Projekt: Sprint Doku
Prof. Dr. Wolfgang Becker Heinrich Recken
HFH • Hamburger Fern-Hochschule
Prof. Dr. Wolfgang Becker
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Seit 5 Jahren Leiter des Masterstudien- gangs Management im Gesundheits- wesens an der HFH- langjährige Forschungserfahrungen im Gesundheits- und Pflegebereich
Heinrich Recken
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18 Jahre Leiter Studienzentrum Essen der HFH- 2005 – 2018 Mitglied im Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Pflege- wissenschaft (DGP)
- Mitglied im Vorstand der AAL-Akademie
Die Hamburger Fern-Hochschule
1. Pflegedokumentation und Sprint Doku
➢ Mit einer Pflegedokumentation sollen alle mit dem Pflege-
prozess zusammenhängende Sachverhalte und Maßnahmen vollständig und präzise erfasst werden: Stammdaten, Aufnahme- bogen (SIS), Pflegeplanung, Pflegebericht etc.
➢ Eine Pflegedokumentation dient darüber hinaus als Arbeits- und Kommunikationsmedium für Pflegepersonal, Ärzte,
Therapeuten etc.
➢ Rechtliche Vorschriften zur Pflegedokumentation finden sich in den §§ 85, 113, 114 SGB XI und den Heimverwaltungsrechten der Bundes-länder.
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➢ Dokumentationsarbeiten in der Pflege binden Zeit, die im Pflegealltag angesichts des akuten Fachkräftemangels ohnehin knapp bemessen ist.
➢ Schätzungen gehen davon aus, dass der durchschnittliche
Dokumentationsaufwand bei rund 1/6 der Gesamtarbeitszeit einer Pflegeperson liegt.
➢ Eine Möglichkeit, Einfluss auf den Dokumentationsaufwand zu nehmen, ist der Einsatz eines digitalen Dokumentationssystems in Kombination mit KI-gestützter Spracherkennung und -
erfassung.
➢ In dem vom BMAS geförderten INQA-Projekt SPRINT DOKU wird untersucht, welche Effekte die Kombination dieser beiden Technologien auf den Pflegeprozess hat.
2. Projektpartner/Beteiligte im Projekt Sprint Doku
Projektpartner
▪ Hamburger Fern-Hochschule (HFH)/Studienzentrum Essen (Konsortialführer)
▪ Diakonie Ruhr Pflege gemeinnützige GmbH
▪ Connext Communication GmbH
▪ Nuance Communication GmbH
▪ Management4Health
Sozialpartner
▪ Diakonie
▪ Ver.di
Externe Projektevaluation
▪ Wilhelm Löhe Hochschule, Fürth
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3. Ziele Sprint Doku
➢ Evaluation der Auswirkungen der eingesetzten Technologien auf
▪ Arbeitsorganisation
▪ Arbeitsabläufe
▪ Techniknutzung und -akzeptanz
▪ Qualifikationsanforderungen
➢ Partizipative Einbindung der Sozial- und Betriebspartner sowie der Beschäftigten bei der Projektplanung und -durchführung
4. Untersuchungsdesign Sprint Doku
➢ Analyse und Bewertung der Technikeffekte in drei Lern- bzw.
Experimentierräume der Diakonie Pflege gGmbH:
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❖ Ambulante Pflege ❖ Verwaltung
❖ Kurzzeitpflege
➢ Zentrale Fragestellungen
▪ In welchem Umfang können der Zeitaufwand für die Pflege- dokumentation reduziert und die Zeitanteile für die eigentliche Pflegearbeit erhöht werden?
▪ Inwieweit kann die Arbeitsbelastung durch Dokumen- tationsarbeiten reduziert werden?
▪ Welchen Einfluss hat der Technikeinsatz auf Arbeitsabläufe in der Pflege und deren Organisation?
▪ In welchem Umfang kann durch Schulungen die Akzeptanz und Usability einer KI-gestützten Pflegedokumentation erhöht
werden?
➢ Eingesetzte Methoden
▪ Befragungen zur Einstellungs- und Nutzungsakzeptanz und zur Beurteilung der aus dem Technikeinsatz resultierenden Effekte
▪ Teilnehmende Beobachtungen
▪ Dokumentenanalysen
▪ Arbeitsablaufanalysen
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➢ Arbeitsschritte/-phasen
▪ Status-Quo-Analyse der Arbeitsorganisation und -abläufe in den drei Lern- bzw. Experimentierräumen
▪ Technische Implementierung der beiden kombinierten Technologien
▪ Entwicklung und Einsatz eines Schulungskonzepts für die Beschäftigten
▪ Anwendung der Technologien in 2 Iterationen: Auswirkungen auf Pflege- und Arbeitsprozesse
▪ Ableitung von Schlussfolgerungen für die Praxis:
Anforderungen an Arbeitsorganisation, Arbeitsablauf, Qualifikationen etc.
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5. Projektdurchführung und zentrale Ergebnisse
➢ Bestandsaufnahme: Erstanlage Pflegedokumentation
0 10 20 30 40 50 60 70 80
ja nein
Kurzzeitpflege ambul. Pflege
Angaben in Prozent
Kurzzeitpflege: N= 23 Ambulante Pflege: 53
Durchschnittliche Zeit in Minuten
Kurzzeitpflege Ambulante Pflege
SIS elektronisch am PC 51 76
SIS Papier 42 50
Pflegeplanung elektronisch
58 61
Pflegeplanung Papier 10. 56
Medikation elektronisch 42 20
Medikation Papier 0 41
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Einstellung zur Technik
1 = "stimmt gar nicht" bis 5 = "stimmt völlig".
Arithm.
Mittel
Modus N=
Ich beschäftige mich gern genauer mit technischen Systemen.
3,4 4 22
Ich probiere gern die Funktionen neuer technischer Systeme aus.
3,3 4 22
In erster Linie beschäftige ich mich mit technischen Systemen, weil ich muss.
2,3 3 22
Wenn ich ein neues technisches System vor mir habe, probiere ich es intensiv aus.
3,5 4 5 23
Ich verbringe sehr gern Zeit mit dem Kennenlernen eines neuen technischen Systems.
3,3 3 23
➢ Implementierung der Technologien in den drei Lern- bzw.
Experimentierräumen
▪ Installation des Spracherkennungsservers im Rechenzentrum der Diakonie Ruhr gGmbH
▪ Bereitstellung der Clientsoftware durch ‚copy and paste‘
▪ Steuerbefehlsentwicklung: Definition von sprachlichen Ausdrücken für computergesteuerte Aktionen
▪ Pflegebezogene Spezifizierung und Erweiterung des Korpus (Wortschatzes) der KI-gestützten Spracherkennung und – erfassung → Deep Learning
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− Deep Learning kann auf die Individualität des Sprechenden eingehen und die Spracherkennung verbessern.
− In der Vergangenheit erstellte Texte werden überprüft,
untypische von diesem Nutzenden verwendete Begriffe in das aktive Vokabular aufgenommen und die für den Nutzen- den typischen Sätze, Redewendungen und Textmuster
gelernt.
− Während jeder Sitzung erfasst das Programm, wie die Aus- sprache von Wörtern erfolgt und passt sich entsprechend an.
− Das Programm kann damit auf den aktuellen Klang der Stimme des Nutzenden reagieren (z.B. bei Erkältung, Nutzung eines anderen Mikrofons).
➢ Entwicklung und Einsatz eines Schulungskonzepts für die Beschäftigten
▪ Basis-Schulung als Micro-Schulungen
▪ Aufbau- und Vertiefungsschulungen
▪ Begleitungskonzept für Projektteilnehmer:innen
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https://www.pngwing.com/de/free-png-tygdc
➢ 1. Iteration: Dokumentation an stationären Geräten (PC)
▪ Das User Experience Questionnaire (UEQ) soll die User Experience messen, also den „subjektiv empfundenen
Eindruck, den der Benutzer in Bezug auf das Produkt „Sprint Doku“ entwickelt hat.
▪ Der UEQ arbeitet mit semantischen Differenzierungen. Die Beschäftigten haben einen Fragebogen mit 26 konträren Adjektivpaaren ausgefüllt. Die Fragen verteilen sich auf die sechs Dimensionen:
Attraktivität, Effizienz, Durchschaubarkeit, Steuerbarkeit, Stimulation und Originalität
− Attraktivität bewertet die Gesamtästhetik einer Anwendung und beschreibt, wie verlockend sie für die Nutzer ist.
− Klarheit zeigt, wie einfach Menschen das Produkt verstehen.
− Effizienz bewertet, wie schnell man Aufgaben erledigen kann.
− Zuverlässigkeit gibt eine Vorstellung davon, wie vertrauenswürdig es erscheint.
− Stimulation misst die Freude an der Nutzung.
− Neuartigkeit zeigt, wie innovativ eine Technologie wahrgenommen wird.
▪ Evaluation durch qualitative Interviews
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Benchmark Ambulante Dienste
Benchmark Kurzzeitpflege
Benchmark Verwaltung
Kategorienbildung
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➢ 2. Iteration: Erweiterung auf mobiles Dokumentieren und Sprachsteuerung
▪ Evaluation mittels Fragebogen SASSI Speech - Subjective Assessment of Speech System Interfaces:
Standardisierter Fragebogen zur Erfassung der Benutzungs-
zufriedenheit entlang der Ziele subjektive Effektivität, Effizienz und Zufriedenheit (Usability) für sprachbasierte Systeme der Dokumentationsqualität
▪ Dimensionen von Pflegequalität (Inhalt und Methode) in der Pflegedokumentation
▪ Workshops in den Experimentierräumen
Abschluss-Workshop: Auswertungsergebnisse
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Kurzzeitpflege Ambulante Pflege
➢ Ableitung von Schlussfolgerungen für die Praxis: Erfolgsfaktoren
▪ Die Einbeziehung der Mitarbeiter von Beginn an.
▪ Passgenauigkeit zwischen Pflegeprozess und technischer Innovation.
▪ Passgenaue Schulungen der Mitarbeitenden inklusive Diktiertraining.
▪ Begleitung am Arbeitsplatz.
▪ Schaffung von Freiräumen für das Einüben.
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https://www.plattform-lernende-systeme.de/ki-zur-unterstuetzung-in-der-pflege.html
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
www. Sprint-doku.de