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337 338 Niles

Nil. Der N. ist äg.-kopt. der »Wasserlauf« par excel- lence (altäg. ’jatraw, *ja/o’re, kopt. joor und dgl., danach hebr. 7K’/jc’or) oder der »große Wasserlauf« (altäg. 'jatraw ca3, kopt. jero und dgl.), auf dessen Plural mit vorange- setztem Artikel (*ne-j(e)r/lo:w o.ä.) das griech. NetXoq/

Neilos (»Nil«), urspr. die Bez. der (sieben) Nilarme im Delta, zurückgeht.

Mit ca. 6800 km Länge einer der längsten Flüsse der Erde, durchfließt der N. auf einer letzten schiffbaren Strek- ke von ca. 1100 km zw. Aswän und dem Mittelmeer die Flußoase -* Ägypten. Oberhalb, zw. Aswän und Khartum, liegen sechs Katarakte, die den Schiffsverkehr mehr oder minder behindern. Jahreszeitlich unterschiedlich wird der N. stärker aus dem aus Äquatorialafrika kommen- den Weißen N. oder aus dem aus Äthiopien kommenden Blauen N. gespeist. Im Spätsommer führen die Monsun- regen, namentlich in -»Äthiopien, zu einem Ansteigen des N. und - vor der Inbetriebnahme des Hochdamms bei As- wän (1971) - zu einer Überschwemmung des äg. Alluvial- landes, was fiir die landwirtschaftliche Nutzung des ariden bis semiariden Ägyptens von fundamentaler Bedeutung ist.

Rätselhaft waren bis in dieNeuzeitderUrsprungdes N.

und die Ursache der jahreszeitlichen Nilflut. In pharaoni- scher Zeit sah man den N. als Ausfluß des die Erde umgebenden Urgewässers Nun und lokalisierte die »Nil- quelle« bei Aswän, an der Südgrenze des eigentlichen Ägyptens. Die Nilflut wurde als der Gott Hapi (nicht zu verwechseln mit dem Horussohn Hapi) personifiziert und mit dem Wirken auch anderer Götter in Verbindung gebracht. Rationale Erklärungen der Nilflut versuchten zuerst die jonischen Naturphilosophen.

Den christl. Ägyptern lag in scharfer Auseinanderset- zung mit vorchristl. Vorstellungen und kultischen Gebräu- chen v.a. an der Durchsetzung Gottes als des wahren Herrn der Nilflut. Als deren Patron galt vornehmlich der Erzengel Michael. Als Ursprung des N. wurde eine Quelle im Garten Eden in Erwägung gezogen. In der älteren Zeit kannte man einen Ritus der Nilwasserweihe.

H. Engberding, Der N. in der liturgischen Frömmigkeit des christl.

Ostens (OrChr 37, 1953, 56-88) ♦ A.Hermann, Der N. und die Christen (JAC 2, 1959, 30—69) ♦ D.Bonneau, Lacruedu N.,divinite egyptienne, ä travers mille ans d’histoire, 1964 ♦ H.Beinlich, Die Nilquellen nach Herodot(ZÄS 106, 1979, 11-14) ♦ K.W. Butzer(LÄ 4, 1982, 480-483) ♦ J. Locher, Topographie und Gesch. der Region am ersten Nilkatarakt in griech.-röm. Zeit, 1999, 104-113 ♦ S.

Seidlmayer (DNP 8, 2000,942-944). WolfgangSchenkel

Originalveröffentlichung in: Hans Dieter Betz, Don S. Browning, Bernd Janowski, Eberhard Jüngel (Hg.), Religion in Geschichte und Gegenwart, Band 6. N - Q, Tübingen 2003, Sp. 337

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