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Archiv "Wie lebt man richtig?" (18.04.1991)

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Wie lebt man richtig?

Nach der „Blechtrom- mel", nach „Tod eines Hand- lungsreisenden" oder „Ge- schichte einer Dienerin" ist auch der neue Schlöndorff wieder eine Literaturverfil- mung: „Homo Faber" von Max Frisch, der achtzigjährig Anfang April in Zürich an Krebs starb. Mit dem Regis- seur sprach Dieter Oßwald:

Der Faber im Film ist nun nicht mehr Schweizer, son- dem Amerikaner, wie das?

VS: Das war so eine plötzliche Intuition. Aller- dings nicht, um den Film für den US-Markt, sondern um ihn für Europa interessanter zu machen. Dramaturgisch läßt sich mit dem amerikani- schen Faber das Verhältnis Amerikaner zu Europa, Ame- rikaner zur Technikgläubig- keit, zum Schicksal viel deut- licher darstellen. Einen Schweizer fände ich da längst nicht so spannend.

Was sagte Max Frisch zu dieser US-Fassung?

VS: Der hatte sich schon lange an diese Version ge- wöhnt. Denn gleich nach Er- scheinen des Buches hatte sich Anthony Quinn die Rechte daran gesichert. Er wollte damals die Hauptrolle spielen unter der Regie von Bernhard Wicki - was jedoch am Geld scheiterte.

Sie sollten den Stoff doch schon einmal inszenieren?

VS: Nach der „Katharina Blum" hatte mir Hollywood den Stoff wie auf dem silber- nen Tablett angeboten, voll finanziell abgesichert. Doch

damals bin ich zurückge- schreckt: Es hat mich mora- lisch empört!

. . . und war Ihnen poli- tisch zu brav?

VS: Beides. Ich dachte, eine vollzogene Liebesge- schichte zwischen Vater und Tochter könne man unmög- lich auf der Leinwand zei- gen. Es kann auch sein, daß man damals sehr politisch gedacht hat, also mehr nach sogenannten „gesellschaft- lich relevanten" Stoffen suchte. Der Existentialismus kommt eben erst jetzt wieder auf, nachdem die Ideologien so abgewirtschaftet haben.

Beim Existentialismus sind Sie doch Experte .. .

VS: Na klar, damit bin ich aufgewachsen. Als 14-, 15jährige haben wir Sartre gelesen und Camus. Und den ganzen Lebensstil ze- lebriert, vom schwarzen Roll- kragen-Pullover über den Espresso bis zur Gauloise.

Heute scheint das wiederzu- kommen, in einer Zeit, wo die Welt so ganz ohne Uto- pien scheint.

Was hat Sie am „Homo Faber" interessiert?

VS: Die Frage: Wie lebt man richtig, wie lebt man falsch? Leider weiß man das immer erst hinterher - ein Grund für die vielen vergeu- deten Leben. Darauf ist „Fa- ber" das Klagelied. Es müßte doch möglich sein, auch an- ders zu leben, richtig zu le- ben. Denn man lebt eben nicht zweimal, erst als Ver- such, auf Verdacht, und dann später nochmal richtig.

Diese Ausweglosigkeit unse- res Menschseins berührt ei- nen immer noch.

Wie sah die Zusammen- arbeit mit Frisch aus?

VS: Er war einer, der sei- ne* Bücher gar nicht so kennt. Das war ganz amü- sant, wenn er dann fragte:

Wie ist es denn im Buch? Die Zusammenarbeit war ausge- sprochen angenehm. Leider war er dann sehr krank und konnte beim Drehen nie da- bei sein. DO

• Volker Schlöndorff

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LI-AIED

ISSN 0012-1207

A-1396 (102) Dt. Ärztebl. 88, Heft 16, 18. April 1991

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