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Lernexpedition in Professionellen Lerngemeinschaften

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Academic year: 2022

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Lernexpedition in Professionellen Lerngemeinschaften

Zfsl Münster Lehramt Grundschule

§10 (3)

Die Zentren für schulpraktische Lehrerausbildung nehmen die Ausbildungsaufgaben auf der Grundlage des Kerncurriculums (§ 1) in fächerbezogenen und überfachlichen Ausbildungsgruppen sowie in anderen Formen wahr.

(OVP, mit Stand vom 6.1.2021

)

(2)

Leitidee

Der professionsorientierte Austausch der LAA im Rahmen fester Lerngemeinschaften von Beginn der Ausbildung an fördert den

Kompetenzaufbau auf nachhaltige Weise und schlägt zugleich die Brücke zu einer dauerhaft kooperativen und reflexiven Grundhaltung im Lehrerberuf.1

Die professionellen Lerngemeinschaften in den Lernexpeditionen sind ein verbindliches Ausbildungselement im Lehramt Grundschule am Zfsl Münster. Lernexpeditionen ermöglichen selbstgesteuerte und selbstorganisierte Prozesse. Lehramtsanwärter*innen die ihr Handeln mitbestimmen, lernen zunehmend, sich selbstständig Ziele zu setzen, zu planen, zu organisieren, zu bewerten und damit Verantwortung zu übernehmen. Im Rahmen der Lernexpeditionen nehmen die Phasen der Selbstorganisation und Selbststeuerung sukzessiv zu. Natürlich können die Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärter im Rahmen der Lernexpeditionen Unterstützung, Beratung und praktische Anregungen bekommen. Die Verantwortung für den Prozess und die Ergebnisse der Expeditionsreisen liegt aber bei den LAA. Sie entscheiden über den Grad der Selbstorganisation, über Inhalte und Formate.

Zur inhaltlichen Ausgestaltung gehören z.B. kollegiale Fallberatung, Hospitationen, Anwendung und Übung konkret vermittelter Inhalte sowie das selbstständige Erschließen individuell bedeutsamer Inhalte.

Lernexpeditionen möchten „Möglichkeitsräume“ statt „Erledigungsräume“ eröffnen und dazu beitragen, dass Ideen in Handeln umgesetzt werden. Der Kreativität der Expeditionsfragen und deren Ausgestaltung sind wenig Grenzen gesetzt.

Erste kreative Ideen könnten z.B. sein:

1. Wir machen eine Lernreise zu vier Preisträgergrundschulen des Deutschen Schulpreises im Raum Münster und hospitieren jeweils für einen Tag mit einer konkreten Fragestellung.

2. Wie kann man die digitalen Möglichkeiten im Englischunterricht nutzen, um mit verschiedenen Schulen weltweit zu kommunizieren?

3. An unserer Schule soll der Schulhof umgestaltet werden. Wie können die Schülerinnen und Schüler in den Planungsprozess einbezogen werden?

1 Entwurf einer Konzeption für den reformierten VD 2010, S. 12

(3)

4. In meiner Klasse gibt es ein Kind mit einem besonderen Förderbedarf. Wie kann für dieses Kind ein individueller Forder- und Förderplan aussehen?

Die Lernexpeditionen werden mit dem Jahrgang 5/21 eingeführt und sollen schrittweise in einem partizipativen Prozess mit Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärtern sowie Fach- und Kernseminarleitungen weiterentwickelt werden.

Folgende vier Phasen sind für den ersten Jahrgang 5/21 geplant:

Phase 1:

Expeditionskontakte I Vor den Sommerferien

• Was ist eine Lernexpedition?

• „Alt trifft Jung“

Phase 2

Expeditionsreise I Ende Sommerferien bis Beginn Osterferien

• Verschiedene Expeditionsreisen in möglicherweise unterschiedlichen Professionellen Lerngruppen

Phase 3

Expeditionskontakte II Ende Osterferien bis Beginn Sommerferien

• Expeditionsreisen

• Vorbereitung „Alt trifft Jung“

• „Alt trifft Jung“

Phase 4

Expeditionsreise II Sommerferien bis Ende Oktober (angedacht)

• Expeditionsreise „Klassenleitung“

(4)

Praktischer Leitfaden

1 | In der Lernexpeditionszeit ( vor dem Fachseminar D/M in der Zeit von 12.15 Uhr– 13.45 Uhr) - arbeiten die Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärter an ihren individuellen Expeditionsfragen selbstständig.

2 | Dazu werden verschiedene Räume in der Etage 4 und 5 geöffnet (Study-Hall-Prinzip). Anwesenheit ist die Regel

3 | Die Expeditionsfragen ergeben sich aus den berufsspezifischen Konkretionen der Handlungsfelder. Die berufsspezifischen Konkretionen der Handlungsfelder ergeben sich aus dem Kerncurriculum (Beispiele Anlage 1). Auch bieten einige

Expeditionskarten beispielhaft eine weitere Orientierungshilfe (Anlage 2).

4 | Die Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärter arbeiten in der Lernexpedition in Professionellen Lerngemeinschaften in der Regel in einer Gruppengröße von 2-4 Personen.

5 | Die Professionellen Lerngemeinschaften arbeiten mindestens für eine Expeditionsreise zusammen.

6 | Die Zeitdauer der Arbeit in einer Expeditionsreise ist nicht festgelegt. In der Regel dauert eine Expeditionsreise aber nicht länger als ein Quartal.

7 | Die Ergebnisse werden auf unterschiedliche Weise (möglicherweise) veröffentlicht und in der Regel präsentiert. Jedes Ergebnis wird im Dokumentarteil des Portfolios hinterlegt.

8 | Die Ausgestaltung der Aufgabe und die Präsentation der Ergebnisse liegen in den Händen der Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärter.

9 | Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärter können ihre Ergebnisse in die Fach bzw. Kernseminararbeit einbringen.

10 | Kommunikationsplattform für die Lernexpeditionen ist ein Padlet.

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Anlage 1

Expeditionsreise – inhaltliche Annäherung durch:

1 | die Handlungsfelder

(6)

2 | Konkretion der Handlungsfelder (Beispielhaft)

1 Inklusion

(Individuelle Förderpläne entwickeln, durchgängige Sprachbildung, sprachsensibler Fachunterricht, Prävention gegen Benachteiligung, Nachteilsausgleich, Begabtenforschung, …)

2 Demokratiebildung

(Partizipation, politische Bildung; Präventionsarbeit gegen Rassismus, Schulmitwirkung)

3 Geschlechter- und Migrationssensibilität

(geschlechtersensible Bildung, Prävention gegen Benachteiligung

4 Kultur der Digitalität

(Datenschutz; Cybermobbing, Medienerziehung, Kinderschutz…)

5 Kulturelle Bildung (Theater, Kino … )

6 Bewegung und Lernen

(bewegte Schule, Gesundheitserziehung …)

7 Verkehrs- und Mobilitätsbildung

8 Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) (Projektarbeit, …)

10 Schule der Zukunft – Schulen in Wettbewerben

(Schulentwicklung, Schularchitektur und Lernen, Deutscher Schulpreis, Demokratisch Handeln ….)

(7)

Anlage 2 Expeditionskarten

Lernexpedition

Denkanstöße für Erschließungsfragen (Beispiele)

Ich führe professionelle (Beratungs-) Gespräche mit allen am Schulleben

beteiligten Personen.

Denkanstöße für Erschließungsfragen (Beispiele)

Wie kann ich mich auf ein schwieriges Konfliktgespräch

vorbereiten? Was muss ich während des Gesprächs

beachten?

Finde deine eigene Frage!

Wie gelingt kollegiale und personenorientierte

Beratung?

Wie initiiere ich interkulturelle oder interreligiöse Fragestellungen

in der Schule aus?

Wie gestalte ich die Zusammenarbeit mit (außer-)

schulischen Kooperationspartnern?

Welche Rolle und welche Haltung und habe ich in der Gesprächssituation und wie drücken sich diese aus?

Wie gelingt Schüler- und Elternberatung?

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Lernexpedition

Ich erfahre, dass ich die

Klassenlehrer*in (einer ersten Klasse) werde.

Denkanstöße für Erschließungsfragen (Beispiele) Denkanstöße für Erschließungsfragen (Beispiele)

Welche rechtlichen Rahmenbedingungen sind für

mich als Klassenlehrer*in zentral?

Wie sieht eine Schuleingangsdiagnostik und

daraus resultierende Förderplanung aus?

Wie gestalte ich/ die Schule den Übergang zwischen Kita

und Grundschule?

Welche Ziele und Aufgaben zeigen sich im Anfangsunterricht?

Finde deine eigene Frage?

Meine Rolle zwischen Diagnostik, Differenzierung,

Individualisierung und Classroom - Management?

Welche Regeln und Rituale möchte ich etablieren?

Wie schaffe ich eine Klassengemeinschaft, in der

sich alle wohl fühlen?

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Lernexpedition

Ich gestalte eine Lernkultur, in der Leistungen konstruktiv

herausgefordert, festgestellt, gefördert, dokumentiert,

rückgemeldet und bewertet werden.

Denkanstöße für Erschließungsfragen (Beispiele) Denkanstöße für Erschließungsfragen (Beispiele)

Welches Leistungsverständnis trägt dazu bei, dass die Folgen

sozialer Ungleichheit reduziert wird?

Wie begleitet man möglichst professionell und systematisch schulische

Lernprozesse?

In welcher Form und mit welcher Systematik wird Leistung individuell erhoben,

dokumentiert und für Diagnostik, Entwicklungs- und

Lernpläne genutzt? Finde deine eigene Frage!

Wie können formative und summative Formen der Leistungsbeurteilung in

einem sinnvollen Zusammenhang stehen und damit auch die Transparenz bei der Leistungsbewertung

sichern?

Wie sieht ein wertschätzendes, stärkenorientiertes, wirksames und transparentes

Feedbacksystem aus?

Wie gestalte ich den Übergang vom Kindergarten in die Grundschule bzw. von

der Grundschule in die Sekundarstufe I?

Wie führe ich die Kinder an eine Leistungsbewertung

heran?

(10)

Lernexpedition

Ich arbeite mit allen Beteiligten am Schulentwicklungsprozess mit.

Denkanstöße für Erschließungsfragen (Beispiele) Denkanstöße für Erschließungsfragen (Beispiele)

Welche Team- und Kooperationsstrukturen gibt

es in der Schule?

Wie werden SuS dabei begleitet, dass Sie ihre Mitwirkungsrechte und – möglichkeiten erkennen und

(er-)leben können?

Wie wird in der Schule demokratische Handlungskompetenz und Verantwortungsübernahme

mit den SuS eingeübt und gelebt?

Wann ist die Schule ein Lebensraum, in dem sich alle

gerne aufhalten und wohlfühlen?

Wie können Schulleitungen und Lehrkräfte ihre Verantwortung für die Persönlichkeitsentwicklung der Schülerinnen und Schüler

wahrnehmen?

Finde deine eigene Frage!

Was können Schulleitung und die Lehrkräfte dazu beitragen,

dass die Schule ein innovativer und gesunder

Arbeitsplatz ist/wird?

(11)

Lernexpedition

....

Ich arbeite sicher auf der Grundlage der rechtlichen

Rahmenbedingungen?

Denkanstöße für Erschließungsfragen (Beispiele) Denkanstöße für Erschließungsfragen (Beispiele)

Welche rechtlichen Fragen gibt es bei AOSF – Verfahren

zu bedenken?

Wie konkretisiert sich die Aufsichtspflicht?

Klassenfahrten, außerschulische Lernorte und

Tagesfahrten im Blickwinkel rechtlicher Fragestellungen

Welche rechtliche Grundlagen spielen bei der

Leistungsbewertung eine Rolle?

Welche rechtlichen Grundlagen stehen im Zentrum meiner Rolle aus

Klassenlehrer*in in der Grundschule?

Finde deine eigene Frage!

(12)

Lernexpedition

In unserem multiprofessionellen Team planen und gestalten wir Unterricht so, dass wir allen Kindern

gerecht werden.

Denkanstöße für Erschließungsfragen (Beispiele) Denkanstöße für Erschließungsfragen (Beispiele)

Welche diagnostischen Möglichkeiten nutze ich, um

daraus eine Förder- oder Forderplanung zu entwickeln?

Wie schaffe ich (Lernweg-) Transparenz?

Wie initiiere ich Lernkontakte und Interaktionsqualität?

Wie gestalte ich ein lernförderliches Klima?

Wie gelingt mir eine effektive Lernzeit mit ganzheitlicher Aktivierung der Lernenden?

Was zeichnet eine Lehrer*innen Persönlichkeit

mit einem besonderen Interesse an den Lernprozessen und

Lernwegen ihrer Schülerinnen und Schüler

aus?

Wie schaffe ich eine gelungene Verbindung von

direkter Instruktion mit schülerorientierten Unterrichtsphasen?

Finde deine eigene Frage!

Wie gestalten wir die Arbeit im multiprofessionellen

Team?

(13)

Anlage 3 Begleit- und Dokumentationsbogen

Expeditionsgruppe Expeditionsfrage

Expeditionsbezüge zu den Handlungsfeldern

Kommentar:

(14)

Expeditionszeit

Präsentation der Expedition Expeditionskiosk

Portfolio (Dokumentationsbereich) Präsentation im FS oder Kernseminar Präsentation in der Schule

Präsentation auf dem Padlet Reflexion der Expedition

Impulsfragen.

- Was ist in der Projektphase gut gelaufen? Was ist nicht so gut gelaufen?

- Was habe ich gelernt? Welche Antwort habe ich gefunden

-

Welche neuen Expeditionsfragen haben sich für mich aus der Arbeit ergeben?

Referenzen

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