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(1)Kiille, über die Bornu-Sprache

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Kiille, über die Bornu-Sprache. 509

Jjj ^ Narvan ^S^j^.

l. IVahavend.

^ß j Bad(acbschan).

4 1 ^ Damegäo (hatte ich einige Zeit aufgegeben, aber jetzt wieder an¬

genommen).

^ Räm , d. b. Ram Hormuzd in ChuzisUin.

^1 li Hira.

üilan.

^^^M Bebahan.

jf^ Razu d. h. Rai ; einer aus Rai lieissl (.gj'j.

Herat.

Eran d. h. Arran

^ Su (sa).

Ji und Uzaina , d. h. Chuzistan.

— — Ein Karneol, worauf ein liegender Löwe, enthalt die Auf-

icbrift: Raschid Mabadian. Ob der Chalife Harun el Raschid. Her .Sohn des

"llbalifen Mehdi, gemeint ist?

Aus eioem Briefe des Missionar S. W. Kölle

an Herrn Prof. Dr. v. Ewald.

Fourah-Bay , Sierra Leone , d. 14. Nov. 1849, Lüngst schon hätte es mir Freude gemacht, Ihrem ehrenden Wunsche zu entsprechen , Sie auch manchmal etwas von meinem Wirken in Afrika hören zu lassen, wären nicht meine Fortschritte im Sprachstudium aus verscbiedenen Ursachen so langsam gewesen. Nach meiner Ankunft bier im December 1847 stand es noch mehrere Monate an, ehe ich mir eine bestimmte Sprache zur Bearbeitung wählte, indem icb bei der Wahl einer solchen Sprache mich des Raths der hiesigen Missionscommittee bedienen wollte. Unsere Wahl fiel auf die Sprache des mächtigsten Reiches in ganz Centraiafrika, nämlich die Bornu- oder KänQrl-Sprache. Meine Arbeit in ihr wurde aber seither vielfach unter¬

brochen, hauptsäcblich durch eine .Menge diesem ungesunden Klima eigener Fieberanrälle , durch ein halbjähriges Vice - Inspectoral in der hiesigen Mis- sionsanstalt und durch eine viermonatlicbe Reise in's Vei-Ländeben (beim Cap Mount), um dort die nöthige Auskunft iiber eine von Negern erfundene 3 :< •

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510 Kölle, über die Bomu-Sprache.

und gebrauchte Schriftsprache einzuziehen. Die Vei-Schrifl wurde vor elwa 16 Jahren erfunden , isl durchaus selbstständig und besteht aus mehr als 200 Sylbenzeicben. Sie wird aber wohl schwerlich eine andere Bedeutung erhalten, als die, dass sie der ersle bekannte Versuch des Ncgergeschlcchtes ist, seine Gedanken in Buchslabenschrift darzustellen. Vielleicht ist es Ihnen nicht unlieb, etwas davon als Curiosität zu besitzen, und ich will Ihnen daher ein kleines Beispiel mitschicken, das ieh vom Vei-Ländchen mit zurückge¬

bracht habe •).

Die Erlernung einer Sprache von einem ungebildeten Interpreten, der einem viele Worte nicht anders als in einem Satze sagen kann, ist eioe schwierige Aufgabe. Man muss oft lange in peinigender Ungewissbeit schwe¬

ben, ehe einem diese oder jene Erscheinung der Sprache mit einiger Sicher¬

heit feststeht. Und nicht nur Einmal ist es mir vorgekommen , dass ich etwas für längere Zeit als ausgemacht gehalten habe, bis ich auf einmal wieder von meinem Interpreten einen Satz hörte, der das für entschieden Ge¬

haltene wieder in die alte Unentschiedenheit zurückwarf. Wie gerne hätte icb mir da scbon oft über dieses und jenes Ihren Rath erbeten, wenn die Entfernung nicht so gross wäre. So weit ich bis jetzt das Kanuri kenne, muss icb es für eine der ausgebildetsten Sprachen Afrika's halten , die bis jetzt einigermaassen bekannt sind.

Vielleicht ist es Ibnen lieb, Einzelnes davon kennen zu lernen. Das Substantiv wird folgendermaassen declinirt: N. mei, König, G. meibe, D. meirS, Acc. melgä — Meinytn heisst bei, vor dem König, meiiän , auf, an dem K.

(local). Ist es nicbt auch ein Casus zu nennen, wie der Mangel der Con¬

junction „und" ersetzt wird? Mein Interpret erzählte mir eine Fabel, die er so anfing: KifrgDlIwä Zäztrmawä, BdllQ^ tsbitsa, der Löwe und der Leo¬

pard und der Wolf machten sich auf. Aber Löwe an sich beisst : KdrgQlI, Leopard ZsztrmS , Wolf ßiilta. Wüä nyliä beisst: ich und du; aber ich

1) Ich würde vielleicht die Herausgeber d'cser Zeitschrift bitten, das hier erwähnte Beispiel der Wei - Scbrift in Steindruck beizugeben, wenn icb nicbt so eben sähe, dass ein anderes Beispiel davon, ebenfalls durch meinen lieben Kölle mitgetheilt, schon in dem Cniwer Missiotisblntle 1849, Nr. 17 und 18 abgedruckt ist. Da die Franzosen (was Ilr. Kölle nicht gewusst zu baben scheint) in den letzten Jabren, wie man aus dem Jouninl Asuilique sieht, eine ursprünglich und ganz eigentbümlicb Weslafrikanisebe Sclirift entdeckt haben, so ist die Vergleichung der hier mitgetheilten uuch insofern nicbt ohne Nutzen. Nacb Kölle's Erzählung wurde die Wei-Schrilt vou einem Neger, Namens Doalu, erfunden, einem in jeder Hinsicht ausgezeichneten .Manne, mit dem Kölle selbst längere Zeit zusammenlebte; dieser Neger ver¬

sicherte ihm, er habe vor 16 Jahren die Scbriftzeichen zuerst während eines Traumes in einem Bucbe erblickt und sie dann nach diesem Traumgesiebte niedergeschrieben. Wir können solche Anstösse und AoTange gei.stiger Thätig¬

keit und Schöpfung recht wohl zugeben: entfernt erinnern jedoch manche Scbriftzüge dieser 200 Buchstaben an Gestalten Aethiopischer Schrift, und es wäre ja möglich, dass dem Neger wenigstens der erste Gedanke an Schrift durcb ein verirrtes Aethiopisches Blatt zugekommen wäre. Man denkt dabei leicht an den ähnlichen Fall einer Schrift, welche ein Tscbirokese in Nord¬

amerika vor etwa einem halben Jahrhunderte fiir seine \'olksgenossen erfand.

Jedenfalls sei uns auch diess ein Beweis gegen die abscheuliche Meinung, dass die Neger fiir geistiges Leben nicht empfänglich seien. Ewald.

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Kölle, über die Bomu-Sprache. 51%

allein w{S, und da: nt. Eine Eigeolhümliehkeit ist, dass nach dem Genitiv noeh eine andere Casusendung hinzutreten kann, z. B. Ksä letse tsbl känäberü,

der Mann geht zu dem Mund des Feuers, (tshl, Mund, kinü, Feuer): Nä

kliirgHnmSberi; lEtsä, sie gehen zu dem Hause des Doctors (na, Haus, k&r- günma, Doctor). Um den Plural auszudrücken, bat man die Endung „wfi", die jedocb höchst selten gebraucht wird.

Die persönlichen Pronomina sind: wB , icb, at, du, sbl, er, ÄndT, wir, nindt, ihr, sSndl, sie. Die possessiven Pronomina werden durch SnrBxe ausgedrückt: z. B. kSIS, Haupt, kfillnt, mein H, kältinilm , dein H. k&llintse sein H. k&l^nde, unser H. küllinda, euer H. källtntsä ihr H. Diese Suffixe erleiden eine theilweise Vocalünderung, wenn die Casusendungen an sie an- gcHigt werden, z. B. kalantsibe, seines Hauptes; aber Dat. kalantsärS'und Acc. wieder regelmässig kaliintsegä. — Bei den Adverbien finde ich es in folgenden Fällen schwierig zu bestimmen, ob ein Wort ein declinirtes Sub¬

stantiv oder ein Adverb ist. NgllpSu z. B. wird ganz gebraucht wie unser

„hinten" und ngäpörö wie unser „zurück"; aber rigiipo beisst der Rücken.

TsÖrön beisst „innen", „darin", tsllrijgiiri; , hinein; aber tslirö, der Bauch.

Am meisten bin ich noch im Dunkeln in Beziehung auf das Verbum , von dessen verscbiedenen Formen icb die Bedeutung ganz allein aus dem Zu¬

sammenhange kennen lernen muss , indem mein Interpret mir dazu von keinem Nutzen,sein kann. Die Verba scheinen sicb in 2 Hauptarten zu theilen, von

denen die eine den N-Laut, die andere den S-Laut zwischen Stamm und

uod Endung der einfachsten Formen bat.

Beispiel der ersten Hauptart:

wK bt^iige bSrigänS bSiigl bCiigin batstiski; böguskö

Ich schlafe. icb schlief? ich habe ich werde icb werde ich babb

geschl. schi. schi. geschl.

nt hlinfim bsnümmäi bcnti'ml bttn^mKn bötsgm bngSm

shY btStse bntsenä bötshi bisubtn bittsjJnS bigänö

tndl bnnye bünyenS biSnye btinygp bittseiye bisgeiye

nindl bcnü bünüwS btsoilwl blinllwir btitsiü bsga~ti

sandl b^lsä biQts&ofi bstsei btitsei bitdshadfi bügadä

Beispiel der zweiten Hauptart

wu läske l&sgäna iQskl iDsktn tscblrläska klldskö

ich gehe aus icb ging aus icb bina. ich werde a. icb werde a.

ni lägiim lägQmmä iDgilml iQgümYn tscbilBgtfm kilOgUm

sbl tsAlitge tsälQgenü tsQlQgl tsälitgtn tsbilQgö ktliSgü

andi Inge lägenä löge lägen Uhflüge ktlBge

nandi löga iDgawä Ingäwi iDgSwI tshiiBga kilQga

sandi tsi&lüga ts&lügtlnfi tsilügl tsälQgln tsiiugä kiiagö Bis jetzt kenne ich das Gesetz noch nicbt, nacb dem sieh diese 2 Haopt- arten scheiden. Es scbeint mir als ob die erste die zweite naehabmeB wollte; denn sie bildet Formen wie wa bsneske, b)ineskl, btiaSsklrn. Verba der zweiten Art können sich indessen nicbt auf gleiche Weise deora der ersten nähern. ' Mein Interpret behauptet , dass blioeske nnd biSiige , btineski und bsiigl vollkommen gleichbedenteRd seien, was doch kanm möglich ist.

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512 TucA, üher Balduins IV. Feldzug nach al-Biqd'a.

Nan mass ich Sie noch mit einem Zug der Sprache beliannt machen, der mich äusserst überrascht hat, indem ich in keiner mir bekannten Sprache etwas Gleiches kenne. Das Kanuri-Verbum verändert sich nämlich nicht bloss

in Gemässbeit seines Subjectes, sondern es zeigt zugleich an, ob das

Object die erste , zweite oder dritte Person , der Singular oder P{ural ist.

In Folge davon kann dann das Object, wenn es ein Pronomen ist, ganz aus¬

gelassen werden ; doch kann es auch stehen. Ich will Ibnen das Verbum nCtBske, ich sende, zum Beispiel geben.

wuga niga sbiga andiga nandiga sandiga

wu ntsQni^ske nütüske ntsSniS^ske n(itäske

nt sün^tSm nstüm sSnotQm nütüm

shi s&cöte ntsänüte ts&nSte si^nüte ntsÄnStc tsänöte

andi ntsäntjte ncte DtsiSinüte n^te

nandi sün^ta ntia sSnüta n(;tti

sandi S(jnüte ntsÄnötc tsunCte so note ntsönötc tsänöte

Aehnliche Abänderungen erFahrt das Verbum auch wenn es 2 Casus

regiert und das entfernte Object ein persönl. Pronomen ist; z. B.

wnro niro shiro andiro nandiro sandiro

wu ntshtske ytske ntsädeske ytske

gebe dir

s^dem

ni shTm ytm yKm

shi shS ntshü tshö siätS ntsädn tshs

andi ntsbfye yfye

siia

ntsädXye yfye

nandi sbya yn yn

sandi sadü ntsädö tsädS sidö ntsidö tsädö

Balduiu's IV. Feldzug nach al-Biq4'a.

Als Ssaläh ed - din zur <Sicherstellung seiner .Macht in Syrien während

des Sommers 1176 n. Cbr. bei Haleb beschäftigt war, unternahm König

Balduin IV. einen F.infall in das feindliche Gebiet, Am 1. August, so erzählt Wilh. Tyr. 21, 11., überschritt er von Sidon aus das Gebirge, welcbes die Gränzschcide bildet, und gelangte zu dem mit zeitlichen Gütern, einem äusserst fruchtbaren Boden und einer Fülle vortrefflicher Quellen reichlich gesegneten

Orte Messaara. Von da stieg er in das Thal Bakar hinab, welches

einigen für das alle Ituraea gilt, in den Zeiten der Könige von Israel aber der Wald vom Libanon hiess , weil sich das durch seinen fruchtbaren Boden, seine gesunden Quellen, seine gute Luft, seine starke Bevölkerung und zahl¬

reichen Dörfer ausgezeichnete Thal am Fusse des Libanon hinzieht. In der Tiefe dieses Thaies liegt eine Stadt, die „noch jetzt" mit starken Mauern umgeben Ist und an alten Gebäuden zahlreiche Spuren früherer Herrlichkeit zeigt. Ihr neuerer Name ist Amegarra; die Alterthumsforscher halten sie für Palmyra. Hier angekommen begann das christliche Heer ganz ungestört zu plündern und niederzubrennen, da die Einwohner, nachdem sie ihr Vieh in den weidereichen Sümpfen in der Mitte des Thaies geborgen, sicb auf das

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