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„Renaturierung des Oggersheimer Altrheingrabens“ 1. Bauabschnitt am 22.07.2014

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(1)22.07.2014. „Renaturierung des Oggersheimer Altrheingrabens“ 1. Bauabschnitt am 22.07.2014 Bürgermeister Martin Hebich, Stadt Frankenthal und Beigeordneter Klaus Dillinger, Stadt Ludwigshafen setzen symbolisch den ersten Spatenstich für das gemeinsame Projekt der Gewässerentwicklung. Einleitung Das Gewässerentwicklungsprojekt Oggersheimer Altrheingraben befindet sich innerhalb des bedeutsamen großräumigen Grünzuges zwischen dem Roxheimer Altrhein und Oggersheim. Hier soll entlang von Isenach (Mörschbach) und Oggersheimer Altrheingraben auf einer Länge von ca. 8,5 km durch mehrere Gewässerentwicklungsmaßnahmen eine durchgehende ökologische und landschaftsgestalterische Aufwertung der Gewässerläufe erfolgen. Ein bedeutsamer Baustein hierzu ist die Renaturierung des Oggersheimer Altrheingrabens. Einige Bausteine innerhalb des großräumigen Grünzugs wurden bereits realisiert, dabei handelt es sich u. a. um die Renaturierung des Mörschbachs in Frankenthal und die naturnahe Gestaltung des Mittelgrabens in Ludwigshafen. „Nach nunmehr fast 24 Jahren seit den ersten gemeinsamen Überlegungen zur Entwicklung des Altrheingrabens kann nun doch diese sehr sinnvolle und wichtige Maßnahme durchgeführt werden. Sie ist ein gutes Beispiel für eine gelungene Kombination aus Hochwasser- und Naturschutz“, betonen die beiden Stadtverantwortlichen. Die Renaturierung des Oggersheimer Altrheingrabens ist ein gemeinsames Projekt der Städte Frankenthal und Ludwigshafen. Die wasserrechtliche Genehmigung liegt seit 2011 vor. Die Gesamtmaßnahme ist in mehrere Bauabschnitte aufgeteilt. Der 1. Bauabschnitt soll nun realisiert werden. Es handelt sich hier um eine Maßnahme, die im Rahmen der „Aktion Blau“ zu 90% vom Land Rheinland-Pfalz gefördert wird. Für die finanzielle Unterstützung gilt der Dank dem Land Rheinland-Pfalz, ohne dessen hohe finanzielle Beteiligung die Städte Ludwigshafen und Frankenthal diese Maßnahme aufgrund der defizitären Haushalte nicht umsetzen könnten. Hintergrund: Mit dem Ausbau des Altrheingrabens in den 60er Jahren wurde der relativ naturnahe Verlauf, wie er auch in alten Karten zu sehen ist, zerstört und das Gewässer in ein enges Bachbett mit steilen Uferböschungen gedrängt. In weiten Bereichen ist der Graben durch landwirtschaftliche Nutzung und Nährstoffeinträge beeinträchtigt. Der Graben weist die schlechteste Gewässerstrukturgüteklasse (Nr.7) auf und hat eine Wasserqualität von III-IV, das bedeutet verschmutzt bis sehr stark verschmutzt. Seit Anfang der 1990 Jahre bemüht sich die Stadt Ludwigshafen daher gemeinsam mit der Stadt Frankenthal, den Altrheingraben zu einem grenzübergreifenden Grünbereich zu entwickeln. Mit dem Gewässerpflegeplan von 1993 wurden die Entwicklungsziele für das Gewässer formuliert. Die Entwicklungsziele zur Renaturierung des Altrheingrabens finden sich in den Darstellungen der Flächennutzungspläne der beiden Städte wieder..

(2) Mit dem Gewässerkonzept 2020 der Stadt Ludwigshafen aus dem Jahr 2002 wurde insbesondere infolge der Grundwasserhochstände die Erfordernis zum Ausbaus des Altrheingrabens in Kombination mit dem Hochwasserschutz (Objektschutz Zinkig, Rückhaltevolumen) formuliert. Ferner wird durch die Renaturierung des Altrheingrabens zusätzlicher Retentionsraum geschaffen, dadurch können hier auch die wasserwirtschaftlichen Ausgleichsverpflichtungen der Stadt Frankenthal nachgewiesen werden. Die Renaturierung des Altrheingrabens entspricht den Vorgaben der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie (EG-WRRL), wonach die Gewässer in einen guten Zustand versetzt werden sollen. Die Gewässerentwicklungsmaßnahme wurde daher in das Aktionsprogramm zur Gewässerrahmenrichtlinie aufgenommen. Beschreibung Gesamtprojekt Auf rund 6 km Länge wird im Rahmen der geplanten Maßnahmen der vorhandene Graben in Teilbereichen mit einem leicht mäandrierenden Verlauf von der Bebauung abgerückt. Insgesamt werden rund 19 ha Fläche naturnah gestaltet. Überwiegend auf ehemaligen Ackerflächen entstehen ein naturnaher Grabenverlauf, extensive Wiesenflächen und Gehölzbestände. Die Eingriffe in die bestehenden Biotope werden weitgehend minimiert da der bisherige Graben als Altarm weitgehend erhalten bleibt. Lediglich im Bereich nördlich des Glockenlochs (Bocksbrücke) bis zum Regenrückhaltebecken wird auf einer Strecke von ca. 1 km das Gelände modelliert und ein Teil des Altrheingrabens zum Sammelgraben umgebaut. Dies ist die einzige Möglichkeit die Anwohner vor Hochwasser zu schützen und ist Ergebnis der Ereignisse der Jahre 2001 – 2003, als ein solcher Hochwasserschutz aufgrund der damaligen Überflutungen von den Anwohnern des Zinkigs vehement gefordert wurde. Die Privatgärten und einige Teilbereiche der Bebauung sind derzeit Überflutungsbereiche. Durch die geplante Geländemodellierung soll dies zukünftig verhindert werden. Insgesamt wird die Umsetzung des Projektes auf 4 Bauabschnitte aufgeteilt. Durch diese abschnittsweise Umsetzung ist gewährleistet, dass betroffene Tierarten ausweichen und neu entstehende Lebensräume wiederbesiedeln können. Die wenigen durch die Bauarbeiten betroffenen Vegetationsbestände werden ausgeglichen. Mit dieser Planung wurde ein sinnvoller Kompromiss zwischen Hochwasserschutz, Gewässerentwicklung und Naturschutz gefunden. Das Projekt wird von Naturschutzbeiräten beider Städte und von den Naturschutzverbänden ausdrücklich begrüßt. 1. Bauabschnitt Der 1. BA erstreckt sich von der Bebauung "Zinkig" im Norden bis zum Sommerwaasengraben im Süden. Da der größte Teil der Flächen im 1. Bauabschnitt auf Frankenthaler Gemarkung (Studernheim) liegt, übernimmt die Stadt Frankenthal für die Ausführung des 1. Bauabschnittes die Federführung. Zur gemeinsamen Durchführung des 1. BA wurde zwischen den beiden Städten ein Vertrag geschlossen. Im Rahmen der Planungen zu der Gewässerentwicklungsmaßnahme wurde unter anderem ein Grundwassergutachten erstellt sowie eine umfangreiche Bodenuntersuchung durchgeführt, die in der Ausführungsplanung Berücksichtigung fanden. Die weiteren Bauabschnitte, die erst später realisiert werden, betreffen vornehmlich das Gebiet der Stadt Ludwigshafen. Beschreibung Durch eine naturnahe Umgestaltung des Bachbetts und die Schaffung eines leicht mäandrierenden Verlaufs soll die Strukturgüte des Gewässers verbessert und zusätzlicher Retentionsraum geschaffen werden. Die Uferlinie ist möglichst buchtenreich mit einer kleinteiligen Verzahnung von Wasser- und Landflächen auszubilden, um möglichst ausgedehnte ökologisch wichtige Wasserwechselzonen zu erhalten. Die neuen Uferböschungen sind daher.

(3) mit unterschiedlichen Neigungen vorgesehen.Unter dem Leitbild einer "weitgehend verlandeten, breiten Abflusssenke mit flachen, stark abgeschrägten Böschungen" sollen am Altrheingraben Abschnitte mit natürlicher Gewässerentwicklung und verbesserter ökologischer Qualität entstehen. Abschnitte: Edigheim, nördlich Glokenloch (Bocksbrücke) Im Bereich der Zinkig-Bebauung in Edigheim wird das Gewässerbett in Richtung Westen auf Frankenthaler Gemarkung verlegt. Durch das Abrücken von der Bebauung kann der Altrheingraben einen leicht mäandrierenden Verlauf erhalten. Das neue Gewässerprofil wird aufgeweitet und mit wechselnden Böschungsneigungen angelegt. Das alte Gewässerbett wird größtenteils aufgefüllt, bleibt jedoch in Form eines Sammelgrabens erhalten. Die Bebauung wird vor dem Bemessungshochwasser durch eine Verwallung zum Gewässerbett hin geschützt. Seitlich des Sammelgrabens wird ein Unterhaltungsweg angelegt. Ferner wird durch den Einbau einer Spundwand nördlich der Bocksbrücke der Hochwasserschutz deutlich verbessert. Südlich Glockenloch (Bocksbrücke), Bau-km 0+430 – 1+135 In diesem Bereich ist eine mäandrierende Linienführung auszubilden. Südlich der Glockenlochstraße wird zunächst eine Verlegung nach Osten vorgenommen. Im weiteren Verlauf nach Süden wird der Altrheingraben weitgehend auf Flächen der Stadt Frankenthal nach Westen verlegt. Das neue Gewässerprofil wird hier ebenfalls aufgeweitet und mit wechselnden Böschungsneigungen angelegt. Der bestehende Altrheingraben wird nur teilweise verfüllt und bleibt als Altarm erhalten. Im südlichen Bereich, nördlich des Sommerwaasengrabens, bleibt der Graben im derzeitigen Bett. Es werden hier großflächige Uferabflachungen durchgeführt. Die Böschungen werden mit wechselnder Neigung angelegt Begrünung Die zukünftige Begrünung am Altrheingraben dient der Entwicklung einer gewässertypischen Vegetation, wobei der Erhalt wertvoller Pflanzenbestände besonders berücksichtigt wurde. Im 1. Bauabschnitt sollen ca. 100 heimische Laubbäume u. a. als landschaftsbildwirksame Gruppen oder Reihen entlang des Grabens bzw. des angrenzenden Fahrweges gepflanzt werden. Ein Teil der vorgesehenen Gehölzflächen wird als Ufersicherung angelegt. Alle neu entstehenden offenen Flächen erhalten eine Ersteinsaat mit einer gebietsheimischen, kräuterreichen Wiesensaatgutmischung, die an den jeweiligen Standort angepasst ist. Die Flächen sollen extensiv gepflegt und z. T. als extensives Grünland genutzt werden. Die in der unmittelbaren Umgebung vorhandenen gewässertypischen Vegetationsbestände sollen erhalten und deren Verbreitung gefördert werden. Gleichzeitig soll das dort vorhandene Artenpotential zur Entwicklung naturnaher Flächen am Altrhein genutzt werden. Ein Teil der Flächen soll daher sich selbst überlassen und nur in größeren Abständen durchforstet werden. Des Weiteren sind Findlinge, Baumstubben, Stein- und Totholzhaufen als Elemente zur Strukturanreicherung vorgesehen, die ebenfalls die Ansiedelung von Pflanzenund Tierarten fördern. Kosten Die reinen Baukosten für den 1. Bauabschnitt belaufen sich gemäß den vorliegenden Aufträgen auf Euro 850.000.- für den Wasserbau.

(4) Euro 140.000.- für die Landschaftsbauarbeiten Gesamt: Euro 990.000.Auf der Grundlage der Flächenaufteilung übernimmt die Stadt Frankenthal ca. 56 % der Kosten, die Stadt Ludwigshafen ca. 44%). Die Maßnahme wird gefördert durch die Aktion Blau des Landes Rheinland-Pfalz mit zur Zeit 90% Zuschuss. Ausgenommen hiervon sind wasserrechtliche und naturschutzfachliche Ausgleichsverpflichtungen der beiden Kommunen. Rückfragen und weitere Informationen Stadtverwaltung Frankenthal Marika Denzer, Bereichsleiterin Bereich Planen und Bauen Neumayerring 72 67227 Frankenthal Tel: 06233 89-306 Fax: 06233 89-525 marika.denzer@frankenthal.de.

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