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Archiv "Das besondere Buch: Ärzteschaft - Nützlicher Ratgeber" (30.03.2001)

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mäßig zu überprüfen („Rezertifizie- rung der Facharztanerkennung nach angelsächsischem Vorbild“). Die ver- stärkten Bemühungen der Ärzteschaft zur Steigerung der Qualität und Rele- vanz der ärztlichen Fortbildung werden zwar begrüßt. Der Rat ist jedoch der Auffassung, dass noch manches verbes- sert werden könnte. Unter anderem müssten spezielle Angebote zu Präven- tion und geriatrischer Versorgung so- wie zur Schulung der Gesprächskompe- tenz verstärkt werden. Die Ärztekam- mern sollten sowohl durch Anreize wie durch eine Nachweispflicht die Inan- spruchnahme von Fortbildung erhöhen (dazu „Seite eins“ in diesem Heft).

Der Sachverständige Prof. Dr. med.

Peter C. Scriba erklärte bei der Vorlage des Gutachtens, die Mehrheit der Ärzte bilde sich derzeit nicht fort. Es sei jedoch in erster Linie Sache der Ärzteschaft selbst, etwas dagegen zu unternehmen.

Vor allem käme es darauf an, zu kontrol- lieren, ob Ärzte ihre Fortbildungspflicht einhielten. Lebenslange Prüfungen könnten nicht das Ziel sein. Bundesge- sundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) schloss sich der Forderung nach einem

„Ärzte-TÜV“ nicht an. Sie erklärte, über Verbesserungen der ärztlichen Aus-, Weiter- und Fortbildung werde derzeit mit den Beteiligten gesprochen.

Erstmals hat der Rat den Nutzern des Gesundheitssystems ein eigenes Kapitel gewidmet. Patienten und Ver- sicherte sollten in Zukunft als „dritte Kraft“ eine eigenständige Position einnehmen. So sollte ihnen mehr Mit- sprache in wichtigen Gremien einge- räumt werden, zum Beispiel im Bun- desausschuss der Ärzte und Kranken- kassen.

Ausdrücklich begrüßt werden die Anstrengungen zur Qualitätsverbesse- rung der Versorgung. Viele Verfahren müssten jedoch auf Nutzen und uner- wünschte Wirkungen hin untersucht werden; hier schlägt der Rat Gütekrite- rien vor. Darüber hinaus werben die Sachverständigen für einen verstärkten Einsatz des Konzepts der evidenzba- sierten Medizin, vor allem im Bereich der Leitlinien. Die Ergebnisse von se- riösen Qualitätssicherungen sollten veröffentlicht werden, zum Beispiel in Form obligatorischer, standardisierter Leistungsberichte. Sabine Rieser

P O L I T I K

A

A808 Deutsches Ärzteblatt½½½½Jg. 98½½½½Heft 13½½½½30. März 2001

Ärzteschaft

Nützlicher Ratgeber

Die Struktur ärztlicher Organisationen ist sehr

kompliziert, doch Franz Stobrawa schafft es, sie verständlich zu erklären.

D

ie Presse spricht oft leichthin von

„den Ärzten“ oder „der Ärzte- schaft“. Gemeint sind dann mei- stens bestimmte ärztliche Spitzenorga- nisationen, die ärztliche Auffassungen formulieren.

Tatsächlich gibt es „die Ärzteschaft“

nicht, erst recht nicht als jenen monoli- thischen Block, als den politische Ge- genspieler „die Ärzte“ oft empfinden mögen.

Das ärztliche Organisations- und Verbandswesen ist vielmehr höchst differenziert und kom-

pliziert. Da gibt es die Ärztekammern mit vie- lerlei Untergliederun- gen und einem Über- bau, der Bundesärzte- kammer, die eine Ar- beitsgemeinschaft der Landesärztekammern ist. Da gibt es für die Vertragsärzte die Kas- senärztlichen Vereini- gungen, die in ähnli- cher Weise konstruiert sind, bis hin zur Kas- senärztlichen Bundes- vereinigung, einer Kör- perschaft, im Unter- schied zur Bundes- ärztekammer, die ein

Verein ist. Es gibt daneben und darüber hinaus eine Vielzahl ärztlicher Verbän- de mit freiwilliger Mitgliedschaft und nicht zuletzt Hundertschaften von fach- bezogenen Vereinigungen und wissen- schaftliche Gesellschaften.

Eine klare Struktur in das Dickicht der ärztlichen Organisation bringt Franz Stobrawa mit seinem Buch. Die Vielfalt ist für Stobrawa Ausdruck der Gestaltungskraft der ärztlichen Orga- nisationen, der demokratischen Reife wie auch der politischen Kultur. Ärztli- che Selbstverwaltung gewinne zuneh- mend an Bedeutung für Gesellschaft, Staat und Politik. Der Autor kennt sein Metier; er ist Dezernent bei der Bundesärztekammer. Er beschreibt zunächst die wesentlichen Organisa- tionen, ihre Rechtsgrundlage, ihre Aufgaben, ihre Geschichte. Dazu lie- fert er eine kurz gefasste Übersicht über die ärztliche Berufspolitik seit Bestehen einer organisierten Ärzte- schaft, und schließlich gibt er (sowie Bundesärztekammer-Präsident Prof.

Dr. Jörg-Dietrich Hoppe in einem Ge- leitwort) Einblick in die gegenwärtige gesundheitspolitische Lage, Probleme und Herausforderungen, denen sich die Interessen- und Berufsvertretun- gen der Ärzte gegenwärtig stellen müs- sen. Schließlich enthält das Buch in ei- nem Anhang eine Fülle nützlicher An- schriften, einschließlich Telefon- und E-Mail-Verbindungen.

Es scheint kaum glaublich, dass der Autor es schafft, eine solche

Themenfülle auf 224 Seiten unterzubringen.

Und doch – es ist ihm gelungen. Das Buch ist ein nützlicher Ratge- ber für alle, die mit

„der Ärzteschaft“ zu tun haben. Der Re- zensent hat das handli- che Nachschlagewerk griffbereit auf dem Schreibtisch, und das schon seit Jahren. Denn

„der Stobrawa“ er- scheint nunmehr in der dritten, gründlich über- arbeiteten Auflage.

Auch das ist ein Zei- chen, dass er gebraucht wird. Norbert Jachertz Das besondere Buch

Franz F. Stobrawa: Die ärztlichen Organisationen in Deutschland.

Entstehung und Struktur. W.

Zuckschwerdt Verlag, München, 3.

Auflage 2001, 224 Seiten, gebun- den, zahlreiche Abbildungen und Tabellen, Preis: 57,30 DM

Foto: Günter Klein

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