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Physiotherapeutische Strategien in der Schmerzbehandlung

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Academic year: 2022

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Physiotherapeutische Strategien in der Schmerzbehandlung

U. Geymann, Mannheim

Therapeutische Interventionen in der interdisziplinären Schmerztherapie an der UMM

Bei akuten und chronischen Schmer­

zen sind Physiotherapie, Ergothe­

rapie und Physikalische Therapie wichtige Instrumente des moder­

nen, multidisziplinären Schmerz­

managements. Das therapeutische Gesamtkonzept bietet den Pati­

enten zahlreiche Möglichkeiten, ih­

re Schmerzen aktiv zu beeinflussen und eine eingeschränkte Lebens­

qualität zu verbessern. Die thera­

peutischen Maßnahmen beeinflus­

sen neben dem Bewegungssystem auch das Bewegungsverhalten und das Wahrnehmen von Schmerzen.

Die Ganzheitlichkeit der Behandlung von Patienten mit dem Leitsymptom Schmerz ist eine elementare Voraus­

setzung; ebenso ist entscheidend, dass die Patienten von Anfang an ei­

ne aktive Rolle in der Therapie über­

nehmen, eigene Lösungen finden und diese selbstständig in ihren All­

tag integrieren. Die therapeutischen Interventionen finden in enger Ko­

operation mit den anderen Fachdis­

ziplinen unseres Hauses statt.

Clinical Reasoning – Therapeutische Denkprozesse in der Schmerztherapie Die Aufgabe der Physiotherapeuten und Ergotherapeuten ist es, die Schmerzursachen zum einen in Zu­

sammenhang mit Veränderungen am Bewegungsapparat zu bringen. Da­

bei werden praktische Erfahrungen und wissenschaftliche Erkenntnisse zu Grunde gelegt. Zum anderen sind auch Verhaltensaspekte wich­

tige Faktoren des Schmerzerlebens.

Studien zeigen, dass eine deutliche Schmerzreduktion und Funktions­

verbesserung erzielt wird, wenn die­

se Aspekte in physio­/ergotherapeu­

tische Programme integriert werden.

Schwerpunkte der therapeutischen Maßnahmen

Aufklärung, Wissen und Verstehen bilden die Basis für die Therapie, denn sie sind entscheidende Fak­

toren für die Schmerzbewältigung.

Des Weiteren werden kinetische, mechanische, thermische und elek­

trische Wirkweisen genutzt, um Sti­

mulationen auf die Körperstrukturen zu setzen.

n Muskeln, Gelenke und neurales System (Nervenbahnen) behan­

deln (z. B. Manuelle Therapie, Weichteiltechniken, Mobilisation der Neuralstrukturen),

n Ausdauertraining für das Herz­

Kreislaufsystem z. B. Ergometer, Nordic Walking,

n Schulung der Köperwahrneh­

mung,

n Entspannungsfähigkeit verbes­

sern,

n Selbstmanagementstrategien (Schmerzauslösende Faktoren er­

kennen und vermeiden, Entlas­

tungsstellungen, ­lagerungen), n Berufs­ und alltagsbezogenes Trai­

ning, n Ergonomie,

n Entwicklung und Einüben eines selbstständigen, regelmäßigen Trainingsprogramms, angepasst an die individuellen Gegeben­

heiten des Patienten, n Kinesiotape,

n Wärme­, Kältetherapie, n Elektrotherapie, n Klassische Massage,

n Bindegewebsmassage zur Stimu­

lation und Stabilisation des vege­

tativen Nervensystems sowie als Organbehandlung,

n Manuelle Lymphdrainage zur Ödembehandlung und Anregung des Stoffwechsels,

n Schlingentischbehandlung, n Bewegungsbad.

Es erfolgt ein stufenweises Heranfüh­

ren des Patienten an die Bewegungs­

funktionen, um so allmählich das Aktivitätsniveau zu erhöhen und die Teilhabe am normalen täglichen Le­

ben wieder zu ermöglichen. Der Pa­

tient lernt, selbst die Verantwortung für die Beeinflussung des Schmerzes zu übernehmen und das Vertrauen in die eigene Leistungsfähigkeit zu­

rückzugewinnen. Die Therapiepro­

gramme sollten regelmäßig auf ih­

re Effektivität überprüft werden und ggf. Anpassungen erfolgen.

Korrespondenzadresse Sabine Weidner

Stellvertretende Leitung DC Therapie Physio/Ergo/Massage

Universitätsmedizin Mannheim Theodor­Kutzer­Ufer 1­3 68167 Mannheim

E­Mail: sabine.weidner@umm.de 128 | NeuroGeriatrie 3/4 · 2011

Schwerpunktthema 5. – 8. Oktober 2011, Mannheim

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