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ie Palette der transder- malen Hormonsubstitu- tion ist um ein Matrix- pflaster zur sequenziell kom- binierten Therapie klimakte- rischer Beschwerden bei nicht hysterektomierten Frauen er- weitert worden. Die Kombi- nation besteht aus vier Pfla- stern pro „Zyklus“, die jeweils über eine Woche appliziert werden; auf zwei Estrogen- Monopflastern folgen zwei Kombipflaster, die kontinu- ierlich Estrogen und Gesta- gen in niedriger, aber ausrei- chender Dosierung freisetzen (Fem7®Combi).Das von der Firma Merck entwickelte Produkt gibt in den ersten beiden Wochen kontinuierlich 50 µg Estradiol täglich, in den beiden darauf folgenden zusätzlich 10 µg/die Levonorgestrel ab. Bei der Vorstellung in Frankfurt hat Prof. Thomas von Holst (Hei-
delberg) neben der schnellen Wirkung vor allem das stabile Blutungsmuster, den sicheren Endometriumschutz und die geringe Nebenwirkungsrate hervorgehoben.
Verglichen mit Placebo, konnte bereits nach dem er- sten Zyklus eine signifikan- te Besserung der klimakteri- schen Beschwerden im Kup- permann-Index dokumentiert werden, der nach drei Zyklen noch deutlicher ausfiel (Re- duktion von 27 auf 13 bezie- hungsweise 23). Die Zahl der wöchentlichen Hitzewallun- gen sank von einem Aus-
gangswert um 50 nach einem Therapiemonat auf knapp un- ter 20 und ging im Behand- lungsintervall von zwölf Mo- naten auf unter zehn (Placebo über 20) zurück.
Die endometriale Sicher- heit ist laut von Holst gegeben:
Bei 398 Frauen habe sich nur in einem Fall eine Endometri- umhyperplasie gefunden (0,3 Prozent), kein Karzinom. Mit dem Blutungsmuster – 80 Pro- zent Abbruchblutungen, 20 Prozent Amenorrhö – zeigten sich 90 Prozent der Frauen zufrieden oder sehr zufrieden.
Den Einfluss auf den Fettstoff-
wechsel beurteilte der Refe- rent angesichts einer Abnah- me von Gesamt- und LDL- Cholesterin (minus fünf Pro- zent, minus zehn Prozent) und Triglyceriden (minus zehn Prozent) sowie einer leichten Zunahme des HDL-Chole- sterins nach sechs Zyklen Fem7 Combi als günstig.
Bei den Nebenwirkungen hob von Holst speziell die – verglichen mit oraler Substi- tution – niedrige Rate von Mastalgien (4,4 Prozent) und Brustspannen (1,5 Prozent) hervor; es sei hierdurch nur ein einziger Therapieabbruch verursacht worden. Als gün- stig stufte er auch die Haut- verträglichkeit des Membran- pflasters ein: In 6,2 Prozent der Fälle wurden leichte Irri- tationen dokumentiert, hoch- gradige Hautreaktionen wa- ren mit rund einem Prozent selten. Dr. Renate Leinmüller V A R I A
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A2666 Deutsches Ärzteblatt½½Jg. 98½½Heft 41½½12. Oktober 2001
Hormonsubstitution
Mit vier verschiedenen Pflastern pro Zyklus
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