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antenne LUTHER Magazin der Evangelischen Jugend Nürnberg Begeistert Beffchen Beherzt zum Ausschneiden in der Dusche singen beim Kunstrasenfestival

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Ausgabe 4 | 2013 | Oktober - Dezember www.ejn.de

Magazin der Evangelischen Jugend Nürnberg

antenne

Beherzt

in der Dusche singen

Beffchen

zum Ausschneiden

Begeistert

beim Kunstrasenfestival

LUTHER

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antenne 4 | 2013 | Inhalt

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antenne 4 | 2013 | Vorwort

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Redaktionsschluss für die Ausgabe 1/2014 ist der 16.12.2013

Vorwort

ZUGEGEBEN

... im Redaktionsteam dachten wir, es sei etwas verstaubt über den alten Martin Lu- ther nachzudenken. Uns sind sofort Stichworte wie die Bibelübersetzung, 95 Thesen und Kirchenmusik eingefallen. Aber Martin Luther hat uns richtig gepackt.

Am Ende wusste wir gar nicht mehr wohin mit unseren Ideen und den Artikeln. Die Überzeugungen Luthers, seine revolutionäre Botschaft und seine Konsequenz sind einfach umwerfend. Er war einer, der ehrlich fragte und entschlossen lebte. Kraft und Antrieb trotz vielem Gegenwind gradlinig und eindeutig zu bleiben war die Erkenntnis:

„Ich bin ganz sicher: Weder Tod noch Leben, weder Engel noch Dämonen, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, noch irgendwelche Gewalten, weder Hohes noch Tiefes oder sonst irgendetwas können uns von der Liebe Gottes trennen, die er uns in Jesus Christus, unserem Herrn, schenkt.“ (Röm 8,38f)

Bis heute verändert diese Botschaft, dieser Glaube Menschen. Und sie verändert die Kirche. Die Reformation ist nämlich noch lange nicht abgeschlossen. Die Reformation ist nicht nur ein historisches Ereignis, das im 16. Jahrhundert stattgefunden hat. Die Reformation liegt als Aufgabe noch und immer vor uns.

Wir laden also ein, genau hinzuschauen auf die Botschaft Martin Luthers und damit der Bibel. Der Artikel unseres Landesbischofs Heinrich Bedford-Strohms „9,5 Dinge, die ein lutherischer Christ tun sollte“ lässt es ganz persönlich werden, Dieter Schlee gibt Einblick in das große Thema „Freiheit“, das Luther stark bewegte und Klaus Douglass beschreibt seinen Traum von Kirche. Wir freuen uns über viele tolle Beiträ- ge.

Als Evangelische Jugend haben wir nämlich die Chance und die Aufgabe Kirche zu verändern und zu gestalten. Weil Gottes Liebe uns nicht loslässt und wir ein starkes Vorbild haben. Oder in Martin Luthers Worten gesagt: „Die Kirche bleibt eine immer zu erneuernde Kirche!“

Wir wünschen wir euch eine aufrüttelnde und reformatorische (von lat. erneuernde) Lektüre!

Daniela Mailänder und das ganze antenne-Redaktionsteam

Inhalt

Thema: Luther

04 Von der Freiheit eines Christenmenschen

06 9,5 Dinge die ein lutherischer Christ getan haben sollte, bevor er 30 wird 08 Dein Traum von Kirche?!

09 10 Jahre für Luther! Die Lutherdekade 10 Reformation und Ökumene 11 Alles Luther, oder was?

12 Kolumne

13 Luther meets LUX 14 Beffchen-Bastelbogen 15 Luther-Comic

16 Hier stehe ich, ich kann nicht anders!

Evangelische Jugend Nürnberg

17 Dekanatsjugendkammer 18 Personen

Regionen 20 Region Mitte-Nord

21 Region Ost 22 Region Süd

23 Region West

Fachbereiche 24 LUX - Junge Kirche

25 Offene Kinder- und Jugendarbeit

26 FSD - Freiwillige Soziale Dienste Nordbayern 27 Gesellschaftspolitische Jugendbildung

Aktuelles | Hinweise 28 Sophie Scholl

29 Mitarbeiterladen – Buchtipps 30 Pinnwand

32 Zum Schluss

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antenne 4 | 2013 | Thema | Luther

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VON DER FREIHEIT EINES CHRISTENMENSCHEN „Ein Christenmensch ist ein freier Herr über alle Dinge und niemand untertan.

Ein Christenmensch ist ein dienstbarer Knecht aller Dinge und jedermann untertan.“

Nun gibt es aber in Luthers Aussage einen zweiten Teil. Und er ist, auf dem beschriebenen Hintergrund bedacht, doch kein Wider- spruch. Er zeigt nämlich an, was die geschenkte, angenommene und umgesetzte Freiheit für eine Richtung haben soll und was sie zu bewirken vermag.

„Ein dienstbarer Knecht und jedermann untertan“. Das meint:

Weil man sich nicht mehr um sein Seelenheil sorgen braucht, weil man nicht versuchen muss, durch Selbstkasteiung oder allerlei re- ligiösen Firlefanz Gottes Zorn entgegenzuwirken, kann man sich anderen Aufgaben zuwenden. Es ist nicht notwendig, Zeremonien über sich ergehen zu lassen, zu opfern, auf dem schmalen Grat der Gebotsfrömmigkeit zu balancieren und viel Zeit aufzuwenden, um sein Heil zu retten. Gottes Freispruch macht uns frei, uns den Men- schen zuzuwenden, die unsere Hilfe und Unterstützung brauchen.

Es geht um Diakonie in einem ganz umfassenden Sinn. Es ist wich- tig, denen Brot zu geben, denen es daran gebricht. Ein Obdach den Unbehausten. Eine Heimat den Flüchtlingen, Berufliche Chan- cen den jungen Menschen. Bildung für alle Schichten unserer Ge- sellschaft. Es geht um eine Solidarität, die ausnahmsweise einmal von oben nach unten zu gehen hat und nicht immer – wie seit Jahrzehnten - nur umgekehrt!

Die Zuwendung der freien Christenmenschen zu denen, deren

„Knechte“ (vielleicht kann man das Wort besser mit „Anwälte“

übersetzen) sie sind, kann sich nicht in sozial karitativem Tun er- schöpfen. Das wäre fatal, wenn man immer und immer wieder die aufpäppeln würde, die das System aus der Bahn wirft, um sie dann wieder in dieses System zu entlassen. In der Tat brau- chen diese Menschen Vertreterinnen und Vertreter, die sich für sie einsetzen: in den Gewerkschaften, in der Gesellschaft, bei Wirt- schaftsverbänden, bei Politikern aller Parteien. Auch die Kirche, zwar längst nicht mehr mit dem früheren Einfluss ausgestattet, könnte Allianzen zugunsten der Armen schließen.

Die Arbeit würde nie ausgehen, denn es gibt solche Menschen weltweit. Der globale Bedarf an „Knechten“, die einspringen, wenn Not am Mann ist, ist riesengroß.

Ohne befreite Christenmenschen und ihre deshalb selbstverpflich- tete Dienstbereitschaft für die Notleidenden wird die Welt kälter, die Botschaft des Evangeliums unglaubwürdiger, die Kirche muse- aler und das Luther-Jubiläum ein Pflichtakt für ein wenig Publici- ty. Das wäre aber alles unglaublich schade!

Text: Dieter Schlee, Pfarrer im Ruhestand, Nürnberg Von der „Freiheit eines Christenmenschen“ wird im Rahmen des

Luther-Jubiläums viel die Rede sein. Sicher wird dann oft der be- kannte Leitsatz zitiert werden und viele Lutheraner werden stolz darauf sein, einen solchen Reformator feiern zu können.

Eigentlich klingt der Satz ganz gut. Auf den zweiten Blick mutet er aber an wie die gern gebrauchten typischen theologischen Leer- formeln. Also was jetzt: frei und doch nicht frei? Und von welcher Art Freiheit spricht Luther da?

Verstehen kann man die widersprüchlichen Aussagen nur, wenn man die Freiheit von Gott her definiert. Er ist es, der uns frei spricht. Die oberste Instanz und Autorität knechtet uns nicht und unterwirft uns nicht. Er stellt unsere Füße auf weiten Raum. Weil das so ist, darum ist ein Christenmensch ein freier Herr über alle Dinge und niemand untertan. Das hat damals viele geärgert, denn es stellt die Hierarchien in Frage. Auch das Besserwissertum der Kirche und ihre Bevormundung der Gläubigen. Erst recht das Höl- lenszenario, mit dem man Druck auszuüben vermochte.

Insofern steckt in der Aussage durchaus revolutionäres Potenti- al. Wer aufrecht sogar vor Gott stehen kann, der braucht vor den großen und kleinen Machthabern nicht zu kuschen, zu kriechen, zu schleimen. Der hat es nicht nötig, sich anzubiedern.

Man hat, wenn man sich unsere Zeitgenossen anschaut, leider den Eindruck, dass die Christenmenschen aussterben. Sie ha- ben es verstanden, sich mit der Macht zu arrangieren. Wo bleibt denn das Aufbegehren gegen die ungerechten Verhältnisse? Kin- derarmut, Altenarmut, Kriege mit fliegenden Mordmaschinen (sog. Drohnen), Ausspähung der Daten unseres Landes durch sog.

„Freunde“. Freilich, wachsweiche Stellungnahme stammeln die Christenmenschen schon heraus – aber wo bleiben die Taten, die Aktionen? Am Ende freut man sich halt doch, wenn man neben einem Minister sitzen darf oder eine staatliche Auszeichnung an seine Brust heften kann.

Wenn ich glauben sollte, dass die von Gott geschenkte Freiheit wirklich mehr ist und mehr bedeutet als ein bloßes Lippenbe- kenntnis, dann müssten die Christen wohl durch ihre Haltung in Erscheinung treten.

Niemand untertan sein, Rückgrat zeigen – das wäre jene en- orm wichtige Qualität, die man Kindern und Jugendlichen von Kindesbeinen an vermitteln sollte. Freilich geht das nicht durch Geschichten, Erzählungen und Lehrveranstaltungen, sondern we- sentlich durch Haltung derjenigen, die diesen Werten um Gottes- willen Gewicht geben.

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antenne 4 | 2013 | Thema | Luther

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Die Bibel ist das wichtigste Buch für die rund 2 Milliarden Christen, die zur Zeit auf der Welt leben. Alles, was wir über Gott, über Jesus, über die Gebote wissen, steht in diesem Buch. Alles, was man im Got- tesdienst oder im Religionsunterricht hört, geht immer zurück auf Aussagen in der Bi- bel. Wer die Bibel liest, der liest die Quelle.

Auf den ersten Blick wirkt die Bibel wie ein sehr dickes Buch – aber wer sie aufschlägt, merkt, dass sie aus vielen kleinen Ab- schnitten besteht. Mein Tipp: Einfach mal anfangen auf Seite 1 und nicht weniger als 20 Seiten am Stück lesen.

DIE BIBEL KompLETT GELEsEn HaBEn

Alles in Frage stellen, was sie dir im Kin- dergottesdienst und Religionsunterricht erzählt haben – auch diese Erfahrung ge- hört zum Christsein. Nicht mehr zu wissen, wozu der Glaube überhaupt gut sein soll – auch Luther hat das durchgemacht. Nicht mehr zu wissen, was stimmt, gehört zu den Erfahrungen beim Wachsen des Glaubens, der sich weiterentwickelt vom Kinderglau- ben zum Erwachsenenglauben. Wer gera- de mittendrin steckt, dem rate ich: Wische die Zweifel nicht weg, nimm sie ernst! Es kann gut sein, dass Gott gerade dabei ist, dir eine neue Tür zu öffnen. Sei neugierig, wohin Gott dich führt!

EInmaL aLLEs In FRaGE sTELLEn

Martin Luther hat sich sehr dafür einge- setzt, dass im Gottesdienst nicht nur der Pfarrer die Liturgie (meist lateinisch) ge- sungen hat, sondern alle Gläubigen mit- einander Kirchenlieder auf deutsch singen konnten. Dafür hat er gleich selbst einige Lieder gedichtet. Ein anderer großartiger Liederdichter war Paul Gerhard. Von ihm stammt mein Lieblings-Sommer-Kirchen- lied „Geh aus mein Herz und suche Freud“

(im Gesangbuch die Nummer 503). Im Got- tesdienst laut und ohne Hemmung mitsin- gen – das ist es! Wer sich das nicht traut, weil er es peinlich findet – auch in der Du- sche hat man einen grandiosen Klang!

Einmal seiner Überzeugung treu bleiben, obwohl alle anderen dagegen sind. Dazu gehört Mut. Vor allem, wenn man dadurch etwas riskiert: weniger beliebt zu sein, oder, schlimmer noch, berufliche Chancen zu verpassen – nur weil man seinen Über- zeugungen treu bleibt. Aber wer sich traut und nicht einknickt, bekommt Selbstbe- wusstsein und Standvermögen fürs nächste Mal. Luther hat es getan. Vor den deutschen Fürsten auf dem Reichstag in Worms hat er gesagt: „Da mein Gewissen in den Wor- ten Gottes gefangen ist, kann und will ich nichts widerrufen, weil es gefährlich und unmöglich ist, etwas gegen das Gewissen zu tun. Gott helfe mir. Amen.“ Stark!

Alle zwei Jahre treffen sich 150.000 Christen für vier Tage in einer größeren deutschen Stadt zum Kirchentag. Der nächste ist 2015 in Stuttgart. Es gibt Gottesdienste in allen Geschmacksrichtungen, Open Air Konzerte, Vorträge und jede Menge neue Bekann- te. Junge Leute schlafen kostengünstig in Turnhallen. Vier Tage lang Gemeinschaft, Spaß, Gebet und Gespräche (nur der Schlaf kommt zu kurz). Eine christliche Intensiv- kur mit großem Kennenlern-Musik-Spaß- Faktor. Bischof sagt: Unbedingt mal hin- fahren!

Liebe deinen Nächsten wie dich selbst, hat Jesus zu seinen Jüngern gesagt. Echte Nächstenliebe erwartet kein Gegenge- schenk. Dem Rollstuhlfahrer Hilfe anbie- ten, wenn er den hohen Bordstein nicht hochkommt. Auch wenn’s peinlich ist, ihn anzusprechen. Oder nach der Party noch aufräumen, obwohl alle anderen schon gegangen sind und die Gastgeberin schon schläft. Und danach nicht drüber reden.

Jeder sollte einmal versuchen, ganz ehrlich für sich die Frage zu beantworten: Wo- rauf will ich absolut nicht verzichten? Mal ehrlich: Ist es das iPhone? Ausführlich mit Freundinnen chillen? Freund? Freundin?

Luther hat die Erfahrung gemacht: Woran du dein Herz hängst, das ist dein Gott.

Stimmt das auch für dich? Auf welchem Rangplatz deiner TOP 100 Lieblingsdinge steht Gott?

Gottesdienst ist nicht zuschauen wie im Kino. Gottesdienst ist mitfeiern – wie bei Partys, Hochzeiten und Geburtstagen. Alle singen, alle beten, alle hören zu, wenn einer redet. Alle essen und trinken (im Abendmahl). Nach evangelischem Ver- ständnis kann jeder grundsätzlich auch

Das Vaterunser in der Kirche spricht man oft automatisch mit, auch das Tischge- bet klappt ohne großes Nachdenken. Aber wann bete ich so zu Gott, als würde ich mit ihm reden? Wann ist mein Gebet eine Art Gespräch mit Gott? Das funktioniert nur, wenn ich mir dafür Zeit nehme und mich darauf konzentriere. Praktischer Tipp: su- che dir einen Platz, wo sich niemand wun- dert wenn du laut mit dir selbst redest (für Zugfahrer: das Bahnsteigsende) und dann erzähle Gottes alles laut, was dir gerade durch den Kopf geht. Wirklich alles! Und dann sei gespannt, was geschieht.

1517 hat Martin Luther seine berühmten 95 Thesen an die Schlosskirche in Wittenberg genagelt. Damit hat die Reformation angefangen.

Seitdem gibt es in Deutschland nicht nur eine Kirche, sondern mehrere:

Die katholische Kirche, die lutherische Kirche, die reformierte Kirche.

In drei Jahren (2017) ist das genau 500 Jahre her. Ein rundes Jubiläum der Reformation.

Hier meine ganz persönlichen Tipps, was ein lutherischer Christ getan haben sollte, bevor er oder sie den 30. Geburtstag feiert.

95 Dinge fallen mir nicht ein, aber 9,5 schon:

Alles, was ich oben beschrieben habe, sind tolle Erfahrungen. ABER: Es sind keine Pflichten! Gott will uns keinen zusätzlichen Stress machen, sondern im Gegenteil. Der Glaube kann dein Leben kräftig bereichern.

Aber das kann man nicht „machen“. Ir- gendwann passiert es. Wann? Weiß man nicht – vielleicht aber schon heute! Wenn nicht- Keinen Stress!

1 2 EInmaL LauT In DER DusCHE sInGEn

„GEH aus, mEIn HERZ unD suCHE FREuD“

3

EInmaL sTanDHaFT BLEIBEn TRoTZ GEGEnWInD

4

EInmaL Zum KIRCHEnTaG FaHREn

5

EInmaL ETWas GuTEs Tun, oHnE Dass Es JEmanD mERKT

6

EInmaL EHRLICH sEIn

7

EInmaL In EInEm GoTTEsDIEnsT mITGEWIRKT HaBEn

8

EInmaL ECHT BETEn

9

VoR aLLEm: KEInEn sTREss!

9,5

DINgE DIE EIN LuTHERIscHER cHRIsT gETAN HAbEN soLLTE, bEVoR ER 30 wIRD

vorne am Altar stehen. Mach’s mal! Erkläre dich bereit, eine Fürbitte vorzutragen. Oder das Evangelium zu lesen. Oder das Abend- mahl mit auszuteilen. Oder die Glocken zu läuten wenn der Mesner mal ausschlafen will. Noch anspruchsvoller: Einmal eine Bi- belstelle anderen Leuten erklären. Ist gar nicht so einfach. Vielleicht gibt es einmal einen Ort dafür in der Gemeinde oder in der Jugendgruppe. Probier’s mal!

9,5

Text: Dr. Heinrich Bedford-Strohm, Landesbischof der Evang.-Luth.

Kirche in Bayern

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antenne 4 | 2013 | Thema | Luther

9

Dein Traum von Kirche?!

10 JaHRE FüR LuTHER

Die Lutherdekade

2017 jährt sich die Veröffentlichung der 95 Thesen Martin Luthers, die als Beginn der Reformation angesehen werden, zum 500. Mal.

Ein Grund sich schon davor zehn Jahre Gedanken zu machen?

Die evangelische Kirche in Deutschland (EKD) meinte: „ja“ und rief die Lutherdekade aus. Auch die Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern beteiligt sich daran - und die Politik. Der Deutsche Bun- destag bezeichnete das bevorstehende Jubiläum als kulturelles Ereignis von Weltrang. Denn es geht nicht nur um Martin Luther, es geht um die Reformation, die in vielen Bereichen ihre Spuren hinterlassen hat. Die Reformation hat nicht nur Theologie und Kir- che geprägt, sie hat auch die Gesellschaft und ihre Kultur, Bildung, Wissenschaft und Wirtschaft wesentlich beeinflusst. Daher nimmt sich die Lutherdekade bewusst die Zeit, in 10 Themenjahren den Blick auf etliche Bereiche zu richten: Bekenntnis, Bildung, Freiheit, Musik, Toleranz, Politik, Bild und Bibel, sowie Eine Welt.

Das aktuelle Jahr 2013 ist dem Thema „Reformation und Toleranz“

gewidmet. Kein einfaches Thema, denn Toleranz war nicht immer die Stärke der Reformation. Eine Dekade bietet aber auch die Mög- lichkeit, sich mit Schattenseiten auseinanderzusetzen. Zugleich sollen in diesem Themenjahr aber auch Impulse für die Gegenwart gesetzt werden: eine Erinnerung, was Toleranz heute bedeutet, ein Aufruf, sich für Toleranz einzusetzen. „Sportlich Grenzen über- winden“: Darum unterstützt die Lutherdekade 2013 eine Reihe von Toleranzprojekten, u.a. sportliche Veranstaltungen in Zusammen- arbeit mit der Evangelischen Jugend.

2014 lautet das Thema „Reformation und Politik“; auch ein span- nendes Thema! Wo mischt sich Kirche in die Politik ein? Wo sind öffentliche Leistungen ohne Kirche kaum durchführbar? Wie kann man gemeinsam ins Gespräch kommen? Am 29. Juni 2014 wird ba- yernweit ein Stammtischsonntag stattfinden, an dem möglichst alle Gemeinden mit ihren politischen Vertreterinnen und Vertre- tern ins Gespräch kommen.

Mit dem Themenjahr 2015 „Reformation, Bild und Bibel“ kommt die Lutherdekade dem Kern der Reformation sehr nahe, denn Re- formation ist auch die Geschichte der Wiederentdeckung der Bibel als Lebensbuch für jeden Menschen. Gott nimmt den Menschen ohne Vorleistung an, der Mensch braucht keine Angst mehr im Le- ben zu haben. Die reformatorischen Grundeinsichten sind auch heute noch großartig. Im Jahr 2015 wird übrigens Nürnberg im Fo- kus der bayerischen Aktivitäten zur Lutherdekade stehen.

Die Themenjahre möchten vor allem junge Leute animieren, sich mit den jeweiligen Fragen auseinanderzusetzen, denn an der Lu- therdekade kann sich jeder beteiligen. Die Themen bieten viele Ansatzpunkte. Interessante Projekte zu den jeweiligen Themen- jahren werden von der ELKB gesondert bezuschusst. Alle Infor- mationen dazu und zur Lutherdekade in Bayern gibt es auf der Homepage: www.luther2017-bayern.de

Text: Christian Düfel, Pfarrer,

Beauftragter für die Lutherdekade und das Reformationsjubiläum 2017 Wir haben einen Traum,

dass wir in unserer Gemeinde

als Brüder und Schwestern zusammenleben und dass unsere Liebe ausstrahlt

auf die Menschen um uns herum.

Wir haben den Traum,

dass Gott unter uns ein Klima der Auferbauung

und der Ermutigung schafft und dass wir barmherzig umgehen mit den Fehlern, dem Versagen und den Nöten anderer.

Wir haben einen Traum,

dass es uns gelingt, offen zu sein für andere, herzlich und authentisch,

so dass Menschen

weit über die Grenzen dieses Ortes hinaus angesprochen werden und kommen, um bei uns aufzutanken, Glauben zu finden, um sich Kraft zu holen für ihren Alltag und Rat für ihre Gemeinden.

Wir haben einen Traum,

dass die Gottesdienste unserer Gemeinde zu einem Ereignis werden,

das Tausende von Menschen inspiriert, Christen zu werden und als Christen zu leben.

Dass unsere Gottesdienste zu einer lebensverändernden Erfahrung werden, die uns glauben, lieben und hoffen lässt.

Wir haben einen Traum, dass in unserer Gemeinde

eine Leidenschaft für Gott entsteht;

dass Gott spürbar gegenwärtig ist in unserem Singen und Beten, Feiern und Arbeiten.

Dass unsere Frömmigkeit authentisch und ansteckend ist, dass wir brennen für Gott, ohne fanatisch zu werden, und dass wir Schritt für Schritt

verwandelt werden zu Abbildern der Liebe Gottes.

Wir haben einen Traum,

dass Gott uns eine Gemeinschaft werden lässt, die die Ideale der Urgemeinde

wieder für sich entdeckt und die geeignete Strukturen ausbildet, damit jeder Einzelne und die Gemeinde wachsen kann.

Dass wir es riskieren, neue Wege zu beschreiten,

wo die alten nicht mehr weiterführen und uns an nichts anderem orientieren als am Wort Gottes, der Liebe und am gesunden Menschenverstand.

Wir haben einen Traum von einer Gemeinde,

in der jeder um seine Gaben weiß und dadurch persönliche Erfüllung findet, dass er sie dienend einsetzt

und dabei gute Arbeit leistet - zum Heil und Wohl der anderen,

zum Aufbau der Gemeinde und zur Ehre Gottes.

Wir haben einen Traum von einer Gemeinde, in der die Leiter leiten ohne zu herrschen.

In der die hervorragende Gabe der Leiter die ist,

andere zu inspirieren, aufzubauen

und die in ihnen schlummernden Kräfte freizusetzen.

Wir haben einen Traum von einer Gemeinde,

in der jeder einen Kreis von Menschen findet, mit denen er zusammen

über Fragen des Glaubens und

über die persönlichen Belange des Lebens reden kann.

Wir träumen davon, dass solche Gruppen

uns befähigen, in unserem Alltag als Christen zu leben und der Gemeinde zu dienen.

Wir haben einen Traum. Es ist der Traum von der Kirche des neuen Jahrtausends.

Es ist der Traum von einer Gemeinschaft, in der Jesus im Mittelpunkt steht,

in der die Lebendigkeit Gottes erfahren wird, und von der Kraft und Licht ausgeht

in die Welt um uns herum.

Wir sind davon überzeugt, dass Gott mit uns und durch uns eine solche Gemeinschaft schaffen will und wir wollen alles dafür tun, dass wir hier in unserer Gemeinde nicht nur vom Leben träumen, sondern diesen Traum leben.

⬇ ⬇

Kontakt:

Lutherdekade/Reformationsjubiläum 2017 Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern Ilona-maria Kühn

pfarrer Christian Düfel Burgstraße 1-3 90403 nürnberg Tel. 0911/214 2349 Fax. 0911/214 2348

reformationsdekade@elkb.de www.luther2017-bayern.de Text: Dr. Klaus Douglass, evangelischer Pfarrer,

Referent für missionarisches Handeln und geistliche Gemeindeentwicklung im Zentrum Verkündigung in Frankfurt und Autor des Buches

„Die neue Reformation – 96 Thesen zur Zukunft der Kirche“ (Stuttgart, 2001) und vielen weiteren gelungenen Büchern.

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antenne 4 | 2013 | Thema | Luther

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Reformation und Ökumene

Leicht gemacht hat er es sich und anderen nun wirklich nicht! Dr.

Martin Luther, Mönch, Professor und einer der gewichtigsten Ini- tiatoren für die Reformation der römisch-katholischen Kirche vor 500 Jahren. Und wie die meisten von uns wissen, ist sein Versuch, die Reform innerhalb der römisch-katholischen Kirche zu belassen misslungen. Es sind in den Jahrhunderten, die seitdem vergangen sind, eine Reihe evangelischer Kirchen weltweit entstanden, auch unsere evangelisch-lutherische Kirche in Bayern.

Die meisten dieser Kirchen leiden daran -oder ärgern sich darü- ber-, dass die von Luther und den anderen Reformatoren ange- führten theologischen Ansichten bis heute nicht zu einer einver- nehmlichen Haltung mit der katholischen Kirche geführt haben.

Es sind immer dieselben Fragen- und Problemstellungen, die der Einigung auf die -eine Kirche Jesu Christi- im Wege zu ste- hen scheinen: - das Verständnis vom Herrenmahl, das Amtsver- ständnis, das Verständnis von Schrift und Tradition, die Rechtfer- tigungslehre-, und weitere.

Wir, das Kirchenvolk, beschäftigen uns ebenfalls damit! In unter- schiedlicher Intensität, aber häufig pragmatischer und dadurch näher bei den Menschen, für die ein Leben in- ‚versöhnter Ver- schiedenheit‘ - der Konfessionen fast schon selbstverständlich ist.

Wir suchen nach Wegen, wie wir in unserer Konfession treu blei- ben können und dennoch dem geschwisterlichen ‚Wir‘ über alle dogmatischen Grenzen hinweg zum Recht verhelfen. Was steckt hinter solchem Vorgehen? Ich meine, es ist die zu recht gereifte Erkenntnis vieler Christen, dass keine unserer Lehren eine für alle anderen gleichsam geltende Lehrmeinung formulieren kann. Und umgekehrt, dass man nicht die jeweils andere Kirche per se verur-

teilen darf. Wir sind, was wir sind: viele Glieder am Leibe Christi.

Und so sehr wir uns unterscheiden, so sehr sind wir im Ganzen doch immer verkündigender Teil des Christseins. Der eine setzt sei- ne dogmatischen Schwerpunkte so, der andere so. Das geschieht nicht beliebig, sondern bewusst und auf der Grundlage des jewei- ligen eigenen biblischen Verständnisses. Und auch ich nehme für mich nach wie vor gerne den Slogan eines evangelischen Projektes der hessen-nassauischen Kirche vor vielen Jahren in den Mund

‚Evangelisch aus gutem Grund‘, bei dem es um die Stärkung des evangelischen Profils ging.

Was die Arbeit mit euch Jugendlichen betrifft, bin ich der Meinung, man soll euer Wissen um eure eigenen konfessionellen Glaubens- wurzeln stärken bzw. immer wieder einmal „auffrischen“; so könnt ihr euch informieren, mit dem Gegenüber auseinander- setzen und für die jeweilige Situation nach passenden Lösungen suchen:

Sei es, dass ihr überlegt, am Abendmahl der anderen Konfession teilzunehmen, Pate zu werden oder einmal ökumenisch zu hei- raten.

Wer weiß, wie sein eigener Glaube historisch gewachsen ist und sich entwickelt hat, der versteht auch eher die Positionen der „an- deren“ und kann konstruktiv und meist auch im Gespräch mit den PfarrerInnen vor Ort nach Lösungen suchen.

Reformation und Ökumene - zwei Begriffe, die sich noch nie aus- geschlossen haben, wo Menschen gemeinsam auf dem Weg zu Gottes Reich waren. Es bleibt zu hoffen, dass viele unterwegs sind und bleiben.

Text: Thomas V. Kaffenberger, Dekanatsjugendpfarrer

zwei Begriffe die sich (nicht) ausschließen?

Evangelisch-Lutherische Kirche

Die Protestanten der evangelisch- lutherischen Kirchen berufen sich auf Mar- tin Luther als Refor- mator. Ein wichtiger Grundsatz lässt sich mit dem Begriffspaar

„Gesetz und Evangelium“ beschreiben.

Die Bibel enthält in all ihren Teilen jeweils Gesetzesworte und frohe Botschaft („Evan- gelium“). Das Gesetz konfrontiert den Menschen mit dem Willen Gottes. Es zeigt ihm, dass er mit seinem Streben nach Ge- winn und Macht nicht so ist, wie Gott ihn haben will. Das Gesetz deckt somit auf, dass der natürliche Mensch ein Sünder ist.

Das Evangelium aber spricht ihn gerecht.

Gottes Liebe ist so groß, dass er dem Men- schen vergibt und ihn trotzdem in seine Gemeinschaft aufnimmt. Dieser Vorgang der Rechtfertigung ist in der lutherischen Tradition der wichtigste theologische Grundsatz.

Evangelisch-Reformierte Kirche

Die Anhänger Johannes Calvins und Ulrich Zwing- lis gehörten zu den Gründern der evangelisch-refor- mierten Kirchen, die vor allem in den Niederlanden, Schottland und der Schweiz, wie im nördlichen Deutschland entstanden. Wer eher lutherisch geprägt ist und zum ersten Mal in eine reformierte Kirche kommt, der stolpert regelrecht über die offensichtlichen Unterschiede. In der Regel hängen keine Bilder in refor- mierten Kirchen, es gibt kaum Kerzen oder Blumenschmuck. Auch das Kreuz wird oft ohne Corpus dargestellt. Mit diesem Stil hält sich die reformierte Gemeinde kon- sequent ans Bilderverbot. Die Predigt ist gerne mal doppelt bis dreimal so lang wie im lutherischen Gottesdienst. Das luthe- rische Begriffspaar „Gesetz und Evangeli- um“ lässt sich innerhalb der reformierten Tradition umstellen zu „Evangelium und Gesetz“. Damit ist gemeint, dass der Mensch erst durch das Wort der frohen Botschaft erkennen kann, dass er ein Sün- der war und dass Gott ihn erst dazu fähig machen musste, auf sein Wort zu hören.

Versöhnung wird von Gott geschenkt und beinhaltet die Vorstellung von der Recht- fertigung. Gott hat den Menschen von Anfang an in seine Gemeinschaft berufen und innerhalb dieser Gemeinschaft ist dem Menschen nun aufgetragen zu leben.

Das Gesetz hilft ihm, dieses Leben zu gestalten.

Evangelisch-unierte Kirche

Die unierten Lan- deskirchen wiede- rum entstanden aus Zusammenschlüssen reformierter und lu- therischer Kirchen.

Mit einer „Union“

wollte der preußische König Friedrich Wilhelm III. 1817 zum 300. Jahrestag von Luthers Thesenanschlag innerevangelische Differenzen überwinden, die Reformierte und Lutheraner spalteten. Wie aber sind dann die unierten Kirchen eingerichtet, woran erkennt man deren Gottesdienste?

Die Antwort: genau dazwischen, oder:

sowohl, als auch. So gestalten unierte Ge- meinden ihren Kirchenraum mit einzelnen Bildern, wenigen Kerzen, dezenten Kreu- zen. Oder, flapsig angemerkt, suchen sie sich aus beiden Traditionen das heraus, was ihnen gefällt. Zudem gibt es auch bekennende lutherische oder reformierte Gemeinden unter dem Dach unierter Landeskirchen und machen die unierte Gemeindelage perfekt. Die Unionen sind gegründet auf der Idee, dass die Unter- schiede zwischen den protestantischen Traditionen letztlich nicht so trennend sind, dass man nicht gemeinsam Got- tesdienst feiern und Gemeinde gestalten könnte.

Weitere Infos unter www.evangelisch.de.

Daraus wurden auch die wichtigsten Infos des Artikels zusammengestellt.

Text: Daniela Mailänder, Redaktionsleitung antenne Hast Du auch schon mal die Worte „lu-

therisch“ oder „reformiert“ gehört und eigentlich weißt Du gar nicht, was das bedeutet. Und dann gibt es da noch die

„unierte Kirche“. Wir haben für Dich recherchiert und erklären Dir hier die wichtigsten Unterschiede.

Zunächst einmal: Unter dem Dach der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) gibt es Landeskirchen von lutherischem, reformiertem und uniertem Bekenntnis.

Alle drei sind, ausgehend von den Refor- mationsbewegungen in Deutschland und der Schweiz,im 16. Jahrhundert entstan- den. Sowohl Lutheraner, als auch Mit- glieder der reformierten und der unierten Kirche sind evangelisch - auf ihre eigene, unterschiedliche Art und Weise.

Angeberwissen für Protestanten

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antenne 4 | 2013 | Thema | Luther | Kolumne antenne 4 | 2013 | Thema | Luther

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Im 15. und 16. Jahrhundert be- herrschte ein reger kirchlicher Umgang mit dem Prinzip des Ablasses das religiöse Leben.

Dessen Funktion war relativ simpel: Durch einen geregelten Gnadenakt konnten zeitliche Sündenstrafen erlassen wer- den, die Sünden selber dagegen nicht. Man wurde einem be- stimmten frommen Werk (Gebet, Wallfahrt u.ä.) unterworfen, man musste die Beichte ablegen und die Kommunion empfangen, dann konnte man auf zeitli- chen Sündenerlass vertrauen. Die Sünde selber konnte allerdings nur Gott schluss- endlich vergeben.

Kluge Zeitgenossen sehen in den Kompen- sationsmöglichkeiten, die uns in diesem Jahrhundert zur Verfügung stehen, eine Parallele zur Ablasstheologie des Mittel- alters: Wer heute eine Flugreise bucht, spendet gleichzeitig z.B. an „Atmosfair“,

„dem Testsieger für Klimaschutz und CO2- Kompensation“.

Aus einem Werbetext:

„Nach Island oder Grönland reist man, um urwüchsige, unberührte Natur zu erleben, die Erde im Urzustand. Solche Flecken sind auf der Erde rar geworden und es gilt sie zu schützen – da wo er sie bedroht, auch vor dem Tourismus. Die nachhaltigsten Umweltschäden bewirkt in beiden Ländern der Klimawandel: Die Gletscher schmel- zen, die Ökosysteme beginnen aus dem Gleichgewicht zu geraten, […]- Es sind besonders diese Entwicklungen, die uns antreiben, uns für den Klimaschutz zu en- gagieren“ Ein klares Lob geht auch an

auf dass dir ein gutes Gewissen bescheret sei – der ablass als modernes modell?

Luther meets LUX

die Kunden von Island Erlebnisreisen: „Wir freuen uns, wie viele unserer Kunden ähn- lich denken und ihre Klimaschutzbeiträge leisten. Das sind viele Tropfen auf einen heißen Stein und dafür danken wir unseren Kunden besonders.“

Also ein Hin- und Rückflug auf, testwei- se mal auf die Malediven mit zusätzlich 110 Euro kompensiert und das Gefühl, ja die Gewissheit zu verspüren, damit einen Ausgleich zu den 4.780 kg CO2-Ausstoß ge- schaffen zu haben, den mein Flug dorthin mit sich brachte?!

Andere Formen des modernen Ablasshan- dels: Ich war unsensibel und habe die neue Frisur meiner Frau erst eine Woche später bemerkt: Kinobesuch und formidables Es- sen mit hochgradiger Aufmerksamkeits- spanne und bemühtem Kommunikations- verhalten. 124 Euro und zeitlicher Ablass der Sünde. Nichts dagegen zu sagen!

Oder: Kalt duschen statt Wannenvollbad.

Macht einen irre, ist aber gut für die Um- welt und man sündigt weniger, wenn man unter der Dusche erfriert...?!

Oder: Kollege isst Schweinebraten mit Klö- ßen, ich esse Guanobratlinge an Wurzel- juice, bin hinterher hungrig, aber die Tro- penwaldabholzung und Massentierhaltung gerät ins Stocken. Die härteste Form des Ablasses!

Wo beginnt politisches Handeln, wo be- ginnt politische Ersatzhandlung ohne Fol- gen? Wie doof ist Kompensation und wie kann ich „modern“ leben, ohne sündig zu leben?

Kalt duschen, vegan essen, aufmerksam zum Lebenspartner sein, schnappatmen und nicht pupsen. Hm, könnte klappen!

Text: A. Blass

Lieber Martin,

bald wird bei uns in Deutschland das fünfhundertjährige Re- formationsjubiläum gefeiert. Wir dachten, das könnte ein guter Anlass sein, dir mal einen Brief zu schreiben. Wir haben in den letzten Jahren in unserer Jugendkirche einige Erfahrungen mit deinen Ansichten machen können. Um ehrlich zu sein, waren wir schon ziemlich überrascht, wie aktuell deine Ideen immer noch sind. Du hast ja mal gesagt, dass sich die Kirche immer wieder neu reformieren muss – das hat uns ermutigt, in der Jugendkir- che viele Dinge mal ein wenig anders anzupacken. Zum Beispiel bei unseren Gottesdiensten. Die sind speziell für Jugendliche.

Andere Sprache, andere Musik, andere Themen – aber natürlich auch mit Gebeten, gemeinsamen Liedern und Bibellesungen. Man- che meinen, dass wir damit das Miteinander von Alt und Jung in der Kirche zerstören, aber viele Jugendliche finden sich einfach in unseren „normalen“ Gottesdiensten nicht mehr so zurecht.

Uns ist eingefallen, dass du damals ja auch eine neue Form von Gottesdienst erfunden hast, die „eyne offentliche reytzung zum glauben und zum Christenthum“ sein soll. Bei uns heißt das jetzt nicht mehr „Deutsche Messe“, aber die Grundidee fanden wir gut: Ein Gottesdienst, den ein „Normalo“ gut verstehen kann.

Du hast ja damals statt Latein die deutsche Sprache im Got- tesdienst eingeführt, wir haben bei uns die Sprache von jungen Menschen eingeführt und hoffen, dass wir von anderen Jugend- lichen in unseren Gottesdiensten besser verstanden werden. Wir hoffen, du bist nicht so traurig, dass deine geliebte Orgel bei uns nicht mehr so oft erklingt und stattdessen oft eine Jugend- Band oder der Gospelchor Musik macht. Aber eigentlich glau- ben wir, dass du das ganz gut finden würdest. Immerhin hast du ja damals auch mit der Orgel ein „Pop-Instrument“ in die Kirche reingeholt, das sonst nur auf den Jahrmärkten gespielt wurde.

Wie wir gehört haben, hast du ja sogar auch Hits von damals, also „Gassenhauer, Reiter- und Bergliedlein“ umgedichtet und auf die bekannte Melodie einen christlichen Text geschrieben, so dass jeder gleich mitsingen konnte. Ich glaub, das probieren wir auch mal.

Und dann haben wir ja von dir gelesen, dass du das „Priestertum aller Gläubigen“ gut findest. Stell dir vor, bei uns ist es sogar manchmal so, dass wir Jugendlichen die Predigt selbst halten.

Unser Pfarrer hilft uns bei der Vorbereitung, aber das Pre- digen übernehmen dann wir. Da sind wir zwar echt aufgeregt, aber dann ist es richtig cool, unseren Glauben in eigene Worte zu packen. Das ist wohl das, was du mal als „mündige Gemeinde“

bezeichnet hast. Es ist auch schon mal vorgekommen, dass wir mit unserem Pfarrer diskutiert haben, wie ein Bibeltext zu ver- stehen ist. Aber da nehmen wir dich halt beim Wort, „Dass eyn Christliche versamlung odder gemeyne recht und macht habe, alle lere zu urteylen“. Auch sonst reden bei uns ziemlich viele mit, in manchen Gottesdiensten sind über 30 Jugendliche beteiligt.

Da ist es voll genial zu sehen, dass jeder was Gutes kann, was jemand anderes nicht so drauf hat. Zusammen haben wir dann alles, was wir brauchen. Ne gute Predigt, gute Technik, Musik, Theater und sogar was leckeres zu Trinken nach dem Gottes- dienst. Da fühlen wir uns echt alle wie kleine Priester. Und dann gibt es wirklich diese ganz besonderen Momente, wo wir das Gefühl haben, dass „unser lieber Herr Jesus Christus zu uns redet“ – wie du es mal ausgedrückt hast. Danke nochmal für deine Tipps, die du uns gegeben hast. Wir glauben, wir kön- nen noch einiges von dir lernen.

Liebe Grüße, deine LUXe.

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antenne 4 | 2013 | Thema | Luther | Bastelbogen

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Wir haben euch hier zwei Auszü- ge aus Moritz Stettners Luther- Comic zusammengestellt. Der Comic-Band präsentiert we- sentliche Ereignisse und Stim- mungen aus dem Leben Martin Luthers in schwarz-weiß gehal- tenen Zeichnungen, die durch- aus das eine oder andere Detail mit einem Augenzwinkern dar- stellen. Gleichzeitig zeigt er so- wohl geschichtliche Umstände als auch das Innenleben Luthers auf und gibt so einen umfas- senden Einblick in das dama- lige Lebensgefühl. Im hinteren Teil des Comics findet man eine Zeittafel, die hilft, das Gelesene historisch einzuordnen. Wer jetzt Interesse bekommen hat, der kann den Comic-Band im Mitarbeiterladen ausleihen. Mitarbeiterladen, eckstein, Burgstr. 1-3, 90403 Nürnberg, Tel. 0911 214 23 25, r.miehling@ejn.de antenne 4 | 2013 | Thema | Luther | Comic

Beffchen hier ausschneiden

Beffchen hier falten

„Alle Christen sind wahrhaft geistlichen Standes, und ist unter ihnen kein Unterschied dann des Amts halben allein.“

Martin Luther in »An den christlichen Adel« (1520) unter Berufung auf 1. Petr 2, 9.

1. Luthers Zitat aufmerksam lesen.

2. Zwei Büroklammern organisieren

3. Beffchen ausschneiden und an der gestrichelten Linie falten.

4. Schwarzes T-Shirt anziehen, das Beffchen mit der gefalteten Kante über den T-Shirt-Ausschnitt legen und mit den zwei Büroklammer befestigen.

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antenne 4 | 2013 | Thema | Luther | Interview

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Hier stehe ich,

ich kann nicht anders!

Pia-Louise (9)

Meine Familie ist die aller Beste!

Und da kann mich auch keiner vom Gegenteil überzeugen!

Jonathan (14)

Ich glaube durchaus, dass es Überzeu- gungen gibt, die ich vertreten würde, auch

wenn ich mich damit unbeliebt machen würde. Jedoch glaube ich nicht, dass es Überzeugungen gibt, bei denen ich nicht

anderer Meinung sein kann.

Robin (17)

Ich bin überzeugt davon, dass jeder eine zweite Chance verdient hat.

David (20)

Wofür ich einstehe? Na für den Club!

Da kann ich nicht anderer Meinung sein.

Christine (52)

Das Einzige, von dem ich richtig überzeugt bin, bin ich selber. Weil ich weiß, dass ich

mich auf mich verlassen kann.

Inge (83)

Ich glaube es gibt nichts, von dem ich richtig überzeugt bin. Heute ist es das, morgen jenes. Meinungen ändern sich.

Text: Inge Braun, Redaktionsteam antenne

Ging es euch schon einmal so, wie es Lu- ther bereits 1521 ging? Habt ihr auch eine Überzeugung, für die ihr einsteht? Habt ihr euch vielleicht schon mal für eure Ansicht unbeliebt gemacht? Habt ihr eine Mei- nung, die jeder Diskussion Stand hält?

Wir haben uns mal umgehört. Für was ste- hen Menschen heute ein?

antenne 4 | 2013 | Evangelische Jugend Nürnberg | Dekanatsjugendkammer

Kunstrasenfestival 2013

So mancher Sportler stellte am zweiten Wochenende im Juli fest, dass am lebhaften Treiben des Kunstrasenfestivals nicht so einfach vorbeizuziehen ist. Das Festival, an dessen Organisation und Durchführung sich die Evangelische Jugend Nürnberg erneut beteiligte, fand vom 12. – 14.07. wieder auf den Pegnitzwiesen unter der Theodor-Heuss-Brücke statt. Kunst auf dem Rasen, dazu strahlender Sonnenschein und freier Eintritt machten die Festivalstimmung perfekt. Verschiedenste Kunstformen waren vertreten: Neben den zwölf Bands gab es auch poetische Kunst, Theater, Gospel, verschiedene Ausstellungen sowie Sportange- bote. Schirmherr des siebten „Kunstrasens“ war Marcus Bosch, Generalmusikdirektor von Staatstheater und -philharmonie Nürnberg.

Bereits ab Dienstag konnte im Kunstcamp vor Ort gehaust wer- den, um beim Aufbau des Festivals zu helfen. Zahlreiche Flei- ßige wurden somit für einige Tage freiwillig und begeistert zu Brückenbewohnern und gestalteten den Aufbau mit. Neben der großen Hauptbühne gab es auch wieder das Kleinkunstzelt, das bei Wohnzimmer-Ambiente weiteren Künstlern eine Bühne bot und ebenso Publikum anzog. Die beiden Bühnen wurden stets im Wechsel genutzt – durchgehender Festivalgenuss also.

Am Freitag konnte man auf der Hauptbühne die Pop-Gruppe Million Colors, das Akustik Duo Nick & June, Americana-Rhythmen von Ummananda und am späten Abend CousCous aus Dresden mit ihren Pop-Stücken beklatschen. Zwischenzeitlich gab es auf

der Kleinkunstbühne Zithermusik aus China, Poetry-Slam-Texte von Michael Jakob und außerdem Musik von The Rose and Crown und We Brought A Penguin.

Über 200 Bewerbungen gingen genreübergreifend und aus der ganzen Welt ein. Darunter auch die der Liveacts des Kunstrasen- Samstags. So betraten die christlich beeinflusste Pop-Band Lifetape aus Stuttgart, Yellowbelly aus Erlangen, Captain Disko aus Köln und zu später Stunde die Münchener Blek le Roc die große Bühne. Im Kleinkunstzelt verfolgte man ein Stück der LUX-The- atergruppe, den LUX-Gospelchor, Poetry-Slam-Texte von Tobias Schmolke und zum musikalischen Abschluss Hannah Weimel mit ihrer Band.

Am Sonntag um 11 Uhr begann mit dem Abschlussgottesdienst der letzte große Programmpunkt auf dem Rasen. Besonders geprägt wurde dieser von Marcus Bosch sowie von zahlreichen interak- tiven Angeboten: Rund um das Thema „Liebe“ hatte jeder die Gelegenheit, seinen ganz persönlichen Teil einzubringen.

Kunst genießen, egal ob mitten im Getümmel oder aus der Ferne von einer Picknickdecke auf der Wiese. Dazu Gegrilltes oder Crê- pes verzehren und dem vorbeituckerndem Getränkewagen eine kühle Erfrischung abnehmen: Das ist das Kunstrasenfestival. Wir können uns auf die achte Ausgabe des Klassikers Kunstrasenfesti- val freuen und stolz sein, Teil dieser Veranstaltung zu sein!

Text: Patrick Reif, Vorsitzender der Dekanatsjugendkammer

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antenne 4 | 2013 | Evangelische Jugend Nürnberg | Personen

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SIE geht erst mal...

Und wer ist ER? Thomas Nagel kommt und übernimmt stellvertretend für Frau Mailänder die Arbeitsfelder Öffentlichkeits- arbeit der ejn und Geschäftsführung der Dekanatsjugendkammer, wofür wir sehr dankbar sind.

Damit wir alle einen kleinen Einblick in seine bisherigen Aktivitäten haben, hier mal ein kurzer Blick durchs Schlüsselloch:

Thomas Nagel ist seit 1999 freier Journa- list, PR-Berater und Texter. Von Oktober 2009 bis Ende Mai 2010 und von Oktober 2012 bis Ende Juni 2013 war er Pressespre- cher des Diakonischen Werks Bayern in Elternzeitvertretung. Und just zum Ende dieses Zeitraums taucht die ejn mit ihrem Elternzeitvertretungsbedarf auf und beide werden sich zügig handelseins.

So arbeitet Herr Nagel seit Juli für uns. Wie wir finden, mit Engagement und großer Professionalität. Auch ihm wünschen wir eine gesegnete und zugleich erlebnis- reiche Zeit bei der ejn und sagen: Herzlich willkommen!

Von wem die Rede ist?

Von Daniela Mailänder. Frau Mailänder ist nämlich derzeit bereits im Mutterschutz und möchte erst Ende nächsten Jahres wieder kommen. Wobei sie sich von der ejn nicht gänzlich verabschiedet, sondern weiterhin die Redaktion der antenne begleitet, wie ihr vielleicht schon festge- stellt habt.

Für die Geburt und die sich anschließende Zeit, wünschen wir der dann vierköpfigen Familie Gottes reichen Segen und viele liebevolle Momente!

ER kommt erst mal

Verliebt, verlobt, verheiratet!

Adelina Ritter verlässt zum 30. September den nob Schülertreff, um beruflich neue Wege zu gehen.

Liebe Adelina, vielen Dank für dein Enga- gement, deine verschiedenen Impulse und die kunterbunten Angebote, über welche sich sowohl deine Kolleginnen und Kolle- gen, als auch die Kinder und Jugendlichen am Nordostbahnhof freuen konnten.

Für deinen zukünftigen Berufsweg wün- schen wir dir nur das Beste und hoffen, dass du auch weiterhin deine vielen Inte- ressen und Talente einbringen kannst und viel Freude an deiner Arbeit hast.

Die Summe unseres Lebens sind die Stun- den, in denen wir liebten. (Wilhelm Busch) sarah Taut, geborene Schmidt, hat am 29.

Juni kirchlich geheiratet. Wir gratulieren von ganzem Herzen und wünschen euch für eure junge Familie alles Glück der Welt und Gottes reichen Segen!

Abschied aus dem nob Schülertreff

Karin Kraus-Lanzinger wechselte zum 1.

September vom Fachbereich Offene Kin- der- und Jugendarbeit zu den Freiwilligen Sozialen Diensten.

Liebe Karin, herzlichen Dank für deine Arbeit im JuKi Werderau, die kompetente und geduldige Begleitung des Bürgerver- eins im Stadtteil und die schöne gemein- same Zeit als direkte Kolleginnen.

Für deine Tätigkeit bei FSD wünschen wir dir alles Gute, ein schnelles Eingewöhnen im eckstein und Gottes reichen Segen. Es ist schön, dass die ejn auch weiterhin auf dich zählen darf!

Wechsel zu FSD

Roland sauerbier hat im August den nob Grundschulhort verlassen, da sein befristeter Vertrag leider nicht verlängert werden konnte.

Lieber Roland, deinen Einsatz für die Kin- der, der jederzeit von Herzen kam, deine hohe Fachkompetenz und deine Tanzein- lagen werden wir wirklich vermissen und danken dir vielmals dafür.

Für deine neue berufliche Tätigkeit wün- schen wir dir alles Gute, viele Entfaltungs- möglichkeiten und Gottes reichen Segen!

Abschied von Roland Sauerbier

Seit dem 01. September 2013 ist Julia blöser als Jugendreferentin in der Region Mitte-Nord angestellt und für die Kinder- und Jugendarbeit in St. Johannis zustän- dig. In dieser großen Kirchengemeinde gibt es viele Kinder- und Jugendliche, Ehrenamtliche und Erwachsene die sich über diese Teamverstärkung freuen.

Liebe Julia, wir wünschen dir Gottes Segen für alle Deine Unternehmungen und Aktivitäten und viele begeisterte Jugend- liche und Ehrenamtliche an deiner Seite.

Schön, dass du dabei bist und mit deinem Schwung und Deiner Kreativität die ejn und St. Johannis bereicherst.

Ein neues Gesicht in St. Johannis

Andrea Ruehe ist seit dem 1. September neue Jugendreferentin in St. Peter. An- drea kennt die ejn seit vielen Jahren aus ehrenamtlicher und hauptberuflicher Per- spektive und wird als Religionspädagogin zusätzlich zur gemeindlichen Jugendarbeit in einer Schule unterrichten.

Liebe Andrea, wir freuen uns sehr auf die Zusammenarbeit mit Dir und wünschen Dir einen guten Start, dass Du in St. Peter und in der Region auf viele nette Menschen triffst und Gottes Segen für Dich und Deine Arbeit!

Jugendarbeit

in St. Peter

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antenne 4 | 2013 | Regionen | Mitte-Nord antenne 4 | 2013 | Regionen | Ost

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Am 14. Juli war es so weit; elf tapfere Konfitutoren haben sich auf den Weg zum diesjährigen Sommerausflug gemacht. Morgens um 10 Uhr haben wir uns gemeinsam am Aldi Parkplatz getrof- fen – mehr oder weniger munter. Im beschaulichen fränkischen Muggendorf angekommen, haben wir uns erst einmal mit einem kräftigen Brunch gestärkt. Zu diesem wunderschönen Picknick an den Wiesentauen, hat jeder Jugendliche selbst etwas bei- getragen und so haben wir uns leckere Muffins, Wienerle, Käse und frisches Obst schmecken lassen. Gegen 13 Uhr war es dann so weit, die Rettungswesten lagen bereit, der Workshop begann und wir wurden in die richtigen Kajak-Paddel-Techniken einge- wiesen. Und dann ging es auch schon los. Unsere Tour war eine Mittelstrecke mit spritzigen Wildwasser- Stellen, Brücken, Felsen, tief hängenden Ästen und einer Bootsrutsche, was diese Strecke zu einem echten Abenteuer machte! Auch zu zweit in einem Ka- jak zu sitzen, Steuermann zu sein und im Gleichtakt zu paddeln, ist gar nicht so einfach, wie es immer aussieht. Teamwork ist hier

Sommerausflug der Konfi- Tutoren aus St. Matthäus Heroldsberg

Nach etlichen Jahren im Regen, fand dieses Jahr das Sommerfest der Gemeinde St. Matthäus Heroldsberg endlich einmal wieder unter strahlendem Sonnenschein statt. Nach einem schönen Gottesdienst, während dem unsere neuen Konfirmanden in der Gemeinde Willkommen geheißen wurden, ging es sofort weiter mit der Jugendaktion für die Konfis. Diese Stationenarbeit wird Ihnen aus Sicht der Jugendlichen von unseren Konfi-Reportern Lara und Franzi vorgestellt:

„Auf dem Sommerfest der Gemeinde führten die Konfirmanden 3 Workshops durch. Im ersten Workshop war das Ziel, ein rohes Ei in Pappbecher, Servietten und Zeitung einzupacken, damit es einen Sturz aus dem Fenster überlebt. Alle Gruppen schafften es, die Eier so zu verpacken, dass sie den Sturz überlebten. In einem anderen Workshop bastelten wir kleine Hefte aus Tonpapier, Schleifen und viel Farbe. Darin können wir unsere Erlebnisse und Erinnerungen von unserer Konfirmandenzeit sammeln. Im letzten Workshop ging es darum, uns bei einem Spiel besser kennen zu lernen. Wir haben uns Bälle zu geworfen, wobei wir immer den Namen des anderen sagen mussten.“

Sofort nach den Workshops haben das Jugendteam und ich unsere Beachbar aufgebaut und das erste Team eingearbeitet.

Passend zu den heißen Temperaturen haben wir leckere, frisch zubereitete Cocktails verkauft. Einen White Chocolate Colada, einen Ipanema und den EJH Spezial. Im Schichtwechsel konnten wir den Barbetrieb bis zum Ende des Gemeindefestes anbieten.

Rückblick der Jugend auf das Sommerfest

Spiel ohne Grenzen 2013

Am Sonntag, den 27. Juli war es wieder einmal soweit…

Die Region Ost lud Gemeindeteams aus Ost und auch aus der Region Mitte-Nord zum großen Spieleevent ein.

Diesmal drehte sich alles um Harry Potter und seine Zaubererwelt und die Mannschaften zeigten im „magischen Turnier der Mei- ster“ wahrlich ihre Meisterschaft.

Das Vorbereitungsteam, hauptsächlich die Regionaljugendkam- mer Ost, hatte nicht Mühen und Nerven gescheut und unglaub- liche Spiele auf die Beine gestellt.

Ebenso unglaubliche Leistungen vollbrachten auch die Spiel- teams.

Schon im Vorfeld mussten die Teams als Anmeldevoraussetzung ihr Köpfchen unter Beweis stellen.

Aus chaotischen Silbenhaufen galt es einen Lösungssatz zu for- men, der zur Anmeldung diente.

Vor Ort wurde natürlich als Lieblingsspiel von Harry Potter Quidditch gespielt, es gab einen Kampf mit der Peitschenden Weide unter der Erdgold gesammelt wurde, tief ins Denkarium eingetaucht, wurden Gedankenschätze hervorgeholt und mit verrückten Klatschern wurde versucht, Dosentürme zu Fall zu bringen. Magische Fahrräder waren mit von der Partie und natür- lich durfte auch der sprechende Hut nicht fehlen.

Abgeschlossen wurde der Spielereigen wie immer mit einer Schauspiel-Performance, in der Harry Potter und seine Freunde in neue andere Welten disapparierten.

Magisch oder manchmal auch schummrig im Kopf wurde einem auch vom Wetter, die Hitze waberte über das Gelände des Ju- gendhauses Arche, aber schöne alte Bäume und genügend Wasser von außen und von innen sorgte dafür, dass sich alle wohlfühl- ten und wir ein tolles Sommerfest feiern könnten.

Besonders feiern konnte dann am Ende das Gastgeber Team. Die Mitspieler aus Zabo holten diesmal den Spiel ohne Grenzen Pokal, den sie sich schon lange erseht hatten und krönten damit ihre langjährige Ausdauer. Herzlichen Glückwunsch, Ihr wart Spitze!

Spitze waren auch alle anderen Teams und natürlich vor allem die Jugendlichen und Erwachsenen der Regionaljugendkammer, die diesen Tag vorbereitet haben, die vielen Helfer und Schieds- richter, die uns unterstützten und die Gemeinde Zabo auf dessen Außengelände wir uns austoben konnten. Vielen Dank!

Wer sich noch mehr Bilder von Spiel ohne Grenzen oder ande- ren Veranstaltungen der Regionen Mitte-Nord und Ost ansehen möchte findet diese unter www.ejn-mno.de

Text: Regina Miehling, Regionaljugendreferentin Regionen Mitte-Nord und Ost Ein Dankeschön geht an all unsere kauffreudigen Kunden und die

großzügigen Spenden. Ein ganz besonderes Dankeschön geht an den Festausschuss und alle fleißigen Helfer, die uns unterstützt haben, die Bar zu planen und die unseren Pavillon und die schi- cken Bartresen für uns aufgebaut haben!

Nachmittags ging es dann los mit einem Hip- Hop Workshop für Kinder, den Dani, eine echte Hip Hop Tänzerin, durchgeführt hat.

Auch hier berichten Ihnen unsere rasenden Konfi-Reporter Robin und Fabian:

„Um 14.00 Uhr gab es einen Hip-Hop Kurs für 7- bis 12jährige.

Sieben tanzbegeisterte Mädchen nahmen das Angebot wahr. Es war nur eine Stunde Zeit für einen ganzen Tanz! Also mussten sich die Mädchen die zum Teil schweren Tanzschritte schnell ein- prägen und einüben. Sie tanzten ununterbrochen und die Stunde verging wie im Flug. Dann war es soweit, der Auftritt sollte jede Minute losgehen. Die Mädchen stellten sich in der ausgemachten Reihenfolge auf und dann ging es los. Vor dem Publikum auf der Mitmach-Bühne tanzten sie so, als hätten sie den Tanz schon ewig gekannt.“

Um 17 Uhr neigte sich dann das ausgelassene Gemeindefest dem Ende zu. Da jedoch alle tüchtig beim Aufräumen angepackt ha- ben, konnten wir schon bald zufrieden, aber sehr erschöpft nach Hause gehen.

Text: Die rasenden Konfi-Reporter Lara und Franzi, Robin und Fabian und Jugendreferentin Jasmin Wagner

gefragt! Tatsächlich ist auch nur ein Boot gekentert – wobei die Schuld bei einem hinterhältig unter der Wasseroberfläche lau- erndem Stein zu suchen ist. Manch anderer ist dagegen bei den Temperaturen sogar freiwillig eine Runde schwimmen gegangen oder hat sich mutig den unerwarteten Wiesent-Treibsänden gestellt. Gegen 16 Uhr kamen wir alle wohlerhalten am Endpunkt an, mit tüchtigem Muskelkater in den Armen. Nachdem wir vor der Abfahrt in unsere trockenen Klamotten geschlüpft sind und uns noch einmal mit Leckereien gestärkt haben, sind wir ziemlich erschöpft wieder zurück nach Heroldsberg gefahren – ein paar Jugendliche sogar mit einem neuen Hobby.

Text: Jasmin Wagner, Jugendreferentin

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antenne 4 | 2013 | Regionen | Süd

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antenne 4 | 2013 | Regionen | West

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Hallo!

Cool, dass Du mich gefunden hast!

Ich stehe im Mitarbeiterladen der Evangelischen Jugend Nürnberg und bin gut gefüllt mit einer Menge Infos und Materialien. Was Du mit mir machen kannst? Erst einmal anschauen. Oje, das Ka- bel da an der Seite, das ist meine Baustelle. Sie steht für die vie- len Baustellen in Bosnien1). Meine Bestücker/innen haben in Jajce so manches Kabel aus der Wand hängen sehen. So, jetzt mach mich auf! Und? Überrascht? Ich hoffe es, denn nicht umsonst bin ich so schwer! Du findest in mir einen dicken Ordner, der voll ist mit Infos zum Land Bosnien-Herzegowina, zur Jugendarbeit des Omladinski Centars (OC) in der wunderschönen Stadt Jajce und vielen, vielen Anregungen zu diesem Projekt für Kinder und Jugendliche.

Die Bosnienkiste stellt sich vor

Eine mysteriöse Drohung hat die Südstadt, insbesondere die Christuskirche erhalten.

Unbekannte, sich selbst als Mr. und Mrs. X bezeichnend, wollen der Christuskirche scha- den. Um was es sich genau handelt, wollten die beiden nicht verraten, aber sie fordern alle Ehrenamtlichen der Südstadt heraus, sich auf die Jagd nach ihnen zu machen.

Dieses mysteriöse „Spiel“, bei dem die beiden mit öffentlichen Verkehrsmitteln und zu Fuß gejagt werden können, soll am Freitag, den 15.11. 2013 statt finden.

Damit die Jagd nach Mr. und Mrs. X auch gelingt, wird man in verschiedenen Spielen darauf vorbereitet, erhält eine Verpflegung und auch für das geistliche Wohl ist gesorgt.

Und wer mag, kann sich nach hoffentlich erfolgreicher Jagd in den großen Brettspiele- pool der Kirchengemeinden Markus, Christuskirche und Lichtenhof begeben und die Nacht zum Tag machen!

Wir wünschen gutes Gelingen und vor allem viele Konventsteilnehmer, die sich dieser Herausforderung stellen werden!

Text: Emil Drexler, Jugendreferent

Jagd auf Mr. und Mrs. X!

„Die Liebe ist ein seltsames Spiel“ – so heißt ein Musikstück aus den 60er Jahren. Doch was ist eigentlich Liebe? Ist denn alles nur Sexualität? Was ist platonische Liebe? Was mache ich, wenn sich zwei Freizeitteilnehmer ineinander verlieben?

Fragen über Fragen. Wir wollen uns ein Wochenende lang diesem Thema nähern und nachfragen, warum häufig bei diesem Thema gekichert wird.

Wir laden dich herzlich zu diesem Wochenende ein. Der Konvent wird vom 01.-03. november 2013 in Iphofen stattfinden.

Also nicht lange überlegen und anmelden.

Die Informationen bekommst du bei Jugendreferentin Barbara Gruß oder Armin Röder.

Dein Konventsteam

Miriam, Iris, Kristina, Igor, Andreas und Armin

Wenn Du mich ausleihen willst, um z.B. Konfis einen Einblick in das Projekt zu geben, dann empfehle ich Dir die landestypischen Black Stories zum Einstieg. Nach ein paar Infos zu Land und Leuten seid Ihr fit für das Brettspiel „Jugendhäuser für Bosnien“.

Wem gelingt es, trotz widriger Bedingungen die meisten Treff- punkte für Jugendliche aufzubauen?

Sehenswert sind auch die unterschiedlichen Originale, die meine Erbauer/innen direkt aus Jajce importiert haben: eine Ikone, die zusammen mit dem Rosenkranz und dem Gebetsteppich etwas über die religiöse Prägung im Land erzählt; ein Stift aus einer Pa- tronenhülse, der an den Bürgerkrieg vor etlichen Jahren erinnert und die Sehnsucht nach friedlichem Zusammenleben wachhält oder ein landestypisches Kaffeeset, das auch ausprobiert werden darf!

Außerdem findest Du in mir viele Fotos, Filmdokus, ein Planspiel, bewährte Rezepte für bosnische Spezialitäten, einen Andachts- vorschlag und manches mehr.

Ich freue mich, wenn Du nun auf den Geschmack gekommen bist und mich bald einmal ausleihst: für ein Projekt in Deiner Schulklasse oder Deiner Gemeinde, für einen Jugendgottesdienst oder, weil Du selbst einen Einblick in die Partnerschaftsarbeit der Region West bekommen willst.

Zu buchen bin ich über Barbara Gruß, Tel. 0911-214 2325, west@ejn.de

1) Die Evangelische Jugend Nürnberg, Region West, hat seit 2008 eine Partnerschaft mit dem OC in Jajce. Seither gab es mehrere Jugendbegegnungen und zahlreiche Aktionen, mit denen wir die Arbeit des OC unterstützen. Das engagierte Mitarbei- terteam dort ist auf Spenden angewiesen, damit es die wichtigen Angebote für Kinder und Jugendliche auf die Beine stellen kann. Ziel ist es, jungen Menschen eine positive Einstellung zu ihrer Zukunft in ihrem Heimatort ermöglichen und sie auf ihrem Weg zu selbstbewussten Persönlichkeiten zu begleiten.

Die große Liebe? - Der Konvent mit Herz Herzlich

willkommen im Nürnberger Süden

Gleichzeitig beginnt in St. Peter und im Prodekanat Nürnberg – Süd Dekan chri- stian Kopp seinen Dienst.

Lieber Christian Kopp, wir begrüßen Sie herzlich und wünschen Ihnen für Ihr neues, vielfältiges Aufgabenfeld Gottes Segen, begeisterte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und die passende Portion Gelassenheit!

Die lange Spielenacht

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antenne 4 | 2013 | Fachbereiche | LUX Junge Kirche antenne 4 | 2013 | Fachbereiche | Offene Kinder- und Jugendarbeit | Gemeinden Langwasser

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Zusammen - Alleine leben in Langwasser

Mittwoch der 7. August, 6:00 uhr

20 müde Piraten in Spe machen sich in 3 Bussen auf in ein Abendteuer. Ziel: Bremerhaven. Nach der Ankunft um 15:30 Uhr wird das Schiff, die Verandering (holländisch für „Veränderung“), von den Landratten in Augenschein genommen und die Kajüten werden skeptisch inspiziert. Das Bekanntmachen mit der vierköp- figen Mannschaft verläuft fröhlich und friedlich.

18:00 Uhr: Nach einem knappen Abendbrot ist es schon Zeit ins Bett zu gehen, da Skipper Marco vorhat, nachts um 3 in See zu stechen.

Donnerstag der 8. August, nachts um 3

Den unausgeschlafenen jungen Seglern macht das Wetter einen Strich durch die Rechnung. Zu starker Wind – Segeln nicht möglich – Ab zurück ins Bett!

9:00 Uhr: Nach einem ausgiebigen Frühstück geht es ab durch die Schleuse auf die große, weite Weser. Die Neulinge erhalten erste Segelinstruktionen. Gegen 16:00 Uhr wird in einem kleinen Fischereihafen angelegt. Ein erstes Sonnenbad an Deck dient der Erholung vor dem Abendessen. Danach wird der Plan vom Vora- bend wiederholt: Früh ins Bett!

Freitag der 9. August, 3:15 uhr

Auf dem stockdunklen Deck finden sich Mannschaft sowie Laien- segler ein und erwarten die Anweisungen des Skippers. Was für das ungeschulte Auge ein herrlich, buntes Lichtermeer ist, zeigt uns die Straßen der See und leitet uns sicher auf die Nordsee. Während Ro- mantiker noch den Sonnenaufgang auf sich wirken lassen, werden unter Deck schon die hungrigen Mäuler gestopft. Inzwischen wird die Angelegenheit immer schaukliger. Zunehmende Seekrankheit

schlägt sowohl Landratten als auch Besatzung aufs Gemüt. Umso ausgelassener wird die Stimmung an Bord als der Zielhafen am Horizont erscheint. Doch eine fehlende Boje erschwert unserem Skipper das Leben. Das Schiff läuft auf Grund! Unlösbares Problem?

Für uns nicht! Seemann Timo steigt todesmutig ins Beiboot und beginnt mit voller Kraft gegen den Bug des Schiffes zu steuern. Ein großer Ruck wird erwartet, doch ein kleiner Stubbs genügt und die Verandering ist frei. Kurz darauf wird angelegt.

Im weiteren Verlauf der Woche verbessern sich die Segelkenntnisse der Piraten, durch Ansteuern mehrerer Häfen entlang der Weser, enorm. Immer wieder lauscht die Mannschaft Impulsen und Bibel- geschichten rund ums Thema „Meer“.

sonntag der 11. August

Schlechtes Wetter macht ein Auslaufen unmöglich. Dafür erwartet die Landratten ein weiteres Highlight: Das Klimahaus in Bremer- haven. In mehreren Räumen erleben sie ein buntes Klima, von – 20°C mit Eis, bis hin zu +35°C im Wüstensand. Eine tolle Erfahrung.

Dienstag der 13. August, Tag der Abreise

Fieberhaft wird über und unter Deck geschrubbt und gewienert.

1. Mart Manu erwartet ein blitzeblankes Schiff! Zwei millionen- schwere Yachten verzögern unsere Abreise durch heimtückisches Belagern unserer Anlegestelle. Nach einem Abschied von der Crew ziehen die Segler wieder gen Heimat. Gegen Mitternacht kommen die nun Wetter und See erprobten nicht-mehr-Landratten in der Jugendkirche an.

Das Verlangen nach Wind, Wellen und der Freiheit des Meeres bleibt noch lange in den Herzen der Abenteurer bestehen.

Text: Matrosen Janika Eck und Selina Sievers

Keine Eltern, die nörgeln, dass man sein Zimmer aufräumen soll, die einen früh aufwecken oder die einkaufen und etwas zu Essen kochen. Einmal von daheim ausziehen und mit seinen Freunden so leben wie man es selbst gerne möchte. Dieses Angebot nahmen 12 Jugendliche aus den vier Gemeinden Langwassers an, um aus- zuprobieren wie es ist, mit 14, 15 und 16 Jahren auf eigenen Füßen zu stehen.

Dank des schönen Wetters konnte man den Garten ausgiebig für Wasserbombenexperimente, Pool- und Wasserschlacht nutzen, welche allerdings auch das Haus mit unter Wasser gesetzt hat. Die Abende und Nächte wurden oft mit Wehrwolfrunden und anderen Gesellschaftsspielen verbracht oder geselligem beisammensitzen.

Doch es gab auch Schwierigkeiten. Die erste Herausforderung be- stand darin, sich mit einem festen Budget selbst zu ernähren. Eine schnelle Erkenntnis war, dass sich Fast Food zwar einfach organi- sieren lässt, aber das Geld schnell weg ist. Eine weitere Frage des Alltags im Gemeinschaftsleben lautet: „Wie viel Rücksicht ist mög- lich und nötig?“ oder in anderen Worten: „Ist es um 11:00 Uhr noch zu früh um laut zu sein, wenn andere nebenan noch schlafen?“

Am Ende gab es die üblichen Probleme beim Aufräumen, wenn es heißt den Dreck weg zu machen, den man gar nicht selbst er- zeugt hat. Doch wir konnten alle Freitagnachmittag, nach einem gemeinsamen Abschlussgrillen, ein sauberes Haus verlassen. Im Großen und Ganzen eine gelungene Aktion die nach Wiederholung schreit.

Text: Philipp Förster, Jugenddiakon der vier Gemeinden in Langwasser

Kinderfreizeit Wunsiedel

Auch dieses Jahr veranstaltete das Evangelische Stadtteilhaus LEO eine inklusive Sommerfreizeit für Kids. Dabei fuhr Anfang August ein netter bunter Haufen von 12 Kindern zwischen 8 und 11 Jahren für vier Tage mit uns Betreuern in eine Jugendherberge in Wun- siedel am Rande des Fichtelgebirges. Sowohl regelmäßige LEO-Be- sucher, als auch Kinder von außerhalb waren mit von der Partie.

In Wunsiedel erwartete uns ein tolles Programm; an jedem der vier Tage gab es ein neues Highlight, das die behinderten Kinder ebenso ansprach, wie die Nichtbehinderten.

Gleich montags am ersten Abend fand eine aufregende Nachtwan- derung statt, die uns zu einer alten Ruine führte. Am nächsten Tag tobten sich alle richtig aus im Felsenlabyrinth, das sich super zum Herumklettern eignete. Still sitzen war dann nachmittags bei der Greifvogel-Flugshow angesagt, was uns aber bei dieser span- nenden Vorstellung überhaupt nicht störte. Die Falkner führten mit ihren Vögeln ganz tolle Kunststücke vor und erklärten uns, wie sie den Vögeln beibringen, für sie auf die Jagd zu gehen. Am Mittwoch ging´s dann mit Jürgen, einem ortskundigen Erlebnispädagogen, in ein nahe gelegenes Wäldchen zum Walderlebnistag. Von ihm erfuhren wir, wie man in der Wildnis möglichst gut zurechtkommt und wie lange ein Mensch ohne Wasser und Essen auskommt.

Gemeinsam bauten wir ein Lager, schnitzten Speere und spielten Waldmemory. Anschließend durften wir sogar eine tiefe Schlucht auf einem Seil überqueren und versuchten, mit einer Lupe oder einem Feuerstein und einem Schlageisen Feuer zu machen. Doch das war nicht alles: Am Abend spielten wir das Chaos-Spiel, bei dem alle nochmal ordentlich zu rennen hatten, um ihrer Grup- pe einen Punktevorsprung zu verschaffen. Zum Ausklang dieses spannenden Tages gab es dann noch ein gemütliches, kuschelig warmes Lagerfeuer mit Liedern, Schokobananen und Stockbrot.

Am Ende fielen die Kinder müde ins Bett und konnten nachts rich- tig gut schlafen.

Viel zu schnell war die Zeit mit dieser tollen Gruppe vorbei. Am nächsten Morgen wurden die Busse schon wieder für die Rückfahrt beladen. Doch zuvor nutzten wir noch einmal das kinderfreund- liche Jugendherbergsgelände samt Spielplatz, um uns auszutoben.

Nach dem Mittagessen und einer begeisterten Rückschau auf die vier Tage steuerte unsere Gruppe hoch zufrieden Nürnberg an. Es war eine super Freizeit!

Text: Christine, Lorenz, Laura und Johann

Auszug des

Logbuches der

Verandering

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