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im süden ungarns, nahe der Grenze zu Kroatien, liegt Pécs, die fünftgrößte stadt des Landes.
sie blickt auf eine mehr als 2.000-jährige Geschichte zurück. die Barmherzigen Brüder haben sich 1796 in Pécs angesiedelt. es folgten Jahrhunderte des Wachstums, bis der Orden von den Kommunisten enteignet wurde. nach der rückgabe konnte der schwierige Wiederaufbau beginnen. im Juli wird der Abschluss der Renovierungsarbeiten gefeiert.
text: ZsOLt BrAMBAuer, MsC
hre segensreiche Arbeit begannen die Barmherzigen Brüder in der 1731 errich- teten Kapuzinerkirche und in einem kleinen Ordenshaus. Die Stadt empfing sie offenherzig und arbeitete mit ihnen zusammen. Es folg- ten Jahrhunderte des Wachstums. Doch 1950 wurden unsere Gebäude verstaatlicht, unsere Brüder verjagt. Das gläubige Leben der Kirche konnte fortgesetzt werden, und die Einwohner der Stadt führten das Erbe der Barmherzigen Brüder so gut wie möglich fort. Nach knapp 50 Jahren erhielten wir unser Eigentum zurück. Die Gebäude befanden sich in sehr schlech- tem Zustand, und nur noch ein Bruder lebte vor Ort, Pater Hilár László Dömötör. Ein erneuter Aufbau in jeder Hinsicht war vonnöten. Pater Hilár und sei- ne Helfer, darunter sei nur Pater Imre Kozma erwähnt, machten sich mit kühner Hoffnung und großem Elan an die Arbeit.
Schwieriger Neuaufbau
Vor allem war eine realistische Betrachtung der Lage notwen- dig. In den vorangehenden 50 Jahren hatte sich die Medizi- nische Fakultät der Universität Pécs bedeutend entwickelt, so- dass die ärztliche Versorgung den Voraussetzungen der mo- dernen Zeit entsprach. Wir sa-
Ein Fest der Brüder in Pécs
hen, dass unsere Institution in diesem Umfeld nicht mehr als aktives Krankenhaus fun- gieren kann. Unsere Planung konzentrierte sich daher, den ursprünglichen Vorhaben des Ordens entsprechend, auf die Krankenpfle- ge mit der Errichtung einer Langzeitversor- gungs-, einer geriatrischen Rehabilitations- und einer Hospiz-Abteilung.
Die zweite Bestandsaufnahme betraf die Si- tuation der Gebäude. Wir mussten das gesam- te Gebäude von der Dachkonstruktion bis zum Maschinenwesen und den Einrichtungsgegen- ständen erneuern – ein langfristiges und kost- spieliges Vorhaben. Jahr für Jahr kamen wir voran. Heute verfügen wir über 117 Betten.
Inzwischen hat unser Krankenhaus die Grenzen seiner Kapazität erreicht. Es ist ein gutes Gefühl zu wissen, dass unsere Arbeit ge- braucht wird. Wir sind stolz darauf, dass abge- sehen von der Tatsache, dass unseren Kranken sorgfältige Pflege geboten wird, 100 Menschen im Haus Arbeit finden. Damit zählt die Instituti- on zu den größeren Arbeitgebern unserer Stadt.
Trotz der Schwierigkeiten im ungarischen Gesundheitswesen und der geringen staat- lichen Finanzierung können wir uns dank disziplinierter Wirtschaftsführung bewähren.
Unsere Dienstleistung bedeutet dem Klini- schen Zentrum der Universität Pécs eine gro- ße Hilfe, unsere Zusammenarbeit mit anderen Versorgungsorganen ist harmonisch. Wir sind nicht nur in der Stadt das größte Krankenhaus mit ähnlichem Profil, sondern genießen auch in der Region großes Ansehen.
granat apfel 7– 8|2013
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Orden & ChristLiChe WeLt Barmherzige Brüder ungarn
Pater Pio wirkt seit seiner Weihe 1963 als Priester in der Diöze- se Pécs, seit 1998 ist er Mitglied der Barm- herzigen Brüder.
Aber auf uns warten noch zahlreiche Aufga- ben: Der Rationalisierung der Wirtschaftsfüh- rung und der Übernahme der Richtlinien der Ordensprovinz in den ver-
gangenen Jahren folgt nun neben der laufenden or- ganisatorischen Umstruk- turierung die Einführung eines Qualitätssicherungs- systems, damit wir als am
längsten tätiges Krankenhaus in Pécs auch diesbezüglich den Anforderungen der Zeit ge- recht werden.
Die Barmherzigen-Kirche
Der Orden spielt in Pécs auch eine zweite wichtige Rolle durch das intensive Glaubens- leben der Barmherzigen-Kirche. Derzeit er- füllen zwei Priester dort ihre Dienste in der Kirche, die den ganzen Tag für Touristen und Betende ihre Türen offen hält. Mehrere Er- neuerungs-Gemeinschaften fanden hier ihre Heimat. Um all diese Dienste erfüllen zu kön- nen, benötigte unsere Kirche eine umfassende Renovierung. Nach statischen Untersuchun- gen und Sicherungsvorkehrungen kamen die Dachkonstruktion und die Installationstech- nik an die Reihe, schließlich erfolgten die Außenrenovierung sowie die Erneuerung der Elektrizität und der Innenräume.
Im Rahmen eines Dankgottesdienstes am 6. Juli wird Ordinarius Dr. György Udvardy dem renovierten Krankenhausgebäude sowie der Kirche den Segen erteilen. Dabei wird Pa- ter Pio Morvay, der Vorsteher der Kirche ist, den 50. Jahrestag seiner Priesterweihe bege- hen. Gäste aus dem In- und Ausland werden mitfeiern. Anwesend sein werden auch seine ehemaligen Mitschüler, sodass sechs Jubilare gleichzeitig den großen Festgottesdienst zele- brieren werden. Die Festrede wird Pater Imre Kozma halten, ebenfalls ein Jubilar.
Pater Imre Kozma wurde 1963 zum Priester geweiht. Ein weiterführendes Studium in Rom
erlaubten ihm die kommunistischen Macht- haber nicht, eines in Budapest verwehrte ihm die Amtskirche. So wirkte er in verschiedenen Pfarren, wo er sich hauptsächlich den Armen widmete und die Pfarrcaritas aufbaute. 1989 gründete er den Malteser-Caritasdienst in Un- garn. 1998 bat er um Aufnahme in den Orden der Barmherzigen Brüder, 2003 legte er seine Feierliche Profess ab.
Pater Pio dient seit seiner Weihe im Jahr 1963 als Priester der Diözese Pécs. 1998 bat er um die Aufnahme in unseren Orden. Er erfreut sich trotz seines Alters von über 70 Jahren guter Gesundheit. Sein unermüdliches Engagement wird durch seine charismatische Geistigkeit durchdrungen. Das biblische Zitat auf seinem Andachtsbild stammt aus der Offenbarung des Johannes: „Das Heil und die Herrlichkeit und die Macht ist bei unserm Gott.“ Wir danken Gott für sein Dasein. Wir gratulieren den Ju- bilaren von ganzem Herzen und begehen mit großer Freude die gemeinsame Feier.
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Fotos: Barmherzige Brüder
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Barmherzige Brüder ungarn
Direktor Zsolt Brambauer, MSc ist
Gesamtleiter des Krankenhauses in Pécs.
Nach der Renovierung erstrahlt die Kirche außen und innen in neuem Glanz.
Es ist ein gutes Gefühl zu wissen, dass
unsere Arbeit in Pécs gebraucht wird.
An die Kirche schließt sich das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder an, das über Abteilungen für Langzeitversorgung und geriatrische Rehabilitation sowie ein Hospiz verfügt.
