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Archiv "Kindernetzwerk: Partner für Kinder mit seltenen Krankheiten" (01.11.2002)

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Deutsches ÄrzteblattJg. 99Heft 441. November 2002 AA2893

Rechtsgutachten

Kassen müssen zustimmen

Streit um Kosten- erstattung für

Auslandsbehandlungen

V

or dem Europäischen Ge- richtshof (EuGH) zeich- net sich im Streit um die Ko- stenerstattung für Arztbe- handlungen im Ausland eine Überraschung ab. In einem Rechtsgutachten vom 22. Ok- tober erklärte Generalanwalt Damáso Ruiz-Jarabo, Kran- kenkassen dürften Behand- lungen von einer Zustimmung abhängig machen, wenn diese nach dem nationalen Ge- sundheitssystem als Sachlei- stung direkt von den Kran- kenkassen bezahlt wird.

Dem EuGH liegen zwei Fälle aus den Niederlanden zur Entscheidung vor (Az.: C- 385/99). Die Versicherten hat- ten vor ihrer Behandlung im Ausland keine Genehmigung ihrer Krankenkasse eingeholt, wollen aber die Kosten erstat- tet bekommen. Abgesehen von Notfällen und akuten Er-

krankungen im Ausland, ist ei- ne solche Genehmigung auch in Deutschland erforderlich.

Zwar hatte der EuGH im Juli 2001 den Genehmigungs- vorbehalt der Kassen für Krankenhausbehandlungen gebilligt. Für ambulante Arzt- besuche hatte er dagegen 1998 den Genehmigungsvor- behalt als rechtswidrig ver- worfen. Zugrunde lagen da- mals die Fälle zweier luxem- burger Bürger. Dort gilt aller- dings das Kostenerstattungs- verfahren.

Beim niederländischen Sachleistungsprinzip wertete Generalanwalt Ruiz-Jarabo den Genehmigungsvorbehalt zwar ebenfalls als Eingriff in den freien Dienstleistungs- verkehr. Dieser sei aber ge- rechtfertigt, um auf nationa- ler Ebene die Gesundheits- versorgung planen zu kön- nen und um das finanzielle Gleichgewicht des Gesund- heitssystems nicht zu gefähr- den. Bei einem Urteil im Sin- ne des Generalanwalts hätten also auch die Krankenkassen in Deutschland die Möglich- keit, eine Bezahlung vorher nicht genehmigter Behand- lungen im Ausland abzuleh- nen. Das Urteil wird im kom- menden Frühjahr erwartet.

Drogenabhängigkeit

Überregionale Vernetzung

Charité richtet Berlin- Brandenburgische Suchtakademie ein.

D

ie Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Charité in Berlin hat eine Ber- lin-Brandenburgische Sucht- akademie eingerichtet. „Die Akademie ist in ihrer Art bun- desweit einzigartig“, sagte der Leiter der Klinik, Prof. Dr.

med. Andreas Heinz. „Die Ausrichtung auf zwei aneinan- der angrenzende Bundeslän- der ist zukunftsweisend und

verdeutlicht, dass auch überre- gional kooperiert und vernetzt gearbeitet werden muss“, be- tonte die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Marion Caspers-Merk. Die Ziele der Akademie entsprächen einer modernen Drogen- und Sucht- politik. Dazu zählten unter an- derem die Förderung der Ko- operation von am- bulanter und sta- tionärer Suchtmedi- zin sowie die qualifi- zierte suchtmedizi- nische Fortbildung.

Zur Klinik ge- hört ein Zentrum für die Früherken- nung von Schizo- phrenien (FETZ).

„Suchtfördernde Drogen können zu weiteren psychiatri- schen Erkrankun- gen führen“, erklär- te Klinikleiter Heinz. Canna- bis und Partydrogen wie Ec- stasy begünstigten beispiels- weise den Ausbruch von Schi- zophrenie. In solchen Fällen erhöhe eine frühe Diagnose die Heilungschancen. Um Frühwarnzeichen der Schizo- phrenie rechtzeitig zu erken- nen, arbeitet das FETZ mit Kirchen, Schulen und Jugend- einrichtungen zusammen.

Kindernetzwerk

Partner für Kinder mit seltenen Krankheiten

M

ehr als zwei Millionen Kinder und Jugendliche – das entspricht 15 Prozent aller jungen Menschen unter 18 Jahren in Deutschland – sind von chronischen Erkrankungen, Behinde- rungen oder Entwicklungsstörungen betroffen. Jedes 15. Neugeborene komme mit einer Fehlbildung oder einer Be- hinderung zur Welt, sagte der Bundes- vorsitzende des Kindernetzwerks, Prof.

Dr. Hubertus von Voss (Ludwig-Maxi- milians-Universität München), bei der Tagung zum zehnten Geburtstag des Vereins in Berlin. Primäre Aufgabe des Kindernetzwerks sei es, für Kinder und

Jugendliche mit seltenen Erkrankun- gen Hilfen in Notsituationen herzustel- len. Diese wird durch eine bundesweite Datenbank mit 80 000 Adressen von betroffenen Familien, Selbsthilfegrup- pen und Kliniken sowie Informationen über entsprechende Erkrankungen un- terstützt.

P

rof. Dr. Erik Harms (Münster), Vi- zepräsident der Deutschen Gesell- schaft für Kinder- und Jugendmedizin, forderte stabile Versorgungseinrich- tungen für Kinder mit seltenen Er- krankungen. Aufgrund der Vielfalt von genetisch bedingten Syndromen – et- wa ein Prozent aller Menschen ist von meist autosomal rezessiv vererb- ten Erkrankungen betroffen – könne nicht vorausgesetzt werden, dass jeder Arzt diese Erkrankungen kenne. Mehr als 10 000 verschiedene Erkrankungen

infolge von Vererbung seien heute bekannt, wobei jede einzelne Erkran- kung selten sei. Bei der Versorgung dieser Patienten sei die interdiszipli- näre Zusammenarbeit verschiedener medizinischer Fachgebiete besonders wichtig.

N

ach den Beobachtungen von Dr.

Klaus Sarimski (Kinderzentrum in München) wird die Lebensqualität von Kindern und Jugendlichen mit sel- tenen Syndromen entscheidend da- von beeinflusst, wie gut der betroffe- nen Familie der Umgang mit den besonderen Anforderungen gelingt. Da- zu gehörten das Akzeptieren persön- licher Einschränkungen, die Ausein- andersetzung mit den sozialen Fol- gen sowie syndromtypische Entwick- lungs- und Verhaltensbesonderheiten der Kinder. Annette Porcher-Spark Akut

Partydrogen wie Ecstasy begünstigen den Ausbruch von Schizophrenie. Foto: epd

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