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Thlermärclien im Lande der Bari&#34

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Likikiri-lo-kyakua i'juv 16 Bari'),

„ Thlermärclien im Lande der Bari" (Centr.-Afrika),

Original-Text mit Uebersetzung und sprachlicher Analyse.

Von Dr. J. C. Mitterrutzner.

L i k i t 0

1. Dyet kü ngote, kü monye-lönyet am6ddya i mede niinu.

2. Ngote ajölö , nge ajambü ko nguro-nakwan : met6 bura kö

mu'ngi !

3. Ama dyet akö met burä; monye agwön ko magor.

4. Nä ngote ayitue, monye agw6 alöcok; cunäna ngote arikörö

dyet i yöbu-ko kupö dunia-, anyan doya kiteui.

5. Nge apö i ködini duma.

Der Hase.

1. Ein Mädchen lebte mit seiner Mutter, und seinem Vater in

demselben Hause.

2. Die Mutter verreiste und sprach zur Tochter: schaue recht

auf deinen Vaterl

3. Das Mädchen schaute aber nicht recht (auf ibn) ; der Vater

litt Hunger.

4. Als die Mutter zurückkehrte, war der Vater abgemagert ; nun

jagte die Mutter das Mädchen in den Wald mit einem

grossen Korbe, damit es Sykomoren suche.

5. Es kam zu eiuem grossen Baume.

1) Text und Uebersetzung aus dem MS.: „Die Spraebe der Bari in

Centrai-Afrika. Grammatik, Text und Wörterbuch. Von Dr. Mitter¬

rutzner." In 6—7 Monaten wird das Werk erscheinen. — Bezüglich der Aussprache sei hier bemerkt, dass „c" durchaus wie „dsch", ,,j " noch viel weicher lautet.

2) In den Kinder- und HausmSrchen d. Gebr. Grimm (6. Ausg. Göttingen 1850) wird S. XXIX erzählt, dass unter den vom Missionär Casalis gesammel¬

ten Märchen der Betschuanen in Südafrika auch ein merkwürdiges Thier¬

märchen vorkomme, in dem der Hase die Rolle des Fuchses spielt, wenn, wie Grimm bemerkt , nicht etwa eine Verwechslung stattgefunden. Nun bei den Bari ist dasselbe der Fall. Mein ausgezeichneter schwarzer Lehrer wusste den Hasen vora Fuchse genau zu unterscheiden — also keine Verwechslung !

(2)

222 Mitterrutzner, Thiermärchen im Lande der Bari {Centr.-Afrika).

G. Nielo ködiui lo kijakua; ama kfjakua awaldji.

7. Dyet atojöre kupö ko konyen ti ködini.

8. Ede ayitue kijakua kötyang; ce arie dyet ngyü i ködiui ki;

ce aliöugöu parik, kogwön ce ayen lökore wuwüju, kö

ce kokö dyet nieua.

9. Kijakua kulyc adi: ain cunäua, ama koyure yi uge'ugecü na.

10. Kond kijakua ling adöto i ködini kak, ön dyet danäji.

11. Kwajye likito apüruc; nge akija i ködini ki, nge api dyet,

kode dedek pot, kode dedek tuän.

12. Dyet adek popöt.

13. Likito adi: ko nan luöluök do, do tin nan ngyo?

14. Dyet adi: nan tintin do ling, nä dek do.

15. Likito arugö: nan dek könnt cökoro.

IG. Dyet atakin nge: do dedek cökoro mudä?

17. Likito arugö: jore, jore.

18. Dyet adi : inke , kö nan popo mede.

19. Cunana mureke akiwe kak, ce atii mede nd dyet.

20. Ede dyet atin likito cökoro jore, teng ko nge aliöugön.

21. Likito awüju cökoro; nge ayitö i yöbu.

22. Ngyü nge adung cökoro; nge abuk rima-kace i kalabd nddit.

6. Dieser Baum gehörte den Thieren; allein die Thiere waren

abwesend.

7. Das Mädchen füllte den Korb mit Früchten des Baumes.

8. Dann kehrten die Thiere Abends heim ; sie fanden das Mäd¬

chen noch auf dem Baume oben: sie freuten sich sehr,

weil sie Fleisch zu bekommen hofften, wenn sie dieses

Mädchen fressen würden.

9. Einige Thiere sagten: nicht jetzt, sondern morgen wollen wir

es verspeisen.

10. Also schliefen alle Thiere unter dem Baume, damit das Mäd¬

chen nicht entwische.

11. Des Nachts erwachte der Hase; er stieg auf den Baum hinauf

und fragte das Mädchen, ob es leben oder sterben wolle.

12. Das Mädchen wünschte zu leben.

13. Der Hase sprach: wenn ich dich befreie, was gibst du mir?

14. Das Mädchen sprach: ich gebe dir alles, was du begehrst.

15. Der Hase antwortete: ich verlange von dir Hennen.

16. Das Mädchen sagte zu ihm: wie viele Hennen forderst du?

17. Der Hase entgegnete: viele, viele.

18. Das Mädchen sprach: ja, wenu ich nach Hause komme.

19. Nun stiegen beide herab und gingen in das Haus des Mädchens.

20. Dann gab das Mädchen dem Hasen (so) viele Hennen, bis

er zufrieden war.

21. Der Hase nahm die Hennen und kehrte in den Wald zurück.

22. Dort schlachtete er die Hennen und goss ihr Blut in eine

kleine Schüssel.

(3)

Mitterrutzner , Thiermärchen im Lande der Bari {Centr.-AfriJca). 223

23. Nd nge a'ngecu t6ng ko yimönö, nge apö töki i ködini; nge

adukun lunga kalaba ko rima.

24. Ede adümun rima, nge abobod kutuk na gworong ko müjin-

kace-ed6 nge atu döto.

25. Koyure ling apürue, likito geleng adöto akd; amä nge aying

ling.

26. Kijakua akulya lele ko lele: cundna yi dedek ngecu lökore!

27. Ama lökore äin!

28. Ling apija: lökore atü dd?

29. Ede ce a'ngi likito, ce api: lökore n'ya?

30. Likito adi : ndn ti den ; ama diri gworong a'ngecü na ;

gworong ko rima i kutuk ko müjin.

31. Kijakua kulye awöran ko gworong, ce agwüt nge; ama

kulye ako yup.

32. Ede likito adi: yi kokondya dili ndgulu ko ndgalang, ngin

kimang; kijakua ling lalang kimang; ce dodöro, ko möri.

33. Ling alang lele bot lele, amä ling adöro.

34. Ama likito akö lang ; nge adanaji i yöbu ko liöngöii, kogwon lokong.

35. I yöbu nge arüm ko gwöre.

36. Ce mureke adoya konyen ti ködini.

23. Nacbdem er gefressen batte, bis er satt war, kam er wieder

zum Baume, und nahm aucb die Schüssel mit dem

Blute mit.

24. Hierauf nahm er das Blut und bestrich damit die Schnauze

der Hyäne, und ihre Klauen — dann ging er schlafen.

25. Des Morgens erwachten alle, der Hase allein schlief schein¬

bar ; jedoch cr hörte alles.

26. Die Thiere sprachen zu einander: jetzt wollen wir das Fleisch fressen !

27. Aber kein Fleiscb (mebr da)!

28. Alle fragten: wohin ist das Fleisch gegangen?

29. Dann weckten sie den Hasen, und fragten: wo ist das Fleisch?

30. Der Hase sprach: ich weiss es nicht; allein gewiss hat es

die Hyäne gefressen, die Hyäne hat Blut an Schnauze

und Klauen.

81. Einige Thiere ergrimmten über die Hyäne, und schlugen sie;

allein andere glaubten das nicht.

32. Dann sprach der Hase: wir wollen eine tiefe und breite

Grube machen , darin ein Feuer ; alle Thiere sollen über

das Feuer springen; welche hineinfallen, sind schuldig.

33. Alle sprangen nach einander binüber, aber alle fielen hinab.

34. Allein der Hase sprang nicbt hinüber; er floh, erfreut über

seine List, in den Wald.

35. Im Walde begegnete er dem Fuchs.

36. Beide suchten (nun) Baumfrüchte.

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(4)

224 Mitterrutzner, Thiermärchen im Lande der Bari (Centr.-Afrika).

37. Ködini lo konyen 16 monye lele.

38. Na nielo apo wuwüju konyen ti ködini, nge arie kudik.

39. Nge kö-dije koläk akokoyd ce.

40. Kona nge adek tojong kulo, ko ce popo töki.

41. Nge agw6ja ngimuye nä dyet na meme, nge atogwidikin na

i ködini ki.

42. Kwajye töki apo likito ko gwöre, anydn ce ngecu konyen.

43. Ce amele dyet i ködini ki.

44. Likito akija ki; amä dyet ayinga taling.

45. Likito abüt dyet, ama mokotjikanyet addebba ko meme.

46. Ede nge awmngon: köli nan! köli nan!

47. Amä dyet ako kölökin nge.

48. Ed6 nge alurg gwöre, anyan ngarakin lo.

49. Ed6 gwöre lunga akija ki; amä nge lunga adebba.

50. Cunäna likito ajambü ko gwöre: kö monye-ködini popo, kö

nge bubüt yi, do kokondya ngyo?

51. Gwöre adi: nan wowongon.

52. Likito adi: ko wongon parik, ama kudik, kudik, ed6 tonongi

mugun, anyän nge kö-dije, do ätuan.

53. Monye-ködini apo koyure, nge arie mur6ke i ködini ki.

54. Cunäna nge akija ki, nge abut mureke; gwöre awongoii

37. Der Baum gebörte einem andern Herrn.

38. Als dieser kam, die Erücbte des Baumes zu pflücken, faud

er wenige.

39. Er glaubt, Diebe hätten sie gestohlen.

40. Diese wollte er nun, wenn sie wieder kämen, fangen.

41. Er formte also eine Mädchenfigur aus Gummi, und stellte

sie auf den Baum hinauf

42. Des Nachts kamen Hase und Fuchs wieder, um Früchte zu

fressen.

43. Sie sahen das Mädchen auf dem Baume oben.

44. Der Hase stieg hinauf; allein das Mädchen war ganz still.

45. Der Hase schlug das Mädchen, allein seine Pfoten blieben am

Harze kleben.

46. Dann schrie er: lass mich los! lass mich los!

47. Aber das Mädchen liess ihn nicht los.

48. Dann rief er den Fuchs zu Hilfe.

49. Dann stieg auch der Fuchs hinauf; allein auch er blieb kleben.

50. Nun sprach der Hase zum Fuchs: wenn der Eigentbümer

des Baumes kömmt und uns prügelt, was wirst du thun?

51. Der Fuchs sagte: ich werde jammern.

52. Der Hase sprach: jammere nicht viel, sondern nur wenig

wenig, dann stelle dich todt, damit er glaube, du seiest todt.

53. Der Eigenthümer des Baumes kam in der Frühe und fand

beide auf dem Baume.

54. Nun stieg er hinauf, und prügelte beide ; der Fuchs jammerte 1 7

(5)

Mitterrutz7ier , Thiermärchen im Lande der Bari (Centr.-Afrika). 225

parik teng kö tuan ; ama likito awongon kudik , ed6 nge

atononga akä.

55. Ede monye adumün ce, nge ad6 konyen, nge atin i kupö

ko konyen ko kijakua mur6ke, nge adoggü kupö mede

^ i kwe.

56. I tu likito apurue, nge adek lunga ngiju gwöre; ama gwöre

ätuan!

57. Ed6 a'ngecu konyen jore i kupö, nge töki atononga.

58. Monye ayengga mede, nge arie konyen kudik; nge akö

den adä.

59. Cunäna monye atin kijakua mur6k, ko böriköt ko kupir,

i cape duma, anyän ce dedera.

60. Nä piom pape, likito alabün i piom, nge agübara cape,

nge awökön.

61. Monye arikörö nge, ama kana.

sehr, bis er verendete ; der Hase aber jammerte (nur) wenig, dann stellte er sich zum Scheine todt.

55. Dann nahm sie der Eigenthümer, pflückte Früchte und legte

sowohl die Früchte als die beiden Thiere in den Korb

und trug den Korb auf dem Kopfe nach Hause.

56. Beim Gehen erwachte der Hase und wollte auch den Fuchs

wecken; allein der Fuchs war todt.

57. Dann frass er viele Früchte im Korbe, und stellte sich wie¬

der todt.

58. Der Eigenthümer kam heim, und fand wenig Früchte; er

wusste nicht, wie.

59. Nun legte der Eigenthümer beide Thiere, mit Haut und Haar

in einen grossen Topf, damit sie gekocht würden.

60. Als das Wasser warm wurde, sprang der Hase heraus, zer¬

sprengte den Topf, und entfloh.

61. Der Eigenthümer verfolgte ihn, aber umsonst. —

Analyse.

Likikiri, m. pl. likikirilen, Fabel, Märchen.

Lo, Artikel m. , fem. na, pl. ti (c), steht, wie im Rumänischen, nach dem Substantiv und ist zugleich Genitiv-Zeichen (des folg.

Wortes).

Kijakua, pl. v. kijakütak, Tbier, bes. Raubthier.

I (vor einem einsylb. Worte und zweisylb. mit 2 Kürzen) : i, wo

dann das monosyllabum etc. als Enklitikon zu lesen ist, also:

ijur) iv oder eh.

Jur, m. pl. juron, Land, Gebiet.

Lö (statt: lo) vor einem einsylbigen, oder zweisylbigen Worte

mit 2 Kürzen.

Bd. XXI. 15

(6)

226 Mitterrutzner, Thiermärchen im Lande der Bari [Centr.-Afrika).

Bari— das Land der Bari liegt in Centr.-Afrika zwischen 3"35'

und 6" 5' n. Br. v. P., und 28» 50' und 30» 17' ö. L.

Likito, f pl. likitolon (alle Sylben mit gleicher Tonhöhe), Hase.

1. Dyet, i. pl. ködyji (unregelm. Form statt: kddyetji), Mädchen.

Kü, bei, mit. Wegen des Tones (') ist das folgende Wort als

Enklit. zu lesen.

Ngote, f pl. kü'ngote, Mutter (auch ohne Suffix: seine (ihre)

Mutter ; man könnte auch sagen : ngote-nänyet).

Monye, m. pl. kömonye, Vater, Herr. In Bezug auf die Prosodie

gilt es als zweisylbig mit 2 Kürzen, daher Enklitikon.

Lönyet , Suff. 3 sing. m. , sein.

Am6ddya, 3. sing. Aor. v. meddya (Wurzel; medd oder: met),

leben; sehen.

Mede, f pl. medijik, Haus (mit mehreren Zimmern etc.); ein Haus

mit nur einer Räumlichkeit nennt man: kadi.

Niinu, fem. v. niiiu, derselbe etc.

2. Ajölö, 3. sing. Aor. v. jölö, reiseu, „sich entfernen".

Nge, gen. comm., er, sie; pl. ce (kulo, i. kune).

Ajambu, 3. sing. Aor. v. jambu (Wurzel: jam), reden.

Ko, mit. Ferner dient es: 1) als Conjunct., wie das Iat. cum;

2) für das latein.: et; z. B. ich und du = nän ko do (ich

mit dir); 3) negirt es beim Verb a) im Imperativ (vgl. das

ital. non fare, non credere) ; ß) im Aor. — mit dem Formativ- Präfix : a (ako) ; 4) bildet es bei 5 Substantiven — als Präfix

— den Plural. Vgl. ngote und mouye.

Nguro-nakwan ; nguro , gen. comm. pl. nguäjik , Kind ; nakwan,

f pl. wate, Weib ; nguro-nakwan , weibl. Kind, Mädchen.

Mete, Imp. sing. v. met, sehen, schauen.

Bura (burä), recht, sehr.

Mu'ngi, unregelm. cas. obliq. sing, von: monye; pl. v. mu'ngi

= kömu'ngi.

3. Ama (amä), aber, allein. Immer am Anfang des Satzes.

Agwon (agwön ko), 3. siug. Aor. v. gwon, sein, bleiben.

Ko magor, mit Hunger; magor, fem.; magöro , hungrig sein.

4. Nä (na), als, zur Zeit, wo ; eigentl. demonstrat. fem.

(es ist zu subintelligiren : dingit (Zeit) na).

Ayitue, 3. sing. Aor. v. yitue (yitwe) oder: yitö, zurückkehren.

.\gw6, 3. sing. Aor. v. gwe, werden (fieri).

Alöcok, die prädikat. Form des Adj. locok, fem. näcok, mager.

Cunäna, jetzt, nun.

Arikörö, 3. sing. Aor. v. rikörö, verjagen, jagen.

Yöbu, f. pl. yöbüöt, Wald, Forst.

Kupö, m. pl. kupöjin, Korh.

Duma, pl. temejik, gross.

Anyan, auf dass, damit.

Doya, Infinit., vollere Form von: dö, siichen.

Kit6ni, pl. v. kite, m., 1) Tamarinde; 2, deren Frucht.

(7)

MüterriUzner, Thiermärchen im Lande der Bari {Centr.-Afrika). 227

5. Apo (apo), 3. sing. Aor. von: po, kommen.

Ködini (ködini), m. pl. kaden, Holz, Baum; pl. Scheite.

6. Nielo, f. niena, pl. cilo (kulo), f. eine (kune), dieser etc.

Äwaldji, 3. pl. Aor., v. waläji, „sich ergehen" — weggehen.

7. Atöjore, 3. sing Aor. v. tojöre, voll machen; jore, viel.

Konyen, pl. v. konge, m. 1) Auge; 2) bes. im PI. Obst, „Baum¬

augen."

8. Ede (auch de, dede), dann, später.

Kötyang (tükotyang), Abends.

Arie, 3. pl. Aor. von: rie, finden.

Ngyu (ngyü), noeh.

Ki, Ij oben; 2) hinauf; 3) Firmament; 4) Luft.

Aliöngön, 3. pl. Aor. v. liöngön, sich freuen.

Parik (parik), sehr, recht.

Kogwon, zsgs. aus ko und gwon, latein. cum esset etc., weil.

Ay6n, 3. pl. Aor. v. yen, hoffen.

Lökore, f pl. lokorio. Fleisch; pl. Fleischarten.

Wuwüju, Infin. des Durativ, v. wuju (uüju), erhalten; nehmen.

Kokö, 3. pl. Durat. v. kö, beissen, fressen.

9. Kulye, pl. m. v. lele, fem. nene, pl. fem. kunye, der eine etc.

Adi, defekt. Verbum, nur diese Aor.-Form gebräuchlich, gleich

lat. ait.

Ain, negat. Partikel bei Nomin. und Adverb, oder alleinstehend.

Koyure, zsgs. aus: ko (mit), yure. Morgen.

Yi, pl. von: nan, wir (uns).

Nge'ngecu, 3. pl. Durat. (Futur), v. ngecu, einfache Wurzel:

nge, essen.

Na, demonstr. fem., m. lo (lu).

10. Kona , zsgs. aus ko (cum) u. na , demonstr. fera. , quod cum

(ita esset). Der Bari nimmt statt des neutr. das fem.

Ling, Adj. und Adv., alle; alles; ganz.

Adöto, 3. pl. Aor. v. döto, schlafen.

Kak, eigentl. Substantiv, fem. das Unten, die Erde; dann: unten, unter; hinab.

On (ön), Conj., damit nicht; mit dem Infin. zu konstruiren.

Danäji, Infin., fortlaufen.

11. Kwajye (kwaje), 1) fem. Nacht; 2) Adv. Nachts.

Apürue, 3. sing. Aor. v. pürue (fürue), erwachen.

Akija, 3. sing. Aor. v. kija, steigen. A. ki, hinaufsteigen.

Api , 3. sing . Aor. , v. pi , fragen.

Kode . . . kode, ob . . . oder; vielleicht . . . vielleicht = ent¬

weder . . . oder.

Dedek, 3. sing. Dural, von: dek, wollen, wünschen.

Pot, Infin., leben.

Tuän, Infin., sterben.

12. Adek, 3. sing. Aor. v. dek.

Popöt, Infin. Durat. v. pot.

15*

(8)

228 Mitterrutzner, Thiermärchen im Lande der Bari (Centr.-A/riha).

13. Nan, ich etc. ; pl. yi.

Luöluök, 1. sing. Durat. v. luök, erlösen.

Do, du, dich; pl. ta.

Tin, Infin. gehen.

Ngyo, was? Steht immer ara Ende des Satzes.

14. Tintin, 1. sing. Dur. v. tin, gehen.

15. Arugö, 3. sing. Aor. v. rugö, antworten.

Könnt, unregelm. Form statt: kö do, von dir.

Cökoro , pl. v. cükuri , f. Henne, Huhn.

16. Atakin, 3. sing. Aor. v. takin, v. Wurzel: ta, sagen, reden; das Suffix kin bedeutet : einem oder für einen etwas sagen, thun etc.

Mudä, wieviele. Steht am Ende des Satzes.

18. Inke, ja.

Popo, 1. sing. Durat. v. po, kommen.

19. Mureke, zwei; beide.

20. Teng ko, bis zum.

Aliöngön, 3. sing. Aor. v. liöngön.

22. Ngyu (nyu), dort.

Adung, 3. sing. Aor. v. dung, eig. abschneiden (bes. d. Hals);

schlachten.

Abuk, 3. sing. Aor. v. buk, gie'ssen.

Rima, pl. v. rimatat, f., Blutstropfen.

Kace, Suffix 3. pl. (eorum, earum).

Kalahä, fem. pl. kalabajin, Schüssel.

Nädit, fem. v. lödit, klein.

23. A'ngecu, 3. sing. Aor. v. ngecu (nge), essen.

Yimönö, Adj., satt, gesättiget.

Apö, 3. sing. Aor. v. po, kommen.

Töki, wieder.

I, in der seltenen Bedeutung: zu.

Adukun, 3. sing. Aor. v. dukun, hertragen.

Lunga, auch.

24. Adumun, 3. sing. Aor., v. dumun, nehmen, h e rnehmen.

Abobod, 3. sing. Aor., v. bobod, bestreichen.

Kutuk, f pl. kütucen, Mund, Maul, Schnautze.

Gworong, m. pl. gwürungin, Hyäne.

Müjin, pl. V. müjinet, m., Klaue (auch Nagel an Finger und Zehe).

Atü, 3. sing. Aor., v. tu etc. gehen.

25. Geleng, gen. comm. kade, allein (solus).

Akä, Adv. scheinbar.

Aying, 3. sing. Aor., v. ying, hören.

26. Akulya, 3. pl. Aor., v. kulya, reden.

28. Apija, 3. pl. Aor., v. pija (pi), fragen.

Dä, wohin? Steht immer am Ende des Satzes.

29. A'ngi, 3. pl. Aor., v. ngi, wecken.

N'yä, zsgz. aus: na yä; na Demonstr. fem. sing, wegen lökore;

yä, wo? Steht am Ende des Satzes.

(9)

Mitterrutzner, Thiermärchen im Lande der Ban {Centr.-Afrika). 229

30. Ti, negat. Partikel beim Verb im Durativ, verhindert aber die

Reduplication deselben.

Diri, Adv. wahrhaftig, gewiss.

31. Awöran, 3. pl. Aor., v. wöran, grimmig sein.

Agwut, 3. pl. Aor., V. gwut, schlagen. Andere Formen mit der¬

selben Bedeutung sind: but und bit.

Akö yup; ako, Negat. im Aor.; yup, glauben. Ako verhindert

die Reduplication.

32. Kokondya, 1. pl. Dur. (Fut.), v. kondya, wachen. Einfach

Wurzel: kon.

Dili, fem. pl. diliö, Grube, Grab.

Nägulu, Adj. fem., v. lögulu, tief Ndgalang, Adj. fem., m. lögalang, breit.

Ngin, darin.

Kiman, fem. pl. kimangjin, Feuer.

Lalang, 3. pl. Durat. (vertritt in diesem Falle auch den Imperat.) v. lang, hinüberspringen.

Dodöro, 3. pl. Durat., v. döro, hinabfallen.

Morl, fem, pl. möriet, Schuld; ko möri, mit Schuld = schuldig.

33. Alang, 3. pl. Aor.,. v. lang, hinüberspringen.

Bot, nach; lele bot lele, eines nach dem anderu.

Adöro, 3. pl. Aor., v. döro, hinabfallen.

34. Akö lang. S. oben 31 akö yup.

Ko liöngön, cum gaudio (eig. cum gaudere.) Lokong, Adj. verständig, besonders: pfiffig.

35. Arum, 3. sing. Aor. v. rum, zusammenkommen (mit), begeguen.

Gwöre, m. pl. gwör61en (auch: gwörejin), Fuchs.

38. Nielo, i. niena etc. dieser (da).

Kudik, Adv. wenig; auch Adj.

39. Kö-dije, meinend, wörtlich: „mit meinen".

Koldk, pl. V. koldnit, gen. comm., Dieb.

Akokoya, 3. pl. Aor. v. kökoya, stehlen. Ist eines der Verba,

welche die Reduplication in allen Formen beibehalten.

40. Tojong, Inf fangen, zu Gef machen.

Kulo, vollere Form für ce (cilo), diese.

41. Agweja, 3. sing. Aor., v. gweja, formen, bilden.

Ngimuye, gen. comm., pl. ngimüyejin (ngimüyeki), Statue, Bild.

Meme, fem. pl. m6melan, Gummi, Harz (als die Bari Glas sahen,

nannten sie es auch so).

Atogwidikin, 3. sing. Aor. v. togwidikin, etwas wohin stellen. Der Ton weicht auf ultima wegen des einsylb. Enklit.

43. Amele, 3. pl. Aor., v. mele, sehen.

44. Ayinga, 3. sing. Aor. v. yinga, schweigen, still sein.

Taling, wörtlich : td ling, ihr alle ; gewöhnlich in der Bedeutung : still, ruhig! gebraucbt; z. B. gwe (gweta) taling, sei (seid) ruhig!

45. Mokotji, pl. v. mokot m., Bein (von der Hüfte abwärts mit Ein¬

sehluss des Fusses).

(10)

230 Mitterrutzner, Thiermärchen im Lande der Bari {Centr.-Afrika).

Kanyet, Suff. pl. seine.

Addebba (adebba), 3. pl. Aor., v. debba, kleben bleiben.

46. Awongon, 3. sing. Aor., v. wongon, schreien, jammern.

Köli, Imper. sing., kürzere Form für : kölöki, v. kölökin, lassen.

Die einf Wurzel: köl ist nicbt mehr gebräuchlich.

48. Alung, 3. sing. Aor., v. lung, rufen.

Ngaräkin, Inf, helfen.

50. Monye-ködini statt: monye lo ködini, Herr des Baumes.

Bubut, 3. sing Dur., v. but, schlagen.

51. Wowongon, 1. sing Dur. v. wongon, schreien etc.

52. Ko wongon; ko entspricht dera lat. ne beim Imperativ. Wongon

ist Infin.

Parik (parik), sehr, recht.

Tonongi, Imper. sing., v. tononga, sich todt stellen.

Mugun, fem. pl. berik, eig. Körper, Leib; dient aber gar oft

statt: mich, dich, sich etc.

Atuan, 3. sing. Aor., v. tuän, sterben.

55. Ade, 3. sing. Aor., v. d6, pflücken.

Adoggü, 3. sing. Aor., v. doggü, tragen.

Kwe, fem. pl. kujik, Kopf

56. I tu, beim Gehen; tw , gehen.

58. Ayengga, 3. sing. Aor., v. yengga, anlangen; erreichen.

Adä, wie? Steht am Ende des Satzes.

59. Atin, 3. sing. Aor., v. tin, geben.

Murek statt: mureke.

Böriköt, fem. pl. börikötji. Haut, Fell.

Kupir, pl. V. kupiröt, m., Feder; Haar.

Cape, m. pl. capya (cäpia), Topf, Krug.

Duma, Adj. gen. coram., pl. töraejik, gross.

Ded6ra, Infin. pass. v. der, kochen.

60. Piom, pl. Wasser; v. piomtot, fem. Wassertropfen.

Pap6 (pape), Adj., heiss; warm.

Alabün, 3. sing. Aor., v. labün, herausspringen.

Agübara, 3. sing. Aor., v. gübara, zersprengen.

Awökön, 3. sing. Aor., v. wökön , weggehen , entfliehen.

61. Kana, vergeblich, umsonst.

Anmerkung. Das „und" wird im Barischen 1) durch: ko (mit)

ausgedrückt bei uominib. und pronom.; s. oben 2. ko; 2) durch:

lunga, auch; 3) durch Wiederholung des eutsprech. pronom. z. B.

er antwortete und sprach: nge arugö, uge adi. —

Mein schwarzer Freund und Lehrer Franz Xav. Log wit ist

am 27. Dec. 1866 einem Lungenleiden erlegen. Geboren zu Kopäjur

bei Gondökoro in Centrai-Afrika (Bari-Land) 1848 trat er schon

mit 5 Jahren in die Missionsschule, erhielt 1855 von Dr. Knob¬

lecher die Taufe, kam dann 1860 mit dem Mission. Mor lang

(11)

Mitterrutzner, Thiermärchen im Lande der Bari {Centr.-Afrika). 231

nach Heiligkreuz (Kync'-Negey) und 1863 mit demselben nach

Brixen. —

Logwit hatte einen scharfen Verstand, ein vortreffliches

Gedäcbtniss, ein überaus zartes Gemüth und ein sehr feines

Sprachgehör; er wusste bezüglich seiner barischen Mutter¬

sprache jeden Wort- und Satzton genau zu fixiren. Ausser seinem

bar isch sprach er geläufig arabisch, gut d inkaisch und in

den letzten 2 Jahren annehmbar deutsch. Anfänglich machten

ibm die „s" und „sch" Laute viel zu schaffen, welche dem Bari¬

schen und Dinkaischen ganz fehlen. —

Rorömue molokötyo löke! Have anima candidal

(12)

232

Mittheilungen über die Länder am südlichen Ufer

des kaspischen Meeres.

Nach G. Melgunof.

Von J. Th. Zenker.

Herr G. Melgunof, der Begleiter des Herrn von Dorn,

auf dessen Reise (im Jahre 1860) in das alte Tabaristan und die

angrenzenden nördlichen Provinzen der persischen Reichs am süd¬

lichen Ufer des kaspischen Meeres, theilt uns in seinem Werke:

O wikhomI) öepert KacniÄcKaro MOpH die Resultate seiner

Beobachtungen, mit Benutzung seiner schon früber aufgezeichneten

Bemerkungen während einer Reise im Jahr 1858 mit. Herr Mel¬

gunof giebt uns hier eine vollständige, systematisch geordnete,

geographische und statistiscbe Bescbreibung der von ihm bereisten

Gegenden. Nach einer kurzen Erzählung der letzten Reise und

Aufzählung aller Qaellen und litterärischen Hilfsmittel, die er bei

Ausarbeitung seines Werks benutzte, uud die ein ziemlich vollstän¬

diges Verzeichniss aller über diese Gegenden erschienenen Schriften enthält, behandelt der Vf in besonderen Abschnitten die Provinzen

Astrabad , Mazanderän und Gilan , die Insel Aschurade mit der

russischen Marinestation im Meerbusen von Astrabad, und die turk¬

manisehen Steppen an der Ostküste des Meerbusens. Nach Angabe

der Grenzen, Flüsse, Gebirge u. s. w. der einzelnen Provinzen

giebt er die Eintheilung derselben in Distrikte uud Bulüks, uud

eine sehr vollständige Aufzäblung der Ortschaften , wo möglich mit

Angabe der Einwohner uud Häuserzahl, bei Städteu uud grösseren

Ortschaften sogar der einzelnen Stadtciuartiere und Gassen , der

Moscheen, Karawanseraien, Bäder, Bazare uud anderer öffeutlichen

Gebäude. Besondere Aufmerksamkeit schenkt er den Denkmälern

aus früherer Zeit, wie den zahlreichen Imamzade oder Grabkapellen, örtlichen Sagen u. dgl., die sich an einzelne Gebäude, Ruinen u. s. w.

knüpfen ; nicht minder beachtet er die Erzeugnisse des Bodens und

des Gewerbfleisses der Einwohner, ihren Handel, die Einkünfte des

Staats von den einzelnen Distrikten und Ortschaften. Wo es mög-

1) St. Petersburg, 1863. 8.

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