• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "Budgetierung: Geifernder Verriß" (26.03.1999)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "Budgetierung: Geifernder Verriß" (26.03.1999)"

Copied!
3
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

eine freie Ärzteschaft, zer- stören . . .

Dr. med. E. Blum, Ansbacher Straße 15, 91541 Rothenburg ob der Tauber

Indien

Zu dem Beitrag „Famulatur in Indien:

Der Geist Gandhis“ von Joachim Win- kes in Heft 4/1999:

Besser: Natürliche Geburtenkontrolle

Das Hospital von Gan- dhigram scheint großteils die staatliche Geburtenkontrolle umzusetzen, in Form von Ste- rilisation und Abtreibung.

Gandhi hielt Geburtenkon- trolle für notwendig, lehnte aber jede manipulative Me- thode ab . . . Gandhi rief die Ärzte auf, die Bevölkerung in den Regeln der natürli- chen Geburtenkontrolle zu unterweisen. Ob die Medizi- nerinnen von Gandhigram dies tun, schreibt J. Winkes nicht.

. . . Für Gandhi war klar, daß die Mediziner umdenken müssen, damit das Wissen um die Fruchtbarkeit zur Volks- weisheit werden könne. Zu Gandhis Zeit war dieses Wis- sen noch gar nicht richtig ent- hüllt. Heute stehen für die natürlichen Methoden der Familienplanung die Namen Rötzer und Billings, wobei die einfachere nach Billings gerade in Entwicklungslän- dern anwendbar ist.

Manfred van Treek, Seegar- tenstraße 26, 68519 Viern- heim

Wo bleibt die Würde?

. . . Ich spüre ganz deutli- che Gewaltanwendung gegen Frauen, wenn ich diesen Ar- tikel lese. Bei Frauen wird ohne Betäubung eine Ab- treibung durchgeführt. Und nicht etwa, weil Mangel an geeigneten Narkotika be- steht, sondern zur Abschrek- kung für andere Frauen. Wo bleibt da die Würde des Individuums? Ganz abgese- hen davon, daß eine Abtrei-

bung an sich schon eine Ge- waltanwendung bedeutet, die tiefe seelische Wunden hin- terläßt.

Medizin steht immer im kulturellen und religiösen Kontext. Daher ist es leider in vielen Ländern dieser Welt kaum möglich, die medizi- nisch risikolosere Vasektomie beim Mann gegenüber der Tubendurchtrennung bei der Frau durchzusetzen. Gleich- berechtigung kann ich hier nicht erkennen! . . .

Dr. Annegret Hoffmann- Leygue, Ludwig-Thoma- Straße 17, 90765 Fürth

Budgetierung

Zu dem Leserbrief „Dummschwätzer“

von Dr. Karlheinz Bayer in Heft 9/1999, der sich auf den „Seite eins“- Beitrag „Letztes Gefecht“ von Prof.

Dr. med. Ernst-Eberhard Weinhold in Heft 1–2/1999 bezog:

Geifernder Verriß

Ich protestiere gegen die Vergabe von journalistisch wertvollem Platz des DÄ an Dummschwätzer vom Schlag der Kollegen Bayer, Spirkl und Nedeleff, um deren Dik- tion aufzugreifen. Offene Diskussion ist gewiß willkom- men. Wie es ohnedies seit lan- gem der Fall ist, mögen auch weiter ruhig blanke Kommu- nisten im DÄ zu Worte kom- men. Muß das „Organ der Ärzteschaft“ aber wohlbe- gründete Ausführungen lang- jährig bewährter, geschätzter Sprecher der Ärzteschaft wie die von Prof. Weinhold gei- fernden Verrissen ausliefern?

Muß es zulassen, vielleicht noch etwas dazutun, daß auf seinen Seiten über die Heka- tomben der Opfer des Kom- munismus hinweggegangen und „Kommunismophobie“

als neue „Geisteskrankheit“

im neuen Deutschland eta- bliert wird? Die Repliken der genannten Herren unterstrei- chen nochmals die Dringlich- keit der Ausführungen Wein- holds.

Dr. med. Friedrich Weinber- ger, Maximilianstraße 6, 82319 Starnberg

A-735 Deutsches Ärzteblatt 96, Heft 12, 26. März 1999 (7)

S P E K T R U M LESERBRIEFE

(2)

A-736 (8) Deutsches Ärzteblatt 96, Heft 12, 26. März 1999

S P E K T R U M LESERBRIEFE

Mangelnder Respekt

Der Leserbrief markiert einen Tiefpunkt der ärztli- chen Streitkultur. Offensicht- lich meinen manche, sie müß- ten einer befürchteten oder tatsächlich drohenden Prole- tarisierung ihrer Einkom- mensverhältnisse durch eine solche der Ausdrucksweise entsprechen. Herr Prof.

Weinhold ist ein Kollege, dem an Verdiensten um die deutsche Ärzteschaft auch nur annähernd gleichzukom- men den meisten von uns, darunter auch Herrn Bayer, schwerfallen dürfte.

Selbst wenn der Beitrag wirklich von einem „Dumm- schwätzer“ stammte, hätte der grundsätzliche Respekt unter Kollegen Herrn Bayer den Gebrauch dieses Begrif- fes verbieten müssen. Diese Ausdrucksweise ist der Wür- de und dem Ansehen der Ärzteschaft durchaus abträg- lich. Im übrigen ruft eine ra- biate Sprache keineswegs au- tomatisch eine Klarheit der Begriffe hervor: Was genau soll zum Beispiel Sprechbla- senrhetorik heißen?

Dr. med. Wolfgang Stehle, Kiebitzweg 2, 26446 Horsten

Beschämend

. . . Es ist beschämend, wie wenig Erziehung der Dr. Bay- er in seinem Leserbrief an den Tag legt. Es wäre besser, er hätte geschwiegen, er hat seiner Sache einen schlechten Dienst erwiesen.

Inhaltlich möchte ich die pointierten und hervorragen- den Beiträge wie „Letztes Gefecht“ von Prof. Dr. Wein- hold nicht missen und wünschte, der Autor würde sich auf „Seite eins“ öfter zu Wort melden. Dieser Beitrag war einer der besten, die ich seit langem an dieser Stelle des DÄ gelesen habe. Sollten Sie sich die Mitarbeit so her- vorragender Autoren wie Prof. Dr. Weinhold länger er- halten wollen, so sollten Sie diese vor solchen Machwer- ken wie „Dummschwätzer“

schützen. Es ist wohl nicht

zuviel verlangt, einem Dr.

Bayer zu sagen, er möge sei- ne inhaltliche Kritik weniger verletzend formulieren, wenn sie veröffentlicht werden soll.

Dr. Christoph Liebrecht, Er- lenweg 6, 69469 Weinheim

Praxisabgabe

Zu dem Beitrag „Machen Sie den Jungen Platz!“ von Dr. med. Norbert Szceponik in Heft 5/1999:

Gnadenlose Kritik

Ich frage mich, warum ein Kollege das tut. Warum er so zornig und gleichzeitig un- qualifiziert über seine älte- ren Kollegen herzieht. Viel- leicht gehört auch das zum Verfall „alter Werte“. Viel- leicht finden Sie es falsch, von Humanität, Toleranz und Gerechtigkeit zu reden, wo die Welt, und das bedeu- tet: wo die Menschen uns das Gegenteil lehren – ich auch. Vielleicht sind Sie un- versöhnt mit dem System, das Sie mit viel Wissen gefüt- tert hat, Sie aber nicht genü- gend selbständiges Denken und Verstehen lehrte. Junge Kollegen akzeptieren nicht nur vorbehaltlos das von Älteren Erreichte. Sie prote- stieren gegen das Establish- ment, wie sie es nennen, und dessen Erscheinungsform.

Die Jugend vergleicht das

„Heute“ mit dem „Morgen“.

Dagegen beurteilt die ältere Generation das „Heute“ an gestern.

Brecht sagt im Galilei:

„Das Alte sagt: so wie ich bin, bin ich von je; das Neue sagt:

bist Du nicht gut, dann geh’.“

Das Alte ist gewachsen.

Aber wer von den Neuen beurteilt, und wonach, was gut ist? Mit Ihrer verallge- meinernden, unqualifizierten Kritik, die sich nur auf Vermutung stützt, können Sie keine Maßstäbe setzen!

Wenn man jemanden kriti- siert, erweist man ihm einen Dienst und macht ihm ein Kompliment. Man erweist ihm einen Dienst, weil die Kritik ihn anspornen könnte,

(3)

Besseres zu leisten als bisher.

Man macht ihm ein Kompli- ment, weil in der Kritik der Glaube zum Ausdruck kommt, daß er Besseres lei- sten kann, als es bisher der Fall war. Beides lassen Sie nicht zu. Ihre Kritik an Ihren Kollegen ist gnadenlos, ver- nichtend, und ein Glauben, daß Ihre Kollegen vielleicht Besseres leisten könnten, gibt es bei Ihnen nicht.

Jahrelang haben wir Euch gelehrt, unsere Patienten nicht nur als „die Galle von Zimmer 108“ zu betrachten, ihre Krankheiten sauber zu diagnostizieren und qualifi- ziert zu therapieren. Und nun soll das alles nicht mehr gut genug sein? Wissen Sie, was Weisheit, Erfahrung oder Achtung ist? Hippokrates läßt grüßen . . .

Ihre Sprüche sind hohl. Es gibt zwar mehrere tausend ar- beitslose Ärzte, aber keine, die sich dem Streß einer Pra- xis aussetzen mögen.

Weil ich mich im täglichen 24-Stunden-Dienst als Land- arzt völlig aufgearbeitet habe, einen Herzinfarkt erlitt, biete ich seit mehr als zwei Jahren meine Praxis an. Keiner von Euch Jungen will sie. Das ist die Realität. Sie werden das sicher jetzt sofort ändern.

Dr. med. Armin Lenzner, Rotdornallee 1, 25718 Fried- richskoog, zur Zeit im Kran- kenhaus Rendsburg

Schutz vor Helfersyndrom

Diesen Brief schreibe ich eigentlich nur, um Ihnen, falls Sie das überhaupt nötig ha- ben, den Rücken zu stärken.

Sie werden wegen der Arti- kelserie über die „Zwangs- pensionierung“ attackiert, und da fallen Worte wie Schwach- sinn und Unverschämtheit etc.

Lassen Sie sich bitte nicht beirren! Die „Pensionierung“

im Alter von 68 Jahren, wohl- gemerkt nur für den Status des Kassenarztes, ist kein Martyrium, und sie schützt viele Patienten vor dem feh- lerbeladenen Helfersyndrom

von Ärzten mit Unabkömm- lichkeitswahn. Sicher ist man- che/r, die/der die Zulassung zurückgeben muß, noch mun- ter und agil, noch fähig, Se- gelflugzeug und Drachen zu fliegen, zu tauchen und zu tanzen, aber das ist nicht das Thema.

Das Thema sollte darauf eingegrenzt sein, daß man sich, seiner Biologie, der Fa- milie und seinen Mitmen- schen und den jungen ar- beitslosen Ärztinnen und Ärzten einen Gefallen tut, wenn man aufhört, bevor man den Genannten so oder so eine Last wird. Die Rege- lung hindert manch Eltern- teil daran, in der eigenen Pra- xis als „Platzhalter“ für die

„späten“ Kinder zu agieren, aber erstens kommt die Re- gelung nicht überraschend, und zweitens wird es für die Kinder eher eine würdige Zukunft geben, wenn die Arztzahl zurückgeht. Schließ- lich soll man nicht an den Fähigkeiten der eigenen Kin- der, einen Platz in dieser Welt zu finden, zweifeln. Ob dieser Platz nun unbedingt in der Praxis der Elternteile sein muß, ist doch nicht schicksal- haft festgelegt.

Übersehen Sie also Schimpf- oder Verunglimp- fungsworte und setzen Sie die Artikelserie fort. Ich lechze danach, noch so manche Ge- dankenblüte serviert zu be- kommen.

Dr. med. H. W. Pollack, Schil- lerstraße 51, 78713 Schram- berg

Adipositas

Zu dem Akut-Beitrag „Therapie bietet nur magere Ergebnisse“ von Klaus Koch in Heft 5/1999:

Erfolg war nicht zu erwarten

Da Fett nicht fett macht, war ein Erfolg auch nicht zu erwarten.

Wir haben in unserer (früheren) Hamburger Pra- xis (nach vorausgegangenem Selbstversuch: in 11 Tagen 4,6

kg und 7 cm Bauch) 605 adipöse Patienten zwischen 7 und 84 Jahre alt von 1986 bis 1991 kontrolliert abgespeckt.

Ohne zu hungern! Denn Hunger tut weh und geht an die Substanz, nicht ans Kör- perfett.

Es wurden die Dickma- cher gleich Hungrigmacher gleich Kohlenhydrate (KH) deutlich eingeschränkt (9 g KH/Mahlzeit). Fett mäßig, da wir ja unser Körperfett ver- brauchen wollen, und Eiweiß (EW) bis zur Sättigung. Man- gels Sofortenergie greift der Körper auf seine Fettreser- ven zurück. Unter KH-Be- schränkung kann er aber sein Körperfett nicht verbrennen (Fett verbrennt im Feuer der KH), sondern nur bis zur noch energiereichen Keto- fettsäure, die mit dem Urin und mit der Atemluft unge- nutzt ausgeschieden wird. Ein vielmillionenfach bewährtes Programm gegen Adipositas.

2,5 bis 3 l nährwertfreie Flüs- sigkeit pro Tag sind unab- dingbar. Unser Weg unter-

scheidet sich grundsätzlich von Prof. Dr. Pudel und der DGE: diese sagen, durch Kohlenhydrate wird am ehe- sten der Hunger gestillt. Wir sagen: KH machen dick und hungrig.

Die Auswertung zeigte, daß unser Wahlspruch „Fett raus – Fleisch rein – knackig werden“ stimmte: Der Mann nahm am Bauch ab, die Frau zusätzlich an Taille, Becken und Oberschenkel. Also je- der dort, wo das Körperfett geschlechtsspezifisch sitzt.

Ergebnis: Abnahme über 6 t (Tonnen) und über 60 m (Me- ter) Bauch.

Den umgekehrten Weg bin ich mit meiner Dissertati- on (Prof. Dr. med. H. W. Ban- si) gegangen: Im Krieg und in der Nachkriegszeit gab es (praktisch) keine Hochdruck- kranken. Erst wieder nach der Währungsreform. Und betroffen waren die Überge- wichtigen.

Dr. med. Joseph Gottbrath, Am Brahmberg 24, 24568 Kattendorf

A-738 (10) Deutsches Ärzteblatt 96, Heft 12, 26. März 1999

S P E K T R U M LESERBRIEFE

Ausland

Zu dem Leserbrief „Steiniger Weg“

von Runa Siméon in Heft 7/1999:

Charakterschmiede

Unkollegialität und Vor- urteile sind keine nationalen Monopole. Sie sind Ausdruck von Neid und meistens ein Deckel für die eigenen Un- fähigkeiten. Als ich während des Studiums in einem Labor arbeiten wollte, sagte mir die leitende MTA: „Sie als Aus- länder und ich als Frau müs- sen mehr leisten, damit wir Anerkennung bekommen.“

Unsinn – dachte ich in mei- nem jugendlichen Leichtsinn.

Als ich später meinem hoch- verehrten Doktorvater die er- ste Fassung meiner Disserta- tion vorlegte, fragte er mich:

„Wer hat die Arbeit für Sie geschrieben?“ Nachdem er monatelang keine Zeit hatte, meine Doktorarbeit zu lesen, bat ich ihn erneut um die Beurteilung meiner Disserta- tionsschrift. In diesem Ge-

spräch fragte er mich: „Hat Ihre Frau die Arbeit für Sie geschrieben oder Ihre Freun- din?“ Anschließend sagte er zu mir: „Wozu brauchen Sie eigentlich einen Doktorti- tel?“

Die Auslandserfahrungen schmieden den Charakter und erweitern den Horizont.

Man wird für manches sensi- bler, weil man die Probleme auf der eigenen Haut spürt.

Als ich eines Tages den Di- rektor einer Universitätskli- nik „im Kampf mit der engli- schen Sprache“ erlebte, wur- de es mir noch einmal klar, daß auch die „Mächtigen“

durch die fremde Sprache stark in Anspruch genommen werden können.

Das Leben im Ausland er- möglicht es einem auch, viele hilfsbereite Einheimische ken- nenzulernen, die einem mit Rat und Tat zur Seite stehen.

Ohne sie wäre das Leben in der Fremde unerträglich.

Dr. med. Seyed N. Hejazi, Gartenstraße 83, 60596 Frankfurt/Main

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Für nicht schriftlich bestätigte Datenauswahl übernehmen wir keine

Anschluss für Magnetventil nach VDI/VDE 3845 oder über Gewinde Drehwinkel: 90°, Hubbegrenzung einstellbar.. Temperaturbereich: 0°C

 eine ungünstige Haltung durch eine entspannte Haltung wie aufrechtes Stehen oder variables Sitzen unterbrochen werden kann oder4.  eine entspannte Haltung geringfügig

Zusätzlich kann aber auch eine alte Bestellung wiederholt werden: Durch Anklicken der Schaltfläche Bestellung erneut in den Warenkorb wird die Bestellung in den Warenkorb und

Die Tagung "die eigene GESCHICHTE" Provenienzforschung an deutschen Kunstmuseen im internationalen Vergleich richtet sich insbesondere an Museumsfachleute.. Wegen

Wir weisen darauf hin, dass Ihre Angaben für die Bearbeitung dieses Antrags durch die KVB erforderlich sind. Ihre Angaben sind freiwillig. Bitte beachten Sie, dass

Generally, we expect a distinct readiness to work in projects on an interdisciplinary basis as well as to take part in the development of artistic-experimental research projects and

2) Nach DIN EN 61000-2-27 In speziellen Ausführungen kann die Schockfestigkeit deutlich erhöht werden. 3) nach DIN