Denn jeder Zyklus ist kostbar auf dem Weg zum Wunschkind
Bezeichnung: GONAL-f® 75 I.E. Pulver u. Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionslösung. GONALf® 150 I.E./0,25 ml / GONAL-f® 300 I.E./0,5 ml / GONAL-f® 450 I.E./0,75 ml / GONAL-f®900 I.E./1,5 ml Injektionslösung im Fertigpen. Wirkstoff: Follitropin alfa
Pharmazeutischer Unternehmer: Merck Europe B.V.,Gustav Mahlerplein 102,1082 MA Amsterdam, Niederlande, Vertrieb in Deutschland: Merck Serono GmbH, Alsfelder Straße 17, 64289 Darmstadt
Zusammensetzung: Eine Durchstechflasche GONAL-f ® 75 I.E. enth. 5,5 Mikrogramm Follitropin alfa (entspr. 75 I.E.). Sonst. Bestandteile: Sucrose, Natriumdihydrogenphosphat-Monohydrat, Dinatriumhydrogenphosphat-Dihydrat, Methionin, Polysorbat 20, konz. Phosphorsäure, Natriumhydroxid; Lösungsmittel:
Wasser f. Injektionszwecke.
Ein Fertigpen zur Mehrfachdosierung GONAL-f®150 I.E./0,25 ml enth. 11 Mikrogramm Follitropin alfa in 0,25 ml. Ein Fertigpen zur Mehrfachdosierung GONAL-f®300 I.E./0,5 ml enth. 22 Mikrogramm Follitropin alfa in 0,5 ml. Ein Fertigpen zur Mehrfachdosierung GONAL-f®450 I.E./0,75 ml enth. 33 Mikrogramm Follitropin alfa in 0,75 ml. Ein Fertigpen zur Mehrfachdosierung GONAL-f ® 900 I.E./1,5 ml enth. 66 Mikrogramm Follitropin alfa in 1,5 ml. Sonst. Bestandteile: Poloxamer 188, Sucrose, Methionin, Natriumdihydrogenphosphat-1H2O, Natriummonohydrogenphosphat-Dihydrat, m-Cresol, konz. Phosphorsäure, Natriumhydroxid, Wasser f.
Injektionszwecke.
Anwendungsgebiete: Anovulation (einschl. polyzyst. Ovarialsyndrom) bei Frauen, die auf eine Behandlung mit Clomifencitrat nicht angesprochen haben;
Stimulation einer multifollikulären Entwicklung bei Frauen, die sich einer Superovulation zur Vorbereitung auf eine Technik der assist. Reproduktion wie In-vitro- Fertilisation, Intratubarem Gametentransfer od. Intratubarem Zygotentransfer unterziehen; zus. mit LH zur Stimulation der Follikelreifung bei Frauen mit einem schweren LH- u. FSH-Mangel (in klin. Studien definiert durch endog. LH-Serumspiegel < 1,2 I.E./l ); zus. mit hCG zur Stimulation der Spermatogenese bei Männern mit angeborenem od. erworbenem hypogonadotropen Hypogonadismus.
Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen Follitropin alfa, FSH od. einen d. sonst. Bestandteile, Tumoren des Hypothalamus od. der Hypophyse; Vergrößerung der Ovarien od. Ovarialzysten, die nicht auf einem polyzyst. Ovarialsyndrom beruhen, gynäkologische Blutungen unbek. Ursache, Ovarial-, Uterus-, Mammakarzinom, prim. Ovarialinsuffizienz. Missbildungen der Sexualorgane u. fibröse Tumoren d. Gebärmutter, die Schwangerschaft unmögl. machen; prim. testikuläre Insuffizienz.
Nebenwirkungen: Bei Frauen: Sehr häufig: Kopfschmerzen, Ovarialzysten, Reaktionen an der Injektionsstelle (z.B. Schmerzen, Rötung, Bluterguss, Schwellung, Reizung). Häufig: Bauchschmerzen, aufgeblähter Bauch, abdominale Beschwerden, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, leichtes od. mittelschweres OHSS. Gelegentlich:
Schweres OHSS. Selten: Komplikationen in Zusammenhang mit einem schweren OHSS. Sehr selten: Leichte bis schwerwiegende Überempfindlichkeitsreaktionen einschließl. anaphylaktischer Reaktionen u. Schock, Thromboembolien, sowohl in Zusammenhang mit als auch unabhängig von einem OHSS, Exazerbation od.
Verschlechterung von Asthma. Bei Männern: Sehr häufig: Reaktionen an der Injektionsstelle (z.B. Schmerzen, Rötung, Bluterguss, Schwellung, Reizung). Häufig:
Akne, Gynäkomastie, Varikozele, Gewichtszunahme. Sehr selten: Leichte bis schwerwiegende Überempfindlichkeitsreaktionen einschließl. anaphylaktischer Reaktionen u. Schock, Exazerbation od. Verstärkung von Asthma.
Warnhinweise: Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.Verschreibungspflichtig. Version 04 Merck Serono GmbH, Alsfelder Straße 17, 64289 Darmstadt
DE-GON-00065, 09/2021
KInDeRWUnSCH- THeRaPIe
20 FRAGEN 20 ANTWORTEN
Alles Wichtige auf einen Blick2
Liebe Leserin, lieber Leser,
wenn sich der Traum vom gemeinsamen Kind nicht erfüllen will, ruft dies bei betroffenen Paaren häufig Zweifel, Sorgen und Ängste – aber vor allem viele Fragen hervor. Machen wir etwas falsch? Was können wir tun und wer kann uns helfen?
Mit diesen Fragen sind Sie nicht allein. Ein unerfüllter Kinderwunsch trifft in Deutschland jedes siebte Paar. Auch wenn in der Regel von „Unfruchtbarkeit“ gesprochen wird, so handelt es sich in den meisten Fällen eher um Fruchtbarkeits störungen, die behandelt werden können. Unterstützung und Beratung erhalten Sie bei Ihrem Frauenarzt, Urologen und in Kinderwunschzentren. Weitere Informa
tionen finden Sie online auch auf www.calimera4you.de
In dieser Broschüre haben wir 20 Fragen und Antworten rund um das Thema unerfüllter Kinderwunsch zusammengestellt. Medizinische Aspekte werden verständlich erläutert, aber auch der Umgang mit psychischem Stress und die Kostenübernahme durch die Kranken
kassen werden vorgestellt.
Bitte beachten Sie, dass dieser Ratgeber kein ärztliches Gespräch ersetzen kann und soll – lassen Sie sich bitte von Ihrem Frauenarzt, Urologen und / oder Kinderwunschspezialisten beraten.
Woran kann es liegen?
1. WELCHE URSACHEN HAT UNGEWOLLTE KINDER LOSIGKEIT BEI FRAUEN?
Ungewollte Kinderlosigkeit kann bei Frauen verschiedene Gründe haben. Am häufigsten hängt sie mit ungenügender Durchlässigkeit der Eileiter zusammen. Nur wenn diese dünnen schlauchartigen Verbin dungen durchgängig sind, kann die reife Eizelle von den Eier stöcken zur Gebärmutter gelangen. Oft liegt das Problem aber auch bei den Eierstöcken selbst. Sie funktionieren nicht richtig, weil der Körper zu viele oder zu wenig Hormone ausschüttet. Eine weitere häufige Ursache für Fruchtbarkeitsstörungen ist Gewebe, das außerhalb der Gebärmutter im Bauchraum wuchert. Diese Wucherung, Endometriose genannt, kann das Zustandekommen einer Schwangerschaft erschweren.
2. WELCHE GRÜNDE KANN ES HABEN, WENN MÄNNER UNFRUCHTBAR SIND?
Eingeschränkte Fruchtbarkeit beim Mann äußert sich meist durch verminderte Samenqualität. Das heißt, dass sich im Samenerguss entweder zu wenig Samenzellen finden, diese fehlgebildet oder nicht beweglich genug sind. Auch können Erektionsstörungen oder ein fehlender Samenerguss Gründe sein, dass eine Schwangerschaft ausbleibt. Sehr selten treten Störungen des Immunsystems oder Hormonstörungen beim Mann auf.
URSACHEN
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3. WELCHEN EINFLUSS HAT DAS ALTER AUF DIE FRUCHTBARKEIT?
Frauen kommen mit ihrem gesamten Vorrat an Eibläschen zur Welt.
Mit jeder Menstruation werden reife, nicht befruchtete Eizellen aus
geschieden. Zudem werden keine neuen Eizellen gebildet, so dass die Fruchtbarkeit ab 30 Jahren individuell langsam sinkt. Auch die Qualität der Eizellen ist entscheidend für die Fruchtbarkeit, denn sie können altern und es kann zu „brüchigem“ Chromosomenmaterial kommen. Ältere Eizellen können oft nicht mehr zu einer erfolgreichen Schwangerschaft und Geburt führen. Zwar können Frauen auch in höherem Alter schwanger werden, jedoch sinken die Chancen mit zunehmendem Alter deutlich. Auch mit einer Kinderwunsch behand
lung ist spätestens ab 45 Jahren eine Schwangerschaft mit den in Deutschland zulässigen Methoden sehr schwierig (unter 5 %). Bei Männern können Fruchtbarkeitsprobleme ebenfalls mit dem Alter zusammenhängen: häufig ist ab etwa 50 Jahren die Samenqualität für eine Befruchtung der Eizelle nicht mehr ausreichend.
4. HABEN KÖRPERGEWICHT UND RAUCHEN EINFLUSS DARAUF, OB ICH SCHWANGER WERDE?
Sowohl Unter als auch Übergewicht sowie Nikotin sollten möglichst vermieden werden, denn sie haben negativen Einfluss auf die Frucht
barkeit. Die Chancen schwanger zu werden, wenn beide Partner rauchen, sind ungefähr 40 % geringer als bei Nichtrauchern. Wenn eine Frau extrem wenig Körperfett hat, kann das zu Zyklusstörungen führen. Übergewicht kann die Fruchtbarkeit ebenfalls beeinflussen, denn Fettgewebe kann Hormonstörungen hervorrufen. Beim Mann kann Übergewicht zu einer deutlichen Abnahme der Samenqualität führen.
URSACHEN
Was kann man tun?
5. WAS VERSTEHT MAN UNTER KÜNSTLICHER BEFRUCHTUNG?
Bei einer künstlichen Befruchtung erfolgt die Befruchtung der Eizelle mit Sperma außerhalb des Körpers. Am bekanntesten ist die In
vitroFertilisation (IVF): Eizelle und Spermien werden außerhalb des Körpers in einer Schale zusammengebracht. Die Spermien gehen dann auf ihre „natürliche Reise“ und befruchten die Eizelle. Nach einem Zeitraum von drei bis fünf Tagen werden ein bis maximal drei befruchtete Eizellen wieder in die Gebärmutter eingesetzt. Die zweite Methode der künstlichen Befruchtung ist die ICSITherapie (intrazy
toplasmatische Spermieninjektion), bei der ein einzelnes, gesundes Spermium mit einer dünnen Pipette direkt in die Eizelle gespritzt wird. Diese Methode eignet sich, wenn die Spermienanzahl und die Spermienbeweglichkeit beim Mann stark eingeschränkt ist.
6. WAS ERWARTET MICH BEI EINER HORMONTHERAPIE?
Es gibt die Möglichkeit die Eizellreifung hormonell zu unterstützen, den Eisprung gezielt mit Hormonen auszulösen und die Gelbkörper
phase hormonell zu fördern. Anschließend findet die Befruchtung durch Geschlechtsverkehr, durch Insemination oder außerhalb des Körpers statt. Die Hormonspritzen geben Sie sich selbst zu Hause während eines Zyklus, mit individueller Dosierung und unterschied
licher Dauer.
MEDIZIN
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7. WAS PASSIERT BEI EINER INSEMINATION?
Meistens wird vorher ein Spermiogramm durchgeführt, also eine Untersuchung der Spermienqualität. Anschließend wird frisches Ejakulat vom Partner benötigt. Die Samenflüssigkeit wird dann im Labor aufbereitet, das heißt: die unbeweglichen und unförmigen Spermien werden herausgefiltert, so dass am Ende nur noch ein Konzentrat aus geeigneten Samenzellen übrig bleibt. Die gereinigte Samenprobe wird dann über die Vagina in die Gebärmutter einge
führt und die Spermien gehen auf ihre natürliche „Reise“, also auf ihren Weg in den Eileiter und zur reifen Eizelle.
Abbildung 1: Was passiert bei einer Insemination?
Samengewinnung
Samenaufbereitung
Insemination Eisprung, Befruchtung der Eizelle
MEDIZIN
8. WIE GROSS SIND DIE ERFOLGSCHANCEN, EIN BABY ZU BEKOMMEN?
Die Erfolgsraten der künstlichen Befruchtung (IVF und ICSI) sind stark vom Alter abhängig. So liegen die Schwangerschaftsraten in der Gruppe der 30 – 34jährigen zwischen 37 und 40 % UND in der Gruppe der 35 – 39jährigen zwischen 32 und 35 %. In der Grup
pe der 35 – 39jährigen zwischen 32 und 35 %. 1 Bei den Insemi
nationsbehandlungen liegen die Schwangerschafts raten in allen Altersgruppen deutlich unter IVF und ICSI. 2 Für unterschiedliche Patientengruppen kommen abhängig von der jeweiligen Ursache unterschiedliche Behandlungsmethoden zum Einsatz. Eine Therapie sollte so früh wie möglich begonnen werden, um nicht wertvolle Zeit zu verlieren, also spätestens ein Jahr nach ausbleibender Schwan
gerschaft ohne Verhütung. Bei Frauen über 35 sollte schon nach 6 Monaten ein Spezialist aufgesucht werden, da die Chancen auf eine erfolgreiche Behandlung dann rapide abnehmen. Spätestens ab dem Alter von 45 ist eine Schwangerschaft mit den in Deutschland zuläs
sigen Methoden sehr schwierig (unter 5 %). In der Regel braucht man bei allen Therapien mehrere Anläufe.
Es gibt eine Reihe von Behandlungen, die zusätzlich bei Kinder
wunsch in Anspruch genommen werden können. In den meisten Fällen ist das Ziel, die Wahrscheinlichkeit für eine Schwangerschaft zu erhöhen. Allerdings gilt für Zusatzbehandlungen, dass es häufig keine wissenschaftlichen Studien gibt, die eine Wirksamkeit dieser Ansätze bestätigen. Ob für Sie eine solche Behandlung sinnvoll ist, kann Ihnen Ihr Arzt erläutern.
• TimeLapse Verfahren: Embryonen können in Brutschränken reifen, die mit Kameras ausgestattet sind. Dies ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung der Entwicklung, ohne die Embryo
MEDIZIN
• Einfrieren von Eizellen (Kryokonservierung): Es besteht die Mög
lichkeit, Eizellen durch Einfrieren mehrere Jahre aufzubewahren.
Der Vorteil dabei ist, dass nach einem behandelten Zyklus ohne Schwangerschaft eine nochmalige Behandlung keiner erneuten Hormonstimulation und Eizellgewinnung bedarf.
• Vitrifikation: Eine moderne Methode der Kryokonservierung ist die Vitrifikation. Hierbei handelt es sich um ein „SchockEinfrieren“
der Eizellen, also ein Einfrieren innerhalb weniger Sekunden. Dies ermöglicht eine Überlebenschance von über 90 % beim Auftauen der Eizellen. 3
9. KANN MAN SICHERSTELLEN, NICHT MEHR ALS EIN BABY ZU BEKOMMEN?
Sie können im Rahmen einer IVF oder ICSITherapie nahezu sicher
stellen, nur ein Kind zu bekommen, wenn sie nur einen Embryo zurücksetzen lassen. In wenigen Fällen kommt es vor, dass sich der Embryo teilt und man dennoch zwei Kinder bekommt. Die Wahr
scheinlichkeit hierfür ist jedoch sehr gering.
8
MEDIZIN
DIE MÖGLICHKEITEN DER
KINDERWUNSCHTHERAPIE IN KÜRZE Insemination (IUI)
ist die Methode, bei der die gereinigten Samenzellen des Mannes mithilfe eines Katheters durch Vagina und Muttermund direkt in die Gebärmutter eingebracht werden.
In-vitro-Fertilisation (IVF)
ist eine Befruchtung außerhalb des Körpers. Ei und Samenzelle werden in einer Schale zusammengebracht, wobei sich die Samenzelle selbst den Weg ins Ei bahnen muss. Das befruchtete Ei wird dann zurück in die Gebär mutter eingebracht.
Intracytoplasmatische Spermieninjektion (ICSI) ist eine Zusatzmethode zur Befruchtung außer halb des Körpers bei stark eingeschränkter Fruchtbarkeit des Mannes. Unter einem speziellen Mikroskop wird ein einzelnes, gesundes Spermium in eine dünne Pipette aufgezogen und direkt in die Eizelle gespritzt.
MEDIZIN
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Wer macht Mut?
10. ICH KANN IMMER SELTENER POSITIV DENKEN. WIE KOMME ICH AUS DER ABWÄRTSSPIRALE HERAUS?
Sie sollten sich unbedingt Hilfe holen. Sich als Paar dem unerfüllten Kinderwunsch zu stellen und eine Behandlung zu beginnen, erfordert eine große Portion Zuversicht. Die ist nicht jeden Tag gleich groß.
Wenn man sich in einer Abwärtsspirale befindet, sollte man das mit seinem Partner und Arzt besprechen. Denn manchmal fehlen die Worte, die notwendig wären, damit eine Belastungssituation wie das sehnsüchtige Warten auf eine Schwangerschaft nicht zu Beziehungs
stress führt. Kinderwunschzentren arbeiten daher mit erfahrenen Psychologen zusammen und können auf Wunsch Kontakt zu Bera
tungsstellen herstellen. Eine weitere Möglichkeit bietet der Austausch mit anderen Betroffenen. Niemand versteht besser, wie Sie sich füh
len, womit Sie sich beschäftigen, was Ihnen wichtig ist. Möglichkeiten finden Sie in Selbsthilfegruppen, OnlineForen und Blogs.
Auch MyCalimera kann Sie und Ihren Partner während der Kinder
wunschbehandlung unterstützen. Hierbei handelt es sich um ein inno
vatives OnlineProgramm, das Sie rund um die Uhr emotional beglei
ten kann und wertvolle Informationen bietet. Es passt sich individuell an Ihre momentanen Bedürfnisse und Fragen an. Mehr Informationen über das Programm erhalten Sie auf www.calimera4you.de.
11. DER AUSBLEIBENDE ERFOLG BELASTET MICH SEHR, ICH FÜHLE MICH GESTRESST. WIE SCHAFFE ICH ES, DENNOCH POSITIV ZU BLEIBEN?
Wichtig ist, dass es noch ein Leben neben der Behandlung gibt und vor allem, dass Ihre Paarbeziehung nicht zu kurz kommt. Räumen Sie schönen Momenten zu zweit ausreichend Platz ein und bitte ver
gessen Sie nicht, dass eine natürliche und spontane Sexualität auch Bestandteil einer Beziehung ist. Wenn Sie traurig und mutlos werden,
PSYCHE
sprechen Sie mit Ihrem behandelnden Arzt. Ihr Kinderwunschspezia
list kann Sie selbst psychosomatisch beraten oder einen Psychologen mit einbeziehen.
12. MEINE BESTE FREUNDIN IST SCHWANGER.
DA ES BEI MIR MIT EINEM BABY NOCH NICHT GEKLAPPT HAT, SPÜRE ICH NEID. WIE SOLL ICH MICH VERHALTEN?
Neidgefühle sind ein normales menschliches Gefühl. Wenn es bei einem selbst lange nicht geklappt hat und dann die beste Freundin schwanger wird, kann man das durchaus ehrlich ansprechen und sa
gen: „Ich freue mich wirklich für dich, aber entschuldige, manchmal habe ich auch Neidgefühle, weil es bei mir noch nicht geklappt hat.“
Miteinander reden ist da oft ein guter Weg. Man darf auf Paare mit Kindern neidisch sein, das sind ganz normale Gefühle, die allerdings nicht dominieren sollten.
13. MACHT VIEL STRESS UNFRUCHTBAR?
Stress ist grundsätzlich kein Hindernis für eine Schwangerschaft.
Wenn eine Frau aber zum Beispiel eine Sportart wie Marathon ausübt und Ihren Körper so stark beansprucht, dass sie keine Regelblutun
gen mehr hat, dann kann dies eine Ursache für Unfruchtbarkeit sein.
Das ist allerdings eine extreme und eher seltene Situation. Norma
lerweise erleben wir Stress einfach negativ und sollten uns deshalb überlegen, wie wir damit umgehen.
14. MIR ALS MANN IST DIE UNFRUCHTBARKEIT EHRLICH GESAGT ETWAS PEINLICH, MEINER
PSYCHE
12
Wer trägt die Kosten?
15. WAS ZAHLT DIE GESETZLICHE KRANKENVERSICHERUNG?
Wichtig ist, dass die KinderwunschBehandlung noch vor Beginn der ersten therapeutischen Maßnahmen beantragt wird. Außerdem muss das Paar in aller Regel verheiratet sein und es dürfen nur Ei und Samenzellen des Ehegatten verwendet werden. Frau und Mann dürfen nicht jünger sein als 25 Jahre, die Frau darf das vollendete 40. und der Mann das vollendete 50. Lebensjahr nicht überschritten haben.
Zudem besteht eine Eigenbeteiligung an den Behandlungskosten von 50 %. Die Leistungen sind seit 2004 auf eine bestimmte Anzahl an Behandlungszyklen beschränkt: acht Inseminationen ohne Stimula tion, drei Inseminationen nach Stimulation und drei IVF oder ICSIVersuche.
16. GIBT ES WEITERE MÖGLICHKEITEN EINER FINANZIELLEN UNTERSTÜTZUNG?
Ja, rund die Hälfte der gesetzlichen Krankenkassen hat dank des Ver
sorgungsstrukturgesetzes in ihren Satzungen erweiterte Leis tungen für Kinderwunschpaare aufgenommen. In den letzten Jahren hat sich hier viel getan. Die Kostenübernahme wird von manchen Kassen auf mehr als drei Versuche ausgedehnt und die Altersgrenzen werden teilweise aufgeweicht. Einige Kassen erstatten sogar 100 % der Kos
ten für die ersten drei Zyklen.
KOSTEN
17. WELCHE KOSTEN ÜBERNEHMEN DIE PRIVATEN KRANKENVERSICHERUNGEN?
Kriterien sind zum einen, ob die Unfruchtbarkeit bei der privat versi
cherten Person selbst liegt und ob Erfolgsaussichten von wenigstens 15 % bestehen, dass eine Schwangerschaft eintritt. Liegen diese Kriterien vor, trägt die private Krankenversicherung alle Kosten, die sich aus der Behandlung ergeben. Einschränkungen bezüglich der Altersgrenze oder der Versuchsanzahl gibt es nicht und das Paar muss auch nicht verheiratet sein. In der PKV besteht vor Behand
lungsbeginn zwar keine generelle Antragspflicht wie in der GKV – da in den individuellen Versicherungsverträgen allerdings gegensätz
liches vereinbart werden kann, ist aufmerksames Lesen der Bedin
gungen und ein vorheriger Antrag auf Kostenerstattung dennoch zu empfehlen. Einschränkungen sind z. B. bei Einsteigertarifen möglich.
18. GIBT ES DIE MÖGLICHKEIT, DASS GLEICH GESCHLECHTLICHE PAARE EINE KOSTENUNTER STÜTZUNG BEKOMMEN?
Nur vereinzelt. Einige wenige gesetzliche Krankenkassen unter
stützen Paare von verheirateten Frauen. Unverheiratete gleichge
schlechtliche Paare können bei den gesetzlichen Krankenkassen generell keine Leistungen für die künstliche Befruchtung erhalten.
Bei den privaten Krankenkassen stehen die Chancen, Ansprüche durchzusetzen, zunehmend gut, wenn körperliche Gründe vorliegen, die eine Kinderwunschbehandlung notwendig machen – unabhängig von der sexuellen Präferenz.
KOSTEN
14
19. BESTEHT DIE MÖGLICHKEIT, WÄHREND DER BEHANDLUNG DIE GESETZLICHE KRANKENKASSE ZU WECHSELN?
Sie haben als gesetzlich Versicherte ein freies Wahlrecht zwischen den meisten gesetzlichen Krankenkassen. Diese müssen Sie aufneh
men; Vorerkrankungen sind irrelevant. Es gibt keine Risiko prüfung und insoweit auch keine Leistungsausschlüsse. Folgende Voraus
setzungen sind aber zu beachten: Sie müssen in Ihrer bisherigen Krankenkasse mindestens 18 Monate Mitglied gewesen sein und gehen bei der neuen Krankenkasse eine Bindungsfrist von mindes
tens 18 Monaten ein. Die Kündigung wird erst wirksam, wenn die gekündigte Kasse die neue Mitgliedsbestätigung vorgelegt bekommt.
Die ordentliche Kündigungsfrist beträgt zwei Monate zum Monats
ende. Falls Ihre Krankenkasse erstmals einen Zusatzbeitrag erhebt oder einen bestehenden Zusatzbeitrag erhöht, haben Sie ein Sonder
kündigungsrecht.
20. GIBT ES WEITERE ZUSCHÜSSE ZUR KINDERWUNSCHBEHANDLUNG?
Für Paare mit Kinderwunsch gibt es zusätzlich Förderprogramme des Bundes und der Bundesländer. Dies ist an bestimmte Voraus
setzungen geknüpft. Bisher können in neun Bundesländern Ansprüche geltend gemacht werden (siehe Tabelle). Die Höhe der Förderung ist jeweils unterschiedlich geregelt.
KOSTEN
FÖRDERPROGRAMME IM VERGLEICH
KOSTEN
Berlin Brandenburg
Hessen
Zyklen 2 und 3 1 bis 3 4
Zuschussart prozentual mit Deckelung prozentual mit Deckelung prozentual mit Deckelung Zuschuss-
höhe
bis 50 % des verbleibenden Eigenanteils bis Zyklen 2 & 3:
IVF max. 800 € ICSI max. 900 €
bis 50 % des verbleiben- den Eigenanteils bis Ehepaare:
Zyklen 1 – 3:
IVF max. 800 € ICSI max. 900 € Nichteheliche Lebensgemeinschaft:
Zyklen 1 – 3:
IVF max. 2.290 € ICSI max. 3.225 €
bis 75 % des verbleibenden Eigenanteils bis Zyklus 4:
IVF max. 3.000 € ICSI max. 3.300 €
geförderte
Maßnahmen IVF & ICSI IVF & ICSI IVF & ICSI
Ehe- erfordernis
nein; auch nichteheliche w/m Lebensgemeinschaft
nein; auch nichteheliche w/m Lebensgemeinschaft
nein; auch nichteheliche w/m Lebensgemeinschaft Alters-
grenzen
wie GKV:
w 25/40; m 25/50
wie GKV:
w 25/40; m 25/50
wie GKV:
w 25/40; m 25/50 Anspruchs-
berechtigung nach Haupt- kostenträger
GKV- & PKV-Versicherte
& Beihilfeberechtigte
GKV- & PKV-Versicherte
& Beihilfeberechtigte
GKV- & PKV-Versicherte
& Beihilfeberechtigte
sonstige Voraus- setzungen
Hauptwohnsitz in Berlin;
Zentrum in Berlin
Hauptwohnsitz in Bran- denburg, Zentrum in beliebigem Bundesland
Hauptwohnsitz in Hessen;
Zentrum in Hessen
Antrags- abwicklung
Antragstellung: Patient, Kostenerstattung durch Senatsverwaltung für Gesundheit, Pflege und
Gleichstellung
Antragstellung: Patient;
Kostenerstattung durch Landesamt für Soziales
& Versorgung, Cottbus
Antragsstellung: Patient, Kostenerstattung durch Regierungspräsidium
Gießen
Weitere In- https://rp-giessen.hessen.
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FÖRDERPROGRAMME IM VERGLEICH
KOSTEN
Mecklenburg-
Vorpommern
Niedersachsen Nordrhein- Westfalen
Zyklen 1 bis 4 1 bis 4 1 bis 4
Zuschussart prozentual mit Deckelung prozentual mit Deckelung prozentual mit Deckelung Zuschuss-
höhe
bis 50 % des verbleibenden Eigenanteils bis Zyklen 1 – 3:
IVF max. 800 € ICSI max. 900 € Zyklus 4:
IVF max. 1.600 € ICSI max. 1.800 €
bis 50 % des verbleiben- den Eigenanteils bis Zyklen 1 – 3:
IVF max. 800 € ICSI max. 900 € Zyklus 4:
IVF max. 1.600 € ICSI max. 1.800 €
bis 50 % des verbleiben- den Eigenanteils bis Zyklen 1 – 3:
IVF max. 800 € ICSI max. 900 € Zyklus 4:
IVF max. 1.600 € ICSI max. 1.800 € Unverheirateten Paaren, die keine Kassenleistungen erhal- ten, wird für Zyklus 1 – 3 eine zusätzliche Pauschale gewährt (240 € bei IVF, 270 € bei ICSI) geförderte
Maßnahmen IVF & ICSI IVF & ICSI IVF & ICSI
Ehe- erfordernis
nein; auch nichteheliche w/m Lebensgemeinschaft
nein; auch nichteheliche w/m Lebensgemeinschaft
nein; auch nichteheliche w/m Lebensgemeinschaft Alters-
grenzen
wie GKV:
w 25/40; m 25/50
wie GKV:
w 25/40; m 25/50
wie GKV:
w 25/40; m 25/50 Anspruchs-
berechtigung nach Haupt- kostenträger
GKV- & PKV-Versicherte
& Beihilfeberechtigte
GKV- & PKV-Versicherte
& Beihilfeberechtigte
GKV- & PKV-Versicherte
& Beihilfeberechtigte
sonstige Voraus- setzungen
1. Wohnsitz in Mecklenburg-Vorpommern;
Zentrum in Mecklenburg- Vorpommern
1. Wohnsitz in N.;
Zentrum in N. oder angrenzendem Land
Hauptwohnsitz in Nordrhein-Westfalen,
Zentrum in NRW
Antrags-
abwicklung Antragstellung: Patient;
Kostenerstattung durch Landesamt für Gesundheit
und Soziales (LAGuS)
Antragstellung:
Patient; Kostener- stattung durch Landes-
amt für Soziales, Jugend & Familie
Antragstellung: Patient;
Kostenerstattung durch Bezirksregierung
Münster
Weitere In- formationen
& Antrags- formular
https://www.lagus.
mvregierung.de/
Foerderungen/MV/
https://soziales.nieder sachsen.de/startseite/
kinder_jugend_familie/
familie/
https://www.mkffi.nrw/
kinderwunschbehandlung
Sachsen
Sachsen-Anhalt Thüringen
Zyklen 1 bis 4 1 bis 3 1 bis 4
Zuschuss art prozentual mit Deckelung prozentual mit Deckelung prozentual mit Deckelung Zuschuss-
höhe
bis 50 % des verbleiben- den Eigenanteils bis Zyklen 1 – 3:
IVF max. 750 € ICSI max. 900 € Zyklus 4:
IVF max. 1.600 € ICSI max. 1.800 €
bis 50 % des verbleiben- den Eigenanteils bis Zyklen 1 – 3:
IVF max. 800 € ICSI max. 900 €
bis 50 % des verbleiben- den Eigenanteils bis Zyklen 1 – 3:
IVF max. 800 € ICSI max. 900 € Zyklus 4:
IVF max. 1.600 € ICSI max. 1.800 € geförderte
Maßnahmen IVF & ICSI IVF & ICSI IVF & ICSI
Ehe- erfordernis
nein; auch nichteheliche w/m Lebensgemeinschaft
nein; auch nichteheliche w/m Lebensgemeinschaft
nein; auch nichteheliche w/m Lebensgemeinschaft Alters-
grenzen
wie GKV:
w 25/40; m 25/50
wie GKV:
w 25/40; m 25/50
wie GKV:
w 25/40; m 25/50 Anspruchs-
berechtigung nach Haupt- kostenträger
nur GKV-Vers.;
Ausschluss bei PKV- Leistungsanspruch
GKV- & PKV-Versicherte
& Beihilfeberechtigte
GKV- & PKV-Versicherte
& Beihilfeberechtigte
sonstige Voraus- setzungen
1. Wohnsitz in Sachsen; Zentrum in Sachsen
1. Wohnsitz in Sachsen- Anhalt; Zentrum in
Sachsen-Anhalt
1. Wohnsitz in TH;
Zentrum in TH oder angrenzendem Land Antrags-
abwicklung
Antragstellung: 2x für je hälftigen Betrag durch a) Zentrum + b) Patient bei Bundesamt für Familie & zivile Aufgaben
Antragstellung:
Patient; Kostener- stattung durch Landes-
verwaltungsamt
Antragstellung: Patient;
Kostenerstattung durch Stiftung Hand in Hand
Weitere In- formationen
& Antrags- formular
https://www.familie.
sachsen.de/kinder wunschbehandlung.html
https://lvwa.sachsen- anhalt.de/das-lvwa/
landesjugendamt/
familien-und-frauen/
https://thueringer- stiftung-handinhand.de/
FÖRDERPROGRAMME IM VERGLEICH
KOSTEN
NOTIZEN
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NOTIZEN
W827154 DE/NONF/0318/0004(2) 04/2020 Quellen:
1. DIR Jahrbuch 2016.
2. Diedrich, Ludwig, Griesinger, Reproduktionsmedizin, Springer Verlag, 2013.
3. Golakov et al. Arch Gynecol Obstet. 2018; 297:529–537.
Besuchen Sie uns auf www.calimera4you.de
Merck Serono GmbH Alsfelder Straße 17 64289 Darmstadt
www.merck.de/healthcare info@merckserono.de
Wie entsteht eine Schwangerschaft?
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KInderwunsch
Alle Chancen nutzen –
starke Partner helfen Ihnen dabei
2
1. Wie entsteht eine Schwangerschaft . . . 5 • Die Fortpflanzungsorgane der Frau � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � 6 • Der weibliche Zyklus � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � 6 • Die Fortpflanzungsorgane des Mannes � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � 8 • Die Samenzellreifung beim Mann � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � 8 • Wie kommt es zur Schwangerschaft � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � 10
2. Ursache und Diagnose von Unfruchtbarkeit . . . 12 • Die Ursachen der Unfruchtbarkeit und Diagnostik beim Mann � � � � � � � � � � � � � � � � � 15 • Die Ursachen der Unfruchtbarkeit und Diagnostik bei der Frau � � � � � � � � � � � � � � � � 17 • Begleiterkrankungen mit Einfluss auf die Fruchtbarkeit � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � 20
3. Einflüsse auf die Fruchtbarkeit . . . 24 • Die Rolle des Alters � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � 24 • Körpergewicht und BMI � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � 24 • Nikotin, Alkohol und Koffein � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � 25 • Ernährung � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � 25 • Welche Rolle spielt die Seele? � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � 26
4. Möglichkeiten der Kinderwunschbehandlung . . . 29 • Was erwartet Sie im IVF-Zentrum? � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � 30 • Diagnostik � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � 32 • Intrauterine Insemination � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � 34 • In-vitro-Fertilisation � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � 36 • Die Vorbereitungs- / Stimulationsphase � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � 38 • Eizellreifung und Follikelpunktion � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � 40 • Gewinnung und Aufarbeitung der Samenprobe � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � 42 • Befruchtung � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � 43 • Voraussetzung für eine unterstützte Kinderwunschbehandlung � � � � � � � � � � � � � � � � 46
Inhalt
5. Zusätzliche Methoden im Rahmen
der Kinderwunschbehandlung . . . 48 • Assisted Hatching � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � 50 • Kryokonservierung � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � 50
6. Chancen und Risiken einer assistierten
Kinderwunschbehandlung . . . 52 • Chancen der Kinderwunschbehandlung: Wie viele Versuche sind sinnvoll? � � � � � � � � 52 • Risiken und Grenzen der Kinderwunschbehandlung � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � 53 • Risiken in der Schwangerschaft nach einer Kinderwunschbehandlung � � � � � � � � � � � 53 7. Kostenerstattung / finanzielle Hilfen . . . 55 8. Sicherheit, Datenschutz und IVF-Register . . . 57 9. Adressen und weiterführende Informationen . . . 58 10. Glossar . . . 60 • Fachbegriffe – schnell erklärt � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � 60
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Unerfüllter Kinderwunsch ist ein Thema, das viele Paare bewegt, das Fragen, Ängste und Zweifel aufwirft. Ein Thema aber auch, das nicht zur Resignation führen sollte.
Sie dürfen hoffen: Dank der modernen Medizin kann heute mehr als 70 Prozent aller Betrof- fenen geholfen werden.
Der Weg zum Kind erfordert Zeit, Verständnis und Geduld. Diese Broschüre soll Ihnen hel- fen, die vielfältigen Gründe für die ungewollte Kinderlosigkeit zu verstehen. Neben Ursachen, Behandlungsmöglich keiten, Chancen und Risiken finden Sie nützliche Adressen und Links.
Seien Sie zuversichtlich.
Finden Sie neuen Mut.
Mit dem Lesen der Broschüre ist ein erster Schritt getan.
Wie entsteht eine Schwangerschaft?
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Um die Ursachen des unerfüllten Kinderwunsches zu verstehen, ist es wichtig, sich die Bedeutung der Geschlechtsorgane und die Vorgänge, die zur Befruchtung der Eizelle und zur Entstehung einer Schwangerschaft führen, zu vergegenwärtigen.
Die Fortpflanzungsorgane der Frau
Zu den Fortpflanzungsorganen gehören sowohl die äußeren als auch die inneren
Geschlechtsorgane. Bei der Frau werden die äußeren Geschlechtsorgane als Scham oder Vulva bezeichnet. Die Vulva umfasst die großen und kleinen Schamlippen, Kitzler (Klitoris) und den Venushügel. Zu den inneren Geschlechtsorganen der Frau gehören die Scheide, Gebärmutter, Eileiter und Eierstöcke (Ovarien). Die Ovarien werden auch als Keimdrüsen bezeichnet�
Der weibliche Zyklus
Der weibliche Zyklus als periodisch wiederkehrender Vorgang schafft die Voraussetzung zur Fortpflanzung. Im Laufe jedes Zyklus kommt es zur Reifung einer befruchtungsfähigen Eizelle und ebenso zur Veränderung der Gebärmutter. Sie bereitet sich jedes Mal wieder neu auf eine möglicherweise befruchtete Eizelle vor.
Unser Gehirn ist – wie bei anderen biologischen Vorgängen auch – bei der Fortpflanzung von übergeordneter Bedeutung. In ihm werden alle inneren und äußeren Reize aufgenom- men und verarbeitet, so auch die Steuerung unserer Emotionen wie Liebe, Erregung und Lust. Das Gehirn steuert aber auch den weiblichen Zyklus, indem es Hormone ausschüttet.
An erster Stelle steht das Hormon GnRH (Gonadotropin-Releasing-Hormon). Die Ausschüt- tung von GnRH im Gehirn veranlasst die Hirnanhangsdrüse zur Freisetzung (to release = freisetzen) der beiden Hormone FSH (Follikelstimulierendes Hormon) und LH (Luteinisieren- des Hormon). Beide Hormone wirken über das Blut auf die Eierstöcke.
Wie entsteht eine Schwangerschaft?
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Hormonbildung
in der Hirnanhangsdrüse
LH FSH
Östradiol Progesteron
Hormonbildung in den Eierstöcken
Eierstock
Follikel, Eizellreifung, Eisprung und Gelbkörper-Rückbildung
Menstruation
Follikel Eizellreifung Eisprung Gelbkörper Follikel
Menstruation
Zyklustag 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 131415 16 17 18 19 202122 23 24 25 26 2728 1 2 3 4
Gebärmutterschleimhaut Wachstum und Rückbildung
Der Menstruationszyklus der Frau
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Die Fortpflanzungsorgane des Mannes
Zu den äußeren Geschlechtsorganen des Mannes zählen Penis und Hodensack. Die inneren Geschlechtsorgane sind Hoden, Nebenhoden, Samenblase und Samenleiter sowie die Vorsteherdrüse (Prostata).
Die Samenzellreifung beim Mann
Ebenso wie bei der Frau werden auch beim Mann die Fortpflanzungsvorgänge durch Hormone geregelt. Auch hier werden, gesteuert durch das Freisetzungshormon GnRH, die Sexual- hormone FSH (Follikelstimulierendes Hormon) und LH (Luteinisierendes Hormon) ins Blut ausgeschüttet. Beide Hormone regeln die Vorgänge in den Hoden: FSH ist maßgeblich beteiligt an der Bildung der Samenzellen (Spermien), die sich täglich millionenfach in den sogenannten Samenkanälchen der Hoden entwickeln. Von dort gelangen sie in die Neben- hoden, wo sie endgültig heranreifen.
Beim Samenerguss (Ejakulation) werden die Spermien durch Zusammenziehen verschie- dener Muskeln über die Samenleiter und die Harnröhre mit hohem Druck nach außen geschleudert. In jedem Samenerguss sind drei- bis vierhundert Millionen Samenzellen enthalten, von denen jedoch nur einige Hundert die Eizelle erreichen.
Die Samenzelle besteht aus Kopf, Mittelstück und Schwanz. Im Spermienkopf sind die väterlichen Erbanlagen enthalten, die bei einer erfolgreichen Befruchtung unter anderem bestimmen, ob das Kind ein Junge oder ein Mädchen wird. Das Mittelstück ist zuständig für die Energie der Spermien, und das Schwanzstück der Samenzelle schließlich sorgt für die peitschenartige Vorwärtsbewegung der Spermien.
Schambeinfuge (Symphyse)
Wie entsteht eine Schwangerschaft?
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Anatomie und Physiologie des männlichen Geschlechtsapparates
Spermien- stammzelle Spermatozyte Spermatide Nebenhodengang Samenkanälchen B Kanälchen von Hoden und Nebenhoden
(ca. 180-fach vergrößert)
C Querschnitt durch ein Samenkanälchen (ca. 2600-fach vergrößert)
D Reife Spermatozoen Schambeinfuge
(Symphyse)
Harnleiter Harnblase
Samenblase
Prostata
Nebenhoden Hoden A Männliche Geschlechtsorgane
Schwellkörper Harnröhre Samenleiter
Kopf Mittel-
stück Schwanz
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Wie kommt es zur Schwangerschaft?
1 In der ersten Zyklushälfte stimuliert das Hormon FSH das Wachstum und die Ent wicklung meist nur eines Eibläschens (Follikel) in einem der Eierstöcke. In dem Eibläschen
wiederum reift die Eizelle heran. Das von den Follikeln im Eierstock gebildete Östrogen regt das Wachstum der Gebärmutterschleimhaut an.
2 Ist eine Eizelle fertig herangereift, löst ein plötzlicher Anstieg des Hormons LH den Eisprung aus. Bei einem regelmäßigen Zyklus von 28 Tagen ist dies um den 14. bis 16. Zyklustag der Fall. Das Eibläschen platzt auf und die befruchtungsfähige Eizelle wandert in den Eileiter. Aus den zurückbleibenden Follikelzellen entsteht der sogenannte Gelbkörper, der das Progesteron – auch als Gelbkörperhormon bezeichnet – aussendet.
Das Progesteron bereitet die Gebärmutter auf eine mögliche Schwangerschaft vor.
3 Die Eizelle kann auf ihrem Weg durch den Eileiter in die Gebärmutter befruchtet werden.
Von der Vielzahl der Spermien, die bis hierher gelangen, schafft es immer nur eines, die schützende Hülle der Eizelle zu durchdringen. Mit diesem Akt beginnt der Prozess der Verschmelzung väterlicher und mütterlicher Erbanlagen – ein Embryo ist entstanden und ein neues Leben beginnt.
4 Im Laufe der ersten Zellteilungen wandert der Embryo immer weiter in Richtung Gebärmutter, wo er kurz vor der Einnistung noch aus der Eihülle schlüpfen muss.
5 Frühestens sechs Tage nach der Befruchtung beginnt die Einnistung in die nährstoffreiche Gebärmutterschleimhaut.
Am Ort der Einnistung bildet sich die Plazenta („Mutterkuchen‟) heraus, die dem Nährstoff- und Gasaustausch zwischen Mutter und Embryo dient und schwangerschaftserhaltende Hormone produziert. Bleibt eine Befruchtung aus oder kann sich der Embryo aus anderen Gründen nicht einnisten, wird die Gebär mutterschleimhaut ausgestoßen, es kommt zur Monatsblutung und der Zyklus beginnt von neuem.
Wie entsteht eine Schwangerschaft?
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Eizellreifung Eisprung
Befruchtung Vorkernstadium
2-Zell Embryo
4-Zell Embryo 8-Zell Embryo Morula Trophoblast
Embryoblast
Einnistung in die Gebärmutterschleimhaut
Die Entstehung einer Schwangerschaft
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Ursache und Diagnose von Unfruchtbarkeit
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Ab wann wird von Unfruchtbarkeit gesprochen?
Der medizinische Fachausdruck für Unfruchtbarkeit ist Infertilität. Im engeren Sinn steht der Begriff für das Unvermögen, eine Schwangerschaft erfolgreich auszutragen. Im weiteren Sinn wird der Begriff gleichbedeutend mit Sterilität verwendet, also der Unfähigkeit,
schwanger zu werden beziehungsweise zu zeugen. Von Unfruchtbarkeit wird gesprochen, wenn es innerhalb eines Jahres nicht zu einer Schwangerschaft kommt – trotz regelmäßi- gem, ungeschütztem Geschlechtsverkehr.
Unfruchtbarkeit hat in den meisten Fällen keine angeborene, sondern eine erworbene Ursache, wie etwa einen Eileiterverschluss infolge einer Infektion.
Auch das Alter spielt eine entscheidende Rolle: Bereits ab dem 30. und stärker noch ab dem 35. und 40. Lebensjahr nimmt die Fruchtbarkeit der Frau ab. Etwa ab dem 40. Lebensjahr lässt die Samenproduktion und -funktionalität beim Mann langsam nach. Die Verschiebung der Familienplanung in einen späteren Lebensabschnitt trägt also nicht unerheblich zur Problematik der Unfruchtbarkeit bei� So sind heute bereits ein Viertel der Paare bei der Geburt ihres ersten Kindes älter als 30 Jahre, während beispielsweise 1970 zirka 90 Prozent der Frauen und Männer bei der Geburt ihres ersten Kindes jünger als 30 Jahre waren.
Die Ursachen für die Unfruchtbarkeit eines Paares liegen zu etwa einem Drittel bei der Frau, einem Drittel beim Mann und einem weiteren Drittel bei beiden Partnern.
Ursache und Diagnose von Unfruchtbarkeit
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Grundsätzliches
Grundsätzlich sollten sich beide Partner untersuchen lassen. Denn Ursachen für die unge- wollte Kinderlosigkeit lassen sich bei Mann und Frau in etwa gleich häufig finden. Und die Auswirkungen beeinflussen in komplexer Weise das weitere Vorgehen. Nur wenn alle Gründe diagnostiziert sind, kann eine sinnvolle und Erfolg versprechende Kinderwunschbehandlung eingeleitet werden.
Für Sie kann es hilfreich sein, sich einige Fragen, die Sie Ihrem Arzt stellen wollen, im Vorfeld aufzuschreiben. Wenn Sie etwas nicht verstanden haben, sollten Sie unbedingt noch einmal nachfragen. Außerdem ist es wichtig, alle Befunde eventuell vorangegangener Untersuchungen und gegebenenfalls Operations berichte mitzunehmen.
Fragen, die der Arzt Ihnen zur Vorgeschichte stellt, um sich ein Bild über den bisherigen Verlauf Ihrer Kinderlosigkeit zu machen, könnten in etwa lauten:
• Wie lange besteht bei Ihnen ein Kinderwunsch?
• Waren Sie schon früher wegen Ihres Kinderwunsches in ärztlicher Behandlung?
• Haben Sie eine eigene Erklärung für Ihre Kinderlosigkeit?
• Wie sehr leiden Sie beide unter der Kinderlosigkeit?
• Was hat sich in Ihrem Leben seit der Unfruchtbarkeit verändert (Partnerschaft, Beruf, Selbstwertgefühl)?
Neben dem Gespräch mit dem Arzt umfasst die Diagnostik eine körperliche Untersuchung und Labortests. Insgesamt erfordert die Diagnostik einer Fruchtbarkeitsstörung ein speziel- les, schrittweises Vorgehen, das einige Zeit beansprucht und Ihnen Geduld abverlangt.
Doch wenn Sie den Weg gemeinsam gehen, werden Sie es schaffen!
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Ursache und Diagnose von Unfruchtbarkeit
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Die Ursachen der Unfruchtbarkeit beim Mann
Die häufigste Störung der Fruchtbarkeit beim Mann ist eine mangelhafte Produktion normaler und gut beweglicher Spermien. Die Ursachen hierfür können vielfältig sein und lassen sich in vielen Fällen nicht eindeutig zuordnen.
• Mumpsinfektion in der Kindheit
• Krampfadern im Hoden
• Hodenhochstand
• Hormonstörungen
• Diabetes
• Operierte Tumore
• Schädigung in der Erbanlage
• Stress
• Infektionen
• Umweltbelastungen
• Starker Nikotin- und / oder Alkoholkonsum
Eine seltenere Ursache liegt in einem gestörten Spermientransport. In diesem Fall werden zwar genügend Spermien gebildet, sie können aber nicht in den Körper der Frau gelangen, da die Samenleiter in irgendeiner Form blockiert sind. Oft sind unterentwickelte oder ver- klebte Nebenhodengänge die Ursache.
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Untersuchungsmethoden beim Mann
Tast- und Ultraschalluntersuchung
Der Mann wird zur Abklärung der Kinderlosigkeit einen Urologen oder Andrologen (Facharzt für Erkrankungen der männlichen Geschlechtsorgane) aufsuchen. Dort wird zunächst eine Tastuntersuchung durchgeführt. Hierbei wird nach Auffälligkeiten in Hoden und Nebenhoden gesucht. Die Prostata wird über den Enddarm ertastet. Zu einer umfassenden Untersuchung gehören auch die Sonographie (Ultraschall) von Hoden und Prostata.
Untersuchungen des Samens
Die Zeugungsfähigkeit des Mannes kann durch die mikroskopische Beurteilung des Samens festgestellt werden. Die durch Masturbation gewonnenen Samenzellen werden unter dem Mikroskop auf Form und Beweglichkeit hin untersucht. Da die Spermaqualität sehr schwan- ken kann, wird die Untersuchung zweimal in einem Abstand von mindestens drei Monaten durchgeführt. Werden keine oder nicht genügend intakte Spermien im Ejakulat gefunden, kann eine Gewebeprobe aus dem Hoden erforderlich sein. Sie dient zur Feststellung, ob eine Störung in der Samenzellproduktion vorliegt.
Hormonwertbestimmungen
Eine zu geringe Spermienproduktion kann durch eine Störung im Hormonhaushalt verursacht werden. Um eine solche Störung ausschließen zu können, werden Hormonwertbestimmun- gen im Blut gemacht. Hormonelle Störungen beim Mann sind allerdings deutlich seltener als bei der Frau�
Genetische Untersuchungen
Eine weitere Untersuchungsmöglichkeit bei einer zu geringen Anzahl von Samenzellen ist die Suche nach genetischen Auffälligkeiten. Dies ist durch eine einfache Blutprobe möglich, die in einem Labor überprüft wird.
Ursache und Diagnose von Unfruchtbarkeit
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Die Ursachen der Unfruchtbarkeit bei der Frau Störung der Eizellreifung
Hinter einer gestörten Eizellreifung, einem häufigen Grund für die Unfruchtbarkeit der Frau, steht meist eine hormonelle Fehlfunktion in den Eierstöcken. Stehen die Hormone in einem Ungleichgewicht zueinander, kann neben der Eizellreifung auch der Eisprung oder die Bildung des Gelbkörpers negativ beeinflusst werden.
Eileiterbedingte Unfruchtbarkeit
Die Eileiter sind die Wege für die Samenzellen zur Eizelle. Gleichzeitig sind sie eine Art
„Förderband‟ für die Eizellen in Richtung Gebärmutterhöhle. Sind die Eileiter verklebt oder anderweitig verschlossen, kann der Transport der Eizelle erschwert werden oder gänzlich unmöglich sein. Gründe können beispielsweise Entzündungen oder vorangegangene Eileiter- schwangerschaften ebenso wie Operationen oder eine spontane Wucherung der Gebärmut- terschleimhaut außerhalb der Gebärmutter (Endometriose) sein.
Veränderungen der Gebärmutter und des Gebärmutterhalses Der Gebärmutterhals ist für die Spermien auf dem Weg zur Eizelle die engste Stelle. Durch Vernarbungen (beispielsweise nach Operationen), Verschlüsse oder Entzündungen kann die Befruchtung der Eizelle behindert werden. Auch Myome (gutartige Muskelgeschwülste) in der Gebärmutter sind manchmal der Grund für anhaltende Unfruchtbarkeit oder Fehlgeburten.
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Fehlbildungen von Eierstöcken, Eileitern oder Gebärmutter In sehr seltenen Fällen sind Fehlbildungen an den Fortpflanzungsorganen, die meist angeboren sind, der Grund für den unerfüllten Kinderwunsch.
Störungen im Immunsystem
Ebenfalls sehr selten ist eine gestörte Immunantwort Grund für die Unfruchtbarkeit der Frau.
Bei dieser Fehlfunktion hält das eigene Immunsystem die Eizelle oder die Samenzellen für einen Fremdkörper, der dann als „Eindringling‟ bekämpft wird.
Lebenswandel
Einfluss auf die Fruchtbarkeit – gleichermaßen bei Mann und Frau – hat aber auch der Le- benswandel: Übergewicht, ungesunde Ernährung sowie übermäßiger Alkohol-, Kaffee- oder Nikotingenuss können durchaus eine Rolle spielen. Ebenso wirken sich in manchen Fällen die zunehmende Umweltbelastung oder ein Übermaß an Stress negativ auf die Fruchtbarkeit aus. Bei etwa fünf bis zehn Prozent der Paare sind keine organischen Ursachen für das Aus- bleiben einer Schwangerschaft erkennbar.
Ursache und Diagnose von Unfruchtbarkeit
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Veränderungen der weiblichen Fortpflanzungsorgane
gestieltMyom Verwachsung in
der Gebärmutter
Gebärmutter Gebärmutter mit durch- Myom
intramural
Myom submukös
verschlossener Eileiter
Myom subserös gesunder Eileiter und Eierstock
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Begleiterkrankungen mit Einfluss auf die Fruchtbarkeit
Manchmal ist eine Unfruchtbarkeit die Folge einer Erkrankung, die auch andere Bereiche des Lebens betrifft.
Endometriose
Bei einer Endometriose kommt es zu einem gutartigen Wachstum von Gebärmutterschleim- haut außerhalb der Gebärmutter – beispielsweise im Eileiter oder an den Eierstöcken, aber auch in Harnblase oder Darm. Diese Schleimhaut weist während des weiblichen Zyklus die gleichen Veränderungen auf wie die Schleimhaut in der Gebärmutter. Allerdings kann sie bei der Menstruation den Körper nicht verlassen und führt deshalb oft zu starken Regel- beschwerden. Die Ursache für eine Endometriose ist weitgehend unbekannt. Bekannt ist jedoch, dass Frauen mit Endometriose eine geringere Fruchtbarkeit aufweisen. Eine chirur- gische Entfernung der Endometrioseherde ist in vielen Fällen möglich.
Polyzystisches Ovarsyndrom (PCO-Syndrom)
Namensgebend für diese Erkrankung ist das Auftreten vieler kleiner Zysten (mit Flüssigkeit gefüllte Bläschen) in den Eierstöcken. Die betroffenen Frauen haben außerdem oftmals Zyklusunregelmäßigkeiten sowie einen erhöhten Spiegel an männlichen Hormonen. Ihr Risiko für eine Zuckerkrankheit und Übergewicht ist erhöht, die Fruchtbarkeit ist herabge- setzt. Die Erkrankung kann heute relativ gut medikamentös behandelt werden.
Schilddrüsenerkrankungen
Sowohl eine Schilddrüsenunterfunktion als auch eine Schilddrüsenüberfunktion können die Fruchtbarkeit von Frauen herabsetzen. Die Schilddrüsenfunktion spielt aber auch für den Verlauf einer Schwangerschaft eine wichtige Rolle. Beim Mann kann eine Schilddrüsenunter- funktion verminderte sexuelle Lust und Im potenz zur Folge haben.
Ursache und Diagnose von Unfruchtbarkeit
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Bauchhöhle
Kreuzbein
Mastdarm Scheide
Mögliche Lokalisationen von Gebärmutterschleimhaut außerhalb der Gebärmutterhöhle (Endometriose)
Bauchwand Eierstock Mutterband Gebärmutter
Blase Schambeinfuge (Symphyse)
Endometriose
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Untersuchungsmethoden bei der Frau
Tastuntersuchung
Bei der gynäkologischen Untersuchung wird zunächst durch eine Tastuntersuchung festgestellt, ob Auffälligkeiten an den Geschlechtsorganen oder andere Veränderungen am Körper vorliegen, die eine Unfruchtbarkeit bedingen könnten.
Ultraschalluntersuchungen
Im nächsten Schritt werden die Fortpflanzungsorgane mithilfe eines Ultraschallgerätes genauer unter sucht. Diese schmerzlose und ungefährliche Untersuchung erfolgt durch die Scheide, da so die beste Ansicht der Eierstöcke, Eileiter und Gebärmutter gewährleistet ist.
Hormonwertbestimmungen
Um eine Störung der Eizellreifung auszuschließen, werden an bestimmten Tagen im Monats- zyklus die Werte verschiedener Hormone im Blut bestimmt. Zu Zyklusbeginn werden zum Beispiel Östrogen, LH, FSH, Androgene und Prolaktin bestimmt. Auch das Schilddrüsen- hormon TSH wird überprüft, da sich ein zu niedriger wie auch ein zu hoher TSH-Wert negativ auf die Fruchtbarkeit auswirken können. In der zweiten Zyklushälfte werden eventuell die Progesteron- und Östrogenwerte gemessen.
Bauchspiegelung
Die Bauchspiegelung wird unter Narkose durchgeführt. Zunächst wird durch einen sehr kleinen Bauchschnitt unter dem Nabel ein röhrenförmiges Instrument (Laparoskop) in die