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Israel und Palästina - von der Hoffnung auf Frieden

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Academic year: 2022

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6.3.3

Israel und Palästina – von der Hoffnung auf Frieden Teil 6.3: Unsere Wurzeln im Judentum

Ideenbörse Religion Sekundarstufe I, Ausgabe 49, 05/2015 1

6.3.3 Israel und Palästina – von der Hoffnung auf Frieden

Kompetenzen und Unterrichtsinhalte:

Die Schüler sollen

um die Hintergründe der Konfl ikte in Israel und den palästinensischen Gebieten wissen, verschiedene Positionen, die im Laufe der Geschichte vertreten wurden, kennenlernen, die Bedeutung der Stadt Jerusalem erfassen können,

sich mithilfe von Reiseberichten in die gegenwärtige Situation einlesen, verschiedene Friedensbemühungen nachvollziehen,

sich in die Rolle einzelner Menschen versetzen.

Didaktisch-methodischer Ablauf Inhalte und Materialien (M und MW) Vorbemerkung

Als einführende Information für die Lehrkraft eignet sich der Text des Auswärtigen Amtes, der im Unterricht an späterer Stelle (siehe Ab- schnitt „Weiterführung und Transfer“) zum Einsatz kommt.

Im Mittelpunkt der verschiedenen Konfl ikte im Nahen Osten steht der zwischen Israelis und Palästinensern. Der Text erklärt anschaulich, um was es dabei im Kern geht.

Der Nahostkonfl ikt 6.3.3/M6a bis c I. Hinführung

Im Anfl ug auf Tel Aviv – ein Reisebericht Der Reisebericht schildert die ersten Eindrücke auf einer Pilgerreise.

Alternative:

Der Konfl ikt zwischen Israelis und Palästinen- sern begegnet uns immer wieder in Nachrich- ten, Zeitungen und Zeitschriften.

Der Text wird vorgelesen oder gemeinsam er- arbeitet. In einem anschließenden Gespräch kann der Wissensstand der Schüler ermittelt werden.

Text 6.3.3/M1**

Die Lehrkraft wählt einen aktuellen Text, der gemeinsam gelesen und besprochen wird.

II. Erarbeitung

Die Schüler erhalten einen geschichtlichen Ab- riss von der Zeit Abrahams bis heute.

Soll an der einen oder anderen Stelle in die Tiefe gegangen werden, bietet sich die fächer- übergreifende Zusammenarbeit mit dem Ge- schichtsunterricht an.

(c) Mediengruppe Oberfranken – Fachverlage GmbH & Co. KG Seite 1

D3130649633

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6.3.3 Israel und Palästina – von der Hoffnung auf Frieden Teil 6.3: Unsere Wurzeln im Judentum

Israel zu biblischer Zeit

Der Text beschreibt das Land von Abraham bis zur römischen Besatzung.

Für die Arbeitsaufträge benötigen die Schüler einen aktuellen Atlas.

Palästina bis zum Ersten Weltkrieg Für viele Jahrhunderte war das Gebiet in musli- mischer Hand. Für zahlreiche Juden aber blieb es das Gelobte Land, in dem sie leben wollten.

Palästina nach dem Ersten Weltkrieg Die Rolle der Briten und die Gründung des Staates Israel sind Schwerpunkte dieses Textes.

Vom Sechstagekrieg bis zur Gegenwart Das Land ist geprägt von vielen kriegerischen Auseinandersetzungen. Bis heute kommt es immer wieder zu Konfl ikten und militärischen Handlungen.

Konfl ikte, hautnah erlebt – ein Reisebericht

Der Reisebericht von M1 wird fortgesetzt. Im Fokus stehen Jerusalem und Bethlehem.

Jerusalem – eine facettenreiche Stadt In kurzen Texten kommen Menschen aus Jeru- salem zu Wort.

Die Schüler lesen den Text. Zunächst beschrei- ben sie eine der genannten biblischen Perso- nen. Danach vergleichen sie die auf dem Ar- beitsblatt abgebildete Karte mit einer aktuellen.

Arbeitsblatt 6.3.3/M2a und b**

Die Schüler lesen den Text. Sie lernen die Be- griffe Zion und Zionismus kennen und einen der wichtigsten Vertreter, Theodor Herzl.

Arbeitsblatt 6.3.3/M2c bis e**

Nach dem Erarbeiten der Inhalte versetzen sich die Schüler in die Rolle eines jungen Palästi- nensers/einer jungen Palästinenserin oder eines jungen Juden/einer jungen Jüdin zu dieser Zeit.

In einem Brief an einen Freund/eine Freundin im Ausland erzählen sie aus ihrem Leben inmit- ten der Konfl ikte.

Arbeitsblatt 6.3.3/M2f bis i**

Die Schüler lesen den Text und bearbeiten die Arbeitsaufträge.

Arbeitsblatt 6.3.3/M2j bis l**

Der Text führt die Schüler zurück zur heutigen Situation. Welche Konfl ikte kann man als Tou- rist erkennen, sehen und spüren?

Arbeitsblatt 6.3.3/MW3a bis d**

Die Schüler lesen die Texte und fassen sie in eigenen Worten zusammen.

Arbeitsblatt 6.3.3/M4a bis d**

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Israel und Palästina – von der Hoffnung auf Frieden Teil 6.3: Unsere Wurzeln im Judentum

Ideenbörse Religion Sekundarstufe I, Ausgabe 49, 05/2015 3 Eine jüdisch-muslimische Freundschaft In der Schweiz lernten sich die jüdische Odelia und die muslimische Amal kennen.

Die deutsche Journalistin Sylke Tempel förderte eine Brieffreundschaft zwischen den beiden (siehe auch Tippkasten).

Die Schüler lesen den Briefwechsel und schrei- ben den jungen Frauen selbst einen Brief.

Die Aufträge 5 bis 7 eignen sich für die Arbeit in Kleingruppen: Hier sollen die Schüler weite- re Beispiele für gelungene Kontakte suchen und dokumentieren.

Arbeitsblatt 6.3.3/MW5a bis d**

III. Weiterführung und Transfer Der Nahostkonfl ikt

Ein Text des Auswärtigen Amtes bringt die Kernprobleme auf den Punkt und stellt ver- schiedene Friedensinitiativen vor.

Der Text kann gemeinsam gelesen und in ar- beitsteiliger Gruppenarbeit abschnittsweise zu- sammengefasst werden.

Arbeitsblatt 6.3.3/M6a bis d***

Tipp:

!

Amal Rifa’i, Odelia Ainbinder (mit Sylke Tempel): Eine schwierige Freundschaft in Jerusalem, Rowohlt Verlag, Berlin 2003

http://www.daniel-barenboim-stiftung.org/d/projekte-in-israel-und-palaestina/

Autorin: Dagmar Keck, geb. 1965, studierte unter anderem Theologie, Musik, Gemeinschafts- kunde und Wirtschaftslehre an der Pädagogischen Hochschule Freiburg. Sie unterrichtet an der Gemeinschaftsschule in Herrischried und ist dort Fachbereichsleiterin für Religion. Neben ihrem schulischen Engagement arbeitet sie aktiv in der heimatlichen Kirchengemeinde mit und gibt die Ideenbörse Religion Sekundarstufe I heraus.

(c) Mediengruppe Oberfranken – Fachverlage GmbH & Co. KG

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6.3.3/M1** Israel und Palästina – von der Hoffnung auf Frieden Teil 6.3: Unsere Wurzeln im Judentum

Im Anfl ug auf Tel Aviv – ein Reisebericht

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Eine Pilgerreise führte mich nach Israel. Schon lange wollte ich mal in das Land reisen, in dem Jesus gelebt hat. Mit vielen Bibelstellen hatte ich mich schon beschäftigt und war nun gespannt auf die Landschaft, die Menschen und die Kultur.

Meine ersten Eindrücke bekam ich beim Landean- fl ug auf Tel Aviv. Viele Straßen, Hochhäuser und Fabriken waren zu sehen. Natürlich ist auch Isra- el nicht vor 2000 Jahren stehen geblieben, son- dern hat sich weiterentwickelt.

Auf der Busfahrt zum Hotel sahen wir moderne Häuser, Einkaufsmärkte und andere Geschäfte.

Viele Menschen waren unterwegs. Sie waren unterschiedlich gekleidet und gehörten wohl auch verschiedenen Kulturen an.

Unsere Reise führte uns auch nach Jerusalem. Als wir durch die Altstadt zu unserem Hotel liefen, stellte ich nach einigen Metern fest, dass wir uns auf der Via Dolorosa befanden. Für die einzel- nen Stationen des Kreuzweges Jesu gab es kleine Kapellen.

Kaum im Zimmer angekommen, rief vor unserem Fenster der Muezzin zum Gebet. Gegenüber war ein Bazar. Neugierig machten wir uns auf den Weg, um Jerusalem zu erkunden. Viele Men- schen waren in den engen Gassen unterwegs. Vor dem Haus an der Straßenecke sah ich zwei Soldaten, bewaffnet wie kurz vor einem Angriff. Sie lachten und scherzten mit Kindern und ließen sich mit ihnen fotografi eren – ein seltsamer Anblick. Gespannt liefen wir an den Geschäf- ten vorbei. Wir hörten Stimmengewirr und Lachen. Wir sahen Menschen unterschiedlicher Kulturen, Einheimische und Touristen. Wir nahmen Gewürze und andere Düfte wahr. Unsere Sinne wurden mit vielen neuen Eindrücken konfrontiert.

Plötzlich standen wir vor einem Kontrollpunkt und mussten unsere Taschen durchsuchen lassen.

Durch einen tunnelartigen Gang liefen wir weiter – und standen dann einige Meter vor der Klage- mauer. Der Tempelberg dahinter ragte hoch hi- nauf. Da wurde mir bewusst: Jerusalem ist unbe- schreiblich.

Die Stadt teilt sich in vier Bereiche: das christliche, das armenische, das jüdische und das muslimi- sche Viertel. Der Tempelberg beansprucht etwa ein Sechstel der Altstadt. Doch woher kommt diese Einteilung? Was hat es mit dem Tempelberg auf sich, der besser gesichert war als alles, was ich bisher gesehen hatte? Warum die Soldaten

an jeder Ecke? Warum diese Beklemmung? Warum immer das unterschwellige Gefühl eines Konfl ikts?

Jerusalem – Blick auf die Altstadt

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Um die Zeit 1000 vor unserer Zeitrechnung entstand das Königreich Israel mit den Königen Saul, David und Salomon. Das Gelobte Land, das Abraham verheißen wurde, erstreckte sich von Me- sopotamien bis zum ägyptischen Nil – so die Beschreibung in der Bibel. Dieses Gelobte Land war jedoch nur während der Zeit König Davids und Salomons das Herrschaftsgebiet von jüdischen Monarchen.

Nach dem Tod Salomons zerfi el das Reich in zwei Teile: das Nordreich Israel und das Südreich Juda. Verschiedene Kriege sowohl im Nordreich als auch im Südreich erschütterten das Land.

Nach dem Untergang des Südreiches fl üchteten viele Juden und siedelten sich außerhalb ihres Landes an.

Das Römische Reich machte auch vor dem Osten nicht halt. Fast der gesamte Nahe Osten wur- de zu römischen Provinzen gemacht. Immer wieder gab es Aufstände. Die Revolte zwischen 132 und 135 n. Chr. endete damit, dass die Römer das Judentum vernichten wollten. Die Juden mussten fl üchten. Nun gab es kein Land der Juden mehr. Sie lebten verstreut als kleine Minder- heiten.

Die Gegend wurde nun Palästina genannt und blieb römisch.

Arbeitsaufträge:

1. Im Text werden verschiedene biblische Namen erwähnt. Unterstreiche die Namen, die du kennst. Wäh- le eine Person aus und notiere, was du von ihr weißt. Tauscht eure Ergebnisse aus.

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2. Suche Israel im Atlas und vergleiche die Karte mit der Karte der zwölf Stämme. Welche markanten Punkte fallen dir auf?

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3. Welche Länder grenzen heute an Israel?

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4. Was weißt du über die römische Besatzung im Nahen Osten?

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(c) Mediengruppe Oberfranken – Fachverlage GmbH & Co. KG

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Palästina nach dem Ersten Weltkrieg

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Nach dem 1. Weltkrieg forderten die Zionisten Palästina als das Gebiet für den jüdischen Staat.

Sie suchten Unterstützung bei den Briten. Diese wollten das Bestreben unterstützen, unter der Voraussetzung, dass den dort lebenden Menschen ihre Rechte erhalten bleiben (Balfour-Erklärung).

Im April 1920 kam es in Jerusalem zu bewaffneten Unruhen zwischen arabischen Palästinensern und jüdischen Siedlern. Britische Untersuchungen ergaben, dass sich diese Unruhen vor allem gegen den politischen Zionismus richteten. So bildeten sich erste arabische politische Parteien mit dem Ziel der Freiheit und Unabhängigkeit. Außerdem wollten sie den arabischen Charakter von Palästina bewahren.

Im Juli 1922 erhielt Großbritannien vom Völkerbund das Mandat für Palästina zugesprochen.

Sie sollten das Gebiet als Treuhänder verwalten. Ihr Auftrag war, eine „nationale Heimstätte für das jüdische Volk in Palästina“ zu schaffen. Die palästinensischen Araber waren mit dieser Situ- ation nicht zufrieden. Sie hatten die Befürchtung, dass sie entweder unter britische oder unter jüdische Fremdherrschaft geraten würden. Sie waren davon überzeugt, die rechtmäßigen Eigen- tümer Palästinas zu sein. Ebenfalls im Jahr 1922 trennten die Briten Transjordanien von Palästina ab und errichteten das Königreich Jordanien. Diese Abtrennung ist die Erklärung dafür, dass auch heute noch viele Palästinenser in Jordanien leben.

In den folgenden Jahren kamen immer mehr jüdische Siedler nach Palästina. In den 1930er- Jahren fl üchteten viele Juden aus dem nationalsozialistischen Deutschland. Die Zahl der jüdischen Bevölkerung in Palästina hatte sich schließlich mehr als verdoppelt. Die Palästinenser wehrten sich dagegen.

Ein Versuch, diesen Konfl ikt zu lösen, war der Plan, Palästina aufzuteilen. Die Briten wollten eine Dreiteilung: ein jüdischer Staat im Norden, Jerusalem unter britischer Herrschaft und der Rest für die arabischen Palästinenser. Das Problem war aber, dass viele Palästinenser im Norden sie- delten. Deshalb wehrten sich die Palästinenser und es kam zu blutigen Unruhen. Der arabische Aufstand dauerte bis 1939.

Am 7. Februar 1939 fand eine zehn Tage andauernde Konferenz in London statt, bei der die Briten versuchten, die Palästinenser und die jüdische Delegation zusammenzubringen, um über Lösungsmöglichkeiten zu beraten. Aber alles war umsonst, denn weder die arabische noch die jüdische Seite akzeptierten die Lösungsvorschläge.

Nach dem Zweiten Weltkrieg gaben die Briten ihr Mandat zurück an die Vereinten Nationen (UN), der Nachfolgeorganisation des Völkerbundes. Hier wurde im Mai 1947 ein Spezialkomitee für Palästina eingerichtet, mit der Aufgabe, eine Lösung für die Konfl ikte zu fi nden. Die UN er- arbeitete zwei Möglichkeiten für die Aufteilung Palästinas. Die Araber lehnten beide Vorschläge ab, da sie die Verfügungsgewalt der UN über Palästina nicht akzeptierten. Außerdem empfanden sie die Aufteilung als ungerecht, da sie die Mehrheitsbevölkerung in Palästina stellen. Doch die UN stimmte über die Teilung ab und erhielt die Mehrheit für den Teilungsplan. Dies war der Beginn neuer Unruhen in Palästina.

Waren die Briten bis jetzt noch in der Verwaltung tätig, kündigten sie nun ihren Abzug an. Die zunehmende Gewalt führte dazu, dass viele Palästinenser in die benachbarten Länder fl üchteten.

Die zionistischen Milizen eroberten nach und nach arabische Gebiete in Palästina. Durch den Abzug der Briten im Mai 1948 entstand eine politische Lücke, die sich die Zionisten zunutze

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Israel und Palästina – von der Hoffnung auf Frieden Teil 6.3: Unsere Wurzeln im Judentum

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machten. David Ben Gurion, Vorsitzender der Jewish Agency, rief am 14. Mai 1948 um 16.00 Uhr den Israelischen Staat aus. Sofort erklärten die umliegenden arabischen Länder Israel den Krieg.

Die UN drängte auf eine Waffenruhe und schickte Vermittler nach Palästina. Doch keine der beiden Konfl iktparteien war zu einem Kompromiss bereit, denn sie hielten ihre Ansprüche für gerechtfertigt. Erst im Frühjahr 1949 gab es ein Waffenstillstandsabkommen. Für die israelische Seite war der Krieg ein voller Erfolg, da sie noch mehr Gebiete einnehmen konnten, als der Tei- lungsplan vorgesehen hatte. Für die Palästinenser war der Ausgang eine Katastrophe.

Nach dem Krieg baute Israel eine parlamentarische Republik auf. Zahlreiche jüdische Siedler kamen nach Israel. Diese benötigten Unterkünfte und Land. Eine weitere Aufgabe sah die neue Regierung darin, aus Israel einen jüdischen Staat zu machen. So übten sie Druck auf die Araber aus, das Land zu verlassen. Mit neuen Gesetzen vertrieben sie die Araber, enteigneten Land und zwangen sie so, in Ghettos zu leben. Es wurde ihnen untersagt, bestimmte Arbeiten anzunehmen.

Insgesamt fl üchteten während und nach dem Krieg rund 750.000 Palästinenser bzw. wurden vertrieben. Etwa ebenso viele Juden wurden aus arabischen Staaten vertrieben und ließen sich überwiegend in Israel nieder.

Arbeitsaufträge:

1. Lies den Text und unterstreiche dir fremde Begriffe.

2. Klärt gemeinsam die Begriffl ichkeiten.

3. Lies die Beschreibung der Jewish Agency. Erkläre mit eigenen Worten.

Jewish Agency 1

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Am 11. August 1929 wurde die Jewish Agency auf dem Zionistenkongress errichtet. Im Völ- kerbundmandat für Palästina war sie die Vertretung der Juden und Ansprechpartner für das britische Mandat.

Seit der Unabhängigkeitserklärung des Staates Israel ist die Jewish Agency hauptsächlich für die Einwanderung von Juden nach Israel verantwortlich.

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6.3.3/M2h** Israel und Palästina – von der Hoffnung auf Frieden Teil 6.3: Unsere Wurzeln im Judentum

4. Lies noch einmal aufmerksam den Text.

a) Warum war kein Frieden zwischen den Einwanderern und den Palästinensern möglich?

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b) Welche Rolle hatten die Briten?

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c) Informiere dich über den Inhalt der Balfour-Erklärung und fasse ihn kurz zusammen.

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d) Wie kam es dazu, dass am 14. Mai 1948 der Israelische Staat ausgerufen wurde?

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e) Welche Konsequenzen hatte dies?

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Israel und Palästina – von der Hoffnung auf Frieden Teil 6.3: Unsere Wurzeln im Judentum

Ideenbörse Religion Sekundarstufe I, Ausgabe 49, 05/2015 19

Viola Raheb schreibt:

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„Ich wurde in Bethlehem als Tochter einer christlichen palästinensischen Familie geboren, in einem Haus ein paar Meter entfernt von der Geburts- kirche, die der Tradition nach die Stelle der Geburt Jesu ist. Im Gegensatz zu den im Westen üblichen Assoziationen von Beschaulichkeit und Ruhe ist mein Bethlehem eine laute, staubige, orientalische Stadt mit kleinen Gas- sen, einem „Suk“, vielen Kirchen und Moscheen. Eine Stadt, die seit Jahren von einer meterhohen Mauer aus Beton und Wachtürmen umzingelt ist.“

(aus: SympathieMagazine: Palästina verstehen; im Auftrag des BMZ – Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, S. 36)

Worterklärung:

Suk (auch: Suq): Einkaufsviertel in einer arabischen Stadt

Arbeitsaufträge:

1. Lies den Text und beantworte folgende Fragen:

a) Was berichtete der Journalist?

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Mauer um Bethlehem arabisches Infoblatt

in einer Kirche

(c) Mediengruppe Oberfranken – Fachverlage GmbH & Co. KG

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6.3.3/MW3d** Israel und Palästina – von der Hoffnung auf Frieden Teil 6.3: Unsere Wurzeln im Judentum

b) Welcher Konfl ikt wird im Abschnitt über die Klagemauer beschrieben?

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c) Um welchen Konfl ikt geht es im Abschnitt über Bethlehem?

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d) Welcher Konfl ikt wird im Abschnitt über den Tempelberg beschrieben?

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2. Welche Eindrücke hat der Reisebericht bei dir hinterlassen?

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(aus: Amal Rifa’i, Odelia Ainbinder mit Sylke Tempel: „Wir wollen beide hier leben. Eine schwierige Freundschaft in Jerusalem“, Copyright © 2003 Rowohlt Berlin Verlag GmbH, Berlin)

Arbeitsaufträge:

1. Lest die Briefe mit verteilten Rollen.

2. Fasse zusammen, was die jungen Frauen schreiben.

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Liebe Amal,

bestimmt sind vor 50 Jahren Dinge geschehen, die nicht richtig waren.

Aber wir können die Geschichte nicht rückgängig machen. Ich wurde, wie du, erst vor 18 Jahren hier geboren. Und deshalb müssen wir lernen, miteinander zu leben. Ich liebe diese Stadt, mögen mich die Europäer deswegen für verrückt halten. Aber sie ist unser Zuhause.

Liebe Odelia,

ich könnte verrückt werden bei dem Gedanken daran, dass den Arabern, bevor die Juden kamen, fast alles Land hier gehörte und es heute genau andersherum ist. Ich habe das Gefühl, dass ich alles, was ich mir erträume, tief in mir begraben muss. Dass ich niemals das machen kann, was ich mir für mein Leben wünsche.

(c) Mediengruppe Oberfranken – Fachverlage GmbH & Co. KG

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Israel und Palästina – von der Hoffnung auf Frieden Teil 6.3: Unsere Wurzeln im Judentum

Der Nahostkonfl ikt

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Worum geht es?

Im Zentrum der verschiedenen Konfl iktfelder im Nahen Osten steht der ungelöste Konfl ikt zwi- schen Israelis und Palästinensern. Im Kern geht es um territoriale Ansprüche auf das Gebiet zwischen Jordan und Mittelmeer. Der am 14. Mai 1948 gegründete Staat Israel erstreckt sich über 78 Prozent dieses Gebietes; die Palästinenser ihrerseits streben einen unabhängigen paläs- tinensischen Staat in den während des Sechs-Tage-Kriegs 1967 von Israel besetzten Gebieten an (Westjordanland inklusive Ost-Jerusalem sowie dem Gazastreifen). Umstritten bleiben die soge- nannten Endstatusfragen: der Grenzverlauf, der Status Jerusalems, die Zukunft der israelischen Siedlungen in den besetzten Gebieten, das von den Palästinensern beanspruchte Recht auf Rückkehr der Flüchtlinge sowie die Verteilung der knappen Wasserressourcen.

Das Verhältnis zwischen Israel und vielen arabischen Staaten ist angespannt: Diplomatische Beziehungen bestehen nur mit Ägypten und Jordanien (Friedensschlüsse in den Jahren 1979 beziehungsweise 1994). Zwischen Israel und seinen Nachbarstaaten Libanon und Syrien herrscht formal weiter Kriegszustand.

Die deutsche Position: Zwei-Staaten-Lösung durch Verhandlungen

Die deutsche Nahostpolitik ist eingebettet in die europäische Politik für die Region. Bedingt durch seine Geschichte trägt Deutschland eine besondere Verantwortung für die Sicherheit des Staates Israel. Gleichzeitig erkennt Deutschland das Recht der Palästinenser auf einen eigenen Staat an.

Ein unabhängiger, demokratischer und lebensfähiger palästinensischer Staat, der Seite an Seite in Frieden und Sicherheit mit Israel lebt, ist nach Überzeugung Deutschlands und seiner Partner nur durch Verhandlungen zu erreichen. Nur eine verhandelte Zwei-Staaten-Lösung kann die legitimen Forderungen beider Seiten erfüllen und den israelisch-palästinensischen Konfl ikt end- gültig beilegen.

Langfristiges Ziel Deutschlands ist nicht nur eine Verhandlungslösung für den israelisch-palästi- nensischen Konfl ikt, sondern eine umfassende israelisch-arabische Friedenslösung, die auch die anderen Konfl iktfelder im Nahen Osten einbezieht: die ungelösten Konfl ikte zwischen Israel und Syrien und Israel und dem Libanon.

Israelisch-palästinensische Verhandlungen

Nach dem Scheitern der letzten Gesprächsrunde im September 2010, an der Premiermininster Netanyahu und Palästinenserpräsident Abbas unter Ägide der USA teilgenommen hatten, folg- ten erst im Januar 2012 direkte offi zielle Gespräche zwischen der israelischen und der palästi- nensischen Seite in der jordanischen Hauptstadt Amman. Auch sie wurden nach wenigen Wochen ausgesetzt, ohne dass ein Durchbruch erzielt wurde.

Einen neuerlichen Anlauf nahm US-Außenminister Kerry im Nachgang zur Reise von US-Präsident Obama nach Israel und in die Palästinensischen Gebiete im März 2013. Nach monatelangen vertraulichen Sondierungen kamen die Unterhändler beider Seiten Ende Juli 2013 in Washington zusammen und einigten sich, in den darauffolgenden neun Monaten vertrauliche Verhandlungen zu führen. Trotz intensiver US-Bemühungen gelang es jedoch nicht, beide Parteien in diesem vorgegebenen Zeitrahmen zu einer Einigung zu bewegen. Seit Ende April 2014 sind die Gesprä- che suspendiert.

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Bilaterales deutsches Engagement

Auch bilateral leistet Deutschland seinen Beitrag zur Unterstützung einer Fr iedenslösung. Die Bundesregierung führt zahlreiche politische Gespräche mit Vertretern der israelischen Regierung und der palästinensischen Behörde. Der Nahe Osten ist eine der Regionen, die der Bundesau- ßenminister und die Bundeskanzlerin am häufi gsten besuchen.

Deutschland trägt als einer der größten bilateralen Geber zum Aufbau von Infrastruktur, zur Verbesserung der Bildung, zu Beschäftigungsprogrammen und zum Aufbau einer nachhaltigen Wirtschaft in den Palästinensischen Gebieten bei.

(aus: http://www.auswaertiges-amt.de/DE/Aussenpolitik/RegionaleSchwerpunkte/NaherMittlererOsten/

IsraelPalaestinensischeGebiete/IsraelischPalaestinensischerKonfl ikt.html; letzte Aktualisierung: Septem- ber 2014)

Arbeitsaufträge:

1. Fasse den Text mit eigenen Worten zusammen. Die Überschriften helfen dir dabei.

Worum geht es?

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Die deutsche Position: Zwei-Staaten-Lösung durch Verhandlungen

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Israelisch-palästinensische Verhandlungen

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Das Nahost-Quartett

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