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Pädagogische Konzeption

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Academic year: 2022

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Pädagogische Konzeption

Evangelische Kindertagesstätte

„Regenbogen“

Diakoniewerk Essen

Kindertagesbetreuung gGmbH

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Pädagogische Konzeption

Diakoniewerk Essen Kindertagesbetreuung gGmbH Evangelische Kindertagesstätte „Regenbogen“

Schonnebeckhöfe 3, 45309 Essen

Vorwort

Leitbild des Diakoniewerkes

Einleitung und Rahmenbedingungen a. Angaben zum Träger

b. Gesetzliche Grundlagen c. Angaben zur Einrichtung

d. Sozialräumliche Einbindung und Quartiersmanagement e. Raumkonzept

f. Personal

g. Angebotsstruktur (§ 13 d KiBiz) h. Einrichtungsstruktur/Gruppenstruktur i. Öffnungszeiten und Schließzeiten 1. Haltung

a. Bild vom Kind b. Bildungsverständnis c. Pädagogische Zielsetzung d. Religionspädagogik e. Gelebte Inklusion 2. Kindeswohl

Personalauswahl/Vereinbarung mit der Stadt 3. Übergänge gestalten

4. Eingewöhnung a. Berliner Modell

b. Eingewöhnung in der Kita

5. Grundsätze der Bildung und Förderung a. Einführung/Bildungsvereinbarung b. Bildungsbereiche

c. Kinder haben ein Recht auf Bildung d. Inklusion

e. Sprachförderung f. Sexualpädagogik 6. Dokumentation

Beobachten und Dokumentieren

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7. Zusammenarbeit mit Eltern

a. Beziehungsgestaltung/Erziehungspartnerschaft b. Formen der Zusammenarbeit

8. Partizipation

a. Partizipation der Eltern b. Partizipation der Kinder 9. Beschwerden

a. Beschwerdemanagement der Eltern b. Beschwerdemanagement der Kinder 10. Qualitätssicherung

a. Qualitätsmanagement b. Vernetzung

c. Öffentlichkeitsarbeit 11. Schlusswort

12. Quellenverzeichnis

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Vorwort

Der evangelische Kindergarten „Regenbogen“ wurde von der ev. Kirchengemeinde Essen- Schonnebeck erstmals 1908 an der Schonnebeckhöfe als Kleinkindschule gegründet.

1946 zog die Einrichtung, nach einigen Schließzeiten während der Weltwirtschaftskrise und des 2. Weltkrieg, in das evangelische Gemeindehaus an der Immelmannstraße um.

1954 wechselte der Kindergarten abermals seinen Standort und zog in ein neues Gebäude an der Wagenfuhr. Erst vor einigen Jahren bekam der Kindergarten dort seinen heutigen Namen:

Ev. Kindergarten „Regenbogen“. Dieser Name soll zum einen an Gottes Verheißung an die Welt erinnern, zum anderen ein Sinnbild für die Vielfalt unterschiedlicher Menschen, Kulturen,

Fähigkeiten, Interessen und Gaben sein, denen wir in der Welt und somit auch in unserer Einrichtung begegnen, und die sich, wie der Regenbogen, gegenseitig ergänzen und bereichern.

Zum Kindergartenjahr 2015/2016 ging die Einrichtung dann in die Trägerschaft der

Diakoniewerk Essen Kindertagesbetreuung gGmbH über. Zum Kindergartenjahr 2016/2017 wechselt die Einrichtung erneut ihren Standort und ist seither in seinem neu errichteten – nun 3-gruppigen Kitagebäude wieder an der Schonnebeckhöfe zu finden.

In seiner nun über 100-jährigen Geschichte hat es die Einrichtung, egal welchen Namen sie gerade trug, oder an welchem Standort sie gerade anzufinden war, immer als ihre Aufgabe gesehen, im christlichen Sinne für die Menschen und vor allem für die Kinder des Stadtteils da zu sein und sie auf dem Weg zu selbstbewussten, demokratisch eingestellten, mitfühlenden Menschen zu begleiten. Unter dem Zeichen des Regenbogens ist es nun noch wichtiger geworden, jeden Menschen in seiner Verschiedenheit zu respektieren und zu akzeptieren und seine Stärken zu sehen. Dies wollen wir kunterbunt wie der Regenbogen erreichen.

Auf in eine kunterbunte Zukunft.

Leitbild des Diakoniewerkes

Im Jahr 2016 wurde das alte Leitbild des Diakoniewerkes Essen in einem mehrdimensionalen Prozess, einrichtungsübergreifend und über alle Hierarchieebenen hinweg, überarbeitet und in seiner grafischen Aufbereitung neu gestaltet.

Unter dem Leitmotiv „ZusammenLeben gestalten“ bietet das Diakoniewerk Essen eine Vielzahl sozialer Dienstleistungen für Menschen aller Altersgruppen.

ZusammenLeben gestalten

Diakonie ist praktizierte Nächstenliebe im Sinne von Jesus Christus.

Unsere Arbeit ist Teil des Gesamtauftrags der evangelischen Kirche.

Unser Handeln richtet sich an der Würde aus, mit der Gott jeden Menschen in seiner Einzigartigkeit ausstattet.

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Die haupt- und ehrenamtlich Mitarbeitenden sind unsere Stärke.

Jedes Leben ist von Gott geschaffen und wertvoll.

Wir sind uns bewusst, dass wir uns gegenseitig brauchen.

Verschiedenheit ist Normalität und für uns eine Bereicherung.

Wir sind offen für Dialog und Veränderung und fördern Partizipation.

Menschliche Zuwendung ist Grundlage unserer Arbeit.

Wir arbeiten mit hoher Qualität, bedarfsorientiert, wirtschaftlich und nachhaltig.

Wir beteiligen uns an der Willensbildung zu sozialen Fragen.

Wir leisten unseren Beitrag zu einer gerechten, solidarischen und inklusiven Gesellschaft.

Einleitung und Rahmenbedingungen a. Angaben zum Träger

Unter dem Leitmotiv Motto "ZusammenLeben gestalten" hält das Diakoniewerk Essen neben der Kindertagespflege und aktuell 21 Kindertageseinrichtungen insgesamt mehr als 20 statio- näre Einrichtungen mit über 1.150 Wohnplätzen in der Kinder- und Jugendhilfe, der Behinder- tenhilfe, der Wohnungslosen- und Gefährdetenhilfe sowie der Senioren- und Krankenhilfe be- reit.

Neben gezielten Beschäftigungs- und Qualifizierungsprojekten für langzeitarbeitslose Men- schen bieten zudem zahlreiche ambulante Dienste vielfältige Beratungsmöglichkeiten und Hilfe- leistungen für sozial benachteiligte Mitbürgerinnen und Mitbürger.

Dabei reicht das Spektrum von der Stadtteilarbeit mit unterschiedlichen Präventions- und Schul- projekten über die Erziehungsberatungsstelle, ambulante Hilfen zur Erziehung und Fachbera- tungsangebote für Menschen in unterschiedlichen Notlagen und für Flüchtlinge und Migranten.

Hinzu kommen Fachreferate wie die Fachberatung für Kindertageseinrichtungen und das Seni- oren- und Generationenreferat. Für Fragen rund um die vielfältigen Beratungs- und Hilfeange- bote von Diakonie und Evangelischer Kirche in Essen steht zudem unsere Soziale Servicestelle gerne im persönlichen Gespräch zur Verfügung.

Unsere Arbeit wird von zahlreichen ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und Spen- dern unterstützt.

Zurzeit sind beim Diakoniewerk Essen e.V. und seinen Tochtergesellschaften knapp 1.500 Mit- arbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. Damit ist das Diakoniewerk Essen einer der größten evangelischen Arbeitgeber in Essen. Mitglieder im Diakoniewerk Essen e.V. sind größtenteils evangelische Kirchengemeinden in Essen. Das Diakoniewerk Essen ist Mitglied des Diakoni- schen Werkes Rheinland-Westfalen-Lippe e.V.

b. Gesetzliche Grundlagen

Die gesetzlichen Grundlagen für die Tätigkeiten unserer Kindertageseinrichtungen finden sich im Wesentlichen im Sozialgesetzbuch (SGB) Achtes Buch (VIII) – Kinder und Jugendhilfe (SGB VIII) und dem NRW-Landesgesetz Gesetz zur frühen Bildung und Förderung von Kindern (Kinderbildungsgesetz – KiBiz) sowie in der Verordnung zur Durchführung des Kinderbildungs- gesetzes. Darüber hinaus finden sich Regelungen in der Vereinbarung zu den Grundsätzen über die Qualifikation und den Personalschlüssel nach § 26 Abs. 3 Nr. 3 des Gesetzes zur

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frühen Bildung und Förderung von Kindern (KiBiz), Artikel 7 der Landesverfassung NRW, dem Übereinkommen über die Rechte des Kindes (UN-Kinderkonvention) sowie in diversen

Verordnungen und Vorschriften.

c. Angaben zur Einrichtung

Der Stadtteil Essen-Schonnebeck liegt am Stadtrand im Essener Nord-Osten und grenzt direkt an Gelsenkirchen-Rotthausen.

Die im Kindergartenjahr 2016/2017 neu bezogenen Räume der Einrichtung sind in einem dreigeschossigen Gebäude untergebracht, in der ihr das Erdgeschoss und die erste Etage zur Verfügung stehen. In der zweiten Etage befinden sich private Wohnungen. Die einzelnen Etagen sind barrierefrei mit einem Aufzug verbunden.

Das sich nach hinten anschließende Außengelände ragt in eine Kleingartenanlage hinein, an die sich zunächst der Friedhof am Hallo und in Folge auch der Hallopark und der Hallowald anschließen. Alle drei Bereiche sind ohne Berührung mit dem Autoverkehr zu erreichen.

d. Sozialräumliche Einbindung und Quartiersmanagement

Unsere dreigruppige Kindertageseinrichtung liegt im Stadtteil Essen Schonnebeck etwas ab- seits an einen Grüngürtel anschließend.

Die Einrichtung liegt gegenüber der Immanuelkirche sowie des Gemeindehauses und wird von gewachsenen Mehrfamilienhäusern flankiert. Die beiden Schonnebecker Grundschulen liegen in Sichtnähe. Zu den Grundschulen Schillerschule und Johann-Michael-Sailer-Schule besteht ein zum Teil enger, regelmäßiger und systematisierter Kontakt mit unterschiedlich abgestimm- ten Methoden des Übergangsmanagements.

Der Einzugsbereich der Einrichtung ist aufgrund des Alleinstellungsmerkmals als evangelische Einrichtung vor allem der Stadtteil Schonnebeck, aber auch die Grenzbereiche zu den Stadttei- len Katernberg, Stoppenberg, Kray und Gelsenkirchen-Rotthausen.

Neben der evangelischen Einrichtung gibt es im näheren Stadtteilbereich eine katholische, drei städtische und eine VKJ-Einrichtung, die auch Familienzentrum ist. Gemeinsam mit den Grund- schulen im Einzugsgebiet gestalten wir im dreijährigen Wechsel (eine Grundschule/

zwei Kitas) die Info-Veranstaltungen für Eltern Vierjähriger mit.

Es besteht ein regelmäßiger Kontakt zur Mitgliedern der Bezirksvertretung VI und einigen dazu- gehörenden Parteien. Durch die Teilnahme an Veranstaltungen des Schonnebecker Werbe- blocks, wie das Schmücken von Weihnachtsbäumen, wird die Einrichtung auch im Ortsbild prä- sent.

Zur Kirchengemeinde besteht ein enger und regelmäßiger Austausch, insbesondere im Rah- men von Familien- und Abschlussgottesdiensten und verschiedenen Basaren und Gemeindeca- fés. Eine Intensivierung der religionspädagogischen Arbeit über die Kita hinaus ist angedacht.

Mit der Teilnahme an ökumenischen Aktionen wie zum Beispiel dem ökumenischen Advents- fenster, findet eine Vernetzung mit den beiden anderen Gemeinden in Schonnebeck statt.

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e. Raumkonzept

Die barrierefreie Einrichtung erstreckt sich über zwei Etagen, die unter anderem über einen Aufzug verbunden sind.

Im Erdgeschoss befinden sich die Räume der Marienkäfergruppe. Hier steht 10 Kindern im Alter von 4 Monaten bis drei Jahren ein großer Gruppenraum zur Verfügung, der mit einer

kombinierten Kinder- und Erwachsenenküche ausgestattet ist. Dieser wird zum einen für das Frühstück und das Mittagessen genutzt, zum anderen bietet er vielfältige Anregungen in den Bereichen Kreativität, Rollenspiel und Konstruktion. Zusätzlich stehen den Kindern ein Neben- raum mit Bewegungslandschaft und Konstruktionsbereich, ein Schlaf- und Ruheraum, in dem die Kinder individuell nach ihren Bedürfnissen die Möglichkeit haben, ihren Schlaf- und Ruhephasen ungestört nachzukommen, sowie ein bespielbarer Flurbereich, der zum Fahren und Laufen einlädt, zur Verfügung. Da in diesem Alter die Pflege der Kinder ein wichtiger Bestandteil der Arbeit ist, und vor allem in diesen Situationen durch Eins zu Eins Kontakte Bindungen entstehen, steht der Gruppe zusätzlich ein großzügig und freundlich gestalteter Wasch- und Wickelraum zur Verfügung.

In der Aufteilung der Räumlichkeiten in der ersten Etage spiegelt sich das teiloffene Prinzip unserer Konzeption wieder. Da alle Räume einen direkten Zugang zum Flurbereich haben, ist ein Wechsel der Kinder von einem Spielbereich zum nächsten ohne Probleme möglich, ohne andere Räume durchqueren zu müssen und dadurch evtl. andere Spielgruppen in ihrem Tun zu stören. Die Eulen – und die Schmetterlingsgruppe haben jeweils einen festen (Haupt-)

Gruppenraum, dem die Kinder der jeweiligen Gruppe sich auch zugehörig fühlen, und in dem sie, vor allem in der Zeit der Eingewöhnung, einen sicheren Anlaufpunkt haben.

Die übrigen Räume und Bereiche sind in Funktionsbereiche aufgeteilt, die jedoch so flexibel gestaltet sind, dass sie auch für andere Aktivitäten umgestaltet werden können. Zurzeit sind diese Räume als Rollenspiel- und Musikraum, als Differenzierungsraum, in dem während der Mittagsruhe auch geschlafen werden kann, als Kunst- und Forscherraum und im Flur als Baubereich ausgestattet.

Zusätzlich besitzt unsere Einrichtung im Erdgeschoss noch einen großen Mehrzweck- und Bewegungsraum, der zum einen für Bewegungsangebote und Angebote in Kleingruppen zum anderen aber auch für Aktionen aller Gruppen, wie gemeinsames Singen, die Bibelreise und das Feiern von Festen aber auch Elternveranstaltungen genutzt wird.

Das Außengelände bietet den Kindern vielfältige Möglichkeiten für Bewegung, Rollenspiel und Naturerfahrungen.

Darüber hinaus dürfen das benachbarte Kirchgebäude und Räume des Gemeindezentrums in Absprache mit unserer Evangelischen Kirchengemeinde Schonnebeck für besondere Anlässe in Anspruch genommen werden.

f. Personal

In der Einrichtung arbeiten zurzeit drei Erzieherinnen in Vollzeit, 4 Erzieherinnen und Kinder- pflegerinnen mit reduzierter Stundenzahl sowie eine Berufspraktikantin. Zeitweise wird das Team noch von einer Praktikantin der Fachoberschule für Sozialpädagogik verstärkt. Die Leiterin ist mit ca. 17 Std. von der Gruppenarbeit freigestellt.

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Jeder Gruppe sind dem Betreuungsschlüssel gemäß zwei bis drei Mitarbeiter fest zugeordnet, während die Leiterin im Rahmen ihres Gruppenstundenkontingentes als Springerin fungiert und die fehlenden Stunden auffüllt.

Aufgrund der teiloffenen Arbeit erfolgt die Begleitung der Kinder häufig gruppenübergreifend, wobei Interessen, Qualifikationen und Kinderbezug berücksichtigt werden.

Zusätzliche Qualifikationen der Mitarbeiter sind vor allem im Bereich Musik, Religions-

pädagogik, Sprachförderung, Bewegung und Naturwissenschaften und der Förderung von U3- Kindern vorhanden. Im hauswirtschaftlichen Bereich sind eine Reinigungskraft mit 15 Std. und eine Spülkraft mit 7,5 Wochenstunden in der Einrichtung beschäftigt.

g. Angebotsstruktur (§ 13 d KiBiz)

Gemäß § 13 d des KiBiz wird die Gruppenbildung gestaltet. Dabei wird auf eine pädagogisch sinnvolle Struktur geachtet. Jedes Kind findet Spielpartner in seiner Altersklasse, aber auch entsprechend jüngere und ältere Kinder. Es wird versucht, das Verhältnis zwischen Mädchen und Jungen ausgewogen zu halten. Die Anzahl der Kinder soll in den einzelnen Gruppen nicht über 25, bei den U3-Gruppen nicht über 10 liegen, um jedes Kind seinem Alter und seiner Entwicklung entsprechend zu fördern. Bei entsprechender Buchungszeit bieten wir den Kindern ein Mittagessen an. An allen pädagogischen Angeboten können alle Kinder unabhängig von der wöchentlichen Betreuungszeit teilnehmen.

Die Kita „Regenbogen“ arbeitet mit den beiden „älteren“ Gruppen, der Eulen- und der Schmetterlingsgruppe, nach einem teiloffenen Konzept. Die älteren Kinder der Marienkäfer- gruppe werden, ausgehend von ihrem Entwicklungsstand und ihren Interessen, in dieses System integriert.

Die Kinder sind Stammgruppen zugeordnet, die auch ihre festen Bezugspersonen haben, können aber mit Absprache ihre Spielpartner und Spielbereiche auch gruppenübergreifend wählen, wodurch die Möglichkeit zu Sozialkontakten und vielfältigen Spiel- und Selbstbildungs- möglichkeiten maximal ausgenutzt werden kann.

Den Kindern stehen alle Gruppenräume in der ersten Etage, der Mehrzweckraum im

Erdgeschoss und das Außengelände sowie in Absprache mit der Gruppe auch die Räume der Marienkäfer-gruppe zur Verfügung.

Die Marienkäfer, unsere Jüngsten in der Typ 2-Gruppe, benötigen noch einen sehr viel stärker strukturierten Tagesablauf, um sich in Zeit und Raum zu orientieren und ein sicheres und geborgenes Gefühl zu entwickeln und werden erst in die teiloffene Arbeit integriert, wenn diese ihrem Entwicklungsstand entspricht.

h. Einrichtungsstruktur/Gruppenstruktur

Die evangelische Kita „Regenbogen“ ist eine dreigruppige Regeleinrichtung, die jeweils eine Gruppe Typ I, Typ II und Typ III vorhält.

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• In der Gruppe Typ I (zurzeit „Schmetterlingsgruppe“) werden 20 Kinder im Alter von 2 Jahren bis zur Einschulung betreut. Davon sind 6 Kinder zum Stichtag 1.11. 2 Jahre alt.

• In der Gruppe Typ II (zurzeit „Marienkäfergruppe“) werden 10 Kinder im Alter von 4 Monaten bis zu 3 Jahren betreut.

• In der Gruppe Typ III (zurzeit „Eulengruppe“) werden 25 Kinder im Alter von 3 Jahren bis zur Einschulung betreut.

i. Öffnungszeiten und Schließzeiten

Die Einrichtung ist von 7.00 - 16.00 Uhr geöffnet.

Sie öffnet für Kinder mit 45 Stundenbetreuung um 7.00 Uhr, Kinder mit anderer Betreuungszeit können die Einrichtung ab 7.30 Uhr besuchen. Kinder mit einer Betreuungszeit von 35 Stunden in Blockform haben die Möglichkeit, die Kita bis 14.30 Uhr zu besuchen.

In begründeten Einzelfällen ist eine variierende Stundenverteilung möglich, sofern es der Personalschlüssel erlaubt.

Kinder mit einer Betreuungszeit von 35 Stunden in geteilter Form werden in der Regel bis 12.30 Uhr abgeholt und dürfen die Einrichtung am Nachmittag erneut von 14.00 bis 16.00 Uhr

besuchen.

Der Kindergarten schließt zwischen Weihnachten und Neujahr und drei Wochen während der Sommerferien. Eine Schließung an zwei pädagogischen Arbeitstagen, Brückentagen sowie des Tages des Abschlussausfluges und des Abschlussfestes der Maxikinder ist möglich und wird frühzeitig mit dem Elternrat abgesprochen und den Eltern mitgeteilt. Wenn nötig, kann eine Notfallbetreuung organisiert werden. Die Gesamtschließzeit umfasst 25 Werktage.

1. Haltung

a. Bild vom Kind

Der Mensch ist ein Geschöpf Gottes. Jeder Mensch hat von Gott her gleiche Würde und

gleiches Lebensrecht. Wir begegnen ihm mit Liebe und Respekt. Wir sehen in der Diakonie den Menschen in seiner Ganzheitlichkeit. Daraus ergibt sich der Auftrag zur umfassenden Sorge um die Person. Charakteristisch für unsere pädagogische Arbeit ist daher das Bild, das wir von den Kindern haben. Für uns ist jedes Kind eine individuelle Persönlichkeit.

Kinder gestalten von Geburt an ihre Entwicklung als einzigartige Persönlichkeit aktiv mit und übernehmen dabei entwicklungsangemessene Verantwortung. Auf Selbstbestimmung und Selbsttätigkeit hin angelegt, bringt jedes Kind seine eigenen individuellen Fragen an sein Um- feld mit. Es ist unsere Aufgabe, den Kindern die Hilfen und Rahmenbedingungen zu bieten, diese Fragen im Rahmen von Erfahrungen, Interaktion und Selbstbildungsprozessen für sich ganz individuell zu beantworten.

Durch einfühlsame Zuwendung und reflektierende Beobachtung übernehmen wir die Rolle als Entwicklungspartner des Kindes. Dabei übernehmen wir nicht die alleinige „Expertenrolle“, son- dern sind gemeinsam mit den Kindern auf der Suche nach Antworten.

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In unserer Einrichtung soll vor allem die Freude am Tun im Vordergrund stehen. Das bedeutet, dass allen Kindern jeden Alters eine möglichst große Vielfalt an Erfahrungs- und Spielmöglich- keiten zur Verfügung stehen soll, die sich aus den Interessen und Bedürfnissen der Kinder ergibt. Ausgestattet mit Neugier und Kompetenzen können Kinder sich in Eigenaktivität alleine oder in kleinen Gruppen ihre Umwelt im Selbstbildungsprozess erobern, in verschiedenen Be- reichen Erfahrungen sammeln und Wissen aneignen.

Die Grundlage hierfür bildet eine Atmosphäre, in der sich Kinder wohl und geborgen fühlen.

Deshalb steht für uns der Aufbau einer vertrauensvollen Beziehung zu Kindern und Eltern an erster Stelle.

Basierend auf dem Demokratieprinzip wollen wir uns Zeit nehmen, um in Kommunikation zu tre- ten, zuzuhören, Gefühlen mit Respekt zu begegnen und bei Meinungsverschiedenheiten ge- meinsam Lösungen zu finden.

Ebenso möchten wir Kindern ihrer Entwicklung entsprechend im Rahmen des Partizipations- gedankens Mitsprache und Mitgestaltung an ihrer Bildung und den sie betreffenden Bereichen ermöglichen.

b. Bildungsverständnis

Kinder bringen von Geburt an Neugier, Erfahrungen, Interessen und Fragen mit ins Leben, mit denen sie sich und ihr Gegenüber ständig konfrontieren und herausfordern. Sie wollen lernen und die mit ins Leben gebrachten Potenziale weiter ausbauen.

Um diese Potenziale zu fördern und zu unterstützen, benötigen Kinder Freiraum und Bedingun- gen, die ihnen in den verschiedensten Bereichen Möglichkeiten eröffnen, diese Potenziale zu entdecken und weiter zu entwickeln.

Diese Rahmenbedingungen beinhalten sowohl vielfältige Spielbereiche und Angebote, die den Selbstbildungsprozess anregen, als auch die verschiedensten „Experten“, seien es Erwachsene oder Kinder, die diesen Selbstbildungsprozess weiter befördern und mit dem Kind gemeinsam vorantreiben.

Diese Form der Bildung setzt eine besonders gute Form der Kommunikation und der Beobach- tung voraus, um einschätzen und erfahren zu können, ob, und wenn ja, welche Hilfen zur Zeit notwendig sind, um die Entwicklung des Kindes weiter zu befördern.

Besonders wichtig ist dabei die Freude am Tun und Entdecken, da nur mit Freude eine nachhal- tige Atmosphäre zur Selbstbildung geschaffen werden kann.

c. Pädagogische Zielsetzung

Die Kinder sollen mit Spaß und Freude die Welt entdecken, erfahren, erfassen und die Möglich- keit bekommen, an für sie interessanten Themen und Bereichen zu arbeiten und sie zu erleben und diese vielfältigen Erfahrungen miteinander auszutauschen und zu erweitern.

Hierfür ist es wichtig, eine Atmosphäre zu schaffen, die den Kindern möglichst vielfältige Mög- lichkeiten zum eigenen Tun und Erleben ermöglicht. Hierbei geht es vor allem auch um das Üben und Erfahren sozialen Miteinanders, wobei die Achtung vor dem Gegenüber, unabhängig

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von seinem Aussehen, seiner Herkunft, seiner Meinung oder seiner Religion im Vordergrund steht.

Die Kinder sollen in der Kita die Möglichkeit haben, sich in einem geschützten Raum in den ver- schiedensten Bereichen sozialen Miteinanders zu üben und sich so ein im demokratischen und christlichen Sinne geprägtes Menschenbild anzueignen.

Dazu zählt vor allem das Erlangen von Fähigkeiten wie:

◆ Selbständigkeit und daraus resultierendes Selbstbewusstsein

◆ Kontakt - und Interaktionsfähigkeit, das heißt ein positives Sozialverhalten

◆ Einhalten von Regeln und die daraus resultierende Rücksichtnahme anderen gegenüber

◆ Erkennen und Respektieren der Rechte anderer

◆ altersgemäßes demokratisches Verhalten

d. Religionspädagogik

Unsere Arbeit ist Teil des Gesamtauftrags der evangelischen Kirche.

Wir verstehen uns als Teil der Ökumene. Zur kulturellen Vielfalt gehört der wertschätzend- respektvolle Umgang mit der Vielfalt unterschiedlicher Konfessionen, Religionen und Weltanschauungen. Eltern legen Glaubensfundamente, vermitteln Werte und eine Lebens- haltung. Glauben ist auch Beheimatung in der eigenen Kultur. Evangelische Kirche und Diakonie sind dem interreligiösen Dialog verpflichtet. Unser Anliegen ist die Überwindung von Vorurteilen, Intoleranz und Ausgrenzung durch Betonung dessen, was die Menschen der Kita und des Stadtteils miteinander verbindet. Die Kita öffnet sich allen Konfessionen, Religionen und Wertorientierung.

e. Gelebte Inklusion

ZusammenLeben gestalten. Dieser Leitgedanke sowie das Leitbild des Diakoniewerkes Essen weisen auf die Grundlage unserer christlichen Wertorientierung und unserer daraus

erwachsenden Haltung hin: „Verschiedenheit ist Normalität und für uns eine Bereicherung.“ und

„Wir leisten unseren Beitrag zu einer gerechten, solidarischen und inklusiven Gesellschaft.“ sind nur zwei Zitate daraus, die unser Gottes- und Menschenbild auch hinsichtlich unseres

Inklusionsauftrags illustrieren.

In unserer Kindertageseinrichtung sollen alle Menschen Gemeinschaft erleben. Vielfalt und Diversität sind bei uns willkommen, ob mit oder ohne Beeinträchtigung und ungeachtet der Herkunft und Religion.

Durch soziales Miteinander erfahren alle Kinder, Eltern, haupt- und ehrenamtliche Mitarbeitende und Besucher, dass wir Teilhabe gemeinsam in Vielfalt spielen, lernen, leben können.

Berührungsängste und Vorurteile werden auf diese Weise abgebaut. Alle Kinder und Erwachsene erleben sich gegenseitig als Bereicherung. Eine Akzeptanz und eine

wertschätzende Haltung des Angenommen Seins werden aufgebaut. Eine Kultur des Helfens wird gelebt.

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2. Kindeswohl

Personalauswahl/Vereinbarung mit der Stadt Mitarbeiter, Tätigkeitsausschluss, Fortbildung

Das Diakoniewerk Essen beschäftigt in seinen Kindertageseinrichtungen sozialpädagogische Fach- und Ergänzungskräfte ausschließlich mit entsprechender Qualifikation und Ausbildung.

Für die Stellenbesetzung gelten die Regeln der Personalvereinbarung zwischen den Spitzen- verbänden und dem zuständigen Landesministerium. Darüber hinaus wird eingehend geprüft, dass sich alle Kräfte für die jeweilige Aufgabe nach ihrer Persönlichkeit eignen und aufgrund besonderer Erfahrungen in der Lage sind ihre Aufgabe verantwortungsvoll zu erfüllen. Von allen haupt-, neben- und ehrenamtlich tätigen Mitarbeitenden der Kita lässt sich der Träger zu diesem Zweck unter anderem von den betroffenen Personen bei deren Einstellung oder Vermittlung, sowie in regelmäßigen Abständen, ein Führungszeugnis nach § 30 Abs. 5 und § 30 a Abs. 1 des Bundeszentralregistergesetzes vorlegen.

Das Diakoniewerk Essen stellt mit seinen Fortbildungsangeboten und mit der Praxisberatung durch seine Fachberatung für Kindertageseinrichtungen den jeweils aktuellen fachlichen Kenntnisstand für seine Mitarbeitenden sicher.

Schutzauftrag bei Kindeswohlgefährdung

Unsere Kindertageseinrichtungen beraten und unterstützen Eltern und Erziehungsberechtigte in allen Fragen der Erziehung. Sie vermitteln gern vielfältige weitergehende Beratungs- und Hilfsangebote und wirken im Bedarfsfall auf deren Inanspruchnahme hin. Alle Fachkräfte von Jugendhilfeeinrichtung, die Leistungen nach dem SGB VIII erbringt, sind darüber hinaus bei Bekanntwerden gewichtiger Anhaltspunkte für die Gefährdung eines von ihnen betreuten

Kindes gesetzlich verpflichtet, eine Gefährdungseinschätzung vorzunehmen. In Vereinbarungen mit dem Jugendamt der Stadt Essen sind alle Details zur Abwendung einer solchen Gefährdung geregelt. Soweit hierdurch der wirksame Schutz des Kindes nicht in Frage gestellt wird, sind dabei selbstverständlich die Erziehungsberechtigten, sowie entwicklungsentsprechend auch das Kind, in die Gefährdungseinschätzung einzubeziehen.

3. Übergänge gestalten

Das Zelebrieren des Übergangs in eine neue Lebensphase hat in allen Kulturen eine lange Tradition und unterstützt den bewussten und freudigen Wechsel in ein neues Umfeld, eine neue Verantwortung, eine neue Aufgabe.

Auch in der Kita kommt es immer wieder zu kleinen und großen Übergängen, die dann auch gebührend beachtet und gefeiert werden müssen. Das betroffene Kind fühlt sich dadurch gewürdigt und wertgeschätzt und wächst in seinem Selbstbewusstsein und dem Vertrauen, den neuen Lebensabschnitt gut meistern zu können.

Um den Übergang in die Grundschule gut zu gestalten, finden jährlich Bildungskonferenzen mit der Schillerschule statt. In diesen Bildungskonferenzen werden schwerpunktmäßig

verschiedene Bildungsbereiche bearbeitet und die verschiedenen Herangehensweisen von Schule und Kita betrachtet. Aus diesen Bildungskonferenzen entstanden, ist das Schuki-Projekt, bei dem die Maxi-Kinder, welche die Schillerschule zukünftig besuchen werden, mit „Paten- schulkindern“ an mehreren Vormittagen die Schule erkunden und den Schulalltag erleben.

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Über das Jahr verteilt finden zudem immer einmal wieder Kooperationsstunden der

Schillerschule mit der Kirchengemeinde in der Kirche statt, an denen die Maxikinder häufig teilnehmen.

4. Eingewöhnung a. Berliner Modell

Bei der Eingewöhnungsphase arbeiten wir unterstützend nach dem Berliner Eingewöhnungs- modell.

Die Eltern begleiten ihr Kind die ersten Tage in die Gruppe. Dort haben sie und die Kinder für eine Zeit die Möglichkeit, die Erzieher, den Raum und die Umgebung kennenzulernen. Die Dauer des Aufenthaltes ist von der Individualität und der Tagesform des Kindes abhängig.

Nach einer Zeit bringen die Eltern ihr Kind in die Gruppe und verabschieden sich nach wenigen Minuten. Die Eltern verlassen den Raum und bleiben aber in der Nähe (Elterncafé). Die Phase der räumlichen Trennung ist wieder individuell unterschiedlich.

An den darauffolgenden Tagen verlängert sich die Trennungszeit zwischen Kind und Eltern. Die Eltern verlassen die Einrichtung, sind aber telefonisch erreichbar.

Die Dauer der Eingewöhnungsphase ist stark von dem Verhalten des Kindes abhängig. Sie kann unterschiedlich lang andauern. Wir wollen jedem Kind seine Zeit geben, die es braucht.

Während der gesamten Eingewöhnungsphase stehen die Eltern und die Erzieher im ständigen Austausch. Dieser Austausch ist wichtig für einen guten Start der Kinder in der Einrichtung.

b. Eingewöhnung in der Kita

Angelehnt an das Berliner Eingewöhnungsmodell, soll den Kindern eine für sie individuell abgestimmte Eingewöhnungszeit ermöglicht werden. Über welchen Zeitraum sie sich erstreckt, ist für jedes Kind individuell und kann an den Reaktionen und dem Verhalten der Kinder

gemessen werden. Die Kinder sollen in der Einrichtung ein möglichst heimisches Gefühl entwickeln. Sie sollen sich in der Einrichtung sicher und geborgen fühlen und eine Bezugs- person finden, die ihnen Trost und Sicherheit gibt. Um Eltern und Kind diesen Aufbau eines heimischen Gefühls zu ermöglichen, beginnt die Eingewöhnungsphase bei Neuaufnahmen für das nächste Kindergartenjahr schon vor den Sommerferien mit mehreren Schnuppernach- mittagen, bei denen die neuen Kinder sich einmal wöchentlich in der Einrichtung treffen. Hierbei sollen den Kindern die Räumlichkeiten der Einrichtung und die Mitarbeiterinnen mit der Zeit so vertraut werden, dass sie die Einrichtung nach einiger Zeit mit einem gewissen

Selbstverständnis besuchen.

Die Eltern oder andere vertraute Personen haben dabei die Aufgabe, den Kindern durch ihre Anwesenheit eine vertraute Sicherheit zu bieten. Die Eingewöhnung der U3-Kinder bezieht noch stärker als bei den älteren Kindern die Beziehungsarbeit zu den Eltern mit ein. Gerade den Eltern besonders junger Kinder fällt es häufig schwer, ihr Kind in zunächst fremde Hände zu geben. Darum ist es hier besonders wichtig, den Eltern die Gewissheit zu vermitteln, dass ihr Kind in der neuen Umgebung sicher und geborgen mit aufwachsen kann. Der Besuch sollte abhängig von der jeweiligen Situation in Absprache mit den Erzieherinnen beendet werden.

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Sobald das Kind den Kindergarten freudig besucht und sich auch einmal von einer Mitarbeiterin trösten lässt, kann man vorsichtig den nächsten Schritt wagen.

5. Grundsätze der Bildung und Förderung a. Einführung/Bildungsvereinbarung

Die Bildungsangebote unserer evangelischen Kita orientieren sich am Evangelium und am christlichen Menschenbild. Wir betrachten jedes Kind als einzigartiges, von Gott bejahtes Individuum, dem mit Zuneigung und Respekt begegnet wird.

Wir sind uns der Verantwortung bewusst, den uns anvertrauten Kindern - unabhängig von Geschlecht, Herkunft und individuellen Voraussetzungen - bestmögliche Bildungsangebote zur Verfügung zu stellen.

Im Auftrag des Trägers arbeiten wir nach dem Kinderbildungsgesetz (KiBiz), der Bildungs- vereinbarung für NRW und den Richtlinien der Bildungsgrundsätze mit ihren zehn Bildungsbe- reichen.

b. Bildungsbereiche 1. Bewegung

Als eine der elementaren Aufgaben des Kindergartens verstehen wir es, den Kindern eine Möglichkeit zur Entdeckung ihrer eigenen Bewegungsfähigkeit zu geben. Koordination und Entwicklung des Gleichgewichtssinnes gehören ebenso zu diesem Bereich, wie die Eigenwahr- nehmung des Körpers. Erst wenn die Kinder ihre körperlichen Fähigkeiten entdeckt und

ausprobiert haben, erst wenn Bewegung unbewusst und selbstverständlich wird, haben die Kinder „den Kopf frei“, um andere Bereiche zu erforschen und kennen zu lernen. Aus diesem Grund fördern wir Bewegung kontinuierlich dadurch, dass die Kinder regelmäßig Anreize bekommen, sich zu bewegen und ihren Körper zu entdecken und zu erproben. Die Bewegungs- erziehung hat in der Entwicklung von Kindern einen hohen Stellenwert, da vor allem

bewegungssichere Kinder die Möglichkeit haben, sich auch in anderen Bereichen optimal zu entwickeln.

2. Körper, Gesundheit und Ernährung

Da die Kinder unter der Woche häufig einen großen Teil der Mahlzeiten in der Kita zu sich nehmen, nimmt die Ernährung in der Kita einen immer größeren Stellenwert ein.

Die Kinder sollen ein Bewusstsein für gesunde Lebensmittel entwickeln und verschiedenste Geschmackserfahrungen machen. Zusätzlich sollen die Kinder dafür sensibilisiert werden, auf ihren Körper zu hören.

Ebenso wie sie darauf achten, wenn sie Schmerzen haben, sollen sie auch lernen, darauf zu achten, welche Lebensmittel ihnen schmecken, welche nicht und welche ihnen evtl. nicht gut tun.

Aus diesem Grund dürfen Kinder selber entscheiden, was und wie viel sie essen möchten. Eine Ausnahme stellen Situationen dar, in denen Kinder aus gesundheitlichen Gründen bestimmte Lebensmittel oder Mengen essen, oder nicht essen sollen oder dürfen.

Bei den U3-Kindern hat der Bereich Körper, Gesundheit und Ernährung noch einmal einige besondere Aspekte, da Kinder in diesem jungen Alter noch sehr viel differenziertere Bedürfnisse

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haben und in der Erfüllung dieser Bedürfnisse noch sehr viel stärker von Erwachsenen abhängig sind.

Über die eigentliche Versorgung hinaus sind die Essens- und Pflegesituation ein wichtiger Bestandteil des Vertrauensaufbaus und der Beziehungsförderung zwischen Kind und

Erzieherin. Hinzu kommt, dass die Kinder, sobald sie sich äußern können, erste Erfahrungen im Bereich Partizipation machen, da sie selber bestimmen dürfen, wer beim Wickeln dabei sein darf und wen sie lieber nicht dabei hätten und so auch Erfahrungen über ihren Körper und ihr eigenes Selbstverständnis sammeln.

Die Schlaf- und Ruhephasen jedes Kindes sind je nach Alter und Temperament sehr unter- schiedlich und werden aus diesem Grund individuell für jedes Kind gemeinsam mit den Eltern besprochen und festgelegt.

3. Sprache und Kommunikation

Sprachförderung für Kinder sollte immer vor allem auch Sprachförderung im Alltag sein. Kinder erleben Sprache zu jeder Zeit und an jedem Ort. Durch lebendige Vermittlung von Sprache wird sie für Kinder greifbar und nachvollziehbar. Somit gehören alle Angebote und Aktionen sowie die Selbstbildungsprozesse zur Sprachförderung.

4. Soziale, kulturelle und interkulturelle Bildung

Die Kinder nehmen Verschiedenheit wahr. Sie interessiert und fasziniert sie. Es ist unser Ziel, den Kindern die eigene Kultur sowie kulturelle Besonderheiten nahezubringen und sie dafür zu interessieren. Dies erreichen wir durch gemeinsames Erleben und gemeinsames Erfahren. Die Kinder sollen lernen, Verschiedenheit als Bereicherung zu erkennen.

5. Musisch-ästhetische Bildung

Seit Oktober 2004 nimmt unser Kindergarten am Projekt „Il canto del mondo“ teil.

Ziel dieses Projektes ist es, das Singen wieder zu einem festen Bestandteil unseres Lebens werden zu lassen. Dies hat neben dem Spaßfaktor zusätzlich einen positiven Efekt im Bereich der Sprachförderung und der emotionalen Entwicklung.

Damit korrespondierend bieten wir den Kindern vielfältige Möglichkeiten, selber gestalterisch tätig zu werden. Die Kinder haben die Möglichkeit, sich angeleitet oder im freien Tun verschie- dene Fähigkeiten im gestalterischen Bereich anzueignen, die sie dann mit frei verfügbaren Ma- terialien weiter ausbauen können. Dieses Prinzip gilt für alle Altersgruppen abhängig von ihrem Entwicklungsstand und ihren Interessen.

6. Religion und Ethik

Jesus Christus spricht: Lasst die Kinder zu mir kommen und wehret ihnen nicht; denn sol- chen gehört das Reich Gottes. (Markus 10, 14)

Unter anderem auf dieses Bibelwort gründet sich in unserer Kirche die Kindertaufe und damit verbunden die Pflicht und die Aufgabe der Gemeinde, die Kinder auch nach der Taufe weiter zu begleiten und sie auf dem Weg zum Glauben an Gott zu unterstützen. Sie sollen aber auch die Möglichkeit bekommen Verschiedenheit im Glauben wahrzunehmen und kennenzulernen. Aus diesem Grund bieten wir in unserer Einrichtung vielfältige Gelegenheiten an, sich mit Glauben und religiösen Schriften im Bezug zum eigenen Erleben auseinanderzusetzen, neue Dinge zu erkunden und einen Grundstein für die weitere Erforschung zu legen.

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7. Mathematische Bildung

Schon im Kindergartenalter sind Kinder fasziniert von Zahlen, Mengen und Formen. Um dem Rechnung zu tragen, haben die Kinder vielfältige Möglichkeiten mit verschiedenen Formen und Mengen umzugehen, sie zu sortieren und zuzuordnen, Formen zu erfassen und neu zusammen zu setzen, Räume zu erkunden und Größen zu beurteilen.

8. Naturwissenschaftlich-technische Bildung

Seit Anfang 2012 haben wir die naturwissenschaftliche und technische Bildung nach dem Kon- zept des Hauses der kleinen Forscher in unserer Einrichtung etabliert. Nach diesem Prinzip wollen wir das Erforschen der Umwelt und naturwissenschaftlicher Zusammenhänge noch stär- ker in den Alltag des Kindergartens integrieren.

9. Ökologische Bildung

Die Kinder sollen lernen, behutsam und verantwortlich mit der Schöpfung umzugehen. Um dies möglich zu machen, müssen sie mit allen Sinnen erleben und erfahren, was diese Schöpfung ist, und was sie braucht, um zu überleben. Die Kinder sollen durch den bewussten Umgang mit den Ressourcen lernen, die Schöpfung zu bewahren und mit ihr umzugehen.

10. Medien

Der Umgang der Kinder mit Medien erfolgt vor allem im elterlichen Umfeld. Im Umfeld der Ein- richtung dient der Einsatz des Computers vor allem der Recherche von Informationen oder Bil- dern oder zum Schreiben von kurzen Texten und wird den Kindern so als Bildungsmedium na- hegebracht. Es ist wichtig, die Auswirkung der Mediennutzung bei Kindern genau zu beobach- ten und gemeinsam mit den Eltern Strategien zu erarbeiten, diese in einen für die Kinder alters- angemessenen nützlichen Rahmen zu bringen.

c. Kinder haben ein Recht auf Bildung

Das Recht des Kindes auf Bildung und der sich daraus ergebende Auftrag ist gesetzlich klar geregelt. „Die Bildungs- und Erziehungspartnerschaft zielt darauf ab, das Kind in seiner

Entwicklung zu einer eigenständigen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit zu fördern, es zu Verantwortungsbereitschaft, Gemeinsinn und Toleranz zu befähigen, seine interkulturelle

Kompetenz zu stärken, die Herausbildung kultureller Fähigkeiten zu ermöglichen und die Aneignung von Wissen und Fertigkeiten in allen Entwicklungsbereichen zu unterstützen.“

Nach dem Motto “Hilf mir, es selbst zu tun” fördern wir das Kind dabei, Problemlösungs- strategien zu entwickeln um Schwierigkeiten selbst zu überwinden, statt ihnen auszuweichen.

Unsere Aufgabe besteht darin, dem Kind vielfältige Möglichkeiten zu Selbstbildungsprozessen anzubieten und auf diese Weise die Entwicklung zu unterstützen und zu fördern.

d. Inklusion

Jedes Kind ist, unabhängig von seiner Herkunft und seinen Fähigkeiten, ein individueller Mensch, der mit allem was er ist, Forderungen, Ideen, Wünsche, den Willen zu lernen und den Wunsch nach Geborgenheit und Sicherheit in unsere Einrichtung mitbringt.

Um diese Rechnung zu tragen, wollen wir jedes Kind dort abholen, wo es steht und ihm die Möglichkeiten eröffnen, die es in seiner jeweiligen Situation benötigt. Dies erfordert die regelmäßige vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Eltern und eine ebenso regelmäßige Beobachtung der Bedürfnisse des Kindes und den Austausch darüber.

(17)

e. Sprachförderung

Sprachförderung für Kinder sollte immer vor allem auch Sprachförderung im Alltag sein. Kinder erleben Sprache zu jeder Zeit und an jedem Ort. Durch lebendige Vermittlung von Sprache wird sie für Kinder greifbar und nachvollziehbar. Somit gehören alle Angebote und Aktionen sowie die Selbstbildungsprozesse zur Sprachförderung. Durch den bewussten Einsatz von

Geschichten, Reimen und Fingerspielen wird den Kindern der Sprachrhythmus, die Fähigkeit des Zuhören-könnens, der Wortschatz und die Grammatik in für sie schönen, fröhlichen oder spannenden Situationen näher gebracht, wodurch sie diese nach und nach verinnerlichen.

Da die Tendenz, dass Kinder zweisprachig oder mit Deutsch als Zweitsprache aufwachsen, immer häufiger zu beobachten ist, muss diesem Umstand auch Rechnung getragen werden. In einem immer stärker multikulturellen Umfeld ist diese Mehrsprachigkeit der Kinder für ihr weiteres Leben sehr von Nutzen, da bei zunehmender Mehrsprachigkeit immer mehr Verständigungsbrücken entstehen. Aus diesem Grund ist es wichtig, den Stellenwert der Muttersprache anzuerkennen und zu fördern. Eine korrekt gesprochene Muttersprache ist der beste Garant dafür, Deutsch als Zweitsprache oder als zweite Muttersprache ebenfalls korrekt zu lernen. Die Kinder bekommen in ihrer Muttersprache, sofern diese zu Hause korrekt

gesprochen wird, die besten Vorbilder für Sprachrhythmus und Satzbau.

Aus diesem Grund sehen wir es als sinnvoll an, dass in den jeweiligen Umfeldern des Kindes die Sprache gesprochen wird, die dieses Umfeld korrekt beherrscht. Dadurch werden bei den Kindern falsche Verknüpfungen vermieden, und das Kind hat die Möglichkeit, die jeweiligen Sprachen korrekt zu lernen.

f. Sexualpädagogik

Nach evangelischem Verständnis ist Sexualität eine gute Gabe Gottes und gehört zum Menschen in jeder Phase seines Lebens. In den Texten der Bibel wird der Mensch als Einheit von Körper, Seele und Geist gesehen.

Ausgehend von ihrem eigenen Körper und seinen Empfindungen und Wahrnehmungen entwickeln Kinder ein Bild von sich selbst. Kinder erfahren Selbstwirksamkeit und können so ihre eigene Identität und ihr Selbstbewusstsein entwickeln. Kinder haben ein natürliches Interesse ihren Körper unbefangen zu erforschen. In dieser Form entwickeln sie ein

Geschlechtsbewusstsein. Neugierde und Wissensdurst in Bezug auf ihren Körper und dessen Funktionen, prägen die kindliche Entwicklung. Kinder nutzen alle Möglichkeiten über eigenes Erforschen bis hin zu gezielten Fragestellungen um Antworten auf ihre Fragen zu erhalten und dadurch Selbstvertrauen in die eigenen Fähigkeiten zu entwickeln.

6. Dokumentation

Beobachten und Dokumentieren

Die Beobachtung und Dokumentation der Kinder ist der gesetzliche Auftrag jeder Kindertages- stätte gemäß § 13 b des Kinderbildungsgesetzes (KiBiz). Die Beobachtung und Auswertung mündet in die regelmäßige Dokumentation des Entwicklungs- und Bildungsprozesses des Kindes, der Bildungsdokumentation.

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Die Bildungsdokumentation ist Grundlage der Erfüllung des Bildungs- und Erziehungsauftrags, insbesondere der individuellen stärkeorientierten und ganzheitlichen Förderung eines jeden Kindes.

Die standarisierte Beobachtung und Dokumentation der Entwicklung jedes einzelnen Kindes und seiner Bildungsthemen sind zentrale Bestandteile der pädagogischen Arbeit. Sie dienen den pädagogischen Fachkräften als Arbeitsgrundlage, um weitere pädagogische Angebote zu planen und somit die Entwicklung des Kindes weiter zu fördern.

Die wahrnehmende Beobachtung findet regelmäßig und alltagsintegriert statt. Sie ist Gegen- stand jährlicher Entwicklungsgespräche mit den Eltern und Bedarf deren schriftliche

Zustimmung.

Dokumentiert wird u. a.

• die Eingewöhnung (Eingewöhnungsbeobachtungen)

• die Sprachentwicklung (LISEB 1+2, SISMEK/SELDAK)

• die gesamtheitliche Entwicklung (Auf einen Blick!)

• Lerngeschichten und Erlebnisse aus der Kindertagesstätte (Portfolio)

• Der Entwicklungsstand kurz vor Schuleintritt (Dokumentation)

7. Zusammenarbeit mit Eltern

a. Beziehungsgestaltung/Erziehungspartnerschaft

Die Kinder kommen geprägt durch ihre bisherigen Erfahrungen und die Werte und Erziehungs- ziele in die Einrichtung. Eltern und Mitarbeiter haben nun die Aufgabe, zum Wohle des Kindes eine Erziehungspartnerschaft aufzubauen, in denen die verschiedenen Erziehungsstile mitein- ander kooperieren und die Kinder in ihrer Entwicklung zum eigenständig denkenden und handelnden Menschen unterstützen. Dazu ist es notwendig, regelmäßig im positiven Sinne wertschätzend mit den Eltern im Gespräch zu bleiben und bei Irritationen nicht gegeneinander zu arbeiten, sondern eine gemeinsame Ebene zu finden. Auf diese Weise kann die Erziehungs- partnerschaft zum Wohl des Kindes gelingen.

Um dies zu erreichen, gibt es schon vor dem Start in die Kita-Zeit erste Gespräche, sowohl mit der Leitung als auch mit den Mitarbeitern der jeweils aufnehmenden Gruppe. Spätestens 6 Monate nach Aufnahme des Kindes gibt es erste Entwicklungsgespräche, die mindestens einmal jährlich wiederholt werden. Davon unberührt haben die Eltern in Tür- und Angelge- sprächen die Möglichkeit, kurze Informationen mit den Mitarbeitern auszutauschen oder unab- hängig von den jährlichen Entwicklungsgesprächen um einen Gesprächstermin zu bitten.

b. Formen der Zusammenarbeit

Elternmitwirkung hat einen traditionell hohen Stellenwert und wird nicht allein durch die gesetz- lich geforderten Gremien der gewählten Vertreter sichergestellt.

• Elternversammlung

• Elternbeirat

• Rat der Kindertageseinrichtung

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Der einladende Austausch in Eltern-Cafés oder anonymisierte Kundenbefragungen erschließen weitere Zugänge zu Elternwillen und Elterneinbeziehung. Zusätzlich werden die Eltern in regel- mäßigen Abständen durch ein ausführliches Eltern-Info-Heft über die zukünftigen Aktivitäten der Kita informiert. Als Aktualisierung kommen ggf. Elternbriefe heraus, die die Eltern über aktuelle Änderungen informieren und zusätzliche Informationen bekannt geben.

8. Partizipation

a. Partizipation der Eltern

Um allgemeine Themen der Kita zu besprechen, finden bei Bedarf Elternabende und Elternver- sammlungen statt, um bestimmte Themen im großen Kreis zu besprechen oder darüber zu in- formieren.

Regelmäßig finden Eltern-Kind Themennachmittage statt, bei denen die Eltern gemeinsam mit ihren Kindern, die in diesem Fall die Profis sind, die Möglichkeit haben, verschiedene Formen der Kindergartenarbeit kennen zu lernen.

Bei Interesse haben die Eltern aber auch die Möglichkeit, ihre eigenen Fähigkeiten mit Projek- ten in der Kita einzubringen.

b. Partizipation der Kinder

Die Partizipation, das heißt die Mitbestimmung der Kinder in den sie betreffenden Ereignissen und Entscheidungsprozessen, unterstützt die Kinder in der Entwicklung eines demokratischen Selbstverständnisses und stärkt sie in der Vertretung ihrer eigenen Meinung.

Sie fördert aber auch die Fähigkeit zur Kooperationsbereitschaft und, sofern man keine mehr- heitliche Meinung vertritt, durchaus auch einmal die Frustrationstoleranz. Kinder, die bei sie betreffenden Entscheidungen und Aktivitäten altersgemäß mitbestimmen dürfen, lernen bewusster, Konsequenzen ihrer Handlung einzuschätzen, zu tragen und in spätere Entscheidungen mit einfließen zu lassen.

Um dies zu fördern, haben wir Strukturen für den Bereich der Partizipation aufgebaut, die als Fernziel die Installation eines Kinderparlamentes beinhaltet. Um die Kinder auf diesem Weg zu stärken, haben wir zunächst einige Teilbereiche wie den Morgenkreis/Gruppenkreis und die Entscheidungsfähigkeit der Maxikinder, wie ihr letztes Kindergartenjahr ablaufen soll,

herausgearbeitet, denen wir im Sinne der Partizipation eine für alle Parteien nachvollziehbare Struktur geben.

9. Beschwerden

a. Beschwerdemanagement der Eltern

Eltern können je nach Gruppensituation Beschwerden mündlich direkt bei der Erzieherin oder der Leiterin äußern oder bekommen, wenn die Gruppensituation dies nicht sofort zulässt, einen möglichst zeitnahen Termin mit der jeweilig kundigen Mitarbeiterin.

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Im Rahmen dieses Termins kann die Beschwerde vorgebracht werden und gemeinsam nach einer möglichst einvernehmlichen Lösung gesucht werden.

Auf Wunsch beider Parteien kann ein möglichst neutraler Mittler eingeschaltet werden. Dies kann eine andere Mitarbeiterin der Einrichtung, ein Mitglied des Elternrates oder eine andere sachkompetente Person sein, mit der sich beide Gesprächspartner einverstanden erklären.

Sollten mehrere Eltern Beschwerden im gleichen Kontext vorbringen, gibt es zum einen die Möglichkeit, den Elternrat als Mittler einzuschalten oder eine Elternversammlung zum

angesprochenen Thema zu beantragen, bei der jeder das Recht hat, seine Meinung zu äußern und gemeinsam versucht wird, eine möglichst einmütige Lösung zu finden.

b. Beschwerdemanagement der Kinder

Raum zur Beschwerde finden die Kinder vor allem in Eins zu Eins Gesprächen mit einer Erzieherin ihrer Wahl, aber auch in den Gruppenkreisen, wo es häufig eher um allgemeine Anliegen geht.

Hat das Kind eine Beschwerde, darf es diese ungestört anbringen. Erst wenn das Kind geendet hat, können durch gezielte Nachfragen Unklarheiten über die Natur der Beschwerde bereinigt werden. Je nach Gestalt der Beschwerde wird nun mit dem Kind gemeinsam nach einer möglichen Vorgehensweise zur Lösung des Problems gesucht.

Dies kann bei Sachthemen oder Rahmenbedingungen ein Gespräch zur Lösungsfindung mit der ganzen Gruppe sein oder auch ein begleitetes Einzelgespräch, wenn es sich bei der Beschwerde um das Verhalten einer Person handelt.

In beiden Fällen sollte es Ziel sein, Probleme im gemeinsamen Gespräch zu lösen, um der jeweiligen „Gegenseite“ eine Möglichkeit zur direkten Erwiderung zu geben und über das Problem ins Gespräch zu kommen.

Ist dies aus persönlichen oder emotionalen Gründen nicht möglich, wird die Erzieherin zum Mittler zwischen den Parteien.

10. Qualitätssicherung a. Qualitätsmanagement

Das Diakoniewerk Essen verfügt mit seinen Diensten, Einrichtungen und Verwaltungen über ein erprobtes Qualitätsmanagementsystem mit Qualitätszirkeln und abgestimmten Prozess-

abläufen. Unter Leitung unserer eigens dafür vorgesehenen Stabsstelle Qualitätsmanagement, ist es Ziel unseres nach dem internationalen DIN EN ISO 9000 ff implementierten Systems, eine kontinuierliche Verbesserung der Prozesse aus Kundensicht - hier also aus der Sicht des

Kindes, der Eltern sowie der Kostenträger und Aufsichtsbehörden zu erreichen. Im Kitabereich orientieren wir uns in all unseren Führungs-, Kern-, und Unterstützungsprozessen an den Erfordernissen des Bundesrahmenhandbuchs für das Evangelische Gütesiegel BETA und das Diakonie-Siegel KiTa. Der Träger und seine Einrichtungen greifen dabei auf fachlichen Rat und Begleitung durch seine Fachberatung für Kindertageseinrichtungen zurück.

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b. Vernetzung

Eine Vernetzung findet vor allem mit den einzelnen Bereichen der Kirchengemeinde und den jeweils kooperierenden Kindertageseinrichtungen im Stadtteil sowie den in der Stadt verteilten Einrichtungen des Diakoniewerkes statt. Weitere Vernetzungen gibt es mit den einzelnen Abteilungen des Jugendamtes, der Polizei, der Feuerwehr, dem Gesundheitsamt und anderen öffentlichen Trägern. Zusätzlich kommt es immer wieder einmal zur Zusammenarbeit mit dem Schonnebecker Werbeblock und verschiedenen Institutionen im näheren und weiteren Umkreis, die auch von den Maxikindern besucht werden.

c. Öffentlichkeitsarbeit

Öffentlichkeitsarbeit findet vor allem über den Gemeindebrief der Gemeinde, der viermal im Jahr an alle Schonnebecker Haushalte verteilt wird, und in dem der Kindergarten zwei Seiten gestalten kann, und durch Aushänge in den Schaukästen der Gemeinde und bei besonderen Aktionen auch in den Schonnebecker Geschäften statt. Bei besonderen Anlässen gibt es auch Artikel im „Nordanzeiger“ oder in den regionalen Tageszeitungen. Zusätzlich gibt es immer einmal wieder Artikel in der Lupe, der diakonieeigenen Mitarbeiterzeitung.

Auch öffentliche Feste und von der Kita mitgestaltete Gottesdienste sowie die Beteiligung an Aktionen im Stadtteil und Bezirk dienen der Öffentlichkeitsarbeit.

11. Schlusswort

Wir möchten in unserem Abschlusswort Bezug nehmen auf unser Leitbild:

„ZusammenLeben gestalten“

Ein Leben beruht nicht nur auf einer geschriebenen Konzeption, ein Leben verändert sich.

Jeden Tag begegnen wir neuen Herausforderungen, Erlebnissen und Erfahrungen. Diese Tatsache macht unsere Arbeit spannend! Nur durch das immer wiederkehrende Reflektieren und Überprüfen unseres pädagogischen Handelns ist eine Weiterentwicklung möglich. Daher sehen wir eine Konzeption als fließenden Prozess.

„Nichts ist so beständig wie die Veränderung…“

12. Quellenverzeichnis

• Sozialgesetzbuch (SGB), Achtes Buch (VIII) – Kinder und Jugendhilfe (SGB VIII)

• Gesetz zur frühen Bildung und Förderung von Kindern (Kinderbildungsgesetz – KiBiz)

• Verordnung zur Durchführung des Kinderbildungsgesetzes

• Landesverfassung NRW, Artikel 7

• Vereinbarung zu den Grundsätzen über die Qualifikation und den Personalschlüssel nach

§ 26 Abs. 3 Nr. 3 des Gesetzes zur frühen Bildung und Förderung von Kindern (KiBiz)

• Bildungsvereinbarung NRW

• Gesetz zur Verhütung und Bekämpfung von Infektionskrankheiten beim Menschen (Infektionsschutzgesetz - IfSG)

• SGB VII Gesetzliche Unfallversicherung - SGB VII Sozialgesetzbuch

• Satzung der Unfallkasse Nordrhein-Westfalen vom 28. November 2008

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• UVVen (Unfallverhütungsvorschriften) für Kitas

• HACCP-Konzept

• Qualitätsmanagementnorm DIN EN ISO 9000

• Bundesrahmenhandbuch, Diakonie-Siegel KiTa, Evangelisches Gütesiegel BETA

• Bürgerliches Gesetzbuch (BGB)

• Bundes-Angestellten-Tarifvertrag in kirchlicher Fassung (BAT-KF)

• Übereinkommen über die Rechte des Kindes (UN-Kinderkonvention)

Referenzen

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