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Die biologische Landwirtschaft steht vor großen Her- ausforderungen, aber auch beachtlichen Chancen.

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DI Helmut Feitzlmayr

Mit dieser Schwerpunktnum- mer der Landwirtschaftskam- mer OÖ werden von den Be- ratern der Abteilung Pflan- zenbau aktuelle Beiträge zum oberösterreichischen Bioland- bau, der neuen EU-Bioverord- nung, den Chancen am Bio- markt und dem pflanzenbau- lichen Bio-Versuchswesen nä- hergebracht.

Die Folgen des Bio-Audits der EU-Kommission brachte hier- zulande mehrere Betriebe in Schwierigkeiten, nicht zuletzt wegen der geforderten Weide- verpflichtung. Dieser Umstand hat gemeinsam mit dem Ein- stiegsstopp ins ÖPUL zu einem leichten Rückgang der aktuell rund 4.600 oberösterreichi- schen Biobetriebe geführt.

Bereits heuer im Herbst be-

steht allerdings die Möglich- keit, in die neu konzipierte Maßnahme „Biologische Wirt- schaftsweise“ im ÖPUL 2023 einzusteigen. Die Bio-Basis- modulprämie beträgt auf Ackerflächen künftig 205 Euro je Hektar. Auf Grünland beträgt die Prämie für Nicht-Tierhalter 70 Euro je Hektar und für Tier- halter 215 Euro je Hektar (klei- ner 1,4 RGVE) bzw. 205 Euro je Hektar (größer 1,4 RGVE). Vo- raussetzung für die Bio-Förde- rung ist allerdings die Einhal- tung von sieben Prozent Bio- diversitätsflächen, sowohl auf Acker wie auch auf Grünland.

Im Gegenzug stehen den Bio- bauern zahlreiche Module und Zuschläge aus dem UBB-Sys- tem zur Verfügung. Ebenso wurden in den politischen Ver- handlungen Mitte Dezember auf nationaler Ebene auch ein

Bio-Bonus von fünf Prozent in der Investitionsförderung und ein eigener Investitionstopf für die Verarbeitung und Vermark- tung von Bioerzeugnissen ge- schaffen.

Mit 1. Jänner 2022 gilt eine neue EU-Verordnung, die die biologische Produktion in den Mitgliedstaaten stärker har- monisieren soll. Damit soll der Biolandbau den hohen Erwar- tungen der Konsumenten ge- recht werden. Außerdem soll damit der Absatz durch Pro- duktsicherheit gefördert wer- den. In einem eigenen Artikel werden die neuen Vorgaben der EU-Bioverordnung – soweit die Details bereits bekannt sind – aufgezeigt.

Die weiteren Beiträge bieten Fakten und Zahlen zur Bioland- wirtschaft in Oberösterreich und Österreich und die aktuel-

le Situation am Markt wird be- leuchtet.

Der Anteil an regionalen Bio- lebensmitteln konnte am hei- mischen Markt erfreulicher- weise stark gesteigert werden.

Die Produktion ist massiv gefor- dert, der Nachfrage hinterher zu kommen. Aufgrund des ho- hen Exportanteils österreichi- scher Biolebensmittel, vor al- lem nach Deutschland, wird al- lerdings spannend wie sich der geplante EU-weite Ausbau des Biolandbaus die nächsten Jahre auf die Märkte auswirken wird.

Hier ist der Biomarkt gefordert, sich neu zu positionieren.

In Oberösterreich werden über 92.000 Hektar landwirt- schaftliche Nutzfläche und da- mit ca. 18 Prozent biologisch bewirtschaftet. Im Vergleich zu den anderen Bundesländern ist der Bioanteil damit gering.

Der Biolandbau im Umbruch

Die biologische Landwirtschaft steht vor großen Her- ausforderungen, aber auch beachtlichen Chancen.

Auf die biologische Landwirtschaft k

kommen zahlreiche Ne

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DI Joachim Mandl

Mit der neuen Bio-Verordnung sind eine Reihe von Sekun- därrechtsakten verbunden, die Produktion, Verarbeitung, Kontrolle und Handel im De- tail regeln. Daraus ergibt sich ein Anpassungsbedarf der na- tionalen Bio-Vorschriften. Ne- ben der korrekten Umsetzung, sind jene Sachverhalte zu über- arbeiten, die bisher die kom- mentierte Fassung der Verord- nung (EG) 889/2008 regelte.

Ein Hauptziel des neuen Regelwerks ist eine transpa- rentere Harmonisierung der Bio-Produktion in der EU, um den hohen Erwartungen der Verbraucher gerecht zu werden und dadurch den Absatz durch Produktsicherheit zu fördern.

Neue Vorgaben der EU-Bio-Verordnung

Die Neuerungen umfassen detaillierte Produktionsvor- schriften der Tierproduktion, was vor allem den Bio-Geflü- gelbereich trifft. Aber auch Vorgaben hinsichtlich Wei- dehaltung für Pflanzenfresser werden ab 2022 nochmals ver- schärft und beim Zukauf kon- ventioneller Zuchttiere wird es vor allem ab 2023 Änderungen geben. Erstmals wird EU-weit nun auch die Bio-Produktion von Kaninchen und Geweih- trägern geregelt (bisher natio- nal geregelt).

Mit Geltungsbeginn der neu-

en Verordnung sind Bio-Betrie- be im Bereich der Urprodukti- on auch konkret dazu angehal- ten, verhältnismäßige und in ihrem Einflussbereich liegende Vorsorgemaßnahmen zu set- zen, um Verunreinigungen der Erzeugnisse mit nicht erlaub- ten Stoffen zu vermeiden. Po- sitivlisten für Reinigungs- und Desinfektionsmittel sollen Kontaminationsrisiken redu-

zieren, ebenso wie Regelungen betreffend Verarbeitung, Kont- rolle und Zertifizierung.

Im Bereich der Verwen- dung von nicht-biologischem Pflanzenvermehrungsmaterial kommt es ebenfalls zu Neue- rungen. So darf konventionel- les ungebeiztes Saatgut bzw.

konventionelles Pflanzgut nur dann eingesetzt werden, wenn weder Bio- noch Umstellungs- ware verfügbar ist. Die Bio-Saat- gutdatenbank der AGES wird daher um die Kategorien Um- stellungssaatgut und Pflanzgut (exkl. Jungpflanzen) erweitert.

Noch sind die nationalen Umsetzungsarbeiten und die rechtlichen Anpassungen im Hinblick auf die neue Bio-Ver- ordnung noch nicht vollstän- dig abgeschlossen. Die Arbei- ten werden im Jahr 2022 fort- gesetzt.

■ Die Artikelserie auf lk-on-

line unter der Rubrik „Bio – Rechtsgrundlagen für Biobe- triebe“ zum Fahrplan durch die neue EU-Bio-Verordnung gibt einen guten Überblick zu den wesentlichen Anpassun- gen ab 2022.

■ Für ein persönliches Be- ratungsgespräch stehen die Bio-Berater der Landwirt- schaftskammer OÖ gerne zur Verfügung.

Der Startschuss ist gefallen

Seit 1. Jänner 2022 gilt als Rechtsgrundlage für die biologische Produktion die neue Bio-Verordnung (EU) 2018/848.

Neue Wege in der Bio-Landwirt- schaft. Bio Austria/Michaela Theurl

Beratungs- und Informationsangebot rund um die neue Bio-Verordnung

Die vorliegende Artikelserie stellt die wesentlichen Änderungen in den Grundzügen vor. Bei Bekanntwerden weiterer Details informieren wir darüber in lk-online und in „Der Bauer“. Neben diesen bewährten Infoschienen, bieten wir in Oberösterreich zu folgenden Terminen Online-Infoveranstaltungen zu den Neuerungen im Bio- Bereich an:

Änderungen im Tierhaltungsbereich (außer Geflügel):

8. Februar, 19 bis 21 Uhr; 14. Februar, 14 bis 16 Uhr und 23. Februar, 19 bis 21 Uhr

Änderungen in der Bio-Geflügelhaltung:

9. Februar, 19 bis 21 Uhr und 16. Februar, 14 bis 16 Uhr Die Anmeldung ist unter folgendem Link möglich:

https://www.bio-austria.at/a/bauern/informationsveranstaltungen-zur-neuen-eu-bio-verordnung/

Alle bio-relevanten und aktuellen Veröffentlichungen und Rechtsgrundlagen sind auch auf der Kommunikations- plattform „VerbraucherInnengesundheit unter Lebensmittel/Bio“ unter: https://www.verbrauchergesundheit.gv.at/

lebensmittel/bio/bio_produkte.html abrufbar.

Vor allem der Bioackerbau gestaltet sich im oberösterrei- chischen Feuchtgebiet schwie- rig und so haben wir der me- chanischen Beikrautregulie- rung einen eigenen Artikel ge-

widmet.

Die pflanzenbaulichen Ver- suchsaktivitäten der HBLFA Raumberg-Gumpenstein in Lambach sowie der Bioberater der Boden.Wasser.Schutz.Bera-

tung wurden in dieser Schwer- punktnummer ebenfalls aus- führlich beschrieben. Abschlie- ßend stellen sich die Bioberater der Abteilung Pflanzenbau mit ihren jeweiligen Zuständigkei-

ten in den Fachgebieten vor, die auch laufend Artikel und Vi- deos auf lk-online schalten. Wir wünschen damit ein interessan- tes Studium unserer Beiträge zur biologischen Landwirtschaft.

Mit Beratung

zum Erfolg

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Die Bio-Landwirtschaft in Oberösterreich und Österreich

Die Bio-Landwirtschaft lebt sehr stark vom Vertrauen des Konsumenten – dem Vertrauen darin, dass ein Bio-Produkt hält, was es verspricht.

DI Joachim Mandl

Damit Konsumenten aber auch wirklich sicher sein können, dass die im Geschäft, am Markt oder beim Direktvermarkter an- gebotenen Bio-Produkte nach den vorgegebenen, strengen Richtlinien produziert werden, gibt es ein unabhängiges, be- hördlich überwachtes Kontroll- und Zertifizierungssystem. Nur Betriebe, die bereit sind, diese zusätzlichen Regelungen und die regelmäßigen, mindestens einmal jährlichen Kontrollen auf sich zu nehmen, dürfen ihre Erzeugnisse als Bio-Produkte kennzeichnen und vermarkten.

Nur so kann die hohe Qualität der Bio-Produktion glaubwür- dig aufrechterhalten und ge- währleistet werden.

Während österreichweit be- reits 26,5 Prozent der landwirt- schaftlichen Nutzfläche und 22,7 Prozent der Betriebe bio- logisch bewirtschaftet werden, und diese Statistik von Salzburg (59 Prozent der Fläche und 50 Prozent der Betriebe), Burgen- land und Wien angeführt wird, ist der Bio-Anteil in Oberöster- reich weiter unterdurchschnitt- lich.

In Oberösterreich wird nur in etwa jeder fünfte landwirt- schaftliche Betrieb biologisch

bewirtschaftet. In Zahlen aus- gedrückt, sind es genau 4.597 Bio-Betriebe mit mindestens einem Hektar landwirtschaft- licher Nutzfläche. Verglichen mit dem Jahr davor ergibt das ein Minus von 71 Bio-Betrieben (–1,5 Prozent). Innerhalb eines Jahres ist in die bewirtschafte- te Bio-Fläche mit 92.326 Hek- tar und einem Anteil von 18,4 Prozent in unserem Bundesland aber praktisch gleichgeblieben.

60,8 Prozent dieser Fläche ent- fallen auf Grünland, 38,5 Pro- zent auf Ackerland und 0,7 Pro- zent auf anderwärtig genutzte Bio-Flächen (z. B. Obstbau).

Die oberösterreichische Bio- Hochburg liegt im Mühlviertel, wo nicht ganz die Hälfte aller Biobetriebe Oberösterreichs (ca.

48 Prozent) bewirtschaftet wer- den. Etwa 21 Prozent der Biobe- triebe findet man im Traunvier- tel, 18 Prozent im Hausruckvier- tel und 13 Prozent im Innviertel.

Unterschiedlich zeigt sich die Entwicklung der tierischen Bio-Produktion in OÖ. So ist in den letzten fünf Jahren beispiels- weise die Anzahl an Bio-Rindern um fünf Prozent auf ca. 83.400 Tiere gesunken. Dagegen ist die Zahl der Bio-Mastschweine im

selben Zeitraum um 14 Prozent und jene von Bio-Masthühnern und Bio-Legehennen um 48 Prozent bzw. 34 Prozent relativ stark angestiegen.

Aufgrund der notwendigen nationalen Anpassungen der Bio-Richtlinien in Folge des EU-Bio-Audits und des Gel- tungsbeginns der neuen Bio- Verordnung, sind Bio-Landwir- te mit verschiedensten Heraus- forderungen in der Bewirtschaf- tung ihrer Betriebe konfrontiert.

Daher muss man im Jahr 2022 leider von einem weiteren Rück- gang der Bio-Landwirtschaft in Oberösterreich ausgehen.

Entwicklung der Anzahl der Bio-Betriebe in Oberösterreich. LK OÖ

Entwicklung der Bio-Tierbestände in Oberösterreich. LK OÖ Regionale Verteilung der Bio-Betriebe in unserem Bundesland. LK OÖ

Die Nachfrage nach Bio-Produkten steigt kontinuierlich.

Bio Austria/Michaela Theurl

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DI Lukas Großbichler

Nicht zuletzt durch die vor- herrschende Corona-Pande- mie wurde die Nachfrage nach regionalen Bio-Lebensmitteln stark befeuert. Das gesteiger- te Bewusstsein für Umwelt, Gesundheit und Selbstversor- gung lässt den Bio-Umsatz auf ein Allzeithoch von 2,4 Milli- arden Euro steigen. Über alle Vertriebskanäle gerechnet ist damit ein Plus von 15 Prozent zum Vorjahr zu verzeichnen.

Es ist davon auszugehen, dass die Nachfrage auf einem ähn- lichen Niveau bleiben wird.

Bio-Lebensmittel werden von allen Bevölkerungsgruppen nachgefragt, vor allem jedoch von Jungen sowie Personen mit höherem Einkommen.

Im Lebensmitteleinzelhan- del lag der wertmäßige Bio-An- teil im dritten Quartal 2021 bei elf Prozent. Zuwächse sind in allen Warengruppen zu be- obachten. Milch und Joghurt sind gefolgt von Kartoffeln, Eiern und Frischgemüse die Top-Bio-Produkte, die auch die wertmäßig größten Zuwäch- se verzeichnen konnten. Die Bio-Anteile bei Fleisch und Ge- flügel liegen mit 5,8 Prozent zurück, ein Wachstum im Ver- gleich zum Vorjahr gibt es – au- ßer bei Schwein und Pute – je-

doch auch im Fleischsektor.

Bei Schwein und Pute hemmt weniger der Absatz, sondern viel mehr die nicht nachkom- mende Produktion die Steige- rungsraten.

Dennoch macht der Struk- turwandel auch vor Bio-Betrie- ben nicht Halt und es ist davon auszugehen, dass die Anzahl der Betriebe 2022 zurückgeht.

Die neue EU-Bio-Verordnung bringt neue Rahmenbedingun- gen, weshalb einzelne Betriebe eine Neuausrichtung, insbe- sondere im Bereich der Weide- haltung, anstreben müssen.

Bio-Ackerbau

Nach den nicht zufriedenstel- lenden Auszahlungspreisen der Getreideernte 2020 nimmt der Bio-Getreidemarkt nun Fahrt auf. Die Unwettersitu- ation im Sommer, schlechte- re Erträge und der Rückgang der Anbauflächen wirken sich negativ auf die Angebotsseite aus. Demgegenüber steht eine hohe Nachfrage nach österrei- chischem Bio-Getreide, was die

Preise um bis zu 200 Euro pro Tonne steigen ließ. Diese Dy- namik hat auch dramatische Auswirkungen auf den Fut- termittelmarkt zur Folge. Ver- schiebungen von Futterweizen in den Speisesektor sowie der Umstand, dass Umstellungs- ware derzeit Mangelware ist, kommen erschwerend hinzu.

Nicht nur Futtergetreide, auch Bio-Mais und Bio-Soja tendie- ren preislich nach oben. Trotz ausgeweiteter Bio-Soja-Anbauf- lächen (plus zehn Prozent auf 29.170 Hektar im Jahr 2021) hinkt das Angebot hinter der hohen Nachfrage – vor allem aus dem Ausland – nach. Auf- grund der guten Nachfrage verzeichneten auch Zuckerrü- be und Sonnenblume einen deutlichen Flächenzuwachs.

Die kommende Vermarktungs- saison lässt eine ähnlich hohe Nachfrage in allen Bereichen erwarten.

Bio-Milchmarkt

Die Anlieferung von Bio-Milch sowie Bio-Heumilch ist erneut gestiegen. Dabei ist beson- ders die Nachfrage aus unse- rem Nachbarland Deutschland

Erfreuliche Entwicklungen auf dem Bio-Markt

Die Nachfrage nach Bio-Lebensmittel ist ungebrochen.

Bio-Rindfleisch ist gefragter denn je. Bio Austria/Maria Jungreithmayr

Roll-AMA-Motivanalyse im April 2021. AMA Marketing Bio-Anteile wertmäßig Roll-AMA 3. Quartal 2021. AMA Marketing

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ungebremst. Bereits über 30 Prozent beträgt die Bio-Milch- exportquote nach Deutsch- land und ist somit ein wesent- licher Treiber der Nachfrage nach Bio-Milch. Hat sich die- se in Deutschland während der Corona-Pandemie um 22 Prozent erhöht, konnte die Produktion dort im Vergleich nur um vier Prozent gesteigert werden. Die Auszahlungsprei- se liegen auch aufgrund dieser Marktkonstellation auf einem zufriedenstellenden Niveau.

Bio-Rindfleischmarkt

Während besonders 2020 der Absatz von konventionel- lem Rindfleisch sehr unter der Schließung der Gastronomie gelitten hat, wurde Bio-Rind- fleisch im Lebensmittelein- zelhandel stark nachgefragt.

Der gesteigerte Absatz von Bio-Ochsen, -Kalbinnen und -Kühen ließ eine Erhöhung der Bio-Zuschläge zu. Die Nachfra- ge bleibt stabil, das zeigt auch die erzielte Preisanpassung nach oben bei Vermarktungs- projekten wie z. B. dem „Ja!

Natürlich“ Weidejungrind. Ei- nen Engpass gibt es derzeit bei österreichischen Bio-Kälbern für die Mast („Fresser+“). Eine noch zu geringe Differenzie- rung zwischen Bio-Fressern und konventionellen Fressern

lässt viele potenzielle Bio-Käl- ber am konventionellen Markt verschwinden.

Die Weide-Bestimmun- gen ab 2022 lassen noch kei- ne Prognosen zur anhalten- den Versorgungssituation mit Bio-Rindfleisch zu. Zudem sind die Schlachtzahlen insgesamt rückläufig und verknappen somit die Versorgungslage im Bio-Rindfleischbereich zuneh- mend. Potenzial für Neuein- steiger ist hier somit gegeben.

Bio-Schweine und Bio-Geflügel

Im Jahr 2020 wurde erstmals die Marke von 100.000 geschlach- teten Bio-Schweinen über- schritten. Auch hier ist 2021 erfreulicherweise von einer guten Nachfrage zu berichten.

Bio-Ferkel sind weiterhin der

limitierende Faktor. Die Preise sind gleichermaßen für Bio-Fer- kelerzeuger und Bio-Mäster zu- friedenstellend, da diese fix gekoppelt sind. Partnerschaft- liche Kooperationen mit dem Lebensmitteleinzelhandel ge- währleisten eine stabile Absatz- und Preissituation.

Die Bio-Mastgeflügel-Pro- duktion ist weiterhin von ei- nem extremen Wachstum geprägt. Von 2019 auf 2020 wurden um 22 Prozent mehr Bio-Masthühner geschlach- tet. Ein Großteil des Wachs- tums ist durch die Nachfrage aus Deutschland begründet.

Unser Nachbarland ist mittler- weile ein mindestens genauso wichtiger Absatzmarkt, wie der Heimmarkt.

Die Produktion von Bio-Ei- ern betrug im Jahr 2020 253 Millionen Stück (plus fünf Prozent), was einem weitaus

geringeren Wachstum als bei Mastgeflügel entspricht. Ein Rückgang der Bioanteile 2020 ist vielmehr der nicht nach- kommenden Produktion ge- genüber der stark steigenden Nachfrage geschuldet.

Bio-Obstvermarktung

33 Prozent der Obstanlagen in Österreich werden bereits bio- logisch bewirtschaftet. Eine ungebremst rege Nachfrage gibt es bei Bio-Pressobst, so- wohl bei Äpfeln als auch bei Birnen und Zwetschken. Da- bei werden Jahr für Jahr stabil hohe Preise über die Bio Aust- ria Pressobstvermarktungsak- tion ausbezahlt. Sowohl der Lebensmitteleinzelhandel als auch zahlreiche Direktver- markter werden damit belie- fert.

Am aufsteigenden Ast – Bio-Schweinefleisch erfreut sich reger Nachfrage.

Bio Austria

Zusammenfassend lässt dieser Rückblick eine hoffnungsvolle Prognose für den Biomarkt 2022 zu, der viele Chancen und Möglichkeiten bietet.

Gerade in den letzten beiden Jahren hat sich der Bio-Markt sehr positiv entwickelt und spiegelt die gesellschaftlichen Anforderungen hinsichtlich Ernährung und Umweltwirkung der Landwirtschaft wider.

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DI Marion Gerstl

Der erste Striegeleinsatz ist das Blindstriegeln. Es erfolgt kurz vor dem Durchstoßen der Kulturpflanzen durch die Bodenkrume, daher der Be- griff „blind“. Die Arbeitstiefe liegt bei zwei bis drei Zenti- metern. Das Blindstriegeln er- streckt sich in einem Zeitrah- men von drei bis acht Tagen nach der Saat, abhängig von der Befahrbarkeit des Bodens und der Kulturentwicklung.

70 Prozent der Beikräuter wer- den durch das Striegeln ver- schüttet und 30 Prozent aus- gerissen. Unter optimalen Voraussetzungen verbessert das Striegeln zudem die Bo- dendurchlüftung und somit auch die Mobilisierung von Nährstoffen. Es ist aber nicht jede Kultur für ein Blindstrie- geln geeignet. Geeignet sind unter anderem Lein, Dinkel, Weizen, Roggen, Triticale und Raps.

Der Einsatz des Striegelns muss auf das Entwicklungssta- dium der jeweiligen Kultur ab- gestimmt werden. Je nachdem, welches Gerät von welcher

Firma zum Einsatz kommt, sind die Striegel unterschied- lich ausgestattet, z.B. mit direkt oder indirekt gefederten Zin- ken. Weiters gibt es Striegel mit rollenden Elementen – z.B. der Rollstriegel, der sich durch sei- ne abrollende Bewegung sehr gut als Krustenbrecher eignet.

In der biologischen Land- wirtschaft gibt es Kulturen, die als reine Striegelkultur wenig Chance gegen Beikräuter ha- ben. Das sind etwa Mais, Son- nenblume, Sojabohne oder Zu- ckerrübe. Diese Kulturen müs- sen als Hackfrüchte geführt werden. Das Unkraut zwischen den Reihen wird mittels Gänse- fuß- oder Flachhackschare bzw.

Winkelmesser abgeschnitten, entwurzelt oder verschüttet.

Das Unkraut in der Reihe wird durch eine nachlaufende Fin- gerhacke oder durch ein Häu- felblech verschüttet.

Sind die Kulturpflanzen noch sehr klein, werden die- se durch Schutzbleche, die am Hackgerät angebracht sind, ge- schützt.

Je genauer sich das Hackband zur Reihe einstellen lässt, desto besser ist der Effekt der mecha- nischen Beikrautregulierung.

Die Reihenweiten der Hacke sind mechanisch oder auch hy- draulisch an den Abstand der Kultur einzustellen. Um das Hackgerät exakt zu steuern, ha- ben sich Systeme wie RTK und die Steuerung durch Kameras am Markt etabliert.

Entscheidend bei jeder

mechanischen Maßnahme ist, auf die Befahrbarkeit des Bodens und auf das Wetter zu achten. Nach einer mechani- schen Maßnahme sollte es ein bis zwei Tage nicht regnen. Be- sondere Vorsicht gilt bei ab- tragsgefährdeten Flächen.

Zahlreiche Start-Ups liefern sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen bezüglich Feldrobotik. In ab- sehbarer Zukunft werden be- reits einige Geräte ihre Markt- reife erlangt haben.

Mehr Details sowie Videos zu den jeweiligen Geräten und deren Einsatz in verschiedenen Kulturen gibt es auf lk-online unter der Rubrik „Bio – Bei- krautregulierung“.

Die goldenen Regeln der mechanischen Beikrautregulierung

Der mechanische Pflanzenschutz beginnt im Biolandbau schon vor der Aussaat, mit dem Abschleppen der Felder.

Fingerhacke mit elektrohydraulischer Bandbreiteneinstellung. LK OÖ

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Daniel Lehner

Hier werden auf einer Fläche von knapp über 20 Hektar ver- schiedenste Versuche zu allen üblichen und weniger bekann- ten Kulturen durchgeführt. Da besonders im Bio-Ackerbau die Herausforderungen sehr viel- seitig sind und stetig zuneh- men, ist Forschung in diesem Bereich unerlässlich.

Auf zwei sehr unterschied- lichen Böden können hier im Übergang vom Alpenvor- land zur Welser Heide Versu- che durchgeführt werden, de- ren Ergebnisse nahezu auf das ganze Bundesland übertragbar sind. Neben allen Fragen in der Praxis rund um die Kulturen werden auch auf wissenschaft- licher Ebene mit diversen Er- hebungen, Auswertungen und Analysen wertvolle Informati- onen generiert.

Da im Bio-Ackerbau, neben vielen anderen Aspekten, die Sortenwahl eine große Rolle spielt – sei es durch Resistenzen gegen Krankheiten und Schäd- linge, Wuchsverhalten, Abreife etc. – werden bei den Hauptkul- turen umfangreiche Sortenver- suche durchgeführt. Sämtliche Arten von Wintergetreide, als auch diverse Sommergetreide- arten werden am Standort teil- weise auch in Zusammenarbeit mit der AGES geprüft. So wird hier bereits ein Grundstein für die Zulassung von neuen Sor- ten im Rahmen der amtlichen Wertprüfung gelegt. Daneben werden auch andere Futterkul- turen wie Körnermais behan- delt, genauso wie die Entwick- lung von Grünlandmischun- gen.

Einen wesentlichen Schwer- punkt bildet die Kultivierung von Leguminosen. Gerade in

viehlosen Bio-Ackerbaubetrie- ben stellen sie den Grundstein der Fruchtfolge dar. In diesem Bereich wird in zwei Richtun- gen geforscht. Zum einen wer- den durch Sorten-, Düngungs- und Anbauversuche bei den klassischen Körnerlegumino- sen wie Ackerbohne, Sojaboh- ne, Erbse und Lupine (blau und weiß) auch für Veredelungsbe- triebe wichtige Informationen generiert. Zum anderen kön- nen die in Oberösterreich vie- lerorts dominierenden Viehbe- triebe mit Wiederkäuern (Rin- der, Schafe und Ziegen) von den Arbeiten im Bereich Feld- futterbau profitieren. Haupt- bestandteile dieser Kulturen sind Kleearten, Gräser, Luzer- ne, Esparsette und Kräuter. Sie ermöglichen es, den im biolo- gischen Betrieb angestrebten geschlossenen Kreislauf so gut wie möglich zu leben.

Ein weiterer, sehr wesentli- cher Zweig ist der Anbau von Kulturen zur direkten Verwen- dung als Lebensmittel unter dem Motto „Vom Feld auf den Teller“. Der immer mehr nach- gefragten pflanzlichen Kompo- nente in der Ernährung wird seit einiger Zeit besondere Auf- merksamkeit in den Versuchen gegeben. Hier spielen Legumi- nosen eine große Rolle. Es wird unter anderem in Zusammen- arbeit mit der Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) in Bay- ern sowie weiteren Akteuren in Deutschland und der Schweiz an gemeinsamen Projekten im Speiseleguminosenbereich ge- arbeitet. Versuche zum Anbau von Linsen in Gemenge mit verschiedenen Kulturen, Tro- ckenbohnen, Kichererbsen, Ackerbohnen zur Grünnut- zung, Puffbohnen und wei- ßer Lupine werden durchge-

führt. Als in unserem Bundes- land noch relativ neue Kultur befindet sich auch die Süß- kartoffel im Repertoire. Ne- ben Sortenversuchen werden auch Anbauversuche durch- geführt. Abgerundet wird der Reigen durch Sortenversuche bei Speisekartoffeln. Auch zur Biodiversität finden Arbeiten statt.

Die Ergebnisse sind für jede Betriebsform interessant, vom Direktvermarkter über den Ver- edler bis zum Produzenten. Der ständige Austausch von Pflan- zenzüchtern bis zu Verarbei- tern gehört in Lambach zum Alltag. Die große Vielfalt am Feld kann bei Führungen und Exkursionen auf Anfrage gerne besichtigt werden.

Am 21. Juni findet der all- jährliche Feldtag mit Führung durch sämtliche Versuche statt.

Zukunftsfit im Bio-Ackerbau:

Versuche zu aktuellen Fragestellungen

In Lambach/Stadl-Paura hat das Institut für Biologische Landwirtschaft und Biodiversität der Nutztiere („Bio-Institut“) der HBLFA Raumberg-Gumpenstein den Standort für Bio-Ackerbau.

Aktuelle Versuche im Bio-Ackerbau. HBLFA Raumberg Gumpenstein

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DI Marion Gerstl

Diese Versuche werden immer auf Praxisbetrieben, die gut für die mechanische Beikrautregu- lierung ausgestattet sind, an- gelegt. Der Schwerpunkt der Versuche lag bis jetzt bei den Eiweißkulturen, denn Eiweiß kann es am Bio-Markt nicht ge- nug geben. Die Versuche wer- den zur Absicherung, immer auf mehreren Standorten in Oberösterreich angelegt. Auf jedem Standort werden Stan- dards zur statistischen Auswer- tung angelegt. Eine regelmä- ßige Bonitur, die ertragliche Auswertung und zuletzt der Versuchsbericht schließen je- den Versuch ab. Falls notwen- dig werden Nährstoffanalysen bzw. Analysen auf Mykotoxine, Alkaloide usw. durchgeführt.

Versuche, die ausgewertet wer- den, sind in den Bionet-Anbau- ratgebern und in der Versuch- splattform in lk-online unter der Rubrik „Pflanzen – Services – Pflanzenbauliche Versuche“

veröffentlicht.

Bionet Österreich

In der Regel laufen alle Versu- che zumindest für den Zeit- raum von drei Jahren. Außer- dem werden Versuche mit Kul- turen angelegt, die aufgrund der Klimaänderung bereits in unsere Breiten passen. Beispiele sind der Anbau von Speiselegu- minosen wie Kichererbse und Linse im Gemenge bzw. ein- zeln oder der Anbau von Som- merbraugerste im Spätherbst.

In regelmäßigen Abständen er- folgt eine Abstimmung mit an-

deren Versuchsanstellern z. B.

das Biokompetenzzentrum in Schlägl, der Bionet Versuchs- standort Stadl Paura und die Landwirtschaftskammer Nie- derösterreich (LK NÖ).

Im Rahmen vom EIP-Projekt

Mulchsaaten und Hacktechni- ken werden in Zusammenar- beit mit der LK NÖ und dem BLT Wieselburg fünf Betriebe in Oberösterreich und fünf Be- triebe in Niederösterreich über drei Jahre begleitet. Untersucht wird, wie sich abfrostende und winterharte Zwischenfrüchte sowie verschiedene Methoden der Bodenbearbeitung auf den Mulchdeckungsgrad bei Hack- kulturen auswirken.

Im Rahmen von Feldbege- hungen und Arbeitskreistref- fen werden die angelegten Versuche gemeinsam mit den Landwirten besichtigt.

Mit dem Blick nach vorne – Kompetenz bei Bio-Ackerbau-Versuchen in Oberösterreich

Seit dem Jahr 2017 beschäftigen sich die Bio-Ackerbauberater der Boden.Wasser.Schutz.Beratung neben dem Aufbau von Bio-Ackerbauarbeitskreisen in Oberösterreich ebenso mit dem Versuchswesen.

Besichtigung des Ackerbohnensortenversuches in Linz-Land mit den

Bio-Ackerbauarbeitskreisen. BWSB

Bio-Ackerbauversuche seit 2017

Jahr Versuch Standorte

2017

Sortenversuch Soja, Schwefeldüngung bei Soja, Sorghumhirse – Anbauzeitpunkt, Zwischenfruchtversuch

Linz-Land, Perg, Steyr

2018

Ackerbohnensortenversuch, Gemenge, Sorghumhirse – Anbautechnik, Anbauzeit- punkt, Lupinesorten, Impfversuch bei Soja- bohne, Untersaaten bei Winterweizen, Raps

Perg, Schärding, Wels, Linz-Land, Freistadt, Steyr

2019 Raps, Gemenge, Lupine, Ackerbohnensorten, Sojaimpfversuch, Zwischenfruchtversuch

Linz-Land, Perg, Rohrbach 2020

Untersaaten bei Ackerbohne, Raps, Gemenge, Mais nach unterschiedlichen Saatbett- bereitungen, Zwischenfruchtversuche

Braunau, Rohrbach, Linz- Land, Perg

2021

Körnermaissortenversuch, Saatzeitpunkt Sommerbraugerste, Weiße Lupine – Sorten- und Impfversuch, Mais nach verschiedenen winterharten Zwischenfrüchten, Zwischen- fruchtversuch

Linz-Land, Freistadt, Wels, Kirchdorf, Rohrbach

Ausblick 2022

Körnermaissortenversuch, Saatzeitpunkt Sommerbraugerste, Weiße Lupine – Sorten- und Impfversuch, Zwischenfruchtversuch, Speiseleguminosen, Silomaissortenversuch

Linz-Land, Freistadt, Rohrbach

Kompetente Betreuung:

Bio-Zertifizierung auf Augenhöhe

In den letzten Jahren hat sich die LKV Austria Gemeinnützige GmbH als kompetente Zertifi- zierungsstelle etabliert und be- treut aktuell rund 13.500 Kun- den. Neben gesetzlichen Biozer- tifizierungen werden auch in den Bereichen gentechnikfreie Pro- duktion und geschützten Her- kunftsangaben, sowie für diverse private Programme (z. B.: AMA QHS – Qualitäts- und Herkunfts- richtlinie für bäuerliche Direkt- vermarkter und Lebensmittel- manufakturen) Zertifizierungen angeboten. Die LKV Austria ist eine akkredi tierte Zertifizie- rungs stelle für die biologische Wirtschaftsweise, die gentech- nikfreie Produktion, Heu milch g.t.S., Tiroler Bergkäse g.U. und Tiroler Graukäse g.U. gemäß der Norm EN ISO 17065:2012.

Das fachlich kompetente Perso- nal der LKV Austria führt Eva- luierungen in ganz Österreich durch. Neben den Evaluierun-

gen und Zertifizierungen setzt die LKV Austria und sein Team den Fokus auf eine gute Betreu- ung der Kunden. Schließlich sol- len eine Evaluierung und die da- mit verbundene Produktzertifi- zierung nicht nur bürokrati- schen Charakter haben, son- dern in erster Linie die Betriebe in der täglichen Arbeit unter- stützen und den Kunden recht- liche Sicherheit geben.

Unverbindliches Infopaket an- fordern: E-Mail zertifizierung@

lkv-austria.at, Tel. 050/69023130.

Werbung Kompetente Betreuung auf Augenhöhe zeichnet die LKV Austria aus. FOTO: LKV

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Petra Doblmair, akad. BT

Die Beratung umfasst folgende Bereiche:

Bio-Umstellungsbera- tung: Diese dient als Erstinfor- mation für Betriebe, und findet auf Wunsch am Betrieb statt.

Es erfolgt ein Betriebscheck und die ersten Schritte der Um- stellung auf biologische Land- wirtschaft werden besprochen.

Aber auch Marktchancen und Vertriebsmöglichkeiten bilden einen wichtigen Teil der Bera- tung.

Bio-Richtlinien und Produktionsoptimierung:

Hier werden Betriebe zu den gültigen Richtlinien des Bio- landbaus und bei Fragen zur Bio Kontrolle informiert. Eben- so können Betriebe zur Opti- mierung bestehender Betriebs- zweige oder zur Vermarktung der Produkte und zur aktuellen Marktsituation beraten wer- den. Aber auch bei Fragen zu Antragstellungen im VIS bzw.

zu direkten Antragstellungen an Behörden oder Kontrollstel- len bieten die Berater der Land- wirtschaftskammer OÖ und der Boden.Wasser.Schutz.Bera- tung Unterstützung.

Bio-Weideberatung: Ge-

rade die Weidehaltung war und ist für viele Biobetriebe eine große Herausforderung. Die Situation der Weidehaltung wird mit dem Betrieb erhoben und gemeinsam werden Stra- tegien zur optimalen Nutzung von weidetauglichen Flächen des Betriebes erstellt. Der Be- trieb erhält ein individuell zu- geschnittenes Weidekonzept.

Bio-Fruchtfolgebera- tung: Betriebe werden bei der Erstellung einer biotauglichen Fruchtfolge mittels einer be- triebsspezifischen, schlagbe- zogenen Excel-Tabelle unter- stützt. In die Planung werden

auch Zwischenfrüchte mit- einbezogen. Kulturführungs- anleitungen für die geplanten Kulturen werden übermittelt.

Dazu gehören auch Sorten- empfehlungen für den Biobe- reich.

Auch der Bildungsbereich im Biolandbau wird von den Be- ratern der LK OÖ mitbetreut.

Zum einen sind es Facharbei- ter- und Meisterkurse, in de- nen der Biolandbau und die Möglichkeiten für die Betriebe präsentiert werden, aber auch der Einstiegskurs in die biologi- sche Landwirtschaft und viele weitere fachspezifische Kurse

Wir stellen uns vor –

Bio-Beratung in Oberösterreich

Das Bio-Referat der Landwirtschaftskammer Oberösterreich bietet interessierten Landwirtinnen und Landwirten Beratungsleistungen in verschiedenen Bereichen des Biolandbaues.

Der Boden ist das wichtigste Gut für die Land- sowie Forstwirt- schaft. Er ist eine wertvolle Nähr- stoffquelle, ein Wasserspeicher, ein Schadstofffilter – er ist die Basis allen Seins. Grund genug also, den Boden in den Fokus des Ackerbaus und einer konse- quenten Kreislaufwirtschaft zu rücken. Ein dabei unverzichtba- rer Mitarbeiter im Ökolandbau:

Mikroorganismen-Präparate.

Bio-Bäuerinnen und -Bauern wis sen: Ein gesunder Boden ist unersetzlich für gesunde Pflan- zen, gesunde Tiere und damit ge- sunde Nahrungsmittel. Ange- sichts zunehmender Wetterext- reme sind humose Böden ein wichtiger Faktor für die Land- wirtschaft. Schonende Bodenbe- arbeitung, optimale organische Düngung, konsequente Rück- führung der Ernterückstände, Zwischenfrüchte sowie Unter- saaten zählen zu den wirkungs- vollen Maßnahmen des Humus- aufbaus. Die Technologie der

effektiven Mikroorganismen un terstützt die regenerative Landwirtschaft und fördert vi- tale Böden.

Fruchtbarer Boden – der unsichtbare Schatz

„Ernähre deinen Boden und du ernährst deine Pflanzen.“ Nach diesem Prinzip lebten alte land- wirtschaftliche Kulturen schon vor Jahrtausenden und legten damit den Fokus auf den Hu- musaufbau. Um die Humus- schicht zu erhalten, muss den Böden immer wieder organische Masse zugeführt werden. In frü- heren Zeiten war es üblich, Stallmist, Pflanzenrückstände, Gesteinsmehle oder Exkremente in die Böden einzuarbeiten. Eine unglaubliche Vielzahl an Boden- lebewesen und Mikroorganis- men ernährt sich von all der or- ganischen Substanz, zersetzt und frisst sie, scheidet sie wie- der aus und verwandelt sie so allmählich in Humus. Eine per-

fekte Kreislaufwirtschaft, die für humusreiche Böden sorgt.

Bodenschutz: Aktivierung und Regeneration

Für eine dauerhafte Verbesse- rung des Bodens eignet sich der Einsatz von „MK Boden“.

Es wird bei mit den Ern- terückständen und beim Mulchen in den Boden eingearbeitet oder zur Förderung von üppigen Gras- wuchs auf Wiesen und Weiden einge- setzt. Die Keimung

und Wurzelbildung der Folge- frucht wird gefördert und im Boden vorhandene Nährstoffe werden pflanzenver fügbar. „MK Start“ fördert die Jugendent- wicklung der Pflanzen. Die Wurzelbildung wird durch ein gezielt gesteuertes Milieu ver-

bessert. Die Wasser- und Nährstoff adsorption

wird gesteigert und die Widerstandskraft der Pflanze wird maßgeb- lich gestärkt.

Informationen unter:

www.multikraft.com Werbung

Bodengesundheit für eine regenerative Landwirtschaft

Multikraft-Standort in Pichl bei Wels FOTOS: MULTIKRAFT

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und Weiterbildungen.

Die Berater legen auch Wert darauf, Kurse anzubieten, die die erforderlichen, speziell für die biologische Landwirt- schaft zugeschnittenen Wei- terbildungsstunden für ÖPUL, Sachkunde im Pflanzenschutz, Tiergesundheitsdienst etc. be- inhalten.

Marion Gerstl und Bern- hard Ottensamer von der Bo- den.Wasser.Schutz.Beratung betreuen die Bio-Ackerbau-Ar- beitskreise in Kirchdorf/Steyr, Linz-Land, Perg, Wels und im Innviertel.

Die Berater versorgen den Bio-Bereich auf lk-online un- ter der Rubrik „Bio“ mit aktu- ellen Fachartikeln. Für Acker- baubetriebe wird monatlich ein kostenloser Newsletter aus- geschickt.

Die aktuellen Versuche im Biolandbau kann man auf der Versuchsplattform auf lk-on- line unter der Rubrik „Pflan-

zen – Services – Pflanzenbau- liche Versuche“ oder in den

Bionet-Anbaubroschüren (die- se gibt es auch auf lk-online

zum Herunterladen) nach- lesen.

Bio-Berater nach Fachgebieten

Die Bio-Berater der Landwirtschaftskammer Oberösterreich und der Boden.Wasser.Schutz.Beratung haben die Zuständigkeiten nach Fachgebieten aufgeteilt:

Stefan Rudlstorfer, ABL Grünland, Wiederkäuer stefan.rudlstorfer@lk-ooe.at

Petra Doblmair, akad. BT Ackerbau, Schweine, Geflügel petra.doblmair@lk-ooe.at

Bernhard Ottensamer Koordination lk-online, Versuchswesen, Bio-Ackerbauarbeitskreise bernhard.ottensamer@lk-ooe.at DI Lukas Großbichler

Referent Biolandbau lukas.großbichler@lk-ooe.at

DI Joachim Mandl Grünland, Feldfutter, Obst, Gemüse

joachim.mandl@lk-ooe.at

DI Marion Gerstl Versuchswesen, Bio-Ackerbauarbeitskreise marion.gerstl@lk-ooe.at

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