Notfallmedizin
Zu dem Akut-Beitrag „Pro und Kontra Atemspende“ von Rüdiger Meyer in Heft 28–29/2000:
Nicht alles ist gut, was aus Amerika kommt
Die Ergebnisse der zitierten Studie sind leider nicht un- eingeschränkt auf Deutsch- land übertragbar: Deutsch- land verfügt über ein engma- schiges Notarztsystem, das in kurzer Zeit Ärzte an den Ort
des Unfalls bringt. Amerika hat sich auf ein anderes Sy- stem verlegt: Die Patienten werden nach alter Vietnam- Strategie möglichst schnell eingesammelt und in das nächstgelegene Krankenhaus gebracht. Diesen Job über- nehmen „Paramedics“, zwar keine Notärzte, so doch spe- zialisierte Rettungssanitäter.
Zu welchen verheerenden Folgen dieses Vorgehen führen kann, zeigte in Deutschland das Flugzeug- unglück von Ramstein.
Immer wieder liefert das Fernsehen Bilder amerikani- scher Rettungskräfte, die un- ter Reanimationsbedingungen Patienten transportieren. Eine Thoraxkompression auf einer Patiententrage halte ich für sinnlos, eine suffiziente Zirku- lation wird dadurch nicht er- reicht. Die Thoraxkompressi- on benötigt eine feste Unter- lage, zum Beispiel ein Holz- brett oder noch besser den Fußboden. Mit einer ausrei- chenden Zirkulation mag es einige Minuten dauern, bis sich der Blut-Sauerstoff er- schöpft, die Atemspende soll ja aber gerade das verhindern.
Die Atmung bildet zusammen mit dem Kreislauf die Grund- lage für das Überleben des Körpers. Jedes für sich alleine genommen, bringt so viel wie eine Steckdose ohne Strom.
Fazit: Nicht alles ist gut, nur weil es aus Amerika kommt.
Und die ABS-Regel sollte auch weiterhin in Notfallkur- sen unterrichtet werden.
Dr. med. Martin H. Maurer, Handschuhsheimer Landstraße 67, 69121 Heidelberg
Narkose
Zu dem Beitrag „Sicherheit und Trends in der Anästhesie“ von Dr.
med. Uwe Junker und Dirk Wagemann in Heft 34–35/2000:
Sachlicher Fehler
In der linken Spalte der zwei- ten Seite ist bei den Throm- bozyten von 2000/dl die Re- de. Thrombozyten werden in Zahl pro Mikroliter, das heißt in mm3angegeben, ein Unterschied 10 hoch 5 (gleich 10 000 mehr).
Dr. Josef Stauber,Anästhesieabteilung Klinik Neustadt, 91413 Neustadt/Aisch
Deutsches Ärzteblatt½½½½Jg. 97½½½½Heft 37½½½½15. September 2000 AA2381
B R I E F E
Modell“ waren wir 1989 be- reits Vorreiter für Klinikan- bindungen von Notarztzen- tralen der Ärztlichen Not- dienste. Es wäre aus unserer Sicht wünschenswert, wenn in Hessen eine übergeordne- te Arbeitsgruppe an den wei- teren Verbesserungen der
Strukturen des Ärztlichen Notdienstes arbeiten würde, um bei Anfangsschwierigkei- ten und Vertragsgestaltungen neuer Kooperationsmodelle behilflich zu sein.
Dr. med. Lührs, Notdienstgemeinschaft Wiesbadener Ärzte, Abraham- Lincoln-Straße 36, 65189 Wiesbaden