LF7 B.Markert
Der Diabetes mellitus ist eine Erkrankung des Glukosestoffwechsels.
Die Blutglukose
(„Blutzucker“) ist zu hoch, weil ein Insulinmangel oder eine ungenügende Insulinwirkung besteht.
Im Volksmund spricht man auch von
„Zuckerkrankheit“.
Diabetes mellitus bedeutet übersetzt „honigsüßer Durchfluss“ und spielt auf
den hohen Zuckergehalt im Urin eines Diabetikers
an.
BLUTZUCKERREGULATION WDH.
Insulin
Es ist das wichtigste Hormon zur Senkung des Blutzuckerspiegels. Insulin wird in den β- Zellen der Bauchspeicheldrüse gebildet und sorgt dafür, dass die Glukose (zusammen mit Kalium) aus dem Blut schnell in die Muskel-, Leber- und Fettzellen aufgenommen wird.
Außerdem fördert es den intrazellulären Zuckerabbau (Glykolyse) und die Umwandlung des Zuckers in seine Speicherform Glykogen. Gleichzeitig hemmt es die Prozesse, bei denen
Zucker im Körper frei wird, also die Neubildung von Zucker in der Leber und den Abbau des Glykogens.
Insulin wirkt auch auf den Fettstoffwechsel: Es fördert den Umbau der Fettsäuren in ihre Speicherform, die Triglyzeride, und hemmt den Triglyzerid-Abbau. Außerdem steigert es die Bildung neuer Fettsäuren.
Insulin wird besonders während und nach dem Essen freigesetzt, da dann der Blutzuckerspiegel am höchsten ist. Ein niedriger Blutzuckerspiegel hemmt die Insulinfreisetzung.
Glukagon
Der Gegenspieler des Insulins bewirkt einen Anstieg des Blutzuckerspiegels. Es wird v. a.
Gruppe Beschreibung Ursache Besonderheit I Typ-1-Diabetes Autoimmunerkrankung, bei der die β-Zellen der
Bauchspeicheldrüse durch Autoantikörper komplett zerstört werden (= absoluter Insulinmangel)
oft bei Kindern, kann aber auch bei Erwachsenen auftreten
II Typ-2-Diabetes verschiedene Umstände (genetische Prägung,
Umweltfaktoren) führen dazu, dass der Körper resistent gegen Insulin wird (= relativer Insulinmangel), im Verlauf entwickelt sich zusätzlich auch ein Insulinmangel
in Kombination mit Fettleibigkeit, Bewegungsmangel
III andere
Diabetesformen •erblich bedingter Defekt der β-Zellen der Bauchspeicheldrüse
•hormonelle Störungen (z. B. Cushing-Syndrom)
•Medikamente (z.B. Einnahme von Glukokortikoiden)
•Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse (z.B. chronische Entzündung)
•Infektionen
unterschiedlich je nach Ursache
IV Gestationsdiabetes gestörte Blutglukosetoleranz während der Schwangerschaft vor der Schwangerschaft bestanden keine
„Blutzuckerprobleme“
AB WANN SPRICHT MAN VON DIABETES MELLITUS?
Ein Diabetes mellitus gilt als gesichert, wenn:
eine Nüchternblutglukose von ≥ 126 mg/dl gemessen wurde
die Blutglukose im Tagesverlauf mehr als einmal > 200 mg/dl liegt
die Blutglukose im Tagesverlauf einmalig > 200 mg/dl liegt und
zusätzlich Diabetessymptome bestehen der HbA1c ≥ 6,5 % ist
Pflege Heute
SYMPTOME
„Insulinmangelsymptome“
Polyurie
Polydipsie Ungewollter
Gewichtsverlust
Bestimmung des Nüchternzuckers
Zur Bestimmung wird 12 Std. nach der letzten Mahlzeit eine venöse Blutprobe entnommen und darin der Zuckergehalt (im Blutplasma)
bestimmt.
Stoffwechselgesunde Personen haben nüchtern einen Blutzuckerwert unter 100 mg/dL bzw. 5,6 mmol/L.
Liegt die Konzentration wiederholt zu verschiedenen Messzeitpunkten über 126 mg/dL bzw. 7 mmol/L, ist die Person eventuell an Diabetes erkrankt.
Liegt die Konzentration wiederholt zu verschiedenen Messzeitpunkten über 126 mg/dL bzw. 7 mmol/L, ist die Person eventuell an Diabetes erkrankt.
Oraler Glukose-Toleranz-Test (OGTT)
misst, wie schnell eine bestimmte Menge Zucker vom Körper verarbeitet wird. Dazu muss der Patient nü̈chtern sein die letzte Mahlzeit sollte also 12 Stunden zurückliegen.
Fü̈r den Test trinkt der Patient eine genau abgemessene Glukosemenge
(75 g) innerhalb von 3-5 Minuten. Vor dem Trinken und 120 Minuten danach wird der Blutzuckerwert gemessen.
Bei 2-Stundenwerten von 200 mg/dL bzw. 11,1 mmol/L und mehr, liegt ein Diabetes vor.
Seit 2010 wird auch der HbA1c-Wert zur Diagnose von Diabetes
verwendet. HbA1c besteht aus dem roten Blutfarbstoff Hämoglobin und daran gebundenen Glukosemolekülen. Diese Reaktion zwischen Glukose und Hämoglobin findet sehr langsam statt.
Je höher der Blutzuckerspiegel und je häufiger er erhöht ist, desto mehr “verzuckertes“ HbA1c kann entstehen
Die Diagnose Diabetes wird bei einem HbA1c-Wert über 6,5 % gestellt.
Darüber hinaus hilft der HbA1c-Wert einzuschätzen, wie gut ein Diabetes- Patient eingestellt ist. Er gibt Aufschluss über den mittleren
Blutzuckerwert der letzten 8-12 Wochen und wird daher auch als Langzeitblutzucker oder Blutzuckergedächtnis bezeichnet.
- Müdigkeit
- Kraftlosigkeit
- Konzentrationsstörungen
- Kopfschmerzen
- Leistungsminderung
Zusätzlich :
Arterielle Hypertonie
Adipositas METABOLISCHES SYNDROM
Fettstoffwechselstörung
Erhöhte
Infektanfälligkeit Hypoglykämie Hyperglykämie
Ab welchem Blutzuckerwert spricht man von einer
Hyperglykämie Hyperglykämie
???
Hyperglykämie
BZ (Blutzucker) < 50mg/dl (2,8mmol/l)
Leichte Hypoglykämie
Symptomatik aber bewusstseinsklar &
handlungsfähig
Schwere Hyperglykämie
Bewusstseinsgestört, handlungsunfähig bis
komatös
HYPERGLYKÄMISCHES KOMA
Lebensbedrohliche Komplikation des Diabetes mellitus mit teilweise sehr hohen Blutzuckerwerten.
Dabei bestehen 2 Formen des diabetischen Komas:
Das ketoazidotische Koma und
das hyperosmolare Koma
Häufig bei Typ-II-Diabetikern als Erstmanifestation
• Typische Auslöser:
Diätfehler
Falsche/vernachlässigte Arzneimittelzufuhr
Erhöhter Insulinbedarf
• Hyperglykämie mit BZ-Werten bis zu 700 mg/dl (39 mmol/l)
• Starke Glukosurie mit hohem Flüssigkeits- und Elektrolytverlust über die Niere.
Entwicklung einer schweren Exsikkose
Bei beiden Formen:
Zunehmende Polyurie
• Polydipsie (Starker Durst)
• Schwäche
• Übelkeit, Erbrechen
• Zunehmende Bewusstseinseintrübung
Symptome (hyperosmolares Koma):
• Exsikkose
• Tachykardie
• Hypotonie bis zum Schock
• Warmer und trockener Hautzustand
Oft besteht die Krankheit bereits über Jahre unbemerkt
Untersuchungen geben Aufschluss über bereits vorhandene Folgeschäden
Erforderliche Untersuchungen:
Inspektion der Füße auf Wunden (Minderdurchblutung<9
Tasten peripherer Pulse (Ausschluss aVK)
Neurologische Untersuchung ( Diabetische Polyneuropathie)
Augenärztliche Untersuchung (Ausschluss diab. Retinopathie)
Albuminbestimmung im Urin (Ausschluss diabetische Nephropathie)
FOLGE-
KRANKUNGEN ER
Chronisch erhöhter Blutzucker schädigt
die großen und kleinen
Arterien MIKRO/MAKRO- ANGIOGRAPHIE