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Genuss ohne Reue

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32 DIE PTA IN DER APOTHEKE | Juli 2021 | www.diepta.de

PRAXIS

V

anille, Schokolade, Erdbeere, Hasel- nuss, Stracciatella

… obwohl die Ge- schmacksvielfalt von Speise- eis schier grenzenlos ist, haben Klassiker nach wie vor die Nase vorn. Etwa acht Liter Eis lässt sich der Durchschnittsdeut- sche jährlich auf der Zunge zer- gehen, das entspricht einer be- achtlichen Menge von etwa 114 Kugeln. Durch die Corona-be- dingten Lockdowns war der pro Kopf-Verbrauch im letzten Jahr zwar leicht rückläufig, doch zu

Hause ließen sich die Bundes- bürger ihr Lieblingseis trotzdem schmecken. Genussvoll ein Eis zu schlecken, ist für die meis- ten Menschen Ausdruck purer Lebensfreude, eine gute Mög- lichkeit, sich selbst zu belohnen, und ein sicheres Indiz dafür, dass der Sommer endlich da ist.

Schlanke Sorten Unumstrit- ten: Eis ist Balsam fürs Wohlbe- finden und streichelt die Seele.

Aber ist die cremige Köstlichkeit auch gesund? Immerhin enthal- ten viele Sorten beachtliche Men-

gen an Fett, Zucker und somit reichlich Kalorien. Und das heißt auch: Wer es mit dem Verzehr übertreibt, bringt die schlanke Linie in Gefahr. Menschen, die aufs Gewicht achten möchten oder müssen, verzichten besser auf allzu energiereiche Eisspezia- litäten, etwa mit kakaohaltiger Fettglasur, Nüssen oder Schoko- topping. Ebenfalls Kalorien spa- ren kann, wer sich in der Eisdiele für den Becher – und gegen die Waffel – entscheidet. Generell gilt: Fruchteis und Sorbet sind in aller Regel kalorienärmer als

Creme- oder Sahneeis; eine Kugel Zitroneneis belastet die Figur we- niger als die gleiche Menge Tira- misu-, Cookie- oder Schokola- den eis. Beim Kauf von Multi- und Haushaltspackungen lohnt sich ein Blick auf die Nährwertanga- ben auf der Verpackung.

Eisige Unterschiede Abhän- gig von Grundzutaten und Zube- reitung werden mehrere Eissorten unterschieden, darunter diese:

Milcheis hat eine Milchge- halt von mindestens 70 Pro- zent. In der handwerklichen

SPEISEEIS

Genuss ohne Reue

© kerdkanno / iStock / Getty Images

Ob am Stil, im Hörnchen oder Becher: Eis verspricht Hochgenuss. Und wird zum

unbeschwerten Sommervergnügen, wenn Feinschmecker dabei ein paar gesunde

Tipps beherzigen.

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DIE PTA IN DER APOTHEKE | Juli 2021 | www.diepta.de

Produktion ist diese Sorte sehr weit verbreitet.

Eiscreme (Eiskrem) enthält mindestens zehn Prozent Milchfett. Sie wird vorrangig industriell hergestellt, ist aber auch im Handwerk beliebt.

Cremeeis (Kremeis, Eier- cremeeis) hat einen Milchan- teil von mindestens 50 Pro- zent und enthält Ei bzw.

Eigelb. Wasser wird bei der Herstellung nicht verwendet.

Rahmeis (Sahneeis) besteht aus mindestens 18 Prozent Milchfett, das aus dem Rahm stammen muss, also aus der bei der Herstellung verwen- deten Sahne.

Fruchteiscreme enthält mindestens acht Prozent Milchfett und hat einen deut- lich wahrnehmbaren Frucht- geschmack. Diese Sorte wird industriell hergestellt und vom Handwerk angeboten.

Fruchteis enthält mindes- tens 20 Prozent Früchte. Für Zitronen und andere saure Früchte beträgt der Fruchtan- teil mindestens zehn Prozent.

Fruchtsorbet – hier beträgt der Fruchtanteil mindestens 25 Prozent, bei Zitrusfrüch- ten 15 Prozent.

Softeis ist keine eigenstän- dige Speiseeissorte, sondern eine spezielle Zubereitungsart.

Das Prinzip: Eismasse wird aufgeschäumt und gleich zeitig gefroren.

Eis – diese Bezeichnung weist darauf hin, dass bei der Herstellung vergleichsweise kostengünstige pflanzliche Fette, meist Kokosfett, ver- wendet wurden. Gefrorenes, das sich schlicht Eis nennt, enthält entweder eine Mi- schung aus Pflanzen- und Milchfett oder ausschließlich Pflanzenfett.

Trendige Alternativen In den letzten Jahren erobern zu- nehmend neue Eistrends die

Feinschmeckerherzen. Viele davon versprechen „Genuss ohne Reue“. Zum Beispiel Proteineis.

Wie der Name vermuten lässt, hat es einen hohen Eiweißgehalt, enthält aber weniger Zucker und Fett als viele andere Speiseeissor- ten. Eine nachhaltige Alternative zu herkömmlichen Eissorten ist Bio-Speiseeis, hergestellt aus Zu- taten wie frischer Bio-Milch, Bio-Sahne, frischen Früchten aus kontrolliert biologischem Anbau und Süßungsmitteln wie Aga- vendicksaft oder Birkensaft.

Künstliche Bindemittel und Aro- men, Farbstoffe und Konservie-

rungsmittel haben in Bio-Eis nichts verloren.

Als figurfreundliche Eisalterna- tive sorgt in jüngster Zeit die sogenannte Nicecream für Fu- rore: Der trendige Eisersatz auf Basis gefrorener, pürierter Ba- nanen regt kreative Zeitgenos- sen daheim zu immer neuen köstlichen Kompositionen an:

Nicecream schmeckt mit Früch- ten, Gewürzen, Mandelmus, So- jajoghurt, Kokosmilch, Agaven- dicksaft,  und, und, und.

Pluspunkt für Verbraucher mit besonderen Essgewohnheiten oder Unverträglichkeiten: Klas- sische Nicecream ist vegan, lak- tose- und glutenfrei.

Gut gelagert Damit Eisgenuss ein unbeschwertes Vergnügen bleibt, kommt es bei Herstellung, Transport und Lagerung auf ein Höchstmaß an Hygiene an.

Denn Speiseeis ist nun einmal anfällig für mikrobielle Belas- tungen. Und einige pathogene Keime, darunter Salmonellen, lassen sich durchs Einfrieren

nicht kleinkriegen. Zwar stellen Salmonellen ihre Vermehrung bei frostigen Temperaturen ein, doch abgetötet werden sie in der Tiefkühltruhe nicht. Tipp: Wer Eis im Supermarkt kauft, sollte es zuletzt in den Einkaufswagen legen und in einer Kühltasche nach Hause transportieren. Da- heim gehört es sofort in die Tief- kühltruhe, in der minus 18 Grad Celsius herrschen sollten. Wich- tig: Angetautes Eis nicht wieder einfrieren, es ist ein idealer Nährboden für Keime.

In der Lieblingseisdiele ist es eine gute Idee, in Sachen Hygi-

ene auch auf die eigenen Sinne zu vertrauen: Sind Laden und Bedientheken sauber? Wird der Eisportionierer hygienisch ein- wandfrei in einem Ablagebe- cken mit fließendem Wasser aufbewahrt oder befindet er sich in einem Becher mit schmutzigem Wasser? Das Eis sollte weder angeschmolzen noch von Eiskristallen überzo- gen sein, die Kühltheke keinen dicken Eisrand haben. Interes- sant zu wissen: Das Angebot dutzender verschiedener Eis- sorten in kunterbunten Farben ist zwar verlockend, aber nicht selten ein Hinweis darauf, dass das Eis in diesem Café nicht nach uralter Familientradition, sondern industriell hergestellt wird. Wer Wert auf echte Hand- werkskunst legt, sollte in seiner Eisdiele einfach nachfragen.

Tückischer Gehirnfrost Während Keime im Eis die Sommerlaune nachhaltig trü- ben und die Gesundheit ernst- haft gefährden können, sorgt

der berüchtigte Eiskopfschmerz zum Glück nur kurzfristig für Irritation. Viele Menschen ken- nen dieses, auch als Gehirnfrost oder Brain-Freeze bezeichnete Phänomen aus Erfahrung: Cha- rakteristisch dafür ist ein ste- chender Schmerz im Stirnbe- reich, der beim Genuss sehr kalter Speisen oder auch Ge- tränken urplötzlich auftritt.

Zum Glück hält der Kältekopf- schmerz meist nur kurz an und gilt als ungefährlich.

Über die genauen Ursachen tappen Wissenschaftler bislang im Dunkeln. Einer Theorie zu-

folge kommt es dazu, wenn Eisi- ges den Rachen streift, sich die Blutgefäße daraufhin zuerst kurzzeitig verengen und an- schließend wieder blitzschnell weiten. Diese schnelle Verände- rung aktiviert vermutlich die Schmerzrezeptoren. Tipp, um Hirnfrost zu verhindern: Das Lieblingseis nicht gierig herun- terschlingen, sondern langsam verspeisen. Wer die cremige Köstlichkeit gemächlich ver- zehrt, verlängert dadurch ganz nebenbei den Genussmoment.

Apropos Genuss: Auch wer prinzipiell auf Vanille, Schoko- lade und Erdbeere schwört, sollte sich zwischendurch ruhig einmal eine neue, vielleicht sogar exotische Eiskomposition auf der Zunge zergehen lassen.

Wie wäre es zum Beispiel mit Salted Caramel, Mango-Chili oder Eis mit Keksteigstücken, die zu den Trendsorten der Eis- saison 2021 zählen?  n

Andrea Neuen, freie Journalistin

Wer kennt sich da schon aus? Doch

die Bezeichnung verrät die Qualität.

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