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  Sicherung  der  Rechte  von  Kindern  in  Kindertageseinrichtungen  und  Kindertagespflege  –  Empfeh-­‐

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Prof.  Dr.  Raingard  Knauer     08.  Mai  2015  

  Sicherung  der  Rechte  von  Kindern  in  Kindertageseinrichtungen  und  Kindertagespflege  –  Empfeh-­‐

lungen  für  die  Praxis    

Prof.  Dr.  Raingard  Knauer,  Fachhochschule  Kiel  und  Institut  für  Partizipation  und  Bildung  e.V.  

Handout    

 

Seit  2012  ist  im  Rahmen  des  Kinderschutzgesetzes  im  §  45  SGBVIII  die  Erteilung  einer  Betriebserlaubnis  an   den  Nachweis  von  Partizipation  und  die  Einführung  von  Beschwerdeverfahren  für  Kinder  gekoppelt.  Partizi-­‐

pation  und  Beschwerdeverfahren  sind  damit  zentrale  Themen  auch  für  pädagogische  Fachberatungen  in   Kindertageseinrichtungen  und  pädagogischer  Kindertagespflege.    

 

Die  Konzepte  „Die  Kinderstube  der  Demokratie“  (Hansen/Knauer/Sturzenhecker  2011)  und  „Mitentschei-­‐

den  und  Mithandeln“  (Hansen/Knauer  2015)  bieten  langjährig  erprobte  Verfahren  demokratischer  Partizi-­‐

pation  in  Kindertageseinrichtungen.    

 

Grundannahmen  dieser  Konzepte  lauten:  

 

1. Jedes  pädagogische  Verhältnis  zwischen  Erwachsenen  und  Kindern  ist  immer  auch  ein  Machtver-­‐

hältnis.  Neben  körperlicher  Macht  verfügen  pädagogische  Fachkräfte  u.a.  über  Gestaltungsmacht,   Verfügungsmacht,  Definitionsmacht  und  Mobilisierungsmacht.    

2. Um  Machtmissbrauch  zu  verhindern  stehen  pädagogische  Fachkräfte  vor  der  Herausforderung,  ihre   Macht  demokratisch  zu  begrenzen  und  Partizipation  strukturell  zu  verankern.    

3. Dazu    bedarf  es  einer  demokratischen  Haltung  der  pädagogischen  Fachkräfte,  einer  Einigung  im   Team  auf  Grundrechte  der  Kinder  und  demokratische  Verfahren  in  der  Einrichtung  sowie  der  Fähig-­‐

keit,  Partizipation  pädagogisch  für  die  jeweils  konkreten  Kinder  gestalten  zu  können.    

4. Eine  strukturelle  Verankerung  von  Beteiligungsrechten  der  Kinder  in  der  Kindertageseinrichtung  ge-­‐

schieht  am  nachhaltigsten  durch  die  Erarbeitung  einer  Kita-­‐Verfassung  (vgl.  Han-­‐

sen/Knauer/Sturzenhecker  2011).  In  dieser  einigen  sich  die  pädagogischen  Fachkräfte  in  einem  ers-­‐

ten  Schritt  auf  konkrete  Selbst-­‐  und  Mitbestimmungsrechte,  die  sie  Kindern  im  pädagogischen  All-­‐

tag  zugestehen  wollen.  Im  zweiten  Schritt  werden  Gremien  eingführt  und  Verfahren  vereinbart,  in   denen  Kinder  ihre  Rechte  wahrnehmen  können.  

 

Bei  der  Einführung  von  Beschwerdeverfahren  für  Kinder  sind  die  pädagogischen  Fachkräfte  gefordert,  sich   mit  folgenden  Aspekten  auseinanderzusetzen:    

 

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Die  Einführung  wirksamer  Beschwerdeverfahren  für  Kinder  bedarf  einer  demokratischen  Grundorientie-­‐

rung  der  gesamten  Kindertageseinrichtung.  Je  mehr  die  Kindertageseinrichtung  demokratisch  gestaltet  ist,   desto  mehr  Beschwerden  können  von  den  Kindern  selbständig  in  den  demokratischen  Gremien  behandelt   werden  und  desto  weniger  Beschwerden  richten  sich  an  die  Fachkräfte.    

 

Partizipation  und  Beschwerdeverfahren  wurden  bislang  vor  allem  für  Kindertageseinrichtungen  konzipiert.  

Inwiefern  diese  auf  das  pädagogische  Setting  von  Kindertagespflege  zu  übertragen  sind,  gilt  es  zu  klären.    

   

Hansen,  Rüdiger;  Knauer,  Raingard;  Sturzenhecker,  Benedikt  (2011):  Partizipation  in  Kindertageseinrichtungen.  So   gelingt  Demokratiebildung  mit  Kindern!  Verlag  das  Netz,  Weimar  Berlin.    

 

Hansen,  Rüdiger;  Knauer,  Raingard  (2015):  Das  Praxisbuch:  Mitentscheiden  und  Mithandeln  in  der  Kita.  Wie  pädagogi-­‐

sche  Fachkräfte  Partizipation  und  Engagement  von  Kindern  fördern.  Verlag  Bertelsmann  Stiftung,  Gütersloh.  

 

Hansen,  Rüdiger;  Knauer,  Raingard  (2014):  Leon  und  Jelena.  Geschichten  vom  Mitentscheiden  und  Mithandeln  in  der   Kita  (5  Bilderbücher),  Verlag  Bertelsmann  Stiftung,  Gütersloh.  

 

Hansen,  Rüdiger;  Knauer,  Raingard  (2013):  Beschweren  erwünscht!  Wie  Kindertageseinrichtungen  Beschwerdeverfah-­‐

ren  für  Kinder  umsetzen  können  TPS  9  und  10.  

 

Weitere  Informationen:  www.partizipation-­‐und-­‐bildung.de  

Empfehlungen+zur+Verankerung+von+Beschwerdeverfahren+–+acht+Prüffragen,++

die$in$den$Teams$konkret$zu$klären$sind$

(Rüdiger$Hansen$/$Raingard$Knauer)$

1.$Worüber$

dürfen$sich$

Kinder$

beschweren?$

2.$Wie$bringen$

Kinder$ihre$

Beschwerden$

zum$Ausdruck?$

3.$Wie$können$

Kinder$dazu$

angeregt$

werden,$

Beschwerden$

zu$äußern?$

4.$Wo$/$Bei$

wem$können$

sich$Kinder$in$

der$und$über$

die$Kita$

beschweren?$

5.$Wie$werden$

Beschwerden$

von$Kindern$

aufgenommen$

dokumenMert?$und$

6.$Wie$werden$

Beschwerden$

von$Kindern$

bearbeitet$/$

Abhilfe$

geschaffen?$

7.$Wie$wird$im$gesamten$Beschwerdeverfahren$der$Respekt$gegenüber$Kindern$zum$

Ausdruck$gebracht?$

8.$Wie$unterstützen$sich$die$FachkräTe$gegenseiMg$um$eine$beschwerdefreundliche$Kita$zu$

realisieren?$

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