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Pressekonferenz anlässlich des Kongresses Pflege 2013

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Pressekonferenz

anlässlich des Kongresses Pflege 2013

Im toten Winkel Europas

Der Stellenwert der Pflege in Deutschland

am Donnerstag, 24. Januar 2013, 11.00 Uhr

Hotel Maritim proArte | Friedrichstraße 151 | 10117 Berlin-Mitte

In einem Pflege-Ländervergleich innerhalb der EU ist Deutschland mittlerweile Schlusslicht. Nach- dem Österreich die Zugangsvoraussetzungen für die Ausbildung auf Matura angehoben hat, sind unsere Nachbarn im Ranking an uns und an Luxemburg vorbeigezogen. Aber offenbart ein Blick über die Grenze tatsächlich, dass Österreich das gelobte Land ist? Die Zahlen in Deutschland dage- gen sind alarmierend: Bis zum Jahr 2030 fehlen etwa 500.000 Vollzeitkräfte in der Pflege. Kann Deutschland tatsächlich Herr dieses Pflegedilemmas werden, indem wir weiterhin zulassen, dass Quantität vor Qualität geht? Denn in den vergangenen Jahren haben immer mehr angelernte Pfle- gekräfte Tätigkeiten von qualifizierten Fachkräften übernommen.

Und wie steht es mit der Motivierung in der Fachpflege? Immer höhere Erwartungen werden an die Leistung der Pflegenden gestellt, gleichzeitig ist die Bezahlung nur mäßig. Löst die geplante Einführung einer ersten Pflegekammer in Schleswig-Holstein einem Domino-Effekt auch in ande- ren Bundesländern aus? Kann eine Akademisierung wirklich das Berufsbild aufwerten? Was schla- gen Berufsverbände, Experten aus Management und Praxis vor, um die Weichen für Pflegebedürf- tige und für in der Pflege Beschäftigten endlich richtig zu stellen?

Wir laden Sie als Pressevertreter zu einer Expertenrunde mit hochrangigen österreichischen und deutschen Vertretern aus Pflege und Wissenschaft ein mit anschließender Diskussion.

Ihre Gesprächspartner:

Mag. Dr. Gabriele Polanezky Pflegedirektorin Bezirkskrankenhaus Schwaz, Tirol Prof. Dr. Dr. h.c. Jürgen Osterbrink Paracelsus Medizinische Privatuniversität, Salzburg Hedwig François-Kettner Pflegedirektorin Charité Universitätsmedizin Berlin,

Vorsitzende Aktionsbündnis Patientensicherheit Andreas Westerfellhaus Präsident Deutscher Pflegerat

Moderation: Wolfgang van den Bergh, Chefredakteur der Ärzte Zeitung

Kontakt und Information: Uschi Kidane | Springer Medizin | tel + 49 (0)6221 487-8166 | uschi.kidane@springer.com

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Professionelle Pflege: Deutschland ist Schlusslicht

Kongress Pflege 2013 am 25. und 26. Januar in Berlin|Neuer EU-Beschluss passt sich dem niedrigen Standard in Deutschland an|Pflegekammer in Schleswig-Holstein: Domino-Effekt erwartet

Berlin, 24. Januar 2013. Der zuständige Ausschuss des EU-Parlaments hat gestern beschlossen, dass zehn Jahre Schulausbildung reichen, um Krankenschwester oder -pfleger zu werden. Obwohl die EU- Kommission in einer Richtlinie vorgeschlagen hat, die Zugangsvoraussetzungen anzuheben, weil die beruflichen Anforderungen in der Pflege gewachsen sind. Und trotz der Tatsache, dass alle EU-Länder – bis auf Deutschland und Luxemburg – zwölf Jahre vorschreiben. Damit ist ein Kompromiss zwischen EU-Parlament und EU-Staaten erforderlich.

Auch Österreich hat sich im vergangenen Jahr für das „Pflege-Abi“ ausgesprochen. So hinkt Deutschland in Sachen Pflege seinen Nachbarn hinterher. „Deutschland verharrt in einem Gesundheitssystem der 80er Jahre und sperrt sich gegen notwendige Reformen“, sagt der

Pflegewissenschaftler Prof. Jürgen Osterbrink auf der Pressekonferenz zum Kongress Pflege 2013, der am Freitag und Samstag in Berlin stattfindet. „Es ist völlig unverständlich, warum Deutschland die EU- Richtlinie nicht unterzeichnet hat“, so Osterbrink, der das Institut für Pflegewissenschaft und -praxis der Salzburger Paracelsus Medizinischen Privatuniversität leitet. „Damit steht Deutschland in Sachen Pflege nicht nur europaweit, sondern weltweit als Schlusslicht da“, betont Osterbrink.

Weitere pflegerische Standards kann sich Deutschland bei seinem Nachbarn abgucken: So besteht in Österreich beispielsweise schon seit 1997 eine bundesweite Berufsordnung, in der

eigenverantwortliche Tätigkeiten der Pflegekräfte geregelt sind. In Deutschland gibt es eine solche Berufsordnung nur in vier Bundesländern, nämlich im Saarland, in Bremen und Hamburg und seit Dezember 2012 auch in Sachsen. Im Österreichischen Strukturplan Gesundheit (ÖSG) ist die Personalausstattung für die Pflege festgelegt, in Deutschland dagegen existiert kein bundesweit einheitliches Instrument zur Personalbemessung – ein Grund für die Unterbesetzung in den Kliniken.

„Der Wert und die Unabdingbarkeit der professionellen Pflege ist in Deutschland nicht allen

Politikerinnen und Politikern präsent“, bemängelt Andreas Westerfellhaus, Präsident des Deutschen Pflegerats (DPR) und verweist auf die Versprechen im Koalitionsvertrag, von denen bisher kaum eines realisiert wurde. Doch einen „historischen Durchbruch“ hat Deutschland aktuell vorzuweisen, so Westerfellhaus: Im Dezember 2012 hat der Landtag Schleswig-Holstein beschlossen, eine

Pflegekammer einzurichten. „Das ist ein starkes Signal des Aufbruchs auch für die deutsche Pflege und ich erwarte einen Domino-Effekt für die anderen Bundesländer.“

Andreas Westerfellhaus wird zusammen mit Thomas Ilka (MdB), Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Gesundheit, den Kongress Pflege 2013 eröffnen, der von Springer Medizin und dem Pflegemagazin Heilberufe ausgerichtet wird. Über 1.000 Entscheider aus der Pflege treffen sich jedes Jahr auf dem Pflegekongress in Berlin, um die politischen Entwicklungen in der Pflege zu verhandeln. Weitere Informationen zum Kongress finden Sie

Springer Medizin ist führender Anbieter von Fachinformationen im Gesundheitswesen in Deutschland und Österreich. Die Produktpalette umfasst Zeitschriften, Zeitungen, Bücher und eine Vielzahl von Online-Angeboten für alle Arztgruppen, Psychologen, Zahnärzte, Pharmazeuten, Heilberufe und medizinisch interessierte Laien. Springer Medizin ist Teil von Springer Science+Business Media. Hier finden Sie alle Pressemitteilungen z

Bildquelle: Springer-Verlag GmbH Pressekontakt: Uschi Kidane | Springer Medizin | tel. +49 6221 487-8166

Kongressorganisation und Anmeldung:Andrea Tauchert | Springer Medizin | tel. +49 30 82787-5510

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Im toten Winkel Europas – Der Stellenwert der Pflege 2013 | Pressekonferenz zum Kongress Pflege | 24.01.2013 | Berlin

Seite 1 von 2 Es gilt das gesprochene Wort!

Mag. Dr. Gabriele Polanezky MSc, Pflegedirektorin Bezirkskrankenhaus Schwaz

Die verbindliche Grundlage für die integrative Planung der Gesundheitsversorgungsstruktur ist im Österreichischen Strukturplan Gesundheit (ÖSG) festgelegt und umfasst den stationären, den ambulanten und den Rehabilitationsbereich. Der ÖSG enthält alle quantitativen und qualitativen Planungsvorgaben, ist demnach das bindende Instrument der Leistungsplanung für die

österreichische Gesundheitslandschaft. Auf Basis des vorgegebenen Leistungsspektrums für jede Einrichtung sind im ÖSG Vorgaben für die intra- und extramurale Geräteplanung sowie

Personalausstattungsangaben für alle Leistungsbereiche (Palliativabteilung, Intensivpflege, etc.) zu finden.

Der ÖSG ist somit der exakt formulierte Rahmen, der für das Bezirkskrankenhaus Schwaz als Krankenhaus der Grundversorgung (Anästhesie, Radiologie, Chirurgie, Innere Medizin, Gynäkologie und Geburtshilfe, Unfallchirurgie, HNO) Gültigkeit hat.

Das Einzugsgebiet umfasst ca. 80.000 Einwohner und jährlich ca. 2 Millionen Urlauber aus dem naheliegenden Zillertal.

Aufgrund der ganzjährig hohen Auslastung ist die Erlössituation gut und kann lediglich fächerbezogen weiter gesteigert werden. Um diese Situation zukünftig beizubehalten oder sogar zu verbessern wurden Überlegungen angestellt, wie ein Alleinstellungsmerkmal im Westen Österreichs erarbeitet werden kann. Zudem grassiert in Österreich ein regional einschneidender Personalmangel – auch diese Situation muss mit allen Kräften für das BKH Schwaz vermieden werden um arbeits- und somit

„erlös“fähig zu bleiben.

Als ganzheitliche Maßnahme, neben verschiedenen fachbezogenen Maßnahmen, hat die

Krankenhausführung beschlossen, das Thema „Qualität“ zu intensivieren und die bestehenden Einzel - Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualitätsmaßnahmen durch KTQ zusammen zu führen und im Herbst 2012 erhielt das BKH Schwaz das KTQ Zertifikat.

Im Vorfeld wurden viele Argumente für die Einführung von KTQ formuliert. An oberster Stelle stand das Ziel, durch geregelte Abläufe das derzeitige Leistungsspektrum zu sichern und dadurch die Erlössituation beizubehalten oder auch zu steigern. Das Krankenhaus hat in der Region ein sehr positives Image und KTQ soll auch dazu beitragen, weiterhin PatientInnen und gut qualifizierte MitarbeiterInnen zu gewinnen. Die Beschäftigungsstruktur zeigt einen hohen Anteil an

TeilzeitmitarbeiterInnen (47%) quer durch alle Berufsgruppen. Diese Tatsache rechtfertigt die

Einführung eines Qualitätsmanagementsystems umso mehr, als TeilzeitmitarbeiterInnen eines hohen Standardisierungsgrads im Alltag bedürfen um ihre Arbeit gut und sicher zu leisten. Ein

schwerwiegendes Argument für die Einführung von KTQ war das sog.

Verbandsverantwortlichkeitsgesetz (2005) in dem festgeschrieben ist, dass die Führung für die Organisation verantwortlich ist. Durch das „Abarbeiten“ des KTQ Katalogs und die Reflexion durch die Visitoren kann die Krankenhausleitung sichergehen, alle gesetzlichen Anforderungen zu erfüllen.

Neben all diesen Argumenten und vielen gut funktionierenden Bereichen des Hauses gibt es aber auch bundesweite Probleme im Pflegeberuf:

In Österreich wird seit einigen Jahren über die Frage des Imageproblems des Berufes diskutiert und versucht, daran zu arbeiten. Eine konkrete Maßnahme dagegen, nämlich die Überführung der Ausbildung in das Fachhochschul- und Universitätssystem ist schleppend im Gange, auch deshalb weil das akademisierte Personal einer höheren Entlohnung zugeführt werden müsste. Um berufspolitische Akzente zu setzen und die „Pflege“ offiziell zu vertreten ist die Gründung einer Kammer in Diskussion, ebenso die österreichweite berufliche Registrierung durch eine zentrale

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Im toten Winkel Europas – Der Stellenwert der Pflege 2013 | Pressekonferenz zum Kongress Pflege | 24.01.2013 | Berlin

Seite 2 von 2 Stelle. Die genannte Imagediskussion berührt außerdem die Thematik der Entlohnung, insbesondere in der Ebene der Stationsleitungen.

Insgesamt besteht ein beträchtlicher Pflegepersonalmangel im Bereich der Seniorenheime und der Hauskrankenpflege aber auch in verschiedenen Krankenhäusern. Derzeit ist bundesweit von ca. 9000 fehlenden Pflegekräften aus zu gehen und bis 2020 benötigt Österreich lt. Prognosen des

Bundesministeriums für Soziales weitere 17.000 Pflegekräfte, nur im extramuralen Bereich.

Interessant ist der österreichweite spezifische Personalmangel im Spezialfach OP- und Intensivpflege und es wird derzeit wieder die Einführung des Berufsbildes der OTA diskutiert. Hier fehlt derzeit die gesetzliche Grundlage.

Grundsätzlich kann man für Österreich sagen, dass eine Welle der „Delegationsprojekte – Übernahme von ärztlichen Tätigkeiten durch die Pflege“ - über Österreich schwappt. Hier sind besonders die Tätigkeit der intravenösen Gaben und die OP Assistenz zu nennen. Im Ranking knapp dahinter wird das Thema „Skill und Grade Mix“ mit allen Facetten der Entlohnung,

Schnittstellenschaffung und Personalausstattungsversionen diskutiert. Bisweilen sind lediglich Einzelmaßnahmen in verschiedenen Einrichtungen zu finden.

Ein Hoffnungsträger ist die Entwicklung des Berufsbildes der Advanced Nurse Practinior (ANP). Die Entwicklung von ANP als neues pflegerisches Angebot durch eine vertiefte und erweiterte

Pflegepraxis mit hoher praktischer Pflegekompetenz und akademischer Qualifikation in der Pflege wird aktuell vorangetrieben.

Als pflegerelevante bundesweite sehr positive Initiative kann die gesetzliche Regelung zur

Pflegegeldeinstufung genannt werden. Ein verpflichtendes Gutachten von diplomierten Pflegekräften bei der Pflegegeldeinstufung ab einem Pflegebedarf von mehr als 180 Stunden pro Monat (ab

Pflegegeldstufe 4 von 7 möglichen Pflegestufen) wurde erstmals mit 1.1.2012 gesetzlich geregelt.

Zudem kann noch die aktuelle Diskussion mit dem Bundesministerium bezüglich der

Verordnungskompetenz für Heilbehelfe und therapeutische Wundauflagen durch Pflegekräfte genannt werden.

Neben all diesen berufspolitisch sehr wesentlichen Meilensteinen stehen dringende Reformen in der Pflegevorsorge und in der Ausbildung an, sowie eine intensive Auseinandersetzung mit Maßnahmen zum Thema der „Attraktivität des Pflegeberufs“.

Das BKH Schwaz hat sich durch die freiwillige und ernsthafte Auseinandersetzung mit KTQ in vielen Bereichen sehr gut weiterentwickelt und positioniert und kann als „Bezirkskrankenhaus“ durchaus die Tiroler Krankenhauslandschaft mitgestalten.

Mag. Dr. Gabriele Polanezky MSc Pflegedirektorin

Bezirkskrankenhaus Schwaz Swarovskistraße 1-3

T 05242-600-1800

Mobil 0043 664 96 59 983

Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Pflegedirektoren Tirol

Mitglied der Arbeitsgemeinschaft der Pflegedirektoren Österreich (ANDA) Mitglied der Qualitätssicherungskommission des Tiroler Gesundheitsfonds

Mitglied des Beirats der Gesundheitsberichterstattung des Tiroler Gesundheitsfonds

Presskontakt:

Uschi Kidane | Springer Medizin | Tel +49 (0)6221 487-8166 | uschi.kidane@springer.com

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Im toten Winkel Europas

Der Stellenwert der Pflege in Deutschland Pressekonferenz 24. 01. 2013

Jürgen Osterbrink

Institut für Pflegewissenschaft und -praxis Vorstand

© Paracelsus Medizinische Privatuniversität | Institut für Pflegewissenschaft und -praxis| Prof. Dr. Dr. h.c. Jürgen Osterbrink

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Multiprofessionalität im Alltag

Deutsches Ärzteblatt, 2011

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Deutschland verharrt –pflegewissenschaftlich betrachtet- in einem Gesundheitssystem der 80er Jahre und sperrt sich

gegen notwendige Reformen

© Paracelsus Medizinische Privatuniversität | Institut für Pflegewissenschaft und -praxis| Prof. Dr. Dr. h.c. Jürgen Osterbrink

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Wo liegt das Problem?

 Vorliegen unterschiedlicher

Professionalisierungskonzepte

 Aufrechterhaltung asymmetrischer Beziehungen

 „Machtkämpfe & Boykottierungen“

 Unterschiedliches Selbstverständnis der Berufsgruppen

 Interessenvertretung

 Erschwerte Rahmenbedingungen durch Zeit- und Ressourcenmängel

 hohe Belastungssituation • Rollenkonflikte durch mangelnde Absprachen

• Zuständigkeiten an den Schnittstellen sind häufig nicht eindeutig definiert

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© Paracelsus Medizinische Privatuniversität | Institut für Pflegewissenschaft und -praxis| Prof. Dr. Dr. h.c. Jürgen Osterbrink

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Gesundheitsausgaben und BIP – International

Quelle: OECD Health Care Data 2010

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Educational Levels of Hospital Nurses and Surgical Patient Mortality

(Aiken et al., 2003)

232.342 PatientInnen

168 Krankenhäuser in Pennsylvania

20 % BScN vs. 60 % BScN:

„30 day mortality and failure to rescue would be 19 % lower in hospitals with 60 % oft the nurses had BSNs or higher degrees than in hospitals where only 20 % of nurses did.“ (Aiken et al., 2003, S. 1620)

+ 10 % Bachelor

30Tages Mortalität

- 5%

© Paracelsus Medizinische Privatuniversität | Institut für Pflegewissenschaft und -praxis| Prof. Dr. Dr. h.c. Jürgen Osterbrink

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Educational Levels of Hospital Nurses and Surgical Patient Mortality

(Aiken et al., 2003)

Entgegen der allgemeinen Annahme, die Erfahrung Pflegender wäre wichtiger, als ihre AusBILDUNG, konnte in der vorliegenden Studie Erfahrung

NICHT als Einflussfaktor auf die Mortalitätsrate identifiziert werden

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Demografische Daten – Österreich

Gesamtbevölkerung: 8,4 Mio.

Anteil der über 60 Jährigen (2010): 23 % (1,9 Mio.) Anteil der über 60 Jährigen  2020: 26 %

2030: 30 % 2050: 34 %

Lebenserwartung  2009: 82,9 bzw. 77,4 Jahre (Frauen bzw. Männer) 2050: 89 bzw. 84,3 Jahre (Frauen bzw. Männer)

 Die Bevölkerung Österreichs wird auch weiterhin stark wachsen:

2030 9 Mio. Einwohner 2050 9,5 Mio. Einwohner

 Die Alterstruktur verschiebt sich deutlich hin zu älteren Menschen jede(r) 9. davon wird dann über 75 Jahre alt sein

Die Absolutzahl der über 75-jährigen Menschen steigt bis 2030 von dzt. 662.000 auf über 1 Million.

Quellen: Statistik Austria; Bundesministerium für Soziales und Konsumentenschutz

© Paracelsus Medizinische Privatuniversität | Institut für Pflegewissenschaft und -praxis| Prof. Dr. Dr. h.c. Jürgen Osterbrink

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Die österreichische Versorgungsstruktur

Zahlen und Daten:

 Pflege- und Betreuungsbedürftige Menschen in Ö 425.000

 mit dem Thema Pflege konfrontierte Angehörige 1.000.000

 Als Pflegekräfte in Spitälern arbeiten 63.000

 Von Angehörigen selbst erbrachte Pflege-

und Betreuungsleistung 80 %

 Bezieher Pflegegeld des Bundes 360.000

 Bezieher Pflegegeld eines Landes 65.000

 Je nach Prognosevariante sind bis zum Jahr 2030 Kostensteigerungen im Bereich der Pflegevorsorge zwischen 66% und 207% zu erwarten.

Quellen: BMSG; BMASK; Statistik Austria

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Gesundheitsreform 2012 : 15a Verordnung

„Ambulanter Bereich“

 „Best point of service“

 „Health in all Policies (Gesundheit in allen Politikfeldern)“:

 „Health Technology Assessment (HTA)“

 „Integrierte Versorgung“

 „Interdisziplinäre Versorgungsmodelle“

 „Primärversorgung (Primary Health Care)“

 „Public Health“

© Paracelsus Medizinische Privatuniversität | Institut für Pflegewissenschaft und -praxis| Prof. Dr. Dr. h.c. Jürgen Osterbrink

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Bildung & Berufsordnung

EU Richtlinie 305/37/EG

 EU Richtlinie 305/37/EG - Zugangsvoraussetzung zur

Pflegeausbildung von BM Stöger (A) am 19. April 2012 unterzeichnet.

 Bildung FH/Universität

Österreichisches Bundesgesetz über Gesundheits- und Krankenpflegeberufe (§ 13/1) : Eigenverantwortliche;

mitverantwortliche; interdisziplinäre Tätigkeiten

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Versorgungsforschung

 Health Care 2020

» Forschungsstrategie für ausgewählte Gesundheitsberufe (Österreich gesamt)

 Masterplan „Pflege“ im Bundesland Salzburg

 ALFIT

 Sucht und Alter

 Schmerzfreies Pflegeheim

 (Aktionsbündnis Schmerzfreie Stadt)

© Paracelsus Medizinische Privatuniversität | Institut für Pflegewissenschaft und -praxis| Prof. Dr. Dr. h.c. Jürgen Osterbrink

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Umsetzung

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Das Karrieremodell Pflege

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© Paracelsus Medizinische Privatuniversität | Institut für Pflegewissenschaft und -praxis| Prof. Dr. Dr. h.c. Jürgen Osterbrink

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Im toten Winkel Europas – Der Stellenwert der Pflege 2013 | Pressekonferenz zum Kongress Pflege | 24.01.2013 | Berlin

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Hedwig François-Kettner, Pflegedirektorin der Charité, Vorsitzende im Aktionsbündnis Patientensicherheit

Die Charité Universitätsmedizin Berlin hat seit der letzten Fusion aller Berliner Universitätskliniken 2004 einen immensen, von der Politik des Landes veranlassten Sparkurs durchführen müssen. Rund 100 Mio. € Kürzungen mussten durch das Management der Charité umgesetzt und von allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern verkraftet werden. Diese Vorgaben waren nur durch sehr

strukturierte und organisatorische Maßnahmen möglich. Über 500 Betten und ca. 400 Stellen in den Pflege- und Funktionsdiensten mussten seit 2004 abgebaut werden womit wir an Grenzen kamen, die inzwischen auch zunehmend von Patienten wahrgenommen werden. Gleichzeitig stiegen die einzelnen Leistungen kontinuierlich. Inzwischen behandelt die Charité über 134.000 stationäre und über 600.000 ambulante Patienten im Jahr.

Insbesondere bei allen nicht-ärztlichen Bereichen wurden anfangs strenge Maßstäbe angelegt, Stellen abgebaut und durch ruhende Tarifverträge Personalkosten eingespart. Inzwischen wurden diese Maßnahmen auf alle Bereiche ausgedehnt und bilden aus persönlicher Sicht kein

Zukunftskonzept mehr für strukturelle und personelle Entwicklungen!

Mit der Einführung der DRG (Diagnosis Related Groups) sind in den dt. Kliniken jährlich sinkende Verweildauern und steigernde Pflegeintensitäten bei den Patienten zu verzeichnen. Während vor ca.

10 Jahren 1 Pflegende im Krankenhaus ca. 16 Patienten versorgte, ist sie inzwischen für 24 Patienten verantwortlich. Das in diesem Zusammenhang Fehler zunehmen bzw. durch Unterlassungen

notwendiger Maßnahmen Kompensationen in der Alltagsbewältigung geschehen, ist sicher auch für Kritiker meiner Ausführungen nachvollziehbar.

In der Charité wird dieser Entwicklung sehr gezielt begegnet:

- Die automatische Generierung der Pflegepersonalregelung (PPR) ist Messgröße für die erforderliche quantitative Personalbesetzung – derzeitiger Erfüllungsgrad ist mit 80 % noch deutlich ausbaufähig, Unebenheiten sind kontinuierlich anzupassen

- Die Zufriedenheit mit den Arbeitsbedingungen ist zu steigern: eine Online Umfrage im letzten Quartal 2012 zeigt dem Management der Charité deutlich auf, wo gezielt angesetzt werden muss, das werden wir tun!

- Projekte zur Verbesserung der Ablauforganisation sind in vielen Kliniken und Stationen im Programm und unverzichtbar, wenn sinnvolle Veränderungen greifen und die Mitarbeiter sich damit identifizieren wollen und sollen (Projekt „ProPatient“)

- Akademisierung, Qualifizierungen und Spezialisierungsmöglichkeiten für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter müssen aus Qualitätsgesichtspunkten von uns

entsprechend den Fluktuationsbewegungen sehr gezielt gesteuert und ausgebaut werden (Projekt „ProAusbildung“).

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Im toten Winkel Europas – Der Stellenwert der Pflege 2013 | Pressekonferenz zum Kongress Pflege | 24.01.2013 | Berlin

Seite 2 von 2 In politischen Gremien und Instanzen muss auf sachgerechte Ausstattungen hingewirkt werden. Die Politik darf nicht länger wegschauen, wenn Hinweise zu Risiken hinsichtlich unsachgemäßer

personeller Ausstattung vorgetragen werden. Vielmehr sind Maßnahmen analog dem in 2011 abgelaufenen Förderprogramm aber auch Studien bzw. internationale Erfahrungen zu unterstützen, die uns Best Practise Modelle aufzeigen und von denen wir lernen können.

Bisher unkonventionelle Wege sind wichtig einzuleiten, die lern- und karrierewilligen Pflegenden die Identifikation mit der Einrichtung und mit diesem Land erleichtern

Für den Nachwuchs sind interessante Arbeitsfelder dazustellen: die Medien sind gefragt, positive Wirkungsmöglichkeiten der beruflichen Einsatzmöglichkeiten darzustellen und so bei der

Nachwuchsakquise zu unterstützen.

Kontaktdaten:

Hedwig François-Kettner Charité Universität Berlin Charité Platz 1

10117 Berlin

030 – 450 577 021/022 francois-kettner@charite.de

Presskontakt:

Uschi Kidane | Springer Medizin | Tel +49 (0)6221 487-8166 | uschi.kidane@springer.com

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Im toten Winkel Europas – Der Stellenwert der Pflege 2013 | Pressekonferenz zum Kongress Pflege | 24.01.2013 | Berlin

Seite 1 von 2 Es gilt das gesprochene Wort!

Andreas Westerfellhaus Präsident Deutscher Pflegerat

In 2013 haben wir die Wahl…

Der Jahreswechsel in das Jahr 2013 veranlasst uns zurück zu blicken, vor allem aber nach vorne zu schauen. Die Legislaturperiode der derzeitigen Bundesregierung neigt sich dem Ende zu, erste Wahlkampf-„Geplänkel“ zeichnen sich ab. Die zurückliegende Regierungszeit wurde in erster Linie durch Diskussionen und Aktionen um die Zukunft Europas und die Ret- tung des Euro bestimmt. Es sind sicherlich immense Herausforderungen in diesem Zusam- menhang für Deutschland zu bewältigen, allerdings lassen diese Diskussionen weitere brandaktuelle Themen dieser Gesellschaft in den Hintergrund geraten.

Dabei stellt aus meiner Sicht die derzeitige und zukünftige Versorgung der Menschen mit Leistungen der professionell Pflegenden die Herausforderung an Politik und Gesellschaft in den nächsten Jahren dar – und zwar in allen Handlungsfeldern in denen professionell Pfle- gende tagtäglich ihre Arbeit motiviert leisten: vom Beginn des Lebens in der Pflege Neugebo- rener, in unseren Krankenhäusern von der Notfallaufnahme, des OP, der Intensivstationen bis zur Rehabilitation. Sie wird tagtäglich sichergestellt in über 11.000 ambulanten Pflegeein- richtungen. Professionelle Pflege ist Bestandteil in der Sicherstellung der Versorgung unserer Soldatinnen und Soldaten in Krisen- und Auslandeinsätzen sowie in der Entwicklungshilfe.

Professionelle Pflege findet statt in der Beratung und Prävention, in der psychiatrischen Pfle- ge, der onkologischen sowie palliativen Versorgung. Pflegende lehren, forschen und mana- gen Gesundheitseinrichtungen. Und sie stellen eine Versorgung der Menschen im Alter si- cher - bis hin zum Lebensende.

Das zeichnet uns als Pflegende aus – wir wirken in alle Lebens- und Gesellschaftsbereiche

hinein. Ein Tag ohne professionelle Pflege in Deutschland – der Gau für alle Menschen.

Wir mussten leider erfahren, dass der Wert und die Unabdingbarkeit dieser Leistungen zu- mindest nicht allen Politikerinnen und Politikern in unserem Lande präsent ist. Oder wie ist es sonst zu erklären, dass von den wenigen im Koalitionsvertrag angekündigten Veränderun- gen in der Pflege kaum etwas realisiert wurde? Natürlich werden uns im Wahlkampf auch dieses Mal die Parteien mit Versprechen zu umgarnen versuchen. 1,2 Mio. Pflegende mit ihren Angehörigen sind längst als Wählerpotential identifiziert. Zwei Dinge haben wir aller- dings aus der Vergangenheit gelernt und verdienen Beachtung:

Als erstes sollten wir unser Vertrauen nur noch Politikerinnen und Politikern aussprechen,

die klare Vorstellungen über die Ausgestaltung einer zukunftsfähigen Gesundheitspolitik

haben und Positionen beziehen, die sich der Bedeutung einer professionellen Pflege in

Deutschland bewusst sind, die bereit sind Reformen und Veränderungen einzuleiten, die

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Im toten Winkel Europas – Der Stellenwert der Pflege 2013 | Pressekonferenz zum Kongress Pflege | 24.01.2013 | Berlin

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diesen Namen auch verdienen. Als zweites muss uns klar sein, dass wir nicht allein auf die politisch Handelnden setzen dürfen. Wir müssen auch bereit sein, unsere Geschicke selbst in die Hand nehmen. Wir werden die Berufsgruppe in die Selbstverwaltung führen. Nach der zukunftsweisenden Entscheidung des Landtages in Schleswig-Holstein eine Pflegekammer zu errichten, erwarten/rechnen wir fest mit einem Domino-Effekt: in allen Bundesländern Deutschlands wird es auf kurz oder lang Pflegekammern geben. Wir werden unseren Beruf in seiner Professionalität weiter entwickeln, angefangen von den Zugangsvoraussetzungen über ein neues Berufsgesetz Pflege - bis hin zu Bildungsangeboten hinsichtlich der Akademi- sierung. Wir werden unter Beweis stellen, dass im Zentrum der Bemühungen eine qualifi- zierte Versorgung durch Pflegende stehen muss, um die Versorgungssicherheit der Men- schen weiterhin zu gewährleisten. Das werden wir mit konstruktiven Vorschlägen zeigen mit denen wir den Politikern in der Pflegediskussion entgegentreten. Es reicht nicht zu plakatie- ren „ Pflege, darum kümmern wir uns !“.

Wir als Pflegende treten zu Recht mit Selbstbewusstsein auf und sehen mit Stolz auf unse-

ren Beruf .

Wir werden die Entwicklung unseres Berufes nie wieder anderen Institutionen und Organisa- tionen überlassen. Die Expertise hierzu liegt allein in unserer Profession !

Presskontakt:

Uschi Kidane | Springer Medizin | Tel +49 (0)6221 487-8166 | uschi.kidane@springer.com

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Kongress Pflege 2013

Veranstalter:

Springer Medizin / Urban & Vogel GmbH Heilberufe – Das Pflegemagazin

Heidelberger Platz 3 14197 Berlin

Organisation:

Springer Medizin / Urban & Vogel GmbH Kongressorganisation

Heidelberger Platz 3 14197 Berlin

Leitung: Andrea Tauchert tel +49 30 / 827 87 – 5510 fax +49 30 / 827 87 – 5511 andrea.tauchert@springer.com heilberufe-kongresse.de

Presse:

Springer Medizin / Springer-Verlag GmbH Presse / Öffentlichkeitsarbeit

Leitung: Uschi Kidane tel +49 6221 / 4878166 mobil +49 151 / 16328937 uschi.kidane@springer.com

Veranstaltungsort:

Maritim proArte Hotel Friedrichstraße 151 10117 Berlin

Teilnehmerzahlen:

Teilnehmer: 930

Referenten: 85

Aussteller: 40

Referenzen

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