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Rund um den Zyklus

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DIE PTA IN DER APOTHEKE | November 2011 | www.pta-aktuell.de

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teigende Estrogenspiegel führen in der ersten Hälfte des Zyklus zu einer Verdi- ckung der Gebärmutter- schleimhaut. Zeitgleich reift das Eibläschen (Follikel) unter dem Ein- fluss des follikelstimulierenden Hor- mons (FSH) heran, weshalb die erste Zyklusphase bis zum Eisprung auch Follikel- oder Eireifungsphase ge- nannt wird. Ihre Dauer kann sehr schwanken. Ungefähr zwei Wochen vor Beginn der Regelblutung kommt

es zu einem Anstieg des luteinisie- renden Hormons (LH), das wenig später den Eisprung auslöst. Dabei platzt der Follikel und gibt die Eizelle frei, die dann über den Eileiter in die Gebärmutter wandert.

Blutung signalisiert den Zyklus- beginn Mit dem Eisprung beginnt die zweite Zyklushälfte. Sie wird als Gelbkörperphase bezeichnet, da sich aus den Resten des Follikels der Gelb- körper (Corpus luteum) entwickelt,

der das Gelbkörperhormon (Proges- teron) produziert. In der Regel ist die zweite Zyklusphase mit 12 bis 16 Tagen relativ konstant. Progesteron sorgt zwei Tage nach dem Eisprung für den Anstieg der Körpertempera- tur um mindestens 0,3 °C und bleibt auf diesem erhöhten Niveau bis kurz vor dem Einsetzen der Menstruation bestehen. Es bereitet die zuvor aufge- baute Gebärmutterschleimhaut für die Einnistung einer befruchteten Ei- zelle vor. Bleibt die Befruchtung

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PRAXIS VERHÜTUNG & FRUCHTBARKEIT – TEIL 1

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Die Menstruation wurde viele Jahrhunderte hinweg von Vorurteilen und Mythen begleitet und erst in den letzten Jahrzehnten schwanden die Tabus.

Rund um

den Zyklus

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aus, bildet sich der Gelbkörper zurück und stellt seine Funktion ein.

Als Folge sinken die Progesteron- spiegel, wodurch die oberste Schicht der Gebärmutterschleimhaut abge- blutet wird. Damit fängt ein neuer Zyklus an, denn der erste Blutungs- tag ist als Beginn des neuen Mens- truationszyklus definiert.

Durchschnittlich verliert die Frau während der Menstruation 65 Milli- liter Flüssigkeit, die aus mit Blut ver- mischten Resten der Gebärmutter- schleimhaut besteht. Die Blutung dauert in der Regel drei bis fünf Tage, wobei sie meist am zweiten Tag am stärksten ist. Zum Auffangen der Blu- tungen können schon junge Mäd- chen Tampons verwenden. ln der Regel lassen sich kleine Größen prob- lemlos einführen, ohne das Jungfern- häutchen zu verletzen.

Individuelle Zykluslänge Die Mo- natsblutung wird mit dem Begriff Menstruation von lat. menses = Mo- nate bezeichnet, da es sich um eine circa einmal im Monat stattfindende Blutung handelt. Allerdings ist es ein Irrglaube, dass eine normale Zyklus- länge grundsätzlich 28 Tage beträgt.

Dies ist nur ein Durchschnittswert.

Lediglich etwa zehn Prozent aller Frauen haben genau alle vier Wochen eine Blutung. Zykluslängen zwischen 25 und 35 Tagen gelten als normal, wobei vor allem die erste Zyklus- hälfte in ihrer Länge variiert, da die Eireifungsphase unterschiedlich lan- ge dauert.

Natürliche Schwankungen Ob- wohl andere gebräuchliche Bezeich- nungen wie Regel oder Periode auf die regelmäßige Wiederkehr der Blu- tung Bezug nehmen, sind Unregel- mäßigkeiten häufig. Gewisse Schwan- kungen der Zykluslänge gehören zu

einem Zyklus gesunder Frauen dazu, ohne dass eine Zyklusstörung vor- liegt. Auslöser können beispielsweise seelischer oder körperlicher Stress, Reisen mit Klimawechsel, Infekte, Diäten oder Phasen der Hormonum- stellung (z. B. Pubertät, Wechseljahre, Absetzten der Pille) sein.

Ausnahmen von der Regel Ab- weichend von der normalen Mens- truation sind aber auch vielfältige Störungen im Zyklusablauf mög- lich. Unterschieden werden folgende Formen:

k Hypomenorrhoe: sehr schwache Periode, die nur maximal zwei Tage andauert

k Hypermenorrhoe: sehr starke Blutung über fünf Tage hinweg

k Amenorrhoe: Ausbleiben der Blutung

k Menorrhagie: sehr starke und verlängerte Blutungen (> sieben Tage)

k Metrorrhagie: azyklische Blutungen

k Polymenorrhoe: zu häufige Blutungen (< 25 Tage)

k Oligomenorrhoe: seltene Blutun- gen mit verlängerten Zyklen (> 35 < 45 Tage)

Wann zum Arzt? Eine Amenor- rhoe sollte immer ärztlich abgeklärt werden. Die anderen Zyklusabwei- chungen haben zwar meist keinen Krankheitswert, ein Mediziner kann aber behandlungsbedürftige Befunde ausschließen. Ein Arztbesuch ist auch bei starken Regelschmerzen sinnvoll, die unvermittelt nach zahlreichen be- schwerdearmen Zyklen auftreten.

Dann handelt es sich um eine sekun- däre Dysmenorrhoe, die häufig auf therapiebedürftige Erkrankungen (z. B. Myome, Endometriose) zu- rückzuführen ist. Von einer primären Dysmenorrhoe spricht man bei einer schmerzhaften Periode, die seit dem ersten Auftreten der Regel (Menar- che) existiert, ohne dass körperliche Ursachen vorliegen. Hier kann die Frau den Schmerzen in Eigenregie entgegentreten. Sie können der Be- troffenen zu leichter Bewegung raten, denn sportliche Aktivitäten bringen manchmal bei Menstruationsschmer- zen Erleichterung.

An Verhütung denken Obwohl die vollständige Fruchtbarkeit meist erst einige Jahre nach der ersten Periode erreicht wird, sollte man sich nicht darauf verlassen, dass zu Beginn der Geschlechtsreife nur selten ein Ei- sprung stattfindet. Um eine Befruch- tung sicher auszuschließen, müssen auch junge Mädchen von Anfang an verhüten. Geschlechtsverkehr kann auch während der Blutung stattfin- den. Da aber gleich am Anfang eines neuen Zyklus ein Eisprung stattfin- den kann und die Spermien einige Tage überleben, darf auf Verhütung nicht verzichtet werden. Kondome schützen zudem vor einer erhöhten Infektionsgefahr, die aufgrund eines veränderten Scheidenmilieus wäh- rend der Menstruation besteht.

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Gode Meyer-Chlond, Apothekerin

»Zykluslängen zwischen

25 und 35 Tagen gelten als normal.«

Die Eizelle ist nach dem Eisprung nur 24 Stunden befruchtungsfähig. Sper- mien können im Körperinneren bis zu sechs Tage überleben. Daraus er- rechnet sich eine Dauer der furcht- baren Phase von etwa sechs Tagen.

Dies sind die fünf Tage vor dem Ei- sprung und der Tag des Eisprungs selbst. Die Bestimmung der frucht- baren Tage ist aber oftmals schwie- rig, da der Eisprung vieler Frauen nicht immer zum gleichen Zeitpunkt während eines Zyklus stattfindet.

BERECHNUNG DER FRUCHTBAREN TAGE

PRAXIS VERHÜTUNG & FRUCHTBARKEIT – TEIL 1

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