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(1)

Beim Schwein ist die Beschaffenheit des Fettes ein wichtiges Qualitätskriterium. Seitens der Metzger wird ein kerniges, festes, nicht zur Ranzigkeit neigendes Fett verlangt, das in der Wurstproduktion eingesetzt werden kann. Neben der Haltung und der Genetik der Tiere spielt die Fütterung während der Mast eine aus- schlaggebende Rolle für die Zusammensetzung und damit für die Qualitätseigenschaften des Körperfettes. Folgende Aspekte stehen daher im Vordergrund jeder Qualitätsfütterung:

7 2002

CH-1725 Posieux T++41 26 4077 111 F++41 26 4077 300

info@rap.admin.ch www.rapposieux.ch

Eidgenössische Forschungsanstalt für Nutztiere

1. Wie setzt sich das Körperfett zusammen?

2. Welche Fettzahl ist anzustreben?

3. Die PUFA-MUFA Norm einhalten!

4. Wie die Fütterung optimieren?

rap aktuell

PETER STOLL GIUSEPPE BEE

Fütterung und

Fettqualität beim Schwein

(2)

Futter aufgenommen werden, desto mehr werden im Körperfett eingelagert. Als Folge davon nimmt die Menge an gesättigten Fettsäuren ab und der totale Anteil an ungesättigten Fettsäuren entsprechend zu. Das Fett wird schmierig und die Anfälligkeit für Ranzigkeit ist grösser.

Futtermittel mit einem hohen Anteil an PUFA sind Mais, Trockengras und alle pflanzlichen Öle. Auch in Restaurations- nebenprodukten sind häufig erhöhte Gehalte an PUFA nachzuweisen.

Auch der Gehalt an MUFA im Rückenspeck ist wichtig. Die Fettsäuren der MUFA Klasse enthal- ten ebenfalls eine Doppelbindung und diese wird bei der Bestimmung der Fettzahl im Rückenspeck ebenfalls erfasst. Diese Fettsäuren werden einer- seits vom Schwein selber produziert, andererseits stammen sie aus dem Futter. Wenn also über das Futter mehr MUFA aufgenommen werden, nimmt der Gehalt an gesättigten Fettsäuren im Schwei- nefett ab.

Empfehlung:

PUFA Norm: max. 0.8 g PUFA/MJ VES

PUFA-MUFA Norm:

1.7 - g PUFA/MJ VES max. g MUFA/MJ VES =

1.3

max. g PUFA/MJ VES = 1.7 - 1.3 x g MUFA/MJ VES Vorteil der PUFA-MUFA Norm

Die erweiterte Norm erlaubt eine grössere Flexibi- lität bei der Futteroptimierung. Dabei wird der Beitrag beider Fettsäurenklassen berücksichtigt und beharrt nicht allein auf der PUFA-Restriktion.

1 . D I E Z U S A M M E N S E T Z U N G D E S K Ö R P E R F E T T E S

Das Körperfett besteht hauptsächlich aus Fettsäu- ren, die folgenden drei Klassen zugeordnet werden können: Gesättigte Fettsäuren, Mono- ensäuren (MUFA) und Polyensäuren (PUFA).

Die prozentuale Verteilung dieser Fettsäurenklassen im Rücken-

speck eines 100 kg schweren Schweines sieht im Durch- schnitt so aus:

Gesättigte Fettsäuren: 42%

MUFA: 45%

PUFA: 13%

2 . D I E R I C H T I G E F E T T Z A H L

Zur Beurteilung der Qualität des Körperfettes wird heute in den Schlachthöfen die Fettzahl herangezogen. Diese Zahl steht in direkter Beziehung zum Gehalt an ungesättigten Fettsäu- ren (MUFA und PUFA) im Fett. Sind im Körperfett mehr ungesättigte Fettsäuren vorhanden, ist die Fettzahl hoch. Anzustreben ist eine Zahl, die maximal 62 beträgt.

Zur Bestimmung der Fettzahl wird von den Schweinen am Schlachtband an jeweils einer Hälfte pro Posten eine Fettprobe entnommen.

Der Abstrich wird von der Rückenspeckaussen- schicht über der Huft gesammelt. Die Anzahl Doppelbindungen pro mg Fettsäuren des Rücken- specks ergibt dann die Fettzahl.

3 . D I E P U FA - M U FA N O R M

Der Gehalt an PUFA im Fettgewebe hängt direkt von der Menge an PUFA im Futter ab. Die beiden mengenmässig wichtigsten PUFAs sind die Linol- und die Linolensäure. Diese beiden Fettsäu-

ren können vom Tier nicht produ- ziert werden und stammen deshalb nur aus dem Futter. Je mehr PUFA mit dem

(3)

Aus dieser Abbildung lässt sich für eine Ration die maximal zulässige Menge an MUFA (g/MJ VES) bei einer gegebenen Menge PUFA (g/MJ VES) ablesen, wie das Beispiel zeigt.

Der Fettansatz, das Geschlecht und die Fütterungsintensität beeinflussen die Fettqua- lität ebenfalls. Je geringer der totale Fettansatz ist, desto mehr spielt die Menge der über das Futter aufgenommenen MUFA und PUFA eine Rolle. Bei gleicher Futteraufnahme ist der relative Anteil dieser Fettsäurenklassen bei mageren Tieren höher als bei fetteren Tieren.

Weibliche Tiere setzen gegenüber Kastraten weniger Fett an. Werden die Fütterungsempfeh- lungen (PUFA-MUFA Norm) nicht eingehalten, wirken sich diese bei weiblichen Tieren deutlich stärker auf die Fettzahl aus.

Eine niedrige Fütterungsintensität verringert den Fettansatz. Die aufgenommene Futtermenge und damit die der aufgenommenen Fettsäuren ist aber gleich oder grösser. Deshalb müssen unter solchen Bedingungen die Fütterungsempfehlun- gen (PUFA–MUFA Norm) speziell beachtet werden, da die gleiche oder grössere Mengen an PUFA im Futter auf weniger Körperfett verteilt wird.

4 . W I E D I E F Ü T T E R U N G O P T I M I E R E N ? Je nach Preissituation der Fette und Öle auf dem Markt werden diese in unterschiedlichen Anteilen den Schweinerationen beigemischt. Bei

der Berücksichtigung der PUFA-Norm (0.8 g PUFA/MJ VES) läuft man Gefahr, dass die Futter- mischung zu viele MUFA enthält. Bei Fettzulagen von 2 bis 4 % ist das Risiko hoch, dass MUFA- Gehalte von über 0.7 g/MJ VES erreicht werden.

Die Tabelle 1 enthält das Beispiel eines Jagerfut- ters nach PUFA-Norm optimiert, das 13.6 MJ VES und 170 g Rohprotein enthält.

0.2 0.3 0.4 0.5 0.6 0.7 0.8 0.9 1.0 1.1 1.2 1.3 1.4 1.5 1.6 1.7 0

0.1 0.2 0.3 0.4 0.5 0.6 0.7 0.8 0.9 1.0 1.1

PUFA (g/MJ VES)

MUFA (g/MJ VES)

1.2

Futter mit 0.8 g PUFA/MJ VES sollte ≤ 0.70 g MUFA/MJ VES haben Futter mit 1.0 g PUFA/MJ VES sollte ≤ 0.55 g MUFA/MJ VES haben Beispiel:

Es wurden Varianten mit 15, 25 beziehungsweise 40 g Rohfett pro kg Futter optimiert. Es zeigt sich, dass bei einer Mischfettzulage von 2.3%

die 0.8 g PUFA/MJ VES zwar eingehalten sind, der Gehalt an MUFA jedoch 1.1g/MJ VES beträgt.

Die PUFA-MUFA Norm ist nicht eingehalten.

Somit besteht ein erhöhtes Risiko für zu hohe Fettzahlen. Bei der Optimierung mit der PUFA- MUFA Norm geht man dieses Risiko nicht ein.

Im Beispiel mit 25 g Rohfett in Tabelle 2 kann durch die Anwendung der PUFA-MUFA Norm in der Optimierung der Maisanteil von 25 auf 45 % (vgl. Tab. 3) erhöht werden (PUFA = 0.92 g/MJ VES; MUFA = 0.65 g/MJ VES).

* nur mit "harten" oder gehärteten Fetten Tabelle 1

Obergrenze PUFA- Rohfettgehalt Fettzulage Rohfett MUFA PUFA MUFA Zahl

g/kg % g/kg g/kg g/kg g/MJ VES

15 0 15 4.1 9.8 1.1

25 0.7 25 8.8 10.9 1.6

40 2.3 40 15.0 10.9 2.2

Tabelle 2

Obergrenze PUFA- Rohfettgehalt Fettzulage Rohfett MUFA PUFA MUFA Zahl

g/kg % g/kg g/kg g/kg g/MJ VES

15 0 15 4.1 9.8 1.1

25 0.1 23 8.1 12.6 1.7

40 2.1* 40 9.1 11.4 1.7

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DIE NÄCHSTEN rap aktuell

Nr. 8, Dez. 02 Fütterung und Milchinhaltsstoffe Nr. 9, März 03 Feuchtkonservierung von Heu Nr.10, Juni 03 Kleines ABC der Schaffütterung Nr.11, Sept. 03 Durchfall und Oedemkrank-

heit beim Ferkel

Nr.12, Dez. 03 Kälbermast mit Auslaufhaltung

rap aktuell

kann bezogen werden bei:

RAP-Bibliothek, 1725 Posieux, T 026 40 77 111, F 026 40 77 300, E-mail: info@rap.admin.ch Sie finden rap aktuell auch unter:

www.rapposieux.ch - Ab 100 Stück pro Nummer kosten 50 Stück Fr. 20.-.

Herausgeber Eidg. Forschungsanstalt für Nutztiere (RAP), CH-1725 Posieux, Tel. 026 4077 111, Fax 026 4077 300, E-mail: info@rap.admin.ch Autoren Peter Stoll und Giuseppe Bee, RAP, Tel. 026 4077 277/222, E-mail: peter.stoll@rap.admin.ch und giuseppe.bee@rap.admin.ch Fotos Olivier Bloch Konzept /Redaktion Gerhard Mangold, RAP Design Jacques Berset Studio, Freiburg/Bern Druck MTL SA, Villars-sur-Glâne

Die Zusammensetzungen der verschiedenen Futter sind nachfolgend aufgeführt:

In herkömmlichen Rationen können nur beschei- dene Fettmengen von maximal 2 % eingesetzt werden. Die PUFA-MUFA Zahl von Fetten und Ölen bewegt sich, wie Tabelle 4 zeigt, zwischen 3 (harte Fette) und 32 (Olivenöl). Deshalb lassen sich Pflanzenöle nur in sehr geringen Mengen

von unter 0.5 % in Schweine- rationen einsetzen, ohne dass erhöhte Risiken für zu hohe Fettzahlen in Kauf genommen werden müssen.

Beim Einsatz von Kokosfett und Palm- kernöl werden den Tieren wesentliche Mengen Laurinsäure (C12:0), die normalerweise in Schweinefutter nur in Spuren vorhanden ist, verfüttert. Die Laurin- säure verursacht einen seifigen Geschmack im Fett. Deshalb ist bei der Verwendung dieser Fette Zurückhaltung geboten.

Tabelle 3

Rohkomponente PUFA-Norm PUFA-MUFA Norm (siehe Tabelle 1) (siehe Tabelle 2) Rohfett in g/kg Rohfett in g/kg

15 25 40 15 23 40

Gerste 12.1 12.1

Mais 15.1 25.3 11.1 15.1 45.7 29.6

Weizen 23.6 20.0 21.0 23.6 3.8

Hafer 11.7 9.7

Proteinerbsen 40.0 40.0 40.0 40.0 40.0 40.0 Sojaextraktions- 5.9 0.9 0.9 5.9 5.1 3.5 schrot

Rapsextraktions- 10.0 10.0 6.1 8.1

schrot

Mischfett 50/50 0.7 2.3 0.1

Satura 2.1

Rest* 3.3 3.1 3.0 3.3 3.0 3.2

*Mineralstoffe, Spurenelemente, Vitamine und Aminosäuren

Gehalt an MUFA und PUFA einiger Öle und Fette in g/kg

Tabelle 4

MUFA PUFA VES PUFA+1.3xMUFA Einsatzbereich g/ kg g/ kg MJ/ kg g/MJ VES %

Erdnussöl 554 328 37.4 28.3 0 - 0.4

Kokosfett 79 0 36.5 2.9 0 - 2.0

Leinöl 240 653 38.4 25.3 0 - 0.4

Maisöl 351 541 38.0 26.4 0 - 0.4

Olivenöl 844 46 36.6 31.7 0 - 0.4

Palmkernöl 185 7 36.5 6.9 0 - 2.0

Palmöl 427 103 36.8 18.1 0 - 0.4

Rapsöl 630 343 37.5 31.4 0 - 0.4

Sojaöl 226 588 38.2 23.2 0 - 0.4

Sonnenblumenöl 217 627 38.3 23.9 0 - 0.4 Mischfett 50/50 394 130 36.8 17.6 0 - 2.0

Satura 75 11 36.5 3.0 0 - 3.0

Referenzen

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