• Keine Ergebnisse gefunden

EU-Agrarreform bietet große Chancen - Aigner und Länderminister müssen sie nutzen

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "EU-Agrarreform bietet große Chancen - Aigner und Länderminister müssen sie nutzen"

Copied!
3
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

1

Landesfachgeschäftsstelle Bauernfeindstr. 23 90471 Nürnberg Tel. 0911/81 87 8-0 Fax 0911/86 95 68

lfg@bund-naturschutz.de www.bund-naturschutz.de

Würzburg, 28.8.2013 PM 083-13/LFG Landwirtschaft

EU-AGRARREFORM BIETET GROSSE

CHANCEN - AIGNER UND LÄNDERMINISTER MÜSSEN SIE NUTZEN

Bauern, Naturschützer und ökologische Lebensmittelwirtschaft fordern von Agrarministerkonferenz eine konsequente Politik für bäuerliche Betriebe, mehr Naturschutz und ökologische Landwirtschaft

Die aktuelle Reform der EU-Agrarpolitik bietet den Mitgliedstaaten so viele Möglichkeiten wie nie zuvor, die Steuermilliarden tatsächlich zum Erhalt einer bäuerlichen Landwirtschaft und zur Honorierung von Natur- und Tierschutz und ökologischer Landwirtschaft einzusetzen. In einem heute in Würzburg vorgestellten gemeinsamen Plattform-Papier fordern 20 Organisationen aus ganz Deutschland die Agrarminister von Bund und Ländern auf, diese Chancen in vollem Umfang zu nutzen. Das von Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner vorgelegte Konzept zur nationalen Umsetzung der EU-Agrarreform leh- nen die Verbände ab, weil es an der bisherigen falschen Ausrichtung der Ag- rarpolitik und der weiteren Industrialisierung der Landwirtschaft festhält.

„Wer Deutschlands Bauern in der Konkurrenz mit agrarindustriellen Strukturen und der zunehmenden Massentierhaltung stärken will, muss sich zu einer ge- rechteren und umweltverträglicheren Verteilung der Agrarmilliarden beken- nen“, forderte BN- und BUND-Vorsitzender Hubert Weiger. Bislang würden Bundeslandwirtschaftsministerin Aigner und einige Landesminister, wie auch die Spitzen des Bauernverbandes, von bäuerlicher Landwirtschaft reden, aber nichts für deren Stärkung tun. Mit Blick auf Bayern betont Weiger: „Wenn es die Staatsregierung um Ministerpräsident Horst Seehofer und Agrarminister Helmut Brunner ernst meint mit einem bayerischen Weg, dann darf Bayern nicht nur Politik für die 4000 bayerischen Betriebe mit jeweils über 100 Hektar machen, sondern muss auch die Mehrzahl der kleineren Betriebe mitnehmen und erhalten. Sie sichern auch in Zukunft die Grundstruktur einer ländlichen Entwicklungspolitik in Bayern“, so Weiger.

Felix Prinz zu Löwenstein, Vorsitzender des Bundes Ökologischer Lebensmit- telwirtschaft (BÖLW), fordert: „Die Länder müssen die Möglichkeit der Um- schichtung von Finanzmitteln aus der 1. in die 2. Säule jetzt nutzen. Nur so kann die massive Kürzung des Agrarbudgets für die ländliche Entwicklung kompensiert werden und besteht für die Bundesländer weiterhin Gestaltungs- spielraum bei der Finanzierung ihrer Agrarumweltprogramme und des Öko- landbaus.“

(2)

2

Landesfachgeschäftsstelle Bauernfeindstr. 23 90471 Nürnberg Tel. 0911/81 87 8-0 Fax 0911/86 95 68

lfg@bund-naturschutz.de www.bund-naturschutz.de

Würzburg, 28.8.2013 PM 083-13/LFG Landwirtschaft Ulrich Jasper, Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirt-

schaft (AbL), rief die in Würzburg tagenden Agrarminister dazu auf, die hohe gesellschaftlichen Wertschätzung für die Arbeit der Bauernfamilien durch handfeste Beschlüsse anzuerkennen. „Die Gesellschaft will eine Agrarpolitik, die Bauernhöfe statt Agrarfabriken fördert. Deshalb fordern wir, dass Deutsch- land die Möglichkeit voll ausschöpft, die Zahlungen für die ersten Hektare je Betrieb um bis zu 65 Prozent zu erhöhen. Den Vorschlag des Bundesministeri- ums lehnen wir als völlig unzureichend ab“, so Jasper.

Bayerns Landwirtschaft und Landschaft nicht weiter industrialisieren

„Das erfolgreiche bayrische Kulturlandschaftsprogramm wird völlig ausbluten, wenn Aigner, ihr bayerischer Kollege Brunner und der Bayerische Bauernver- band ihre Blockade gegenüber einer anderen Förderpolitik nicht aufgeben“, so BN-Landesbeauftragter Richard Mergner. Nach Berechnungen von BUND Na- turschutz und Euronatur drohen in Bayern im Zeitraum von 2014 bis 2020 Kür- zungen allein bei den EU-Mitteln von über 370 Millionen Euro; das sind 25 Prozent der jetzigen Zahlungen. „Die bayerischen Kulturlandschaften müssen lebendig bleiben. Es ist völlig unverständlich, dass sich Ministerin Aigner und die Staatsregierung so vehement dagegen wehren, die in Brüssel geschaffenen Spielräume der Agrarpolitik auszuschöpfen“, kritisiert Mergner.

Zusammen mit weiteren Organisationen der Kampagne „Meine Landwirt- schaft“ haben die Verbände zu öffentlichen Aktionen rund um die Würzburger Agrarministerkonferenz eingeladen. Unter anderem findet am morgigen Don- nerstag, 29. August, eine symbolische „Umzingelung“ des Tagungshauses der Agrarminister statt.

Hinweis:

Das Papier der Agrarplattform finden Sie im Anhang sowie unter:

http://www.euronatur.org/Positionen.1499.0.html Für Rückfragen:

Richard Mergner, BN -Landesbeauftragter, 0171-6394 370 Dr. Felix Prinz zu Löwenstein, BÖLW-Vorsitzender, 0171-3035 686 Ulrich Jasper, AbL, 0160-9480 4331

Marion Ruppaner, BN-Agrarreferentin, 0911-81878 20

(3)

3

Landesfachgeschäftsstelle Bauernfeindstr. 23 90471 Nürnberg Tel. 0911/81 87 8-0 Fax 0911/86 95 68

lfg@bund-naturschutz.de www.bund-naturschutz.de

Würzburg, 28.8.2013 PM 083-13/LFG Landwirtschaft

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Damit das Greening nicht völlig verwässert wird fordert der BN, über den - ohnehin nach guter fachlicher Praxis vorgeschriebenen – Zwischenfruchtanbau hinaus, die Schaffung von

„Ein weiter so wie bisher“ wird es angesichts der Finanzdis- kussionen in der EU nicht geben“, so Hubert Weiger, BN Landesvorsitzen- der und weiter: „Statt nur

Die in der Sendung behandelten illegalen Luchstötungen sind dafür verantwortlich, dass sich die Luchspopulation im Bayerischen Wald nicht über den Nationalpark und

200.000 Mitglieder im BUND Naturschutz haben sich in ihrer Delegiertenver- sammlung 2013 für eine Dezentrale Energiewende mit Atomausstieg Sofort und Klimaschutz Heute in Bay-

Heute blockiert Minister- präsident Seehofer die Umsetzung dieses Erlasses mit einer unsinnigen pauscha- len „10*H“ = 2000 Meter Abstandsregelung – und verhindert damit in Bayern

Die von der EU vorgesehenen 7% der landwirtschaftlichen Flächen für besondere Umwelt- leistungen müssen endlich als Chance begriffen werden, um die Akzeptanz für eine bäuerliche,

Die Erfahrung der Planung zeigt, dass bei Abstandsregelungen um 2000m in Bayern so gut wie keine Vorranggebiete für Windenergie mehr möglich wären – der Ausbau der Windenergie

Richard Mergner, versicherte Staatsminister Helmut Brunner, dass Bayern bei der Agrarreform weiterhin klar zu den Beschlüssen der Agrarministerkonferenzen 2011 in Suhl und 2012