der Fakten und Daten; vgl. DIN 1426:3, P. 4.2.2), gibt das indikative Abstract lediglich an, wovon ein Dokument handelt. Es gibt keine kon- kreten Resultate wieder. Das informativ-indikative Abstract stellt eine Mischform dar – es

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© Frank & Timme Verlag für wissenschaftliche Literatur 13 informiert über ausgewählte Sachverhalte und erwähnt andere nur. (Neben der Unterscheidung nach dem Kriterium des inhaltlichen Bezugs und damit nach der Informativität der Abstracts werden in DIN 1426 weitere Differenzierungsmög- lichkeiten angeführt7).

Die ANSI/NISO Z39.14 nimmt eine ähnliche Unterscheidung wie die DIN 1426 vor:

"Informative abstracts are generally used for documents pertaining to experimental investiga- tions, inquiries, or surveys. These abstracts state the purpose, methodology, results8, and con- clusions presented in the original document." (ANSI/NISO Z39.14:3, P. 6.1; ähnlich auch ISO 214-1976 (E):1, P. 2)

"Indicative abstracts are best used for less-structured documents, such as editorials, essays, opinions or descriptions; [...]. The abstract should, however, describe the purpose or scope of the discussion or descriptions in the document. Also, it may describe essential background material, the approaches used, and/or arguments presented in the text." (ANSI/NISO Z39.14:3, P. 6.2; ähnlich auch ISO 214-1976 (E):1, P. 2)

"In practice, original documents may contain elements that necessitate an abstract that com- bines the indicative and informative approaches. For example, a largely descriptive paper may contain an informative conclusion" (ANSI/NISO Z39.14:3, P. 6.2).

Die Hauptformen stehen hier zusätzlich in engem Zusammenhang mit dem Cha- rakter des Primärdokuments. Für experimentelle Arbeiten (darum handelt es sich bei der Mehrzahl der für die vorliegende Arbeit ausgewerteten Abstracts) wird das informative Abstract empfohlen. Die DIN 1426 geht generell davon aus, dass i.d.R.

7 Andere mögliche Differenzierungskriterien sind nach DIN 1426:3 der Verfasser und die Struk- tur der Abstracts:

Nach dem Verfasser werden Autoren- und Fremdreferate unterschieden (zu einer ähnlichen Unterscheidung vgl. Cleveland/Cleveland 1983:110-111). Für die Bearbeitung des Themas sind beide Formen zu berücksichtigen. Auf einem entsprechenden Fragebogen gab die Zeitschrift Avtomatičeskaja svarka an, dass die Autoren selbst für das Verfassen der Abstracts zu ihren Artikeln verantwortlich seien, die Zeitschrift Svaročnoe proizvodstvo gab an, dass der verantwortliche Redakteur (выпускающий редактор) die Abstracts erstelle.

Strukturreferate sind v.a. bei Systemen, die Inhaltsangaben maschinell verarbeiten und durchsu- chen sollen, empfehlenswert (vgl. DIN 1426:3, P. 4.2.3). Sie sind nicht Gegenstand dieser Arbeit.

Zu weiteren Möglichkeiten der Klassifikation von Abstracts, die jedoch für die vorliegende Untersuchung nicht zweckmäßig erscheinen, vgl. Solov'ev 1983:230-233, insbes. Tabelle S. 233 und Cleveland/Cleveland 1983:109-110; vgl. auch Leonov 1986:43-50, der die Einteilung in indi- kative und informative Abstracts ablehnt und andere Klassifikationskriterien vorschlägt. Außer- dem werden in der Literatur folgende für die vorliegende Untersuchung nicht relevante Ab- stracttypen genannt: comparative abstract (vgl. Moens 2000:54), slanted/special purpose abstract (vgl. Borko/Bernier 1975:16-17).

8 "Describe results as concisely and informatively as possible. They may be experimental or theoretical results obtained, data collected, relationships and correlations noted, effects observed, etc." (ANSI/ NISO Z39.14:3, P. 6.3)

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