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Bio-Ackerbau schont das Klima Medienmitteilung

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Medienmitteilung vom 8.06.2011 Seite 1

Das FiBL hat Standorte in der Schweiz, Deutschland und Österreich FiBL offices located in Switzerland, Germany and Austria

Le FiBL est basé en Suisse, en Allemagne et en Autriche

FiBL Schweiz / Suisse Ackerstrasse, CH-5070 Frick Tel. +41 (0)62 865 72 72 info.suisse@fibl.org, www.fibl.org

MEDIENMITTEILUNG

Bio-Ackerbau schont das Klima

(Frick 8.6.2011) Wird der Boden schonend bearbeitet und natürlich gedüngt, lässt sich der Humusgehalt um 17 Prozent steigern. Das bindet klimaschädliches CO2 im Boden. Diese neuen Erkenntnisse aus einem Langzeitversuch des

Forschungsinstitutes für biologischen Landbau (FiBL) zeigen, wie der Biolandbau seine Klimagas-Bilanz weiter verbessern kann.

Am Mittwoch wurden die Resultate der Versuche „Klimaneutraler Acker- und Gemüsebau“, die im Herbst 2002 starteten, auf dem Schlatthof in Aesch/BL erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. Die Versuche werden vom Coop Fonds für Nachhaltigkeit unterstützt.

Enge Zusammenarbeit mit Praxis und Beratung

Biologische Landwirte arbeiten mit einer ganzen Reihe von klimaschonenden Massnahmen. Sie setzen Mist, Kompost und Gründünger mit Stickstoff-fixierenden Pflanzen ein und verzichten auf energieintensive Dünger. Mit einer bodenschonenden Bearbeitung kann der Biolandbau noch klimafreundlicher werden. Bodenschonend heisst, den Boden nicht zu tief zu bearbeiten. Das ist für den Biolandbau eine besondere

Herausforderung, dient doch die tiefe Bodenbearbeitung auch der Unkrautregulierung.

Denn im Biolandbau wird vollständig auf Herbizide verzichtet. Dank der engen Zusammenarbeit von Bauern, Beratern und Forschern können die Systeme laufend optimiert und rasch in die Praxis umgesetzt werden.

Humussteigerung nach sieben Jahren

Der 2002 gestartete Versuch in Frick zeigte nach anfänglichem Ertragsrückgang sehr gute Erfolge. „Die Resultate aus diesem Langzeitversuch sind sehr ermutigend“, freut sich Studienleiter und Bodenspezialist Paul Mäder vom FiBL. „Die reduziert bearbeiteten Böden wiesen 17 Prozent mehr Humus und 37 Prozent mehr Bodenmikroorganismen auf.” Auch die Erträge stiegen nach anfänglichem Rückgang, „die Ertragssicherheit ist verbessert“, sagt Mäder. Die Zunahme des Humusgehaltes im Boden entspricht einem

Klimaminderungspotenzial von 2 t Kohlendioxid-Äquivalent pro Hektar und Jahr. Weil die Produktionskosten konstant bleiben, lohne sich die reduzierte Bodenbearbeitung im Fricker Versuch auch finanziell, sagt Paul Mäder. Kurz: die reduzierte Bodenbearbeitung fördert die Bodenfruchtbarkeit, schont das Klima und bedeutet keine Mehrkosten für den Landwirt.

Medienmitteilung

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Und dies ohne jeglichen Einsatz von chemisch-synthetischen Kunstdüngern und Herbiziden.

Weitere Versuche nötig

Jetzt muss sich der Fricker Versuch bewähren. Dank einer engen Zusammenarbeit von Bauern, Beratern und Forschern könnten optimierte Systeme gemeinsam erarbeitet und rasch in die Praxis umgesetzt werden. Weitere Versuche laufen auf rund einem Dutzend Betrieben im Mittelland und in der Westschweiz. In der Umstellungszeit verzeichneten die Betriebe zwischen 5 und 8 Prozent Minderertrag. Zweijährige Resultate aus Muri/BE und Aesch/BL deuten darauf hin, dass bei reduzierter Bodenbearbeitung der Ertrag durch Düngung und Sortenwahl verbessert werden kann. Auch Unkraut bleibt eine

Herausforderung.

„Coop hat eine ehrgeizige Vision“

Felix Wehrle, Leiter Kommunikation von Coop erläutert das Engagement: „Coop hat die ehrgeizige Vision, bis 2023 in allen direkt beeinflussbaren Bereichen CO2-neutral zu werden. Darüber hinaus setzen wir alles daran, dass die Produkte in unserem Sortiment möglichst nachhaltig produziert und verarbeitet werden. Deshalb finanziert Coop seit 1993 Forschungsprojekte des FiBL zur Weiterentwicklung des biologischen Landbaus.

Zusammen mit den Forschern des FiBL freuen wir uns über den wissenschaftlich erbrachten Nachweis, dass klimaneutraler Ackerbau keine Vision, sondern vielmehr machbare Realität geworden ist.” Und Urs Niggli, Direktor des FiBL fügt an: „Durch die Erhöhung der Humusgehalte und durch Verminderung des Energieverbrauchs durch Dünger und Pflanzenschutzmittel wollen wir die Klimagas-Bilanz der Landwirtschaft auf Null bringen. Damit würde ein wichtiger Verursacher von klimaschädlichen Gasen zum nachhaltigsten Wirtschaftszweig der Gesellschaft und die Biobauern würden zu den Schrittmachern der Zukunft.“

Kontakt

> Jacqueline Forster-Zigerli, Mediensprecherin, Forschungsinstitut für biologischen

Landbau (FiBL), Ackerstr., 5070 Frick, 062 865 72 71, 079 704 72 41, www.fibl.org

> Paul Mäder, Fachgruppenleiter Bodenwissenschaften, Forschungsinstitut für

biologischen Landbau (FiBL), Ackerstr., 5070 Frick, 062 865 72 32

> Urs Meier, Mediensprecher, Coop, 061 336 71 39

Diese Medienmitteilung im Internet

Sie finden diese Medienmitteilung im Internet unter www.fibl.org/de/medien.html.

Medienmitteilung vom 8.06.2011 Seite 2

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