Abstract Vortrag auf der 10. Fachtagung Pädagogischen Psychologie in Halle-Wittenberg, 26. September 2005
Modalitätseffekte im Wandel.
Selbstbestimmtes multimediales Lernen am Computer.
Klaus Stiller
Ein Vorteil von gesprochenen gegenüber geschriebenen Texten ist bei kürzeren Lerneinheiten bzgl. Fakten wiedergeben und Transferaufgaben gut belegt. Unklar ist aber weitgehend, welchen Einfluss dabei die Eigen- steuerung der Lernenden spielt. Es gibt Hinweise darauf, dass Lerner- kontrolle über den Informationsfluss den Effekt verschwinden lässt.
Studenten lernten selbstbestimmt (1) mit geschriebenen oder (2) ge- sprochenen Texten in Computerprogrammen für 25 Minuten. Der Text- abruf erfolgte über Bilder. Dabei wurden das Nutzungsverhalten (Ab- rufhäufigkeiten) und der Lernerfolg (Faktenwissen, Transfer, Struktur- wissen, Bildbeschriftungen, Zeichnen) in Abhängigkeit vom Vorwissen un- tersucht.
In der Programmnutzung unterschieden sich die Lerngruppen in der Wie- derholungshäufigkeit der Informationseinheiten. Mit geschriebenen Texten wurden öfter Einheiten wiederholt. Das Vorwissen hing erwar- tungsgemäß positiv mit allen Lernmaßen zusammen. Haupteffekte der Textpräsentation zeigten sich für das Strukturwissen und das Zeichnen.
Darin schnitt die auditive Lerngruppe besser ab. Interaktionseffekte konnten keine beobachtet werden. Ein Modalitätseffekt bzgl. des Fak- tenwissens und Transfers konnte demnach nicht beobachtet werden, bei anderen Leistungsmaßen hingegen schon.
Dr. Klaus Stiller Universität Regensburg Lehrstuhl für Psychologie VI 93040 Regensburg
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