Statistisch gesehen...
© Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt 2017
Bauen und Wohnen in Sachsen-Anhalt
Baugewerbe zählt innerhalb des Produzierenden Gewerbes zu den mittelgroßen Branchen im Land
Nach Auswertungen des statistischen Unternehmens- registers arbeiteten 2015 insgesamt 50.282 sozial- versicherungspflichtig Beschäftigte in den 12.734
Unternehmen des Baugewerbes mit Sitz in Sachsen- Anhalt. Diese Unternehmen erwirtschafteten einen Umsatz von 6,5 Milliarden EUR.
Stellung des Baugewerbes im Produzierendes Gewerbe in Sachsen-Anhalt 2015
Das Bruttoinlandsprodukt, der Wert aller hergestellten Waren und Dienstleistungen, stieg in Sachsen-Anhalt im Jahr 2016 gegenüber dem Vorjahr um 2,6 Pro- zent. Positiv zur Wirtschaftsentwicklung beigetragen hat auch das Baugewerbe mit einem Anstieg von
4,6 Prozent der Bruttowertschöpfung. Der Anteil des Baugewerbes an der Wertschöpfung aller Wirtschafts- bereiche hat sich mit 6,9 Prozent in den letzten Jahren kaum verändert.
Hochkonjunktur des Bauhauptgewerbes war Mitte der 1990er Jahre
Zum Bauhauptgewerbe gehören wirtschaftliche Ein- heiten, deren Tätigkeit darin besteht, Hochbauten zu errichten (einschließlich Fertigteilbauten), Tiefbauar- beiten auszuführen oder bestimmte Spezialbauar- beiten vorzunehmen. Das sind im Einzelnen Bau von
Gebäuden, Bau von Straßen und Bahnverkehrsstre- cken, Leitungstiefbau und Kläranlagenbau, sonstiger Tiefbau, vorbereitende Baustellenarbeiten, sonstige spezialisierte Bautätigkeiten.
1,7 %
63,2 % 3,8 %
4,8 %
26,5 %
Beschäftigte 189.781
1,3 %
69,9 % 12,7 %
13,2 %
2,9 %
Umsatz 49,7 Mrd. €
Bauen und Wohnen
© Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt 2017
Ende Juni 2016 waren in den 2.763 Betrieben des
Bauhauptgewerbes 29.167 Personen beschäftigt. Diese erwirtschafteten einen Gesamtumsatz von gut 3 Milliarden EUR im Jahr 2015.
Anzahl der Betriebe und tätige Personen im Bauhauptgewerbe seit 1992
Jahr Anzahl der Betriebe Ende Juni Anzahl der tätigen Personen Ende Juni
1992 2 084 78 272
1995 3 254 99 680
2000 3 714 58 471
2005 3 014 31 766
2010 3 069 30 606
2015 2 748 29 330
2016 2 763 29 167
Ende Juni 1992 hatte ein Betrieb des Bauhauptgewer- bes im Durchschnitt 38 tätige Personen. Diese Zahl verringerte sich kontinuierlich bis zum Juni 2006 auf 10 Personen und blieb konstant bis zum Juni 2011 um sich dann ab Juni 2012 auf 11 Personen einzupegeln.
Die Beschäftigtenzahl im Bauhauptgewerbe stieg An- fang der 1990er Jahre ständig an und erreichte ihren
Höhepunkt im Juni 1995 mit 99.680 tätigen Personen.
Danach gingen dem Bauhauptgewerbe Arbeitsplätze in Größenordnungen verloren. Der Tiefpunkt war im Juni 2008 mit 28.979 tätigen Personen erreicht. Der nachfolgende Aufwärtstrend dauerte bis zum Juni 2011.
Danach sank die Zahl der tätigen Personen erneut bis zum Juni 2016 auf 29.167 Personen.
Entwicklung der tätigen Personen im Bauhauptgewerbe seit 1992
0 20.000 40.000 60.000 80.000 100.000 120.000
1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 Anzahl
Die absolut höchsten Gesamtumsätze von mehr als 6 Milliarden EUR wurden in den Jahren 1994 - 1997 erzielt. Ab dem Jahr 2008 wurden jährlich um die drei Milliarden EUR Gesamtumsatz erwirtschaftet.
Trotz Personalabbau im Bauhauptgewerbe stiegen die Umsätze je tätiger Person kontinuierlich an. Während im Juni 1992 ein Beschäftigter 40.001 EUR Gesamt-
umsatz erwirtschaftete, waren es im Juni 2016 ins- gesamt 112.330 EUR. Mit der Ergänzungserhebung im Bauhauptgewerbe werden im Juni eines jeden Jahres Angaben zu den Betrieben und Beschäftigten erhoben, aber auch die Gesamtumsätze des gesam- ten Vorjahres.
Umsatz je tätigen Personen im Bauhauptgewerbe seit 1992
0 20.000 40.000 60.000 80.000 100.000 120.000
1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 EUR
Bauen und Wohnen
© Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt 2017
Ausbaugewerbe erholt sich erst Mitte des letzten Jahrzehnts vom Sturzflug
Nachdem die Gebäude rohbaumäßig fertiggestellt wurden, kommen die Betriebe des Ausbaugewerbes zum Einsatz, um die Bauten bezugsfertig zu gestal- ten. Zum Ausbaugewerbe gehören Ausbauarbeiten, Reparatur- und Erhaltungsarbeiten, Bauinstallation und sonstiger Ausbau. Typische Zweige sind u. a.
Klempnerei, Bautischlerei, Fliesenlegerei.
Bei der Zahl der größeren Ausbaubetriebe (Betriebe von Unternehmen mit 20 und mehr tätigen Personen)
gab es einen drastischen Rückgang von 663 im Jahr 1997 auf 201 im Jahr 2007. Ihre Anzahl hat sich seit dem Jahr 2011 auf rund 250 stabilisiert mit leicht steigender Tendenz. Die Zahl der tätigen Personen erreichte mit 7 907 im Jahr 2006 ihren Tiefpunkt, das waren zwei Drittel weniger als im Jahr 1997.
Der Gesamtumsatz des Jahre 1997 mit mehr als 1,6 Milliarden EUR wurde nie wieder erreicht. Seit den Jahr 2011 verzeichnete das Ausbaugewerbe ein gleichbleibendes Niveau.
Entwicklung des Ausbaugewerbes seit dem Jahr 1997
100 200 300 400 500 600 700
Betriebe Anzahl
0 5000 10000 15000 20000 25000
30000Anzahl Tätige Personen
Bau von durchschnittlich jährlich rund 2 000 neuen Wohngebäuden genehmigt
Im Zeitraum 2006 - 2016 wurde der Bau von 21.049 neuen Wohngebäuden mit zusammen 29.614 Woh- nungen genehmigt. Die Wohnfläche betrug mehr als
3 Millionen Quadratmeter, das wären 114 Quadrat- meter je Wohnung.
92,2 % 3,1 % 4,7 %
Wohngebäude 21 049
65,6 % 4,4 %
30,0 %
Wohnungen in Wohngebäuden 29 614
Einfamilienhäuser
Mehrfamilienhäuser einschl. Wohnheime Zweifamilienhäuser
Baugenehmigungen 2006 bis 2016 für neugebaute Wohngebäude und darin entstandene Wohnungen nach der Gebäudeart
Bauen und Wohnen
© Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt 2017 Impressum: Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt
Dezernat Öffentlichkeitsarbeit 06012 Halle (Saale) Postfach 20 11 56
Auszugsweise Vervielfältigung und Verbreitung mit Quellenangabe gestattet.
Telefon 0345 2318 -777/ -715/ -716 E-Mail info@stala.mi.sachsen-anhalt.de Internet www.statistik.sachsen-anhalt.de Entwicklung der Wohnfläche je Einwohner
Wohnungsbestand seit dem Jahr 2011 auf fast gleichem Niveau
Die Zahl der Wohnungen in Wohn- und Nichtwohn- gebäuden erhöhte sich von 1.244.244 im Jahr 1990 auf 1.336.265 im Jahr 2001. Durch umfangrei- che Abrissmaßnahmen/Rückbau erfolgte allein im Zeitraum 2002 bis 2006 der Abgang von mehr als 50 000 Wohnungen. Seit dem Jahr 2011 blieb der
Bestand relativ konstant bei rund 1.286.000 Wohnun- gen. Der Neubau von Wohnungen sowie die bis 2014 rückläufigen Bevölkerungszahlen ließen sowohl den Wohnungsbestand als auch die Wohnfläche je 1 000 Einwohner steigen.
1995
2000
2011
132,7 m
237,1 m
245,0 m
2Jahr
2016
246,0 m
21 ab 2011 einschl. Wohnheimen
2 Bevölkerung 2015
In 63,2 Prozent der im Jahr 2016 fertiggestellten 2.124 Wohngebäuden wurden Heizanlagen instal- liert, die erneuerbare Energien verwenden. Primär mit erneuerbaren Energien wurden 44,8 Prozent der fertiggestellten Wohngebäude beheizt. Somit lagen die erneuerbaren Energien auf Platz 2 der primären Energiequellen hinter Gas, das in 51,1 Prozent der Neubauten für die Heizung eingesetzt wurde. Die
übrigen Energiequellen (u. a.) Fernwärme, Öl und Strom) erreichten zusammen 4,1 Prozent. Wurden Wohnungsneubauten primär mit erneuerbaren Energi- en beheizt, so geschah dies vor allem mit Umweltther- mieanlagen (64,3 %), die der Luft oder dem Wasser Wärme entziehen, oder Geothermieanlagen (24,6 %), die die Wärme unterhalb der Erdoberfläche nutzen.